Geistliches Wachstum
ID
hz018
Idioma
DE
Duração total
03:21:14
Quantidade
3
Passagens bíblicas
Philipper 1,12-26; Philipper 2,1-16; Philipper 3,1-21
Descrição
Eine dreitilige Vortragsreihe über den Philipperbrief (Kap. 1-3).
- Christus, mein Lebensinhalt (Philipper 1)
- Christus, mein Vorbild (Philipper 2)
- Christus, mein Ziel (Philipper 3)
Transcrição automática:
…
Wir wollen, wie auf der Einladung angekündigt, einen Abschnitt lesen aus dem Philippabrief
aus dem ersten Kapitel. Wir lesen Philippa 1, die Verse 12 bis 26. Ich will aber, dass
ihr wisst, Brüder, dass meine Umstände mehr zur Förderung des Evangeliums geraten sind,
sodass meine Fesseln in Christus offenbar geworden sind in dem ganzen Praetorium und
allen anderen, und dass die meisten der Brüder, indem sie im Herrn Vertrauen gewonnen haben
durch meine Fesseln, vielmehr sich erkühnen, das Wort Gottes zu reden ohne Furcht. Einige
zwar predigen den Christus auch aus Neid und Streit. Einige aber auch aus gutem Willen.
Diese aus Liebe, da sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums gesetzt bin, jene
verkünden den Christus aus Streitsucht, nicht lauter, wobei sie meinen Fesseln Trübsal
zu erwecken gedenken. Was denn? Wird doch auf alle Weise, sei es aus Vorwand oder in
Wahrheit, Christus verkündigt. Und darüber freue ich mich. Ja, ich werde mich auch freuen,
denn ich weiß, dass dies mir zum Heil ausschlagen wird durch euer Gebet und durch Darreichung
des Geistes Jesu Christi. Nach meiner sehnlichen Erwartung und Hoffnung, dass ich in nichts
werde zu Schanden werden, sondern mit aller Freimütigkeit, wie alle Zeit, so auch jetzt,
Christus erhoben werden wird an meinem Leib, sei es durch Leben oder durch Tod. Denn das
Leben ist für mich Christus und das Sterben Gewinn. Wenn aber das Leben im Fleisch mein
Los ist, das ist für mich der Mühe wert. Und was ich erwählen soll, weiß ich nicht.
Ich werde aber von beidem bedrängt, indem ich Lust habe, abzuscheiden und bei Christus
zu sein, denn es ist weit besser. Das Bleiben im Fleisch aber ist nötiger um euretwillen.
Und in dieser Zuversicht weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen bleiben werde zu
eurer Förderung und Freude im Glauben, damit euer Rühmen in Christus Jesus meinethalben
überströme, durch meine Wiederkunft zu euch.
Warum Christus?
Ich hatte vor einem Jahr etwa, in meinem normalen Beruf bin ich Lehrer, aus einem ganz bestimmten
Grund einmal meine Klasse, nicht im Unterricht, das war eine Zusatzveranstaltung, gebeten,
sie mögen mir doch einmal aufschreiben, was für sie der Sinn des Lebens sei. Ich hatte
dann gebeten, sie mögen das anonym tun, sie bräuchten ihren Namen nicht dazu schreiben,
und sie haben das dann auch gemacht. Jeder so eine Viertel bis halbe Seite, aufgeschrieben,
das waren Abiturienten, die letzte Klasse, also schon junge Menschen, haben mir aufgeschrieben,
was der Sinn ihres Lebens ist. Es hat mich verwundert, das wird euch auch verwundern,
für die meisten war das, dass sie sich vorstellten, einmal eine Familie zu haben. Das hat mich
gewundert, das war vor einem Jahr. Dass junge Leute darin, vor allem darin, den Sinn ihres
Lebens sahen, eine Familie zu gründen und in dieser Familie zu leben und das Glück
einer Familie zu kennen. Viele sagten noch dazu, dass sie ihren Sinn auch darin sehen,
sozial zu leben, eingestellt zu sein. Ich fand das gar nicht so schlecht. Ich hatte
nicht so eine gute Antwort eigentlich erwartet. Aber hier gibt Paulus eine noch bessere. Eine
noch bessere. Dass der Lebensinhalt, der Sinn seines Lebens war eine Person. War der Herr
Jesus Christus. Wir haben ja drei Abende. Heute Abend der Herr Jesus als der Inhalt
des Lebens, morgen der Herr Jesus als das Vorbild für unser Leben und übermorgen,
so Gott will, der Herr Jesus als das Ziel, wohin unser Leben steuert. Ich finde das großartig,
warum Christus. Dass eine Person alles drei gleichzeitig sein kann. Wenn Menschen Vorbilder
haben, heute nennt man das manchmal Idole, dann sind sie manchmal nur Idole für eine
kurze Zeit. Auch für nur ganz bestimmte Aspekte des Lebens. Nehmen wir an, man hat Musik
gern und dann ist irgendein Musiker das Idol. Aber wie gesagt, das ist meistens nur für
eine kurze Zeit und nur für gewisse Aspekte des Lebens. Früher war das üblicher, wirkliche
Vorbilder zu haben als heute. Waren meistens Menschen, die schon gelebt haben, deren Leben
vorbei war und dann konnte man diese Personen sich zu Vorbildern nehmen. Nun in dieser Weise
ist der Herr Jesus auch Vorbild. Er hat hier gelebt, etwa 33 Jahre auf dieser Erde und
sein Leben ist uns genau berichtet in den Evangelien, in den vier Evangelien und das,
was wir da von ihm lesen, kann wirklich als ein Vorbild für uns dienen. Aber wie gesagt,
er ist nicht nur Vorbild, er kann auch der Inhalt unseres Lebens sein. Das könnte er
nicht sein, wenn er gestorben wäre und nicht auferstanden wäre, dann könnte er nicht
der Inhalt unseres Lebens sein. Eine tote Person kann nicht der Inhalt eines Lebens
sein. Da könnte er das Vorbild sein, aber nicht der Inhalt unseres Lebens. Aber er ist
auch das, worauf wir zulaufen. Er ist der Kommende. Das finde ich so großartig. Der
Herr Jesus ist, der da ist und der da war und der da kommt. Als der, der da war, ist
er unser Vorbild. Als der, der da ist, ist er der Inhalt unseres Lebens. Und als der,
der da kommt, ist er unser Ziel. Wir können auch an jenen Vers denken, Jesus Christus
gestern, heute und in Ewigkeit derselbe. Vorbild, Inhalt, Ziel. Nun möchte ich etwas kurz über
diesen Philippabrief im Allgemeinen sagen. Es ist kein Lehrbrief wie die beiden anderen
Briefe, die an Versammlungen geschrieben wurden, etwa in der gleichen Zeit wie der Brief an
die Epheser und an die Kolosser, die reine Lehrbriefe sind. Das ist der Philippabrief
nicht. Wie gesagt, etwa zur gleichen Zeit abgefasst, ist er kein Lehrbrief. Es ist der
persönlichste Brief des Apostels Paulus, der an eine Versammlung gerichtet ist. Es
gibt noch zwei weitere oder drei weitere sehr persönliche Briefe des Apostels Paulus. Das
sind die beiden Briefe an Timotheus und das ist der Brief an Philemon. Aber das sind jeweils
Briefe an Einzelpersonen. Ein Brief an eine Gruppe von Gläubigen, an eine Versammlung,
so persönlich, da haben wir nur den Philippabrief. Das ist ein besonderes Kennzeichen dieses
Briefes. Paulus spricht viel von sich selbst, von seinen Erfahrungen. Manche Briefe des
Apostels Paulus kann man in Bezug auf die Lehre sehr schön aneinanderhängen wie Glieder
einer Kette. Da würde ich sagen, der grundlegende Brief ist der Römerbrief. Er zeigt uns, dass
der Gläubige mit Christus gestorben ist. Viel weiter geht der Römerbrief nicht. Darauf
aufbauend käme dann der Kolosserbrief, der uns nicht nur zeigt, dass wir mit Christus
gestorben sind, sondern dass wir auch mit ihm auferstanden sind. Und daran schließt
sich der Epheserbrief an, der nicht nur zeigt, dass wir mit Christus gestorben, mit Christus
auferweckt, sondern sogar mit ihm oder in ihm versetzt sind in die himmlischen Örter.
Und diese Aneinanderkettung dieser Briefe wird dann auch sehr oft gegenübergestellt
der Wüstenreise des Volkes Israel. Der Römerbrief, wo wir das Problem haben des Gesetzes, da
sehen wir das Volk Israel am Sinai. Dann der Kolosserbrief, er bringt uns gleichsam dorthin,
wo das Volk Israel war, als es durch den Jordan gezogen ist. Das verheißene Land lag vor
ihnen, die Wüste lag hinter ihnen. Und der Epheserbrief, er bringt uns dahin, wo wir
am Ende vom Buche Joshua sind. Das Land ist erobert, zum größten Teil jedenfalls. Das
Land ist in Besitz genommen und die Frucht des Landes wird von den Juden genossen. Für
uns sind das die Segnungen in den himmlischen Örtern. Und jetzt könnte man sich fragen,
wo passt in dieser Reihenfolge dieser drei Lehrbriefe im Neuen Testament und in diesem
Vergleich mit der Wüstenreise des Volkes Israel, wo passt da der Philippabrief hin?
Kann man den da irgendwo einsortieren? Ist schwer. Der Philippabrief ist ein Wüstenbrief,
aber unter einem ganz besonderen Aspekt. Und jetzt möchte ich einen Mann aus dem Alten
Testament vorstellen, wo ich glaube, dass er das Gegenbild zu Paulus ist, im Alten Testament.
Das ist Kaleb. Da wundert ihr euch vielleicht, dass ich den Mann nehme. Kaleb war zusammen
mit Joshua ausgesandt worden als Kundschafter in das Land Kanaan hinein. Einer von den Zwölfen,
von den zwölf Kundschaftern. Und alle Kundschafter haben gesehen, was im Land ist, dass das Land
sehr fruchtbar ist, dass es sich da lohnt, da hinzukommen. Alle haben auch gesehen, dass
es nicht so einfach ist. In dem Land gab es etwas überdimensionierte Menschen, da gab
es Riesen. Und das würde schwer werden, dieses Land zu erobern. Und wir wissen, dass zehn
dieser Kundschafter mehr die Gefahren gesehen haben. Sie haben gesagt, das schaffen wir
nicht. Das können wir nicht erobern. Die Riesen sind zu mächtig. Und sie haben das
Volk Israel entmutigt und die haben gesagt, zurück nach Ägypten. Zurück, das ist besser
als in das Land zu kommen. Nur Joshua und Kaleb haben was anderes gesagt. Die haben
auf Gott vertraut und haben gesagt, das Land hat uns Gott verheißen. Da kommen wir hin,
trotz der Riesen. So, und dann hat das Volk noch 38 Jahre in der Wüste marschieren müssen.
Bis alle, die über 20-Jährigen in der Wüste umgekommen waren, bis auf Joshua und Kaleb,
die Glauben hatten. Und jetzt möchte ich euch zeigen, was an dem Kaleb besonders war.
Für den Kaleb war die Wüste ganz genau so heiß und ganz genau so beschwerlich wie für
jeden anderen Israeliten. Wenn der morgens aus seinem Zelt geguckt hat, dann hat der
auch nur Sand und Steine gesehen. Das Mann war ja auch da früh morgens, aber sonst Sand
und Steine. Und die Sonne knallte vom Himmel. Und das Tag für Tag. 38 Jahre. Weiß nicht,
wer von uns da noch Spaß hätte daran. Wahrscheinlich auch keiner. Und wir können verstehen, dass
die ganzen, alle Israeliten gesagt haben, in Ägypten war es besser. Da hatten wir Lauch,
da hatten wir Melonen, alles das. Nur der Kaleb nicht. Joshua auch nicht. Der Kaleb,
der hatte immer in Gedanken dieses fruchtbare Land, was er gesehen hat. Und er hat gesagt,
da will ich hinkommen. Und da laufe ich jeden Tag. Und er hat die Hitze viel besser vertragen
wie die anderen. Weil sein Herz an dem Land Israel hing. Seht ihr, das ist der Vergleich
zu Paulus. Paulus war in Schwierigkeiten, in schwierigen Umständen hier. Er war noch
nicht im Kerker hier. Wenn wir das gelesen haben in Vers 12, ich will aber, dass ihr
wisst, Brüder, das sind meine Umstände. Diese Umstände finden wir am Ende der Apostelgeschichte.
Es war ihm gegeben worden, sich ein Haus anzumieten, wo er auch Personen empfangen konnte. Aber
in diesem Haus war er an einen Kriegsknecht gebunden. Er konnte sich nicht frei bewegen.
Er war ein Gefangener, in Banden, in Ketten. Aber wie gesagt, nicht in einem Kerker, sondern
in einem angemieteten Hause, wo er Menschen empfangen konnte. Also gewiss, keine schönen
Umstände. Er war nicht wirklich frei. Und doch sagt er, ich jage. Kommen wir übermorgen
zu. Ich jage das Ziel anschauend hin. Ja wie, in Ketten? Ja, Paulus konnte in Ketten jagen.
Das war für ihn gar kein Problem. Weil sein Ziel war der Himmel. Und all diese schwierigen
Umstände hat er empfunden, aber er ist dabei nicht eingeknickt.
Lasst mich noch einen anderen Blick tun auf diesen Philippabrief. Und dann wollen wir
die Verse Stück für Stück betrachten. In diesem Philippabrief finden wir die Darstellung
des ewigen Lebens, vor allem in dem Apostel Paulus, in einem reifen Christen. Ich denke,
wir haben im Neuen Testament vier Bücher, wo wir insbesondere das ewige Leben vorgestellt
finden. Das erste Buch ist das Johannes-Evangelium. Dort haben wir den Herrn Jesus als die vollkommene
Darstellung des ewigen Lebens. Er ist das Leben. Das Leben, das bei dem Vater war und
geoffenbart worden ist. Das ist das ganze Johannes-Evangelium. Eine wunderbare Beschreibung
des ewigen Lebens, wie es der Herr Jesus war. Dann haben wir den ersten Johannes-Brief,
der sagt uns, dass, was wahr ist in ihm, ist auch wahr in euch, in den Gläubigen. Denn
wir haben nun den Herrn Jesus, wer ihn im Glauben angenommen hat, und damit haben wir
auch das ewige Leben. Und dann zeigt uns der erste Thessalonischer Brief, wie dieses ewige
Leben seinen Ausdruck findet bei jungen Gläubigen, bei solchen, die gerade eben wiedergeboren sind.
Das ist wunderbar zu sehen im Thessalonischer Brief. Das waren junge Gläubige in der ersten
Frische. Und man sieht, wie dieses Leben sich darstellt. Es waren dort Werke des Glaubens,
Bemühungen der Liebe, Ausharren der Hoffnung. Diese drei wunderbaren Dinge waren dort vorhanden
als der Ausdruck des ewigen Lebens in ganz jungen Gläubigen. Aber in diesem Brief haben
wir nicht einen jungen Gläubigen vor uns, sondern wir haben einen Gläubigen vor uns
in dem Apostel Paulus, der gereift war, der durch schwierigste Umstände gegangen war,
und wir finden die Darstellung des ewigen Lebens gleichsam in einem Reifezustand. Wie
ist das bei jemandem, der geübt ist über Jahre, der durch Schwierigkeiten gegangen ist,
jahrelang? Wie zeigt sich in dem das ewige Leben? Und das werden wir jetzt sehen. Spricht
der Apostel Paulus hier von seinen Umständen? Spricht er davon? In Vers 12 sagt er, ich bin
an einen Kriegsknecht gebunden. Das Essen ist auch nicht immer so gut hier, was ich da verabreicht
bekomme. Ist ein bisschen Schmalkost. Und ich bin der Freiheit beraubt. Spricht er davon?
Nein. Er sagt, ich will aber, dass ihr wisst, dass meine Umstände, nochmal, welche das
waren, wissen wir aber nicht von hier, dass meine Umstände mehr zur Förderung des Evangeliums
geraten sind. Das hätte man nicht erwartet. Man hätte eigentlich gedacht, ja, wenn doch
jetzt dieser große Apostel, der doch betraut war mit dem Evangelium, wenn der gefangen
gesetzt ist, dann wird es jetzt ein bisschen schlecht aussehen mit der Verkündigung des
Evangeliums. Dann wird das nicht mehr so toll sein. Der Größte ist ja gefangen gesetzt.
Aber Paulus will die Philippa trösten und sagt, nein, nein. Ich habe gesehen, ich habe erfahren
und darüber freue ich mich, dass zur Förderung alles ausgeschlagen ist. Seht ihr, der Teufel,
der hat gedacht, wenn ich jenen Knecht beiseite setze, dann kommt die Sache rasch zum Erliegen
mit diesem Verkündigen des Christus. Das Gegenteil ist geschehen. Und dann nennt er
zwei Dinge, worin er zeigen will, dass diese Umstände seine Gefangenschaft zur Förderung
gedient haben. Das erste ist, dass sich ihm dadurch ein Zuhörerkreis erschlossen hat,
an den er sonst kaum dran gekommen wäre. Das Praetorium war wohl die kaiserliche Garde.
Und dann haben wir auch noch gelesen, also dort und an allen anderen Orten. Das heißt,
das Evangelium war bis in das Kaisershaus gekommen. Man kann das in Kapitel 4 lesen,
da gab es welche, die grüßten aus des Kaisershauses. Das heißt, durch diese Gefangenschaft von
Paulus waren ihm Türen geöffnet worden, die er sonst kaum hätte betreten können.
Wir müssen denken, dass er an einen Kriegsknecht gekettet war. Und er hat natürlich nicht
24 Stunden da bei dem Paulus ausgeharrt. Die wurden ja ausgewechselt, nicht? Und dann hat
der Paulus denen sicher immer das Evangelium verkündigt. Ganz klar. Die Zeit hat er genutzt.
Und dann kam der Nächste, der kriegte das auch zu hören. Hat das dein Nachbar auch
schon zu hören gekriegt? Oder der Mann, der neben dir an der Werkbank steht? Paulus hat
die Gelegenheit genutzt. Wir können nicht natürlich in unserem Beruf umfunktionieren
und andauernd Evangelium predigen, aber dass wir unseren Arbeitskollegen nie etwas sagen,
unseren Nachbarn nie etwas sagen, das kann ja wohl nicht wahr sein. Paulus hat das genutzt,
das ganze Praetorium wusste, warum dieser Mann in Banden war. Nicht, weil er ein Schwerverbrecher
war, sondern weil er den Herrn Jesus verkündigte. Das war das Erste. Also ein Wirkungsbereich,
der bis dahin verschlossen war, hatte sich ihm geöffnet. Das Zweite war, dass nun andere
Mut gewonnen hatten. Und auf diesen Vers will ich mal ein wenig eingehen. Ich denke jetzt
an Vers 14. Und dass die meisten der Brüder, indem sie im Herrn Vertrauen gewonnen haben
durch meine Fesseln, vielmehr sich erkünden, das Wort Gottes zu reden, ohne Furcht. Die
meisten der Brüder, ich hätte jetzt eigentlich eher erwartet, ein paar wenige Brüder. Hättet
ihr erwartet, die meisten? Wisst ihr, das ist hier in Hüggeswagen. Die meisten der
Brüder sind im Evangelium tätig? Wie ist das? Die meisten der Brüder. Nicht ein paar
wenige, die meisten. Und dann lesen wir aber diesen sehr bedeutsamen Satz, dass sie im
Herrn Vertrauen gewonnen haben. Wie ist das denn geschehen? Ich versuche das mal ein wenig,
ja wie ich mir das vorstelle, euch mitzuteilen. Sie haben im Herrn Vertrauen gewonnen. Wir
lesen später, dass die Philippa zum Beispiel für den Apostel Paulus gebetet haben. Durch
eure Gebete haben wir gesehen, würde er nicht zu Schanden werden. Die haben für den Apostel
Paulus gebetet. Die wussten, dass er in Banden ist. Und das haben sie vor Gott bewegt. Die
haben sicher gebetet, dass Gott doch vielleicht ihm wieder Freiheit schenkt, dem Paulus. Sie
haben sicher auch gebetet, dass er dem Paulus den Mut erhält, dass er nicht trübsinnig
wird, dass er doch Freude hat in der Gefangenschaft. Dafür haben sie gebetet. Dann haben sie sicher
auch daran gedacht, ja und Gott, wer soll jetzt das Evangelium verkünden, wenn dieser
Mann jetzt festgesetzt ist, der das immer getan hat. Wer soll das tun? Und so stelle
ich mir vor, irgendwann, wo sie diesen Gegenstand vor Gott im Gebet bewegt haben, hat Gott gesagt,
du, du bist dran. Wenn der nicht mehr kann, wenn der gebunden ist und wenn dir das ein
Anliegen ist, du betest ja gerade dafür. Das ist ja, was dich gerade bewegt. Ja, du
bist gemeint. Ich denke nicht, dass die gleich am nächsten Tag auf die Straße gegangen
sind. Das hat vielleicht eine Weile gedauert. Und dann hat Gott ihnen immer klarer gemacht,
wenn dieses Werkzeug jetzt festgesetzt ist, dann seid ihr dran. Ich hoffe, dass hier viele
im Raum sind, die für Missionare beten, die für die Evangelisten beten. Dann erfährst
du, dass ein Evangelist krank wird, dass er alt wird, dass er seinen Dienst nicht mehr
tun kann. Dann betest du vielleicht, ach Herr, wecke mal andere Arbeiter dafür, nicht? Hast
du auch ein offenes Ohr, Herr? Willst du vielleicht auch mich gebrauchen? Darf ich vielleicht
auch mal? Willst du auch mich benutzen? So glaube ich, dass diese Brüder Vertrauen im
Herrn gewonnen haben. Indem sie für Paulus gebetet haben und die ganzen Umstände des
Evangeliums vor Gott ausgebreitet haben und dass Gott dann gesagt hat, du. Ich möchte
dazu auch hier viele im Raum, die dem Herrn Jesus gehören, ermuntern. Auch du bist gemeint.
Und dann haben sie sich erkühnt. Das ist ja noch was ganz Eigenartiges. Man könnte
meinen, ja wenn doch jetzt Herr Paulus, der so frei das Evangelium verkündet hat, der
war jetzt gefangen. Ja, weil er das Evangelium verkündet hat. Da könnte man ja noch denken,
ja, dann bin ich mal lieber vorsichtig. Also, sonst bin ich übermorgen an derselben Stelle,
wo Paulus ist. Mach mal ein bisschen langsam. Mach das nicht so offen. Aber so haben sie
nicht gedacht. Sie haben sich erkühnt. Und da denke ich an einen Mann, das ist Josef
von Arimatia. Das war ein verborgener Jünger des Herrn Jesus. Aber als der Herr Jesus dann
am Kreuz gelitten hat und gestorben war, da lesen wir im Markus-Evangelium, dass er kühn
zu Pilatus hineinging. Manchmal ist es so, dass wenn Diener des Herrn durch ganz schwere
Übungen gehen müssen und wir das vor Gott bewegen, dass wir dann vielleicht sogar Mut
fassen. Manchmal ist das Blut der Märtyrer die Saat dafür, dass andere sich aufmachen
auf dieses Missionsgebiet. Sie haben sich erkühnt. Nun, Paulus, war das alles zu Ohren
gekommen? Darüber freute er sich. Wenn auch, da will ich jetzt relativ schnell darüber
weggehen, die, die das Evangelium verkündeten, jetzt an seiner Stelle es nicht alle aus den
gleichen Beweggründen taten. Es gab welche, die taten das aus guten Beweggründen und
es gab welche, die taten das aus niedrigen, bösen Beweggründen. Die einen taten es,
wir lesen das, aus gutem Willen, aus Liebe und in Wahrheit. Diese drei Ausdrücke finden
wir in Bezug auf die, die das richtig taten. Und ebenso finden wir drei Ausdrücke in Bezug
auf die, die es mit einer falschen Gesinnung taten. Sie taten es aus Neid und Streizucht,
sie taten es aus Streizucht und nicht lauter und sie taten es aus Vorwand. Nur hier eine
Sache, wir würden vielleicht sagen, gibt's denn das? Können Christen aus Neid und Streizucht
predigen? Man könnte denken, das geht doch gar nicht. Ich kann euch nur sagen, das geht
sehr wohl. Da ist vielleicht, stell dir mal vor, eine große Konferenz. Da sind die Brüder
immer, die an dem Wort dienen und du spürst, sie haben eine große Gabe, nicht ganz wie
Paulus, aber doch eine größere Gabe als du. Und das merkst du und hältst dich zurück
und lässt den Brüdern das Wort, die diese Gabe haben. Und dann sind plötzlich mal ein
paar Brüder krank. Ah, jetzt ist deine Stunde gekommen, nicht? Jetzt kannst du endlich auch
mal. Gibt es solche Beweggründe bei Gläubigen? Die gibt es. Neid. Und wenn dann das große
Werkzeug beiseite ist, dann hält man seine Stunde für gekommen, nicht? Jetzt auch in
den Vordergrund zu treten. Wir müssen uns gut prüfen, ob sowas nicht bei uns auch vorhanden
ist. Paulus hätte jetzt bei denen, die aus einer schlechten Gesinnung das taten, da hätte
er bei hängen bleiben können, nicht? Hätte darüber tief traurig sein können, verärgert
sein können. Und er war sicher nicht glücklich darüber, dass die das aus falschen Beweggründen
taten. Das sicher nicht. Aber dann überwindet er diesen Standpunkt und sagt, was denn? Sie
verkünden Christus. Wir lesen das dreimal. Sie predigen Christus, Sie verkünden Christus
und Sie haben keinen falschen Christus verkündigt. Das war noch das Richtige, was Sie verkündigten,
den wirklichen Christus, wie er war. So haben Sie ihn verkündigt, wenn die Motive auch
nicht lauter waren. Aber was Sie sagten, war wahr und war richtig. Und dann hat er sich
an dem festgehalten und hat gesagt, darüber freue ich mich. Wir sehen wieder, wie der
Feind bemüht war, durch diese, die es aus falschen Beweggründen taten, den Apostel
Paulus traurig zu machen. Sie wollten seinen Banden Trübsal erwecken. Und der Teufel hätte
sich gefreut, wenn der Apostel Paulus jetzt trübselig darüber geblieben wäre. Aber
er hat das überwunden und ist zur Freude vorgedrungen. Das ist gerade das Großartige
hier. Trotz Schwierigkeiten, trotz solcher Dinge, die er erfahren musste, er dringt vor
bis zur Freude. Wir kommen zu Vers 19. Ich gehe etwas rasch vor, weil ich zu dem Kernpunkt
kommen möchte, das Leben ist für mich Christus. Denn ich weiß, dass dies mir zum Heil ausschlagen
wird durch euer Gebet und durch Darreichung des Geistes. Der Vers ist nicht ganz so einfach.
Zum Heil ausschlagen wird oder zur Seligkeit oder zur Errettung, man kann jedes Wort da
hineinsetzen. Ja, war denn der Paulus noch nicht errettet? Doch! Seine Seele war schon
errettet. Er hatte sich doch bekehrt. Eine Frage hier im Raum. Ist hier jeder bekehrt?
Hat jeder hier im Raum seine Knie schon vor dem Herrn Jesus gebeugt und seine Sünden bekannt?
Wer das noch nicht getan hat, der ist nicht errettet. Paulus hat das getan. In dieser
Weise war er errettet. Aber was hier gemeint ist, Paulus musste auch errettet werden durch
all die schwierigen Umstände hindurch. Er war in Banden. Und die Gefahr war nun, weil
er als Gefangener dort war, dass er verzagt zum Beispiel geworden wäre. Dass er seine
Hoffnung hätte fahren lassen. Dann wäre er gleichsam zu Schanden geworden. Der Teufel
wollte diesen Mann kleinkriegen. Den Himmel konnte er ihm nicht mehr wegnehmen, den Paulus.
Der war dafür gerettet von dem Herrn Jesus. Aber der Teufel versuchte, den Mann hier trübsinnig
zu machen. Schwermütig durch diese Umstände. Und dann wäre er gleichsam zu Schanden geworden
in seinem Glauben. Da hätten sie gesagt, guck, was hast du nun von deinem Glauben? Siehst
doch, wie du da bist. Trübsinnig. Nein, das wollte Paulus nicht. Er wollte durch all diese
Umstände hindurch gerettet werden und in diesem Geist der Freude verbleiben. Und dann
sagt er, da helfen zwei Dinge. Da helfen eure Gebete und da hilft der Heilige Geist, der
ihm die Kraft gibt. Geschwister, das ist auch eine Aufforderung an uns. Wollen wir beten
für die Geschwister, die in schweren Umständen sind, dass sie nicht einknicken im Glauben,
dass sie nicht trübsinnig werden, dass sie nicht verzweifeln? Dazu müssen wir, die vielleicht
in nicht so übenden Umständen sind, für sie beten. Das taten hier die Geschwister
in Philippi für Paulus. Und er sagt, eure Gebete helfen mit, dass ich nicht zu Schanden
werde. Wie wichtig ist unser Gebet für die Gläubigen, die in Übungen sind? Natürlich
unabhängig von uns ist da der Heilige Geist, der den Gläubigen aufrecht hält, hier auch
Paulus. Es war seine sehnliche Erwartung und Hoffnung, dass er nicht zu Schanden würde,
sondern das Gegenteil. Mit aller Freimütigkeit, wie alle Zeit, so auch jetzt, Christus erhoben
werden wird an meinem Leib, sei es durch Leben oder durch Tod. Kann ein Gläubiger, ein Christ,
den Herrn Jesus erheben? Ist der Herr Jesus nicht hoch erhoben? Er sitzt doch zur Rechten Gottes.
Kann er noch höher erhoben werden? Natürlich nicht. Wir können der Höhe des Herrn Jesus
nichts hinzufügen. Aber die Menschen um uns herum, vor allem die ungläubigen Menschen,
sie wissen nichts von dem Platz, den der Herr Jesus im Himmel hat. Aber sie können davon
etwas erfahren durch uns. Und dann ist die Frage, ob in unserem Leben, nicht so sehr
in unseren Worten, in unserem Leben etwas von dem Herrn Jesus gesehen wird. Und Paulus
wollte, dass auch in diesen schwierigen Umständen an ihm der Herr Jesus gesehen wird. Und er
sagte, und wenn es sein muss, auch im Sterben. Dabei meint er, davon bin ich überzeugt,
den Märtyrer Tod. Und das ist genau das Gleiche, was wir haben in Johannes 21 in Bezug auf Petrus,
wo wir lesen, dass der Herr Jesus ihm dort gesagt hat, dass ein anderer ihn führen würde,
wo er nicht hinwolle. Und dann heißt es, Vers 19, dies aber sagte er der Herr Jesus
andeutend, mit welchem Tod er Gott verherrlichen sollte. Also Petrus durfte, ich sage jetzt
extra durfte, den Märtyrer Tod sterben. Und bei diesem Tod wurde Gott erhoben. Ich sagte
deswegen durfte, weil das war eigentlich einmal der Wunsch von Petrus gewesen. Herr, wenn alle
dich verlassen, ich nicht. Ich will mit dir sterben! Hat es damals nicht gekonnt. Und hier
bekommt er gleichsam eine zweite Chance. Darum sage ich, er durfte den Märtyrer Tod sterben
und so den Herrn Jesus in seinem Tod verherrlichen. Und wir wissen, dass aus Schilderungen von den
Christen, die in den Arenen von Rom gestorben sind, wie viele dort in der Art und Weise,
wie sie gestorben sind, Christus verherrlicht haben. Sie sind gestorben mit Lobliedern auf
ihren Lippen, sodass die Ungläubigen, Römer, viele von ihnen durch den Tod dieser Gläubigen
angeregt wurden, über diesen Glauben nachzudenken. Und sicher viele zum Glauben gekommen sind
dadurch, dass die Märtyrer den Herrn Jesus in ihrem Tod verherrlicht haben. Und jetzt
kommen wir zu dem zentralen Satz des ersten Kapitels. Da sagt Paulus, denn das Leben ist
für mich Christus. Im Gebet vorhin wurde auch der Satz gesagt, Christus ist unser Leben.
Der steht in Kolosser 3. Jeder hier im Raum, der den Herrn Jesus als seinen Heiland angenommen
hat, besitzt den Herrn Jesus als sein Leben, als das ewige Leben. Wer den Herrn Jesus noch
nicht angenommen hat, besitzt dieses Leben nicht. Wer den Sohn hat, der hat das Leben.
Wer den Sohn nicht hat, der hat das Leben nicht. Und der Zorn Gottes bleibt auf ihm.
Du musst den Herrn Jesus als deinen Heiland annehmen. Sonst hast du dieses Leben nicht.
Aber diese Stelle, Christus, das Leben ist für mich Christus, meint etwas anders. Es
gibt eine Stelle, die zwischen der Kolosser-Stelle steht und dieser Stelle. Das ist die Stelle
im Galaterbrief, wo Paulus sagt, nicht mehr lebe ich. Christus lebt in mir. Was ich aber
jetzt lebe, durch Glauben. Lebe ich durch Glauben durch den, der mich geliebt hat und
sich selbst für mich hingegeben hat. Das ist eine Stelle, die fast wie eine Brücke
ist. Denn die Galaterstelle ist nicht nur leere. Darum spricht Paulus dort wieder auch
in Ich-Form. Was ich aber jetzt lebe, das sagt Paulus. Das ist nicht eine allgemeine
Erfahrung. Er hat Christus als sein Leben, aber er lebt auch für Christus. Und hier
haben wir nur diesen Aspekt. Das Leben ist für mich Christus. Ich möchte einfach mal,
um ein wenig klar zu machen, was das bedeutet, Gegenteiliges sagen. Salomo war sehr reich,
das wissen wir. Er konnte sich sehr viel leisten und er konnte in gewissen Phasen seines Lebens
sein Leben so gestalten, wie er wollte. Und das hat er auch ganz bewusst getan, das finden
wir im Buch der Prediger. Und da hat er zum Beispiel gesagt, jetzt will ich mal eine Zeit
lang nach Weisheit trachten. Ich will versuchen, alles auf dieser Welt zu verstehen. Hat er
sich richtig Mühe gegeben. Hat auch viel erkannt und erforscht. Und am Ende sagt er,
alles ein Haschen nach Wind. Dann hat er gesagt, ich will Häuser bauen, Parkanlagen anlegen.
Da war er richtig kreativ. Hat richtig kreativ was gestaltet. Hatte die Mittel dazu, hatte
die Leute dazu, hat das gemacht. Am Ende sagt er, ein Haschen nach Wind. Hat sich alles
geleistet. Das war immer für eine Zeit lang dann sein Lebensinhalt, um das sich alles
drehte. Und wenn er dann diesen Abschnitt seines Lebens wieder hinter sich hatte, sich
genug mit beschäftigt hatte, kam er wieder zu dem Schluss, ein Haschen nach Wind. Eitelkeit,
alles eitel. Geschwister, und genau das ist doch das Leben der meisten Menschen. Sie haben
irgendetwas als Lebensinhalt. Die Musik zum Beispiel. Für manche ist Fußball der Lebensinhalt.
Für manche ist es die Familie. Ich weiß nicht, was es für dich ist. Vielleicht ist
dein Lebensinhalt auch gestückelt, dass du sagst, das ist ein Teil meines Lebens, das
ist ein Teil meines Lebens. Da habe ich auch einen Teil von meinem Lebensinhalt. Viele,
viele Dinge. Paulus sagt, eine einzige Sache, das ist mein Lebensinhalt. Eine einzige Person.
Christus. Und der, der hier vorne steht, der kann diesen Satz nicht sagen. Am Mittwoch
war ich auf einer Konferenz in Ludwigsburg, wo viele Brüder waren und Schwestern. Und
wir saßen da vorne am Tisch zusammen. Wir hatten auch gerade Philippe I vor uns. Und
wir waren uns alle klar, dass keiner von uns diesen Satz, den Paulus sagt, das Leben ist
für mich Christus, wagen würde, zu sagen, das ist es auch für mich. Manche von uns
kennen vielleicht das Lied, wo dann in einer Abfolge von Strophen es heißt, alles ich
und gar nichts du. Und dann kommt, etwas ich und etwas du. Gemein ist der Herr Jesus, nicht?
Und dann der nächste Vers heißt, du Herr mehr und weniger ich. Und der letzte Vers
heißt, alles du und gar nichts ich. Johannes der Täufer, er war gleichsam bei dem dritten
Vers, nicht? Ich muss abnehmen, er muss zunehmen. Paulus war beim letzten Vers. Christus war alles.
Er verschwindet ganz. Christus füllte ihn ganz und gar aus. Und das ist jetzt eine
herzerforschende Frage an einen jeden von uns. Bei welchem Liedvers willst du dich einsortieren?
Ist noch in deinem Leben alles du und Christus, gar nichts? Oder das meiste du und etwas Christus?
Oder sind die Prozente schon anders verteilt? Und noch einmal, wer würde hier sagen, Christus
ist alles in meinem Leben? Das heißt nicht, dass ich nicht mehr berufstätig sein kann.
Oder dass eine Mutter nicht mehr in den Haushalt versorgen muss. Aber das heißt, dass alles in
meinem Leben irgendwie mit Christus zusammenhängt. Was ist dein erster Gedanke, wenn du morgens
aufwachst? Was ist dein erster Gedanke? Christus? Oder alles mögliche. Und dann, ach ja, nach dem
Frühstück, dann müssen wir noch einen Kalenderzettel lesen und dann kommt hier Christus zum ersten Mal.
Was ist dein letzter Gedanke abends, bevor du einschläfst? Christus? Ich denke, dass das ein
guter Indikator ist, was dein erster Gedanke morgens ist und was dein letzter Abend ist. Und wenn das
nie Christus ist, der erste und der letzte, fast nie, dann bist du noch weit weg von dem Vers. Ganz
sicher weit weg. Ich auch. Ich denke, dass bei Paulus das einfach so war. Wenn der morgens aufwachte,
der erste Gedanke war Christus. Und mit Christus schlief er auch abends ein. Und alle Dinge natürlich,
die mit Christus zusammenhängen. Die Errettung verlorener Sünder, die Sorge um die Versammlungen,
das alles hing natürlich mit Christus zusammen. Aber das war sein Leben. Was ist dein und mein Leben?
Unser Sterbengewinn? Können wir wenigstens das sagen? Theoretisch schon. Wir wissen, wenn wir
sterben, dann sind wir im Paradies. Weiß das jeder hier im Raum? Weiß das jeder im Raum, dass wenn du
stirbst, du ins Paradies gehst? Wenn du das noch nicht weißt, dann musst du dich noch begehren.
Musst du noch zu dem Herrn Jesus kommen mit deinen Sünden. Ich wiederhole es noch einmal. Aber die,
die das getan haben, die wissen, wenn sie sterben, kommen sie ins Paradies. Aber so kann man ganz
abstrakt sagen, das ist ja Gewinn, das ist besser. Aber ist doch ein bisschen abstrakt, oder? Würdest
du das jetzt sagen wollen? Ich weiß, als ich mich verlobt habe, da bin ich gefragt worden von einem
Bruder, soll der Herr jetzt kommen, Horst? Ich habe gesagt, ja. Habe ich mit voller Überzeugung gesagt.
Es ist weit besser. Es ist wirklich weit besser. Aber auch das ist also eine Frage, ob wir das
wirklich sagen können, wie Paulus, aus voller Überzeugung. Das Sterben ist Gewinn. Und nun
sieht es so aus, als wenn Paulus eine Wahl hätte. Natürlich kann Paulus nicht entscheiden, ob er am
Leben bleibt oder ob er sterben wird. Diese Entscheidung liegt nicht bei Paulus. Die liegt
auch nicht bei Nero. Die liegt bei dem Herrn, bei ihm, bei Gott. Dort liegt die Entscheidung. Aber
Paulus stellt sich jetzt so mal dahin, als ob er wählen könnte und lässt beide Dinge vor seinem
geistlichen Auge dastehen. Und da sagt er, Vers 22, Wenn aber das Leben im Fleisch mein Los ist,
das ist für mich der Mühe wert. Das ist auch ein schöner Satz. Wenn ich da wieder an Prediger 2
zurückdenke, da spricht Salomo von all der Mühe, mit der sich der Mensch abmüht unter der Sonne.
Und er hat das auch getan. Er hat sich abgemüht. Und dann kommt er immer zu dem Schluss, alles ist
Eitelkeit. Aber das ist eine schlechte Mühe, wo ich am Ende sage, alles ist Eitelkeit. Du mühst
dich und mühst dich und am Ende musst du sagen, war alles für tannt, für nichts Wertvolles. Aber
Paulus sagt, dieses Leben, was ich führe, mit all seiner Mühe, das ist es wert. Das ist es wert.
Wenn Christus dein Lebensinhalt ist, dann ist es es wert. Alles andere nein. Alles andere nein. Alles
andere ist ein Haschen nach Wind. Nur Christus. Dann ist es wirklich Inhalt. Und dann ist es
alle Mühe wert. Ich muss mir das auch sagen, glaub bloß nicht hier vorne, ich würde das
verwirklichen hundertprozentig. Paulus hat das verwirklicht, ja. Und er ist da wirklich unser
Vorbild. Und was ich erwähnen soll, weiß ich nicht. Unten in der Anmerkung steht, tu ich euch
nicht kund. Tu ich euch nicht kund. Und jetzt müssen wir uns das wie eine Waagschale vorstellen.
Auf der einen Seite der Waagschale, ich bleibe am Leben. Und auf der anderen Seite der Waagschale,
ich sterbe. Und zuerst spricht er von dem Sterben. Und da sagt er, ich habe Lust, abzuscheiden. Denn
es ist weit besser. Weiß nicht, ob jemand von uns das sagen könnte, den Satz. Ich habe Lust. Ich
habe Lust, ein Eis zu essen oder sowas. Ja, sagen wir. Oder ich habe Lust, das zu machen oder das
zu machen, Ski zu fahren, ein schnelles Auto zu fahren. Wir können uns viele Dinge vorstellen,
wo wir sagen, da habe ich Lust darauf. Paulus sagt, ich habe Lust, abzuscheiden. Weiß nicht,
ob wir sowas über die Lippen bringen. Er hat es gesagt. Ich habe Lust, abzuscheiden. Es ist
weit besser. In Bezug auf die andere Waagschale sagt er, das Bleiben im Fleisch aber ist nötiger,
um eure Wille. Also auf der einen Seite besser, abzuscheiden. Auf der anderen Seite der Waagschale,
nötiger. Mir scheint die innere Entscheidung bei Paulus, die ja nicht kundtut, tu ich nicht kundt,
scheint mir auf die Seite mit dem Besser zu neigen. Ich sage aus welchem Grund, weil er sagt,
weit besser. Er sagt nicht nur besser und das andere wäre ja nötiger. Diesem Steigerungsform
führt er noch das Wort weit hinzu. Also wenn es um ihn ginge, um seine Interessen,
was er am liebsten hätte, abzuscheiden bei Christus zu sein. Es ist weit besser.
Aber dann sehen wir die Vers 25. Und in dieser Zuversicht weiß ich, dass ich bleiben und bei
euch allen bleiben werde, zu eurer Förderung und Freude im Glauben. Eigenartig nicht, dass
Paulus das wusste. Ich bin wieder überzeugt, ähnlich wie vorhin die anderen im Gebet vor
dem Herrn Mut gewonnen haben, Vertrauen gewonnen haben, das Evangelium zu verkündigen, hat er
diese beiden Dinge vor Gott erwogen. Im Gebet. Das was er hier schreibt, das hat er vor dem
Herrn bewegt. Im Gebet. Das eine und das andere. Nicht noch einmal, dass er die Entscheidung treffen
konnte. Die trifft der Herr alleine. Aber in dem Gebet war ihm klar geworden, vom Herrn her, was
passieren würde. Es war ihm klar geworden. Er würde bleiben. Das muss ihm der Herr in irgendeiner
Weise dann doch mitgeteilt haben. Du wirst bleiben. Wozu? Zur Förderung und Freude im Glauben für die
Geschwister. Seht ihr, wir fingen an mit Vers 12, dass die Umstände des Apostels Paulus zur Förderung
des Evangeliums waren. Dazu war er ja gesetzt. Das war seine Verantwortung. Ein Diener des
Evangeliums, wie Kolosser brief uns sagt. Und seine Gefangennahme diente zur Förderung des
Evangeliums. Aber er war nicht nur ein Diener des Evangeliums, er war auch ein Diener der
Versammlung. Und das haben wir jetzt hier im letzten Vers, den wir gelesen haben. Ich werde
bei euch bleiben zur Förderung eures Glaubens. Das ist die Förderung der Gläubigen. So schön
ist das, am Anfang des Evangeliums, am Ende der Dienst an den Heiligen. Das war die ganze
Spannbreite des Dienstes des Apostels Paulus. Beides kommt hier zum Tragen. Und er würde bei
ihnen bleiben, damit sie sich rühmten in Christus Jesus. Seht ihr, auch hier wieder,
was wollte Paulus? Dass Christus gerühmt wird. Er wollte, dass an seinem Leibe Christus hoch
erhoben wird. Sei es durch Leben oder durch Tod. Nun hatte er in der Gemeinschaft mit Gott erfahren,
er würde bleiben. Und wozu würde sein Bleiben ausschlagen? Dazu, dass die Gläubigen in Philippi
und an anderen Orten, die ihn dann haben würden wieder, Christus rühmen würde. Da würde wieder
an seinem Leben Christus erhoben werden. Ich weiß nicht, ob ich das rüberbringen konnte. Sicher nur
schwach. Ich wünsche mir, Paulus würde hier stehen und über das Thema sprechen. Ein Mann, der sagen
konnte, Christus ist mein Leben. Der konnte das auch irgendwo vermitteln. Christus ist mein Leben.
Das spürte man sicher diesem Mann ab. Alles von ihm sprach davon, dass Christus sein Leben war. Sein
Lebensinhalt. Aber wenn ich das auch nicht darstellen kann, möchte doch die Worte, die Paulus
niedergeschrieben hat, geleitet durch den Geist, Kraft haben in unseren Herzen, das zu bewirken,
dass in uns der Wunsch ist, Herr Jesus, ich möchte auch, dass du mehr mein Lebensinhalt wirst. Ich
möchte mit einem Gedanken an dich einschlafen und ich möchte aufwachen morgens und mein Gedanken
möchten immer noch bei dir sein. Möchten wir doch alles in unserem Leben mit Christus in Verbindung
bringen. Möchte es unser Wunsch sein, dass auch der Herr Jesus an uns erhoben wird. Und auch,
darf ich da nochmal daran erinnern, möchten wir solche sein, durch die andere erfahren,
wer Christus ist. Unsere Nachbarn, unsere Arbeitskollegen, unsere Mitschüler. Dass
wir wirklich wie Lichter leuchten in dieser Welt. …
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…
Wir dürfen wieder den Philippabrief aufschlagen und heute Abend das zweite Kapitel dieses Briefes.
Wir lesen Philippa 2 ab Vers 1.
Wenn es nun irgendeine Ermunterung gibt in Christus, wenn irgendeinen Trost der Liebe, wenn irgendeine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgendinnerliche Gefühle und Erbarmungen,
so erfüllt meine Freude, dass ihr gleichgesinnt seid, dieselbe Liebe habend, einmütig, eines Sinnes, nichts aus Streitsucht oder eitlem Ruhm tuend,
sondern in der Demut, einer den anderen höher achtend als sich selbst, ein jeder nicht auf das Seine sehend, sondern ein jeder auch auf das der anderen.
Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war, der, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen raubachteten Gott gleich zu sein,
sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist und in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden,
sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz. Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen gegeben,
der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der himmlischen und irdischen und unterirdischen,
und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes des Vaters.
Daher, meine Geliebten, wie ihr alle Zeit gehorsam gewesen seid, nicht allein als in meiner Anwesenheit, sondern jetzt vielmehr in meiner Abwesenheit,
bewirkt euer eigenes Heil mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen.
Tut alles ohne Murren und zweifelnde Überlegungen, damit ihr untadlich und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts,
unter dem ihr scheint, wie Lichter in der Welt, darstellend das Wort des Lebens, mir zum Ruhm auf den Tag, Christi, dass ich nicht vergeblich gelaufen bin,
noch auch vergeblich gearbeitet habe. Soweit das Wort Gottes.
In den verlesenen Versen haben wir sicher das Kernstück dieses Briefes. Das sind diese sechs Verse, die wir gelesen haben, Vers 6 bis Vers 11.
Diese sechs Verse sind sicher noch einmal der Kern dieses Briefes.
Der Herr Jesus, vorgestellt in seiner Selbsterniedrigung, in den ersten drei dieser sechs Verse,
und dann die Erhöhung des Herrn Jesus, nicht die Selbsterhöhung, sondern die Erhöhung durch Gott in den nächsten drei Versen.
Der Herr Jesus wird uns hier vorgestellt als Vorbild, wie auch das Thema dieses heutigen Abends ist, der Herr Jesus als unser Vorbild.
Er wird uns als Vorbild hingestellt in Bezug auf die Demut einerseits, wenn dieses Wort auch in diesen sechs Versen direkt nicht vorkommt,
aber diese Selbsterniedrigung des Herrn Jesus war der vollkommene Ausdruck dieser Demut.
Aber das Zweite, was uns gezeigt wird bei dem Herrn Jesus, ist der Gehorsam.
Dieses Wort haben wir deutlich gelesen in Vers 8. Er wurde gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz.
Demut und Gehorsam sind die beiden Dinge, in denen der Herr Jesus das vollkommene Vorbild ist.
Und wir sehen, dass sein Vorbild in dem Wesenszug der Demut vor allem zurückgreift auf die ersten vier Verse,
wo die Philippa geradezu dieser Demut ermahnt werden in ihrem Umgang untereinander.
Dieser Umgang sollte durch Demut gekennzeichnet sein. Und dann wird der Herr Jesus vorgestellt.
Und dann haben wir gesehen, den Herrn Jesus aber nicht nur in diesem wunderbaren Wesenszug der Demut,
sondern auch in seinem Gehorsam wird er vor uns gestellt und das wird dann aufgegriffen,
dass auch die Philippe durch diesen Gehorsam gekennzeichnet sein sollten.
Und das waren sie auch, wie wir dann ab Vers 12 gelesen haben.
Also Demut am Anfang des Kapitels, die ersten vier Verse, das sollte gefunden werden bei den Philippen.
Und Gehorsam ab Vers 12 sollte auch bei ihnen gefunden werden. Und darin eingebettet das große Vorbild
der Herr Jesus selbst für diese beiden Eigenschaften, die auch an uns gefunden werden sollen.
Demut und Gehorsam.
Dieses Einfordern oder Ermahnen zur Demut durch den Apostel scheint nötig gewesen zu sein,
weil dort Schwierigkeiten in der Versammlung in Philippi waren in Bezug auf ihre Einmütigkeit.
Sie waren nicht mehr ganz einmütig.
Soweit wir aus diesem Brief es wissen, war das eigentlich das einzige Fehlverhalten der Philippa.
Wir finden kein weiteres. Wir finden eigentlich keine weitere Ermahnung an sie als gerade diese.
Es mangelte an Einmütigkeit bei ihnen.
Und das war dem Apostel Paulus als Anlass für diesen Brief doch so wesentlich,
dass er sich genötigt sah, diesen Brief zu schreiben.
Natürlich wurde er auch geschrieben unter der Anleitung des Geistes Gottes und er ist inspiriert des Wort Gottes.
Aber der Anlass war doch diese Nicht-Einmütigkeit der Geschwister dort in Philippi.
Vielleicht, das ist meine Vermutung, vielleicht war es auch nur das Uneinssein zweier Schwestern.
Vielleicht war das der einzige Keim dort in Philippi, dass zwei Schwestern nicht mehr ganz eins waren.
Nun ist es sehr schön zu sehen, wie Paulus jetzt diese Ermahnung ausspricht.
Er spricht sie in einer solchen Sanftheit und in einer solchen Gelindigkeit aus,
dass man fast gar nicht merkt, dass es eine Ermahnung ist.
Und doch ist jedem klar, was er sagt.
Der Vers 1 ist ein großer Appell an ihre Herzen.
Er sagt, er nennt Dinge, die es geben soll, wenn es nun irgendeine Ermunterung gibt in Christus,
irgendeinen Trost der Liebe, irgendeine Gemeinschaft des Geistes, irgendinnerliche Gefühle und Erbarmungen.
Und die gab es nämlich. Das war nicht eine Frage, dass es das nicht gab.
Die gab es und zwar bei den Philippern.
Und das hatten die Philipper auch bewiesen, dass es das alles bei ihnen gab.
Sie hatten nämlich den Apostel Paulus, der in der Gefangenschaft in Rom war, ermuntert.
Sie hatten ja durch Epaphroditus ihm eine Gabe zukommen lassen.
Die Epaphroditus persönlich übergeben hatte, sich auf den weiten Weg von Philippi nach Rom gemacht,
dabei auf der Reise sehr krank geworden ist und der Einsatz seines Lebens
diese schöne Gabe der Philipper zu Paulus gebracht hat.
Und so war Paulus ermuntert worden in Christus durch diese schöne Gabe der Philipper.
Das war ein Trost für ihn gewesen, ein Trost, in dem er die Liebe der Geschwister in Philippi zu ihm darin bestätigt sah.
Sie hatten auch ihre Gemeinschaft mit dem Apostel Paulus in Rom dadurch zum Ausdruck gebracht.
Es war die Gemeinschaft, die durch den Heiligen Geist gewirkt war.
Und es war auch ein Ausdruck dafür, dass sie mit dem Apostel Paulus empfanden
und sich Erbarmen hatten in ihrem Herzen für diesen Mann, der gefangen war.
Ja, alles das hatten sie gezeigt. Also das alles hatte es gegeben.
Und er sagt, das alles habt ihr mir getan, ihr lieben Philipper.
Da war sein Herz gerührt. Und es ist eigentlich Lob, was er in Vers 1 ausspricht.
Das alles habt ihr mir getan. Jetzt könnt ihr mir noch ein bisschen etwas hinzufügen.
Noch etwas hinzufügen. Dann würde meine Freude völlig sein.
Jetzt, ich sag das mal, jetzt ist es schon 90 Prozent. Die Zahl stammt von mir nicht.
Es fehlt noch ein bisschen. Dann könnt ihr sie voll machen.
Und was fehlt, ist die Einmütigkeit.
Jetzt kommt also doch eine kleine Ermahnung.
Aber, Geschwister, stellen wir uns einmal vor, dieses Kapitel hätte so angefangen.
Ich ermahne euch nun, dass ihr einerlei gesinnt seid.
Das ist ein anderer Anfang, oder? Hätte er auch schreiben können.
Aber wie schön, sagt er das. Wie spricht er die Herzen an.
Ich wünsche wir alle, wenn es denn nötig ist, dass wir einmal einen Dienst der Ermahnung tun,
dass der Herr uns eine solche Art und Weise geben kann, dass man die Herzen erreicht.
Obwohl ich jetzt noch auch etwas anders sagen möchte.
Wir sind heute recht empfindlich geworden. Wir hören nicht gerne Ermahnungen.
Und wenn ich jetzt einmal zu Kapitel 4 gehen darf, wo ja nur einen ganz kurzen Ausflug in dieses Kapitel machen,
wo ja diese zwei Personen, die da uneins waren, direkt angesprochen werden.
In dem Vers 2, Evodia ermahne ich und Synthiche ermahne ich, gleichgesinnt zu sein im Herrn.
Liebe Geschwister, dieser Brief, den Paulus geschrieben hat, der wurde von Epaphroditus nach Philippi gebracht.
Und ich denke, dass bei der nächsten Zusammenkunft der Geschwister, so stelle ich mir das einfach vor,
dieser Brief laut vorgelesen wurde. Vielleicht von Epaphroditus selbst, dem Überbringer, das wissen wir nicht genau.
Aber irgendeiner der Brüder hat diesen Brief vor den Geschwistern, vor der Versammlung vorgelesen.
Und jetzt stellen wir uns einmal vor, jetzt kommt er an Kapitel 4, dann liest er vor, Evodia ermahne ich.
Ich weiß nicht, was ist mit die Schwester in dem Moment, wo sie hingekrochen ist.
Wie war ihr zumute in dem Moment, vor der ganzen Versammlung?
Ist uns doch klar, der Brief wurde vorgelesen. Wurde sie ermahnt mit Namen. Und die Synthiche ganz genauso.
Das war sicher keine angenehme Situation für diese beiden Schwestern.
Haben sich alle Geschwister rumgedreht nach denen? Wie die jetzt wohl reagieren?
Wir würden sowas vielleicht machen, nicht?
Könnten wir uns heute so etwas vorstellen, dass das in einer Zusammenkunft bei uns geschehen würde?
Ich glaube kaum. Ich könnte mir vorstellen, der Bruder oder die Schwester würde aufstehen und rausgehen.
Sowas habe ich schon erlebt. Weil wir uns heute nichts mehr sagen lassen wollen.
Ich möchte also zweierlei sagen. Das Erste habe ich gesagt, die Art und Weise, wie wir ermahnen.
Das sehen wir, wie Paulus es getan hat. Nicht mit der Holzhammer-Methode, sondern die Herzen gewonnen.
Indem er angeknüpft hat an dem Positiven der Philippa, an dem, was sie ihm Gutes getan haben.
Und jetzt dann gesagt haben, ihr könnt noch ein bisschen mehr tun. Das tut doch noch.
Ich wünsche, dass ihr eins seid. Aber umgekehrt auch, dass die, die ermahnt werden,
dass wir nicht so empfindlich sind. Ermahnung dient auch immer dazu, dass wir weiterkommen im Glauben.
Dass wir gefördert werden.
Sie konnten seine Freude dadurch erfüllen, vollmachen, dass sie gleich, in Vers 2 haben wir dann diese Ausdrücke,
womit dieses Gleichgesinntsein zum Ausdruck gebracht wird. Ich kann diese Wörter auch nicht alle unterscheiden so.
Es wird davon gesprochen, sie sollten gleichgesinnt sein, das gleiche Denken, sie sollten dieselbe Liebe haben,
das ist natürlich die Liebe Gottes, die ausgegossen ist in unsere Herzen, die sollten sie untereinander wirken lassen.
Sie sollten einmütig sein, eines Sinnes oder das eine Denkend, ich denke hier ist vor allem der Blickwinkel auf den Herrn Jesus,
wenn er vor unseren Blicken steht, dann sind wir auf eine Sache ausgerichtet.
Dann in Vers 3 und 4 kommen die Dinge, die dem entgegenstehen, diesem einmütig gesinnt sein.
Sie sollten nichts aus Streitsucht oder eitlem Ruhm tun.
Wir hatten gestern schon gesehen, dass es solche gab, die das Evangelium verkündeten aus Neid und Streitsucht.
Ich glaube nicht, dass der Apostel Paulus dabei an Brüder aus Philippi gedacht hat, sondern da hat er allgemein gesprochen.
Es gab unter denen, die jetzt das Evangelium verkündeten, solche, die es aus gutem Willen taten und es gab solche, die es aus Neid und Streitsucht taten.
Ich denke nicht, dass er dabei direkt an Brüder aus Philippi gedacht hat, aber er hat das Wort dort auch schon gebraucht.
Und jetzt zeigt er, auch bei euch sind da Gefahren da, dass ihr etwas aus Neid oder Streitsucht tut.
Jetzt nicht aus Neid gegenüber dem Apostel Paulus, wie das jene Verkündiger des Evangeliums taten, die es aus Vorwand taten,
sondern vielleicht Neid untereinander. Hast du das schon mal gehabt?
Ich denke immer, wir Brüder haben da mehr mitzutun.
Neid auf die Gabe eines anderen Bruders, wie er sich gut ausdrücken kann, wie er die Schrift gut kennt und solche Dinge.
Neid in Bezug auf geistliche Dinge. Ich denke, das ist vor allem die Gefahr bei uns Brüdern.
Kennen wir das? Wenn wir eine solche Regung verspüren, dann müssen wir das sofort vor den Herrn bringen und bekennen.
Wenn wir das nicht tun, dann wird diese Empfindung des Neides wachsen in unserem Innern.
Dann werden wir auf den neidisch sein und auf den und auf den. Und das wird schreckliche Folgen haben.
Wo Neid und Streitsucht ist, da ist Zerrüttung und jede schlechte Tat, sagt Gottes Wort.
Es ist eine Wurzel, die aus der sehr viel Bitterkeit kommt.
Nein, Sie sollten nichts aus Neid und Streitsucht oder eitlem Ruhm tun.
Tun wir etwas, um angesehen zu sein bei den Geschwistern? Um eine gewisse Ehre zu empfangen von den Geschwistern?
Jeder, der öffentlich dient, weiß, dass solche Gefahren da sind.
Und Paulus sagt, nichts sollen wir daraus tun. Gar nichts.
Das kann mal vorkommen. Er sagt, nichts aus Neid und Streitsucht oder aus eitlem Ruhm, auch gar nichts,
sollte aus diesen Quellen, aus diesen Beweggründen getan werden.
Sondern, und jetzt haben wir dieses wunderbare Wort, in der Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst.
Es gibt sicher Brüder oder Schwestern, an die du denken kannst und sagst, ja, die achte ich für höher als mich.
Die achte ich für geistlicher als mich. Es gibt sicher solche.
Da wirst du welche finden und kennen, wo du wirklich sagst, die achte ich höher als mich.
Aber prüf dich mal, ob du nicht auch andere findest, wo du denkst, ich bin geistlicher.
Ich bin besser. Irgendwo taxieren wir uns doch alle ein.
Und da wird es welche geben, da streben wir noch hin. Und da wird es welche geben, wo wir meinen, die haben wir hinter uns gelassen.
Also diese Ermahnung, einer den anderen höher achtend als sich selbst, heißt aber nicht,
achte die Geschwister höher, die wirklich weiter voran sind. Das gilt für jeden.
Oder Dabi wurde einmal gefragt, wie er das denn könne. Ich kann das nicht wortwörtlich wiedergeben.
Wie er alle anderen Geschwister höher achten könne als sich selbst.
Und sinngemäß etwa hat er gesagt, ich kenne in meinem Leben mehr Sünden und Verfehlungen als im Leben eines jeden anderen Bruders.
Und darum, sagte er, fällt es ihm überhaupt nicht schwer, den anderen höher zu achten.
Ich kann das immer noch nicht so ganz verstehen, dass er sagt, es fällt ihm überhaupt nicht schwer.
Aber wenn wir einen anderen geringer achten als uns selbst, dann haben wir vergessen, in den Spiegel zu schauen.
Dann haben wir vergessen, wie viel wir gesündigt haben.
Und möge der Herr uns helfen, das ist keine einfache Übung, dahin zu kommen, dass wir jeden anderen höher achten können als uns selbst.
Ein jeder nicht auf das Seine sehen, sondern ein jeder auch auf das der anderen.
Ich glaube, das hier gemeint ist, auf das Positive, auf das Gute zu sehen.
Also nicht auf die Fehler des anderen soll ich gucken. Das ist hier nicht gemeint.
Und auf die Mängel, die er an den Tag legt. Nein, auf das Gute, was Gott in ihm gewirkt hat, auf das soll ich sehen.
Auch auf die Gabe, die Gott ihm gegeben hat. Ich soll nicht so egozentrisch auf mich konzentriert sein, dass sich alles nur um mich dreht.
Und das kannst du ganz einfach mal beobachten. Du bist mit jemandem zusammen.
Dann schau mal, wie viel du von dir sprichst und wie viel du zuhörst, dass der andere von sich erzählen kann.
Das ist manchmal wieder so ein Indikator, wo wir daran messen können, wie wichtig nehmen wir uns selbst und wie wichtig nehmen wir den anderen, der uns gegenüber sitzt.
Sind wir mehr Hörende oder sind wir mehr Redende?
Sind wir die, die immer nur von uns erzählen oder hören wir auch einmal zu?
Das ist wieder ein Indikator dafür, wie wichtig wir unsere Person nehmen.
Nein, wir sollten uns freuen über alles, was Gott dem anderen Mitchristen geschenkt hat.
Und wir sollten auch zuhören, wenn er einmal erzählt von dem, was er mit dem Herrn erleben durfte.
Das wäre sehr wichtig.
Und nun kommt dieses wunderbare Vorbild.
Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war,
der, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein,
sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm,
indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist und in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden.
Wir haben hier in diesen drei Versen, Vers 6 bis Vers 8, die Erniedrigung des Herrn Jesus.
Es gibt einen Bruder, der hat das in sieben Stufen eingeteilt, ganz minutiös,
aber ich glaube, im großen Ganzen sind es einfach zwei wesentliche Stufen.
Die erste Erniedrigung ist, dass er, der in Gestalt Gottes war, Mensch geworden ist.
Dieser Satz, dass er es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein,
kann man in zweierlei Hinsicht deuten.
Man kann einmal sagen, es war etwas, was er nicht rauben musste, weil er es hatte.
Er war einfach Gott.
Man kann es aber auch so deuten, dass er das nicht für etwas hielt,
dass man wie einen Raub festhält, denn er hat sich ja erniedrigt.
Er wurde ja Mensch.
Aber wir müssen bedenken, Geschwister, wenn hier von seiner Demut gesprochen wird,
von der Demut des Herrn Jesus, wenn das Wort auch hier nicht selbst steht,
aber das ist diese Gesinnung, dann haben wir den höchsten Ausgangspunkt.
Er war in Gestalt Gottes.
Er ist Gott.
Wir finden viele Stellen in der Schrift, ich kann sie jetzt nicht alle aufzählen,
ich erinnere nur an Johannes 1, Vers 1.
Am Anfang war das Wort, und das Wort war Gott.
Nachher heißt es, und das Wort war Fleisch.
Das ist eine Menschwerdung.
Aber dann wissen wir, wer das Wort war.
Das ist der Herr Jesus.
Also, es ist der höchste Ausgangspunkt.
Er ist Gott.
Und dann, er hat sich zu nichts gemacht.
Das griechische Wort kann auch übersetzt werden.
Er hat sich entleert, entäußert, zu nichts gemacht.
Indem er Mensch wurde.
Das heißt, der Abstand zwischen Gott und dem Menschen ist so,
dass wenn Gott sich Mensch wird, dass es dann mit dem Wort belegt wird,
er hat sich zu nichts gemacht.
Wir können nicht ermessen, nicht nachempfinden,
weil wir nie etwas anders gewesen sind als Menschen,
was das für den Herrn Jesus war.
Wir wissen, dass er diesen Namen erst hatte, als er Mensch wurde.
Vorher war er Gott, der Sohn.
Wir können uns nicht ausdenken, was das für ihn war, Mensch zu werden.
Da hat er sich noch einmal entäußert, entleert.
Er hat, wie es hier heißt, Knechtsgestalt angenommen.
Das ist eigentlich unser Dasein, nicht?
Wir sind Knechte.
Entweder Knechte Satans oder Knechte Gottes.
Aber das ist unser Dasein, Knecht.
Und das hat er angenommen, Knechtsgestalt.
Indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist.
Der Herr Jesus hat nicht nur eine menschliche Gestalt angenommen, äußerlich.
Ich kann sagen, dass er das im Alten Testament schon getan hatte.
Wenn er dem Abraham erschienen ist, dann hat er das getan in der äußeren Gestalt eines Menschen.
Aber er ist dort nicht Mensch geworden.
Er hat nur die äußere Gestalt eines Menschen angenommen.
Das können Engel auch.
Haben das auch getan im Alten Testament, wenn sie als Boten zu Menschen geschickt wurden.
Es waren ja drei Männer, die zu Abraham kamen.
Eins war Gott.
Einer war Gott und die zwei anderen waren Engel.
Aber nicht als Lichtwesen sind sie erschienen, sondern wie drei Menschen.
Aber das war nur, da ist Gott nicht Mensch geworden.
Aber als der Herr Jesus in diese Welt kam, da ist er wirklich Mensch geworden.
Und ich darf dazu sagen, wenn das auch hier nicht der Hauptgegenstand ist,
er bleibt ewig Mensch.
Dabei verliert er sein Gottsein nicht.
Gott kann sein Gottsein nicht aufgeben.
Das Menschsein hat er angenommen, aber nicht nur für diese 33 Jahre etwa, die er hier auf der Erde gelebt hat,
sondern für alle Ewigkeit.
Bleibt er Mensch.
Das war eine Erniedrigung für ihn.
Als er in diese Welt kam, Kolosserbrief sagt, dass er der Erstgeborene aller Schöpfung ist.
Und er begründet das auch dort, der Apostel Paulus im Kolosserbrief, warum er der Erstgeborene ist.
Das ist dort ein Titel, ein Titel des Vorrangs.
Und er sagt, weil er der Schöpfer ist.
Und als solches hätte er eigentlich, wenn er schon in Gnaden Mensch wird und an seiner Schöpfung teilnimmt,
dann hätte er doch das Recht gehabt, den ersten Platz einzunehmen auf dieser Erde.
Aber das hat er nicht getan.
Er ist nicht gekommen, um bedient zu werden.
Das wäre sein Recht eigentlich gewesen als der Erstgeborene.
Er ist gekommen, um zu dienen.
Es ist eben nicht so, dass Gott sich gönnerhaft, sage ich einmal, gönnerhaft zu uns Menschen herab geneigt hätte.
Die Großen dieser Welt, sie beugen sich manchmal gönnerhaft zu den Armen hernieder.
Da muss aber bitte das Fernsehen dabei sein, wenn sowas geschieht.
Oder wenn irgendwelche Vorstandsmitglieder von Banken einen großen Scheck übergeben an eine Hilfsorganisation.
Dann muss der Scheck so groß gemacht werden.
Dann muss das alles abgelichtet werden und am nächsten Tag in der Zeitung kommen.
Gönnerhaft wird dann so etwas überreicht, um dem, der das dann gibt, eine gewisse Ehre zu geben
und den Namen der Bank bekannt zu machen.
So geschieht das in dieser Welt.
So werden da mildtätige Gaben weitergegeben.
Aber so hat das der Herr Jesus nicht gemacht.
Nicht gönnerhaft herab geneigt.
Er ist wirklich Mensch geworden.
Und dass er dabei nicht den ersten Platz einnahm, das sehen wir schon bei seiner Geburt.
Ich glaube kaum, dass hier irgendjemand bei seiner Geburt,
vielleicht die ganz älteren Geschwister unter uns, weiß ich das nicht,
aber kaum jemand ist bei seiner Geburt in eine Futterkrippe gelegt worden, oder?
Da könnte ja jemand mal die Hand strecken, der bei seiner Geburt in eine Futterkrippe gelegt wurde.
Nein, die meisten von uns, da haben die Eltern eine schöne Wiege gehabt
oder ein schönes Gitterbett oder irgendeine andere etwas, gerade für das Kind etwas sehr, sehr Schönes,
wo das Neugeborene dann hineingelegt wurde.
Und er, der Sohn Gottes, wurde in eine Krippe hineingelegt, weil kein Raum in der Herberge war.
Das zeigt uns schon, dass er hier nicht mit Glanz umgeben auf diese Welt kam,
sondern da auch ganz niedrig.
Wir konnten weitermachen, er wuchs nicht in Jerusalem auf,
sondern in Nazareth, einer relativ verachteten Stadt,
von der dann ein Adanael sagen musste, was kann schon aus Nazareth Gutes kommen.
So hatte er sich erniedrigt.
So hatte er sich erniedrigt.
Und dann, als Mensch, hat er sich noch einmal erniedrigt.
Und zwar, indem er gehorsam war bis zum Tod.
Ja, zum Tod am Kreuz.
Jetzt möchte ich etwas über diesen Gehorsam sagen, mit aller Ehrfurcht.
Der Herr Jesus war der einzige völlig gehorsame Mensch auf dieser Erde.
Er hat nichts getan, was ihm der Vater nicht aufgetragen hat.
Der Herr Jesus, weil er ja selbst Gott ist,
hätte die Macht gehabt, ohne Anweisung zu handeln.
Gott braucht keine Anweisungen von irgendjemandem.
Das ist die Souveränität Gottes.
Gott handelt ohne Anweisungen, das ist klar, das macht seine Gottheit aus.
Er handelt nicht auf Befehl von anderen.
Der Herr Jesus ist Gott, er hätte handeln können aus sich heraus.
Das hat er nicht getan.
Weil er Mensch geworden ist, hat er gezeigt, was wirklicher Gehorsam ist.
Er hat kein Wunder getan, kein einziges, was der Vater ihm nicht aufgetragen hat.
Die Worte, die er geredet hat, waren die Worte des Vaters, die hat er ihm gegeben.
Er hat jeden Morgen sich das Ohr öffnen lassen, gleich solchen, die belehrt werden.
Geschwister, wir rennen vielleicht manchmal in den Tag, ohne uns morgens das Ohr öffnen zu lassen.
Wir rennen in den Tag, ohne Wegweisung Gottes oder des Herrn Jesus empfangen zu haben.
Weil wir ja schon wissen, was wir machen wollen.
Manches ist ja auch Routine, nicht?
Der Herr Jesus ist in keinen einzigen Tag hineingegangen,
ich spreche jetzt von dem Erwachsenen, nicht vom Baby, ohne Gott zu fragen.
Und dabei hat er gelitten.
Mir ist das bei der Beschäftigung mit dem Gehorsam des Herrn Jesus sehr groß geworden,
dass dieser Gehorsam ihn oft, nicht nur am Kreuz, wir denken immer,
der Gehorsam des Herrn Jesus hat ihn dann am Kreuz in Leiden hineingeführt.
Ich will euch eine Situation schildern, wo ich glaube, dass der Herr Jesus sehr gelitten hat in seiner Seele,
weil er einfach seinem Vater gehorcht hat.
Das ist, als Lazarus krank wurde, da haben die Schwestern doch zu ihm geschickt, zum Herrn Jesus.
Der Bote kommt an mit der Botschaft von den beiden Schwestern, der, den du liebst, der ist krank.
Was macht jetzt der Herr Jesus? Was hat der Bote erwartet?
Dass der Herr Jesus sofort mitkommt, mit ihm, und auf dem schnellsten Weg sich nach Betanien begibt,
um Lazarus zu heilen.
Der Herr Jesus hat es nicht getan, er ist da geblieben.
Noch einige Tage, so dass Lazarus starb.
Und ich behaupte, in dieser Zeit war Leiden in der Seele des Herrn Jesus. Warum?
Wir müssen uns vorstellen, der Bote kam zurück nach Betanien.
Die Schwestern sahen ihn kommen, die waren schon erstaunt, dass er ganz alleine kam.
Das kann ich mir vorstellen. Die haben gedacht, der Herr Jesus ist dabei.
Und dann haben sie sich ja dem Boten gefragt, ja hast du den Herrn Jesus nicht gefunden?
Ja, hast du es ihm nicht gesagt? Doch!
Ja, ist er nicht gleich mit? Nein, er ist nicht gleich mitgekommen.
Die Schwestern, denke ich, waren im ersten Moment enttäuscht.
Sie haben nachher gesagt, wenn du hier gewesen wärst.
Bei der Martha lag sicher ein Vorwurf drin, bei Maria war es wohl nur eine Feststellung.
Und dann haben die Schwestern ihren Bruder sterben sehen.
Und Lazarus starb an einer Krankheit.
Hatte er Schmerzen? Wir können uns das alles vorstellen.
Und das alles hatte Herr Jesus gewusst.
Und ich bin überzeugt, er hat mitgelitten.
Mit den Schwestern, mit Lazarus, mitgelitten, mitempfunden.
Und woher kamen diese Leiden? Weil er gehorsam war.
Gehorsam da zu bleiben und nicht gleich zu heilen.
So könnten wir manche Situationen sehen im Leben des Herrn Jesus,
wo er einfach gehorsam war und durch diesen Gehorsam auf völliges Unverständnis gestoßen ist.
Und das hat er auch menschlich sogar verstanden, dieses Unverständnis.
Und hat mit denen gelitten, die das nicht verstehen konnten.
Er musste gehorchen.
Geschwister, welch ein Vorbild für uns.
Er hat gehorcht in allem.
Bis zum Kreuz.
Das war der Wille des Vaters.
Und so gehorsam war er.
Bis zum Kreuz.
Jetzt wollte ich nochmal an den ersten Satz, wie dieser Abschnitt anfing, zurückerinnern.
Diese Gesinnung sei in euch.
Ja, die das alles auf sich nimmt, bis zum Kreuz, diesem schmachvollen Tod.
Hier ist das Kreuz nicht gesehen als der Ort, wo die Sündung unserer Sünden geschah.
Natürlich geschah die dort.
Aber das ist hier nicht das Thema.
Das Thema ist hier die Gesinnung des Herrn Jesus.
Und da wird das Kreuz gesehen als der Ort größter Schmach und Verwerfung.
Er, der in Gestalt Gottes war.
Das war der Ausgangspunkt.
Er endete auf diesem Weg der Erniedrigung am Fluchholz.
Geschwister, ich kann mir das nur vorstellen und dabei denken,
wie weit ist das mit meiner Demut bestellt.
Wenn wir in einer Situation, wo es vielleicht zwischen Brüdern Meinungsverschiedenheiten gibt,
wenn wir uns mal einen Zentimeter kleiner machen, dann fällt uns das schon schwer.
Und zwei Zentimeter kleiner machen, fällt noch schwerer.
Und irgendwo sagen wir, weiter runter kann ich nicht.
Wie weit wir gehen sollen, das zeigt uns hier das Vorbild des Herrn Jesus.
Er hat sich entäußert, entleert, er hat sich zu nichts gemacht.
In diesen drei Versen, wie gesagt, in Vers 6, ich will das nochmal ein bisschen gliedern,
in Vers 6 wird uns gezeigt, von welcher Höhe er ausgegangen war.
Er ist Gott selbst.
Dann wird uns in Vers 7 seine erste Erniedrigung gezeigt, er wurde Mensch.
Und in Vers 8 die noch weitere Erniedrigung.
Als Mensch war er nicht der König, war er nicht der Herr aller Herren,
sondern war er der, der den Weg ging bis ans Kreuz.
Das zeigt uns, was der Herr Jesus getan hat.
Er hat sich erniedrigt.
Was wir dann in den Versen 9 bis 11 finden, ist das, was Gott getan hat,
nicht was der Herr Jesus getan hat, sondern was Gott getan hat mit dem, der sich erniedrigt hat.
Und hier wird wahr, was der Herr Jesus selbst einmal gesagt hat,
wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.
Wer sich aber selbst erhöht, der wird erniedrigt werden.
Er hat sich erniedrigt, aber er ist von Gott erhöht worden.
Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben.
Wohin? Er hat ihn zu seiner Rechten gesetzt.
Wir wissen, dass in der Bibel der Platz zur Rechten immer der Platz der Ehre ist.
An der rechten Seite Gottes, da sitzt jetzt ein Mensch, der ist auch Gott.
Das ist wahr. Aber das will uns hier nicht gesagt werden.
Der, der sich so tief erniedrigt hat, dieser Mensch Jesus Christus, der sitzt jetzt zur Rechten Gottes.
An der Seite Gottes gleichsam. Einen höheren Platz gibt es nicht.
Das ist ja, wenn ich das sagen darf, auf die gleiche Stufe gebracht wie Gott.
Aber jetzt als Mensch auf dem Platz der Ehre zu seiner Rechten.
So hoch hat Gott ihn erhoben.
Und ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist.
Wir wissen nicht, was das für ein Name ist. Das ist auch nicht so entscheidend.
Entscheidend ist der Charakter dieses Namens. Es ist ein Name, der über jeden Namen ist.
Es gibt keinen höheren als diesen Namen, den Gott ihm gegeben hat.
Es ist nicht der Name Jesus. Den hat er nicht bekommen, als er erhöht wurde.
Den bekam er, als er auf diese Erde kam. Da sollte er Jesus genannt werden.
Aber dann heißt es doch, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge,
der himmlischen und irdischen und unterirdischen und jede Zunge bekenne,
dass Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes des Vaters.
Jetzt möchte ich einmal einen Vers lesen aus dem Propheten Jesaja.
Und zwar aus dem 45. Kapitel.
Jesaja 45. Ich lese mal ab Vers 22.
Man könnte daheim einmal das ganze Umfeld dieses Textes lesen.
Ist hochinteressant. Da sagt, lesen wir,
Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde.
Denn ich bin Gott und keiner sonst. Ich habe bei mir selbst geschworen.
Aus meinem Mund ist ein Wort in Gerechtigkeit hervorgegangen.
Und es wird nicht rückgängig gemacht werden, dass jedes Knie sich vor mir beugen,
jede Zunge mir schwören wird.
In diesem Kapitel stellt sich Gott in seiner ganzen Größe vor.
Gott, der alleinige Gott.
Und ich bin absolut überzeugt, dass der Schreiber geleitet durch den Geist
an diese Stelle hier in Jesaja anknüpft. Genau an dieser Stelle.
Und das ist jetzt ganz hochinteressant, weil an dieser Stelle heißt es,
dass Gott gesagt hat, jedes Knie soll sich vor mir beugen
und jede Zunge bei mir schwören.
Und hier sagt Gott, vor ihm, vor dem Menschen Jesus Christus
soll sich jedes Knie beugen.
Ist das jetzt ein Widerspruch zu Jesaja 45? Nein.
Denn der, vor dem sich jedes Knie beugen wird, ist ja auch Gott,
der Herr Jesus, der in Gestalt Gottes war.
Aber wir sehen hier, ihm wird diese Ehre zuteil als Mensch.
Jedes Knie soll sich vor ihm beugen.
Jetzt ist die Frage, wer hiermit gemeint ist, mit den himmlischen
und irdischen und unterirdischen. Das kommt immer ein wenig auch darauf an,
ob man hier den Faktor Zeit mit einbezieht oder nicht.
Die himmlischen kann man ganz sicher an die Engel denken.
Man kann aber auch an die denken, die einmal im Himmel sein werden.
Wir werden im Himmel, auch im Himmel, unsere Knie vor ihm beugen.
Wir werden einmal die himmlischen sein.
Wir, die wir an den Herrn Jesus glauben und Vergebung unserer Sünden haben.
Wir werden dort auch mit Freuden unsere Knie vor ihm beugen.
Die irdischen, da könnte man natürlich jetzt denken, gut,
an die Menschen, die das jetzt schon auf der Erde tun.
Ich meine, aber vielleicht ist es doch mehr daran gedacht,
wenn der Herr Jesus kommt in Macht und Herrlichkeit,
dann wird sich jedes Knie hier auf der Erde der Menschen vor ihm beugen müssen.
Und der unterirdischen, spätestens am großen weißen Thron,
spätestens dann, werden auch die Toten, die dann auferstehen,
ihre Knie beugen müssen vor dem Herrn Jesus.
Hier ist keiner im Raum, kein einziger, der nicht seine Knie beugen wird vor dem Herrn Jesus.
Und ich hoffe, ich wünsche alle hier im Raum, haben das schon gemacht.
Hier auf dieser Erde, ihre Knie gebeugt vor dem Herrn Jesus.
Das ist übrigens eine gute Gebetshaltung.
Nicht nur, wenn man sich bekehrt, wenn man da allein zu Hause ist
und noch körperlich das kann, ist das eine gute Haltung im Kämmerlein.
So zu beten, auf den Knien.
Wie gesagt, wenn das die Gesundheit nicht mehr zulässt, ist das etwas anders.
Ja, noch einmal, ich hoffe, dass jeder das hier schon getan hat.
Aber wenn du das noch nicht getan hast, dann heißt das auch,
dass du deine Sünden dem Herrn Jesus noch nicht gebracht hast,
dass du ihn noch nicht anerkannt hast als Herrn.
Ach, du darfst ihn ja erst annehmen als Heiland, wenn du ihm deine Sünden bringst.
Noch einmal möchte ich, wenn du das noch nicht getan hast,
willst du das nicht heute Abend zum ersten Mal tun?
Wenn du nach Hause gehst, deine Knie beugen vor dem Herrn der Herrlichkeit?
Du wirst es einmal tun müssen.
Aber wenn du es nicht hier auf der Erde tust, dann wirst du es tun müssen,
um danach für ewig gerichtet zu werden.
Und jede Zunge bekennen, dass Jesus Christus Herr ist.
Ich denke dabei an einen Vers aus Apostelgeschichte 2,
aus der Predigt von Petrus, Vers 36.
Das ganze Haus Israel wisse nun zuversichtlich,
dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat,
diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.
Er ist zum Herrn und zum Christus gemacht.
Christus ist natürlich der Gesalbte, der Messias,
das ist er in Bezug auf das Haus Israel,
in Bezug auf das Volk, das irdische Volk Gottes.
Aber er ist auch der Herr aller Herren, er ist der Herr,
und das ist ein Titel, der verwandt ist auch ein bisschen mit ihm als dem Sohn des Menschen.
Der Herr ist über die gesamte Schöpfung.
Und als solcher muss er bekannt werden von jeder Zunge.
Und das alles, wenn das geschehen wird, wenn jedes Knie sich beugen wird,
wie gesagt, zu verschiedenen Zeiten, von verschiedenen Personen, von Erlösten und Unerlösten, von allen,
jedes Knie muss sich beugen vor dem Herrn Jesus.
Dann dient das alles zur Verherrlichung Gottes des Vaters.
Daher, wir kommen jetzt zu der praktischen Anwendung,
daher, das Wort daher zeigt das deutlich,
das Fuß auf das, was er gerade vorgestellt hat.
Daher, meine Geliebten, so konnte er die Philippa wirklich ansprechen,
so war er mit ihnen verbunden, wie ihr alle Zeit gehorsam gewesen seid,
nicht allein als in meiner Anwesenheit, sondern jetzt vielmehr in meiner Abwesenheit.
Ich hatte hier neulich auch schon mal über diesen Text gesprochen und da hatte ich gesagt,
ich bin vom Beruf Lehrer und da kann es manchmal sein, dass ich über die Sprechanlage ausgerufen werde,
dass ich ins Rektorat kommen muss, ich bin da für die Datenverwaltung zuständig
und es kommt schon mal vor, dass die geschwind etwas wissen müssen
und dann muss ich die Klasse alleine lassen, für 5 Minuten, 10 Minuten.
Solange das eben da unten im Rektorat dauert.
Dann gebe ich denen Aufgaben für diese Zeit und dann sage ich natürlich,
und bitte ganz leise jetzt, schön still, dass die Nachbarklassen nicht gestört werden.
Dann beeile ich mich so schnell wie möglich auf dem Rektorat
und dann komme ich wieder nach oben, naja, ich muss nicht ganz bis zum Klassenzimmer gehen,
ich höre es schon vorher, so mit der ruhigen Arbeitsatmosphäre ist nichts mehr.
Die haben also doch ziemlich Krach gemacht.
In meiner Anwesenheit trauen sie sich das natürlich nicht, so ein Spektakel zu machen.
Aber kaum bin ich aus dem Raum draußen, geht es los.
Der Lehrer ist weg, Freiraum für die Schüler.
Ich habe das mal als Bild für die Kinder benutzt, da sind ja auch ein paar Kinder da.
Aber so war das bei den Philippern nicht.
Sie waren nicht nur gehorsam gewesen in der Zeit, als der Apostel Paulus bei ihnen war,
sondern auch oder sogar viel mehr auch in seiner Abwesenheit.
Wie ist das bei dir und bei mir?
Gibt es da so ein Christentum?
Ein christliches Leben von dir, das du vor den Augen der Geschwister führst?
Und wenn du nicht unter den Augen der Geschwister führst, dann gibt das plötzlich ein ganz anderes Leben hin?
Kennst du sowas?
Das gehört doch in derselben Schublade, nicht?
Das ist doch, wovon wir gerade sprechen.
Da nach außen hin immer alles schön erscheinen lassen,
aber wenn du nicht gesehen wirst, dann führst du ein anderes Leben.
Ist das so?
Sonntagskristentum, Alltagskristentum, unterscheidet sich das?
Bei den Philippern war das nicht so.
Der Vers 12, zweiter Teil, ist nicht so einfach.
Bewirkt euer eigenes Heilen oder eure eigene Errettung mit Furcht und Zittern,
denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen.
Das ist eigentlich derselbe Gedanke wie gestern.
Es geht nicht hier um die Errettung der Seelen.
Meiner Ansicht nach geht es auch nicht um die Errettung am Ende.
Da bewirken wir gar nichts, das tut alles der Herr.
Sondern es ist dieses Erretten, dieses am Glauben Festhalten während unseres Lebens.
Errettung durch alles hindurch.
Und da hatten wir gesehen, dass Paulus diese Zuversicht hatte in Bezug auf sich selbst,
dass er in nichts würde zuschandeln werden.
Er tat das auch, was er hier den Philippern empfiehlt.
Das Wort, was hier für steht, bewirken, das griechische Wort bedeutet ganz ursprünglich kultivieren
und kommt aus der Sprache der Landwirtschaft, wenn da eine Pflanze gesetzt ist oder gesät ist
und die ist schon ein bisschen aufgegangen und jetzt muss alles getan werden,
damit diese Pflanze bis zur Reife kommt.
Da muss das Unkraut gejätet werden, da muss der Boden etwas gelockert werden,
damit der Regen eindringen kann.
Davon kommt dieses Wort bewirken in seinem ursprünglichen Sinn.
Das hilft uns viel, das zu verstehen.
Wodurch bewirken wir das?
Zum Beispiel, indem wir eine tägliche stille Zeit haben.
Durch Gebet und durch Lesen des Wortes Gottes.
Das sind Dinge, die nötig sind, damit das Wachstum weiter da ist.
Aber dann sehen wir, dass letzten Endes das jetzt nicht wir bewirken können,
sondern dass das letzten Endes Gott bewirkt.
Ich denke auch an jenen Vers, wobei das ein ganz anderes Gegenstand ist,
aber es ist dasselbe Bild, wo Paulus sagt, ich habe gepflanzt,
Apollos hat begossen, aber Gott hat das Wachstum bewirkt.
Ja, wir müssen durchaus dafür sorgen, dass Wasser drankommt an die Pflanze unseres Glaubens,
aber das Wachstum letzten Endes, das alles schenkt Gott.
Hier sowohl das Wollen als auch das Wirken.
Wenn also in deinem Herzen der Wunsch ist, ach Herr, ich möchte mal heute die Bibel lesen,
woher kam dieser Wunsch? Von Gott.
Und wenn er dir dann auch noch die Kraft gibt, das nicht nur zu wollen,
sondern das auch wirklich zu tun, dann kam das auch von Gott.
Alles bewirkt letzten Endes er.
Und das Ganze wieder zu seinem Wohlgefallen.
Dann kommen so ganz kurze, knappe Hinweise.
Und wir dürfen hier immer daran denken, wie war das bei dem Herrn Jesus?
Der Herr Jesus tut alles ohne Murren.
Glaubt ihr, dass der Herr Jesus einmal gemurrt hat in seinem Leben? Einmal?
Aber die Kinder, nicht? Wenn ich jetzt die Kinder fragen würde,
glaubst du, dass der Herr Jesus einmal gemurrt hat?
Da würden mir hier die Kinder sagen, nein, das glaube ich nicht.
Davon bin ich überzeugt. So kennen sie den Heiland.
Der hat nicht gemurrt. Nie.
Aber ihr Kinder.
Wenn die Mama sagt, macht mal das oder das.
Und ihr wolltet gerade was ganz anderes machen.
Ihr wolltet gerade rausgehen und spielen.
Jetzt müsst ihr das Zimmer aufräumen oder Hausaufgaben machen.
Habt ihr dann nicht schon manchmal gemurrt?
Es ist ja schon schön, wenn es dann überhaupt tut, was die Mutter sagt.
Aber das gilt ja nicht nur für Kinder. Das gilt ja uns allen.
Tut alles ohne Murren.
Auch unsere Arbeit am Arbeitsplatz.
Tun wir das ohne Murren?
Egal was der Chef uns aufträgt, wenn es nicht ungerechte Dinge sind,
tun wir das ohne Murren?
Kann man da an unserem Arbeitsplatz auch erkennen, dass wir Christen sind?
Oder tun wir manchmal Arbeit unwillig?
Tut alles ohne Murren und zweifelnde Überlegungen,
damit ihr untadlich und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes.
Im Griechischen, das kommt im Deutschen hier nicht so zum Ausdruck,
da fangen eigentlich alle Wörter mit Un an.
Natürlich im Griechischen ist das A und nicht Un.
Das wird anders ausgedrückt, aber wir könnten hier eigentlich übersetzen,
das erste Wort ist ja so, untadelig.
Und dann haben wir ja lauter, das griechische Wort heißt eigentlich ungemischt.
Und das dritte Wort, unbescholten.
Also wenn das mittlere Wort auch noch mit Un anfangen würde,
dann hätten wir genau den griechischen Text nachgeahmt.
Und darum gehören diese drei Wörter so zusammen.
Un heißt ja nicht, wir sollen nicht so sein, dass wir ein Tadel auf uns ziehen.
Wer von euch kann sagen, ich musste noch nie getadelt werden?
Das bedeutet doch untadelig.
Untadelig heißt, noch nie einen Tadel bekommen haben.
Ich habe in meinem Berufsleben schon einen Tadel bekommen.
Und zu Recht. Der war zu Recht. War nicht ordentlich gemacht.
Wir sollen untadelig sein.
Du sagst, das ist zu schwer?
Glaubst du, dass es irgendwas einmal gab beim Herrn Jesus, dass man hätte tadeln müssen?
Da wissen wir wieder sofort, nicht?
Der Herr Jesus war untadelig.
Niemals konnte er getadelt werden.
Wer kann mich einer Sünde zahlen?
Er war absolut untadelig.
Und jetzt sagt er zu uns ja, so sollte er auch sein.
Untadelig.
Ungemischt, lauter.
Das heißt, unsere Beweggründe, wir sollten klar sein.
Ich denke da immer an den Vers, wo es von dem Herrn Jesus heißt,
ich bin durchaus das, was ich zu euch rede.
Der Herr Jesus hat nie etwas vorgetäuscht.
Er war durchsichtig. Ganz und gar.
Geschwister, das ist ganz schlimm, wenn Gläubige nicht klar sind.
Wenn man nicht weiß, wo man dran ist bei jemandem.
Und es ist noch erschütternder, wenn man glaubt, der war klar und dann erkennen muss, der war es gar nicht.
Das war vorgetäuscht.
Der hat ganz anders gedacht, als wie er geredet hat.
Wenn sowas ist unter Brüdern, das führt immer zu Streit.
Wenn jemand nicht lauter ist.
Lieber, auch wenn es mal vielleicht so ist, dass ich das nicht gerne an dem anderen sehe,
aber lieber will ich wissen, wie er ist.
Und wenn er anderer Ansicht ist, wie ich, dann soll er es lieber klar sagen,
als zu meiner Ansicht abnicken und in Wirklichkeit ganz anders denken.
Nein, dann soll er es sagen.
Dann weiß man, woran man ist.
Lauter sollen wir sein.
Ungemischt.
Und dann unbescholten.
Und so inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts.
Ich möchte dazu 5. Mose eine Stelle lesen.
Und ich glaube, dass der Schreiber hier an diese Stelle denkt.
5. Mose 32.
Es ist diese wunderbare letzte Rede, oder man kann es schon fast Gebet nennen, von Mose.
Wo er sagt, der Fels vollkommen ist sein Tun.
Das haben wir in Vers 4.
Und dann heißt es in Vers 5, 5. Mose 32, Vers 5.
Es hat sich gegen ihn verdorben, Bindestrich, nicht seine Kinder, sondern ihr Schandfleck,
ein verkehrtes und verdrehtes Geschlecht.
Ich denke, dass der Apostel Paulus an diese Stelle denkt.
Da war das Volk Gottes und Gott muss sagen, das sind nicht meine Kinder.
So wie sie handeln, das sind nicht meine Kinder.
Ein Schandfleck, ein verdrehtes und verkehrtes Geschlecht.
So hatten sie sich in der Wüste erwiesen.
Und jetzt wird von den Philippern gesagt, nicht nur die Juden, die ganze Menschheit ist ein verdrehtes und verkehrtes Geschlecht.
Und da, inmitten dieses Geschlechts, da solltet ihr so sein, scheinen wie Lichter in der Welt.
Denkt dabei immer an dieses schöne Kinderlied, Jesus heißt uns leuchten in der dunklen Welt.
Ja, aber das tun wir nur, wenn wir untadelig, wenn wir lauter, wenn wir unbescholten sind.
Dann sind wir wie Lichter in der Welt.
Und wenn wir das nicht sind und die Menschen doch auf uns sehen, weil wir den Namen Christi im Mund führen,
dann sind wir das, was wir im Judasbrief lesen, Irrsterne.
Irrsterne sind wir da.
Lichter, die in die Irre leiten.
Nein, nur wenn wir so sind, dem Herrn Jesus gleich, der untadelig war, der lauter war, der unbescholten war,
dann sind wir wie Lichter in der Welt, darstellend oder festhaltend oder darreichend das Wort des Lebens.
Der griechische Ausdruck kommt ursprünglich daher, wenn man jemandem ein Glas reicht.
Darreichend das Wort des Lebens.
Und mir ist das neulich erst aufgefallen, da möchte ich mich dann auch schließen in der Offenbarung,
da spricht ja Gott in den beiden letzten Kapiteln noch einmal von dem Wasser des Lebens.
Und in der ersten Stelle sagt er, dem Dürstenden will ich geben aus der Quelle des Lebens.
Umsonst.
Und in der letzten Stelle sagt er, wen der dürstet, der nehme aus der Quelle des Lebens.
Oder nehme das Wasser des Lebens, Entschuldigung, umsonst.
In der ersten Stelle sagt er, dass er geben wird.
Und in der zweiten Stelle sagt er, dass man nehmen soll.
Das sind ja zwei verschiedene Sachen.
Das eine ist, er gibt es, aber man muss es auch annehmen.
Und dazwischen möchte ich jetzt diese Stelle stellen.
Darreichend das Wasser des Lebens.
Das Wort des Lebens.
Wir dürfen Werkzeuge sein, in der Hand des Herrn, in der Hand Gottes,
der das Wasser des Lebens geben will, damit andere es nehmen,
aber der gleichsam die Überbringer, die, die es dann dem anderen darreichen.
Das darfst du und ich sein, wenn du denn ein Kind Gottes bist.
Wäre ja eine wunderbare Aufgabe.
Das Wort des Lebens darreichend, darstellend, noch nicht einmal so sehr mit deinen Worten,
sondern mit einem solchen Wandel, untadelig, lauter, unbescholten.
Aber in allem ist der Herr Jesus, der Sohn Gottes, das vollkommene Vorbild.
Vor allem in der Demut.
Ich staune immer wieder neu über diesen Satz, den der Herr Jesus ja selbst gesagt hat,
dass er von Herzen demütig ist.
Von Herzen demütig.
Können wir uns das eigentlich...
Wir wissen, dass der Herr Jesus das war.
Und doch kann ich es mir eigentlich immer nicht ganz vorstellen.
Er, der Gott gepriesen ist, wirklich demütig.
Wir wissen, wir können dieses Wort nicht für Gott, den Vater, nehmen.
Wir merken, das passt nicht.
Gott, der Vater, demütig.
Entschuldige, wenn ich überhaupt diese Wörter zusammenbringe.
Das tut die Schrift an keiner Stelle.
Wir merken auch, das gehört nicht zusammen.
Aber der Herr Jesus ist Mensch geworden.
Und als ein solcher war er wirklich demütig.
Das bewegt mein Herz immer wieder aufs Neue.
Ich hoffe, deins auch.
Und noch einmal, es ist etwas so Großes, dass er, der Gott war und ist,
Mensch wurde und als solcher demütig.
Und dass wir doch da von ihm lernen,
im Umgang untereinander um manche Not in unserer Mitte,
wäre zumindest nicht so eskaliert,
wenn dieser Gesinnung bei jedem von uns mehr vorhanden gewesen wäre.
Möge der Herr schenken, dass uns die Übungen, in denen wir stehen,
doch dahin bringen, endlich dahin bringen,
da vom Herrn Jesus zu lernen, damit die Not nicht noch größer wird. …
Transcrição automática:
…
Wir wollen heute Abend, wie angekündigt, Philippa 3 aufschlagen und lesen.
Ich möchte das ganze Kapitel lesen, Philippa 3, Vers 1.
Im Übrigen, meine Brüder, freut euch in dem Herrn. Euch dasselbe zu schreiben, ist
mir nicht lästig. Für euch aber ist es sicher. Seht auf die Hunde, seht auf die bösen Arbeiter,
seht auf die Zerschneidung. Denn wir sind die Beschneidung, die wir durch den Geist
Gottes dienen und uns Christi Jesu rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen, obwohl ich
auch auf Fleisch vertrauen habe. Wenn irgendein anderer meint, auf Fleisch zu vertrauen, ich
noch mehr. Beschnitten am achten Tag vom Geschlecht Israel, vom Stamm Benjamin, Hebräer von
Hebräern. Was das Gesetz betrifft, ein Pharisäer. Was den Eifer betrifft, ein Verfolger der
Versammlung. Was die Gerechtigkeit betrifft, die im Gesetz ist, für untschadlich befunden.
Aber was irgendmehr Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust geachtet. Ja,
und ich achte auch alles für Verlust, wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi
Jesu meines Herrn. Um dessen Willen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck achte,
damit ich Christus gewinne und in ihm gefunden werde, indem ich nicht meine Gerechtigkeit
habe, die aus dem Gesetz ist, sondern die, die durch den Glauben an Christus ist. Die
Gerechtigkeit aus Gott, durch den Glauben, um ihn zu erkennen. Und die Kraft seiner Auferstehung
und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichgestaltet werde, ob ich
auf irgendeine Weise hingelangen möge zur Auferstehung aus den Toten. Nicht, dass ich
es schon ergriffen habe oder schon vollendet sei. Ich jage ihm aber nach, ob ich es auch
ergreifen möge, indem ich auch von Christus Jesus ergriffen bin. Brüder, ich denke von
mir selbst nicht, es ergriffen zu haben. Eins aber tue ich. Vergessend was dahinten und
mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich das Ziel anschauend hin zu dem Kampfpreis
der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus. So viele nun vollkommen sind, lasst
uns so gesinnt sein. Und wenn ihr etwas anders gesinnt seid, so wird euch Gott auch dies
offenbaren. Doch wozu wir gelangt sind, lasst uns in denselben Fußstapfen wandeln. Seid
zusammen meine Nachahmer, Brüder, und seht hin auf die, die so wandeln, wie ihr uns zum
Vorbild habt. Denn viele wandeln, von denen ich euch oft gesagt habe, nun aber auch mit
Weinen sage, dass sie die Feinde des Kreuzes des Christus sind, deren Ende verderben, deren
Gott der Bauch und deren Ehre in ihrer Schande ist, die auf das irdische Sinnen. Denn unser
Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland
erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit
seinem Leib der Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge
sich zu unterwerfen. Soweit das Wort Gottes.
Wir haben gestern Abend in dem zweiten Kapitel des Philippusbriefes sehen dürfen, was ein
wesentlicher Bestandteil wahrer christlicher Gesinnung ist. Wir haben gefunden, es ist
die Demut und es ist der Gehorsam. Und wir haben gesehen, dass der Herr Jesus in beidem
das vollkommene Vorbild für uns ist, sowohl in der Demut als auch im Gehorsam. Aber für
unseren Weg brauchen wir nicht nur eine gottgemäße Gesinnung, wir brauchen für unseren Weg
auch eine geistliche Kraft und Energie. Und in diesem Kapitel erfahren wir nun, was uns
geistliche Kraft und Energie für diesen Weg durch die Wüste, für das Jagen durch die
Wüste verleiht. Und man kann wohl sagen, dass unsere Gesinnung dadurch gebildet wird,
dass wir auf den Herrn Jesus blicken, wie er hier auf der Erde war, wie er hier gelebt
hat. Das bildet unsere Gesinnung. Aber wenn es darum geht, dass wir Kraft gebrauchen,
geistliche Kraft und Energie, dann muss unser Blick nach oben gerichtet sein, auf den verherrlichten
Christus, zur rechten Gottes. So haben wir also zwei Blickrichtungen in Bezug auf die
Gesinnung, blicken wir auf den Herrn Jesus, wie er hier auf der Erde war. Aber wenn wir
Kraft haben wollen für den Weg, blicken wir nach oben, wo er jetzt ist. Nun, am Anfang
sehen wir, ich möchte eigentlich mit Vers 2 beginnen, dass der Apostel die Blicke der
Gläubigen in Philippi auf eigentlich etwas sehr Negatives richtet. Er sagt, seht auf
die Hunde, seht auf die bösen Arbeiter, seht auf die Zerschneidung. Gemeint sind hier mit
diesen drei Ausdrücken dieselben Menschen. Es waren solche, die inmitten der Gläubigen
waren. Ich möchte keine Aussage darüber machen, ob es selbst Gläubige waren oder
nicht, das steht hier nicht im Vordergrund, wo uns der Ausdruck böse Arbeiter und Hunde
eher annehmen lässt, dass es keine Gläubigen waren. Aber sie hielten sich in der Mitte
der Gläubigen auf und das, was sie verkündeten, war eben dasselbe, was wir auch im Galaterbrief
finden, wo der Apostel Paulus auch da warnen muss. Es waren solche, die den Gläubigen,
die aus dem Heidentum kamen, gleichsam sagten, der Glaube an Christus ist schon recht und
gut, aber ihr müsst auch noch das ganze jüdische Gesetz erfüllen und der äußere Ausdruck
davon war ja, dass man sich beschneiden ließ. Und darum sagt der Apostel Paulus auch hier,
dass diese Leute bezeichnet er als die Zerschneidung. Zerschneidung ist Zerstörung. Sie zerstörten
den wahren christlichen Glauben, indem sie das Gesetz vermengten mit der Gnade. Ich möchte
hier praktisch dazu sagen, dass ein gesetzlicher Christ auch heute genau zur Zerstörung des
Glaubens bei anderen beiträgt. Ich möchte aber andererseits sagen, dass man nicht denen,
die am Wort Gottes festhalten wollen, Gesetzlichkeit vorwirft. Das geschieht auch oft, dass man
das einfach Gesetzlichkeit nennt, wenn jemand das Wort Gottes wörtlich nimmt und treu erfüllen
möchte. Er sagt dann im Gegensatz zu diesen, die also zerschnitten, zerstörten, dass die
wahre Beschneidung ja nun die Beschneidung des Herzens ist, wie wir das im Kolosserbrief
finden und dass diejenigen wirklich beschnitten sind, die durch den Geist Gott dienen, die
eben nicht im Fleische Gott dienen. Äußerlich war es ja so, durch die Beschneidung wurde
ein Stück vom Fleisch weggeschnitten, von der Haut des Menschen. Darum wurde es ja Beschneidung
genannt. Aber die wirkliche Beschneidung ist eben, dass man Gott nicht mehr im Fleische
dient, das heißt in einer gesetzlichen Religion mit äußeren Formen, sondern im Geiste dient.
Und liebe Geschwister, wir mögen sagen, wir haben keine Zeremonien, wir haben keine Liturgie,
wir haben keinen vorgeschriebenen Ablauf in unseren Zusammenkünften, aber das besagt
noch lange nicht automatisch, dass wir Gott wirklich im Geist dienen. Auch in der Form,
wie wir zusammenkommen, kann das Fleisch sich breit machen. Eine wirkliche Geistesleitung
ist nicht nur dadurch gegeben, dass kein Prediger da ist und dass keine äußeren, fest vorgeschriebenen
Formen da sind. Wirkliche Geistesleitung muss jedes Mal neu in Übung vor dem Herrn gesucht
werden von jedem Einzelnen. Aber so dient man Gott in Wahrheit. Und das, sagt der Apostel,
das taten sie damals. Und dabei fiel der ganze Ruhm nicht den Gottesdienstausübenden zu,
sondern der ganze Ruhm fiel dem Herrn Jesus zu. Nun argumentiert der Apostel Paulus vielleicht
folgendermaßen, dass diese judaisierenden Lehrer vielleicht hätten sagen können, ja,
Apostel Paulus, du machst uns nur so madig, du machst uns nur so schlecht, weil, ich sage
das mal mit einem Sprichwort, die Trauben, die zu hoch hängen, die macht man immer sauer.
Die redet man immer sauer. Du redest nur schlecht von uns, weil du das eben nicht so gelebt
hast wie wir. Du weißt gar nicht, was das ist. Und da sagt Paulus, halt mal, Moment
mal. Wenn irgendjemand glaubt, sich auf seine Vorzüge stützen zu können, dann ich noch
mehr. Und dann nennt er sieben Dinge, auf die er einmal in seinem Leben sehr stolz gewesen
ist. Die ersten vier Dinge sind übrigens Dinge, für die er gar nichts konnte. Das
waren Dinge, in die er hineingeboren wurde oder die seine Eltern an ihm verrichtet haben.
Er ist ja als ein Jude zur Welt gekommen und seine Eltern haben ihn am achten Tag nach
dem Gesetz, nach der Vorschrift beschnitten. Er war also nach jüdischem Gesetz genau an
dem richtigen Tag beschnitten worden. Er war aber nicht nur beschnitten, er war vom Geschlecht
Israel. Wir müssen denken, dass die Ismaeliten auch beschnitten worden sind. Waren also nicht
nur die Juden alleine ein beschnittenes Volk, sondern auch die Nachkommen Ismaels, des Halbbruders
von Isaak, waren ja auch beschnitten worden. Darum sagt er, ich bin nicht nur beschnitten
worden, sondern ich bin vom Geschlecht Israel. Zweitens, dafür konnte er auch nichts. Drittens,
er sagt, vom Stamme Benjamin. Er war also von einem sehr besonderen Stamm, einer der
beiden Stämme, die von Rahel, der Lieblingsfrau Jakobs, abstammten. Außerdem ein Stamm, der
zum Südreich gehörte, das länger Bestand hatte als das Nordreich, in dessen Reichsgrenzen
der Tempel lag und das dann auch aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt ist. Er gehörte
also auch zu einem bevorzugten Stamm. Das war das Dritte. Auch dafür konnte er ja nichts.
Das Vierte sagt er, ich bin ein Hebräer von Hebräern. Das bedeutet vielleicht, er gehörte
zu den Stämmen, die über den Jordan ins Land gegangen waren, im Gegensatz zu den zweieinhalb
Stämmen, die vor dem Jordan geblieben waren. Aber wie gesagt, für die ersten vier Dinge
hatte er keine Hand gerührt. Es waren Vorzüge durch Geburt. Wir mögen sagen, was haben
wir heute damit zu tun? Sind das Dinge, deren wir uns vielleicht auch rühmen können? Vielleicht
gibt es ja auch unter den Geschwistern so einen geistlichen Adel, wenn man aus der Familie
kommt oder aus der Familie, dann gilt das schon mal was, nicht? Oder nicht? Haben wir
nicht Namen in unserer Mitte? Müssen wir aufpassen. Nun kommen noch drei Dinge, die
waren nicht angeboren. Da hatte er wirklich was für getan. Was das Gesetz betraf, gehörte
er zur Sekte, zu der Sekte der Pharisäer, die es sehr, sehr genau namen, die zu dem
mosaischen Gesetz noch hinzugefügt hatten, dabei manchmal gar nicht gemerkt hatten oder
vielleicht doch, dass sie die ursprünglichen Gebote Gottes dabei beiseitesetzten, durch
zusätzliche Verordnungen. Aber er war doch jemand, der das ernst nahm. Und wir wollen
das den Pharisäern im Allgemeinen auch nicht absprechen. Es waren darunter, die Menge waren
Heuchler, aber ich glaube nicht, dass Saulus ein Heuchler gewesen ist. Wenn er auch dieser
Gruppierung angehörte, so hat er das ganz ernst genommen. Dann, wenn er an seinen Eifer
dachte für die Dinge Gottes, dann nennt er hier eine Sache, für die er sich an einer
anderen Stelle der Größte aller Sünder nennt. Er hatte die Versammlung Gottes verfolgt.
Aber hier nimmt er das als einen Beleg für seinen religiösen Eifer. Und als Letztes
dann, und das ist sicher am beeindruckendsten, was das Gesetz betrifft, war er unschadelig,
so ähnlich wie der reiche Jüngling, der zu dem Herrn Jesus kam. Das alles habe ich
beobachtet von meiner Jugend an. Dem stand sicher Saulus von Tarsus in keiner Weise nach.
Untadelig, was das Gesetz betrifft. Ich möchte sagen, dass hier vielleicht, wenn ich das
einmal so sagen darf, der edelste Erste Adam vor uns stand. Wisst ihr, was ich damit meine?
Was man im Fleische tun kann, was man vollbringen kann als religiöser Mensch, da war er der
Beste, den es gab. Er sagt, wenn irgendjemand, ich noch mehr, vielleicht hat es nie einen
Menschen gegeben, der so gewissenhaft alles befolgt hatte wie er. Der Beste von allen.
Und dieser beste alte Mensch, der begegnete auf dem Weg nach Damaskus dem zweiten Menschen,
dem letzten Adam, dem Menschen vom Himmel. Und was geschah dann? Konnte Saulus im Lichte
des Ergebnisses von Damaskus das sagen, was er hier sagt? Ist er hingestanden vor den
Herrn Jesus gleichsam und hat diese sieben Dinge hier dem Herrn Jesus vorgetragen? Wir
wissen, das geschah nicht. Er wurde in den Staub geworfen vor dem verherrlichten Herrn.
Seine Augen wurden blind. Das war die große Wende in seinem Leben. Und diese Wende finden
wir jetzt hier beschrieben in Vers 7. Aber was irgendmir Gewinn war, bis zu diesem Augenblick
seiner Bekehrung dort auf dem Weg nach Damaskus, waren diese Dinge, die er aufgezählt hat,
wirklich in dem jüdischen System für ihn ein Gewinn gewesen. Das hat sich gelohnt.
Er war eine angesehene Persönlichkeit. Die Karriereleiter im Judentum stand ihm offen,
noch weiter hochzuklettern. Das alles war im Judentum ihm ein Gewinn gewesen. Aber in
diesem Moment sah er, dass das alles gar nichts war. Und er kann das hier jetzt sagen, das
habe ich um Christi willen für Verlust geachtet. Alle die Vorzüge, die er aufgezählt hatte,
in dem Lichte des verherrlichten Herrn, hat er es in dem Moment alles für Verlust geachtet.
Die Frage an uns, Geschwister, haben wir alles in unserem Leben, was, ich meine nicht das
Schlechte, Paulus hat ja nicht hier Sünden aufgezählt, sondern er hat eigentlich Dinge,
die was galten, aufgezählt. Die hat er alle für Verlust geachtet. Wie ist das bei uns?
Sind wir auf Dinge noch stolz in unserem Leben? Sagen wir Dinge, die uns durch die Geburt
geschenkt sind oder Dinge, die wir durch Fleiß und Energie und Ausdauer erworben haben? Sind
wir einmal so in dem Lichte des verherrlichten Herrn gestanden, wie ein Saulus von Tarsus?
Haben wir den Herrn Jesus wirklich schon einmal mit diesen Augen, natürlich bei uns in den
Augen des Glaubens? Er hat ihn wirklich gesehen mit seinen leiblichen Augen. Das haben wir
alle nicht. Aber wir dürfen ihn doch im Glauben so sehen. Und hat das Sehen des Herrn Jesus
im Himmel mit den Augen des Glaubens einen solchen Eindruck auf uns gemacht? Ich für
mich muss das verneinen, wie das hier auch Paulus das gemacht hat. Er hat gesehen, dass
alles, was er bis jetzt für Gewinn geachtet hat, keiner war, sondern Verlust. Und beachten
wir das Wort Verlust, er hat nicht nur gesagt, das ist nichts wert, sondern 1000 Mark haben
und 1000 Mark Schulden. Das ist der Gegensatz. Er hat gesagt, das was Gewinn war, ist nichts
oder das Gegenteil davon. Es ist Verlust. Geschwister, beachten wir, dass wenn wir etwas
festhalten, was nicht mit Christus zusammenhängt, das ist nicht neutral. Das ist schon gar kein
Gewinn. Das ist nicht einmal neutral. Das ist immer Verlust. Das ist immer Minus. Aber
dann sagt er weiter, dass er das alles für Verlust geachtet. Ja, wahrlich, ich achte
auch alles für Verlust, wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu meines Herrn. Beachten
wir das von Vers 7 zu Vers 8, es ist nicht ganz genau dasselbe, was dort steht. In Vers
7 heißt es, was in der Vergangenheit war, er hatte Dinge für Gewinn geachtet, die hatte
er aufgezählt, die er früher für Gewinn hielt und sagte, ich achtete sie jetzt für
Verlust. Aber das hat er nicht nur damals für Verlust geachtet, sondern das war immer
noch so, er achtete diese Dinge auch heute noch für Verlust und jetzt geht er sogar
noch weiter, er sagt, ich achte auch alles für Verlust. Und das ist viel umfassender
noch, nicht nur die Dinge, die er aufgezählt hatte. Und hier ein praktischer Hinweis. Ist
es nicht manchmal so? Kannst du dich an dem Tag deiner Bekehrung entsinnen? Und wenn jemand,
sagen wir nicht als Kind gläubiger Eltern, vielleicht früh zum Glauben kommt, sondern
erst wirklich spät und so richtig aus dem Schmutz der Welt heraus, dann ist es oft so,
dass so direkt bei der Bekehrung in der ersten Frische, so wie bei den Thessalonichern, all
die Dinge rausgeworfen werden aus dem Leben, die bis dahin eine Rolle gespielt haben. Ganz
konsequent! Und dann beobachtet man manchmal, wenn die Jahre so vergehen, dass so durch
die Hintertür die Dinge alle wieder reinkommen in das Leben, die man in der ersten Freude
der Bekehrung alle rausgeworfen hat. Schleicht sich so langsam alles wieder ein und man wendet
sich wieder ein bisschen der Welt zu. Ist das nicht bei vielen zu beobachten? War auch
in meinem Leben eine Zeit so? Ist hier vielleicht auch jemand im Raum, der sagen muss, ich war
mal mehr auf den Herrn Jesus ausgerichtet, die Dinge der Welt haben mir mal weniger bedeutet
und sie haben wieder an Bedeutung gewonnen in meinem Leben? Baudus sagte, ich habe das
für Verlust geachtet. Ja, ich achte es auch heute noch alles für Verlust, um der Vortrefflichkeit
der Erkenntnis Jesu Christi will. Er sagte gleichsam, ich kenne eins, die Vortrefflichkeit,
den Herrn Jesus wirklich zu erkennen, dem kommt nichts gleich. Und wenn ich an irgendetwas
anders festhalte oder irgendetwas anders Raum gebe in meinem Leben, dann ist das einfach
Minus, weil es nimmt mir Zeit, es nimmt Raum in meinem Herzen für etwas, was viel kostbarer
wäre und das ist den Herrn Jesus zu erkennen. Etwas kostbareres, etwas wertvolleres gibt
es gar nicht. Das hatte er erkannt und darum hielt er alles andere für Verlust. Und jetzt
kommt er in Vers 9 noch auf einen ganz wichtigen Punkt zu sprechen, der noch einmal zurückgreift
auf das Ende von Vers 6. Eines, und das war der letzte Vorzug, den er genannt hatte, der
war gewesen, was das Gesetz betrifft, tadellos erfunden, untadelig. Das war seine eigene
Gerechtigkeit, Werkgerechtigkeit. Und dann sagt er dort in Vers 9, er möchte in dem
Herrn Jesus erfunden werden, in dem ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz
ist, sondern die durch den Glauben an Christus ist, die Gerechtigkeit aus Gott durch den
Glauben. Diese lehrmäßige Darstellung dieser Gerechtigkeit finden wir am Anfang vor allem
im Römerbrief, Kapitel 3 und 4. Die Gerechtigkeit aus Glauben an den Herrn Jesus. Er hatte vorher
eine eigene Gerechtigkeit und die galt auch was, aber er sagte, das will ich nicht. Es
ist übrigens auch so, dass diese Gerechtigkeit, die eigene Gerechtigkeit, die mag in religiösen
Kreisen was gelten, die mag in dieser Welt was gelten, vor Gott hat sie keinerlei Wert.
Keinerlei. Keiner wird vor Gott bestehen können in seiner eigenen Gerechtigkeit. Keiner. Ist
hier auch noch jemand im Raum, der nach dem Prinzip lebt, tue Recht und scheue niemand
und meint damit, vor Gott bestehen zu können? Bestehen zu können? Täusche dich nicht,
so kannst du vor Gott nicht bestehen. Nur in dieser Gerechtigkeit, die Gott selbst gibt,
in der Vergebung deiner Sünden, kannst du vor Gott bestehen. Und das war auch Paulus
ganz klar. Und diese Gerechtigkeit aus Glauben, die besaß er und an der allein wollte er
festhalten. Vers 10. Er wollte ihn erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die
Gemeinschaft seiner Leiden, ja er wollte sogar seinem Tode gleich gestaltet werden. Jetzt
könnte man denken, Paulus, machst du hier nicht in der Reihenfolge einen logischen Fehler?
Du sprichst davon, dass du den Herrn Jesus kennenlernen willst und als nächstes sagst
du, willst du die Kraft seiner Auferstehung kennenlernen und dann die Gemeinschaft seiner
Leiden und dann seinem Tode gleich gestaltet werden? Den Punkt, den du als zweites nennst,
die Kraft seiner Auferstehung, die müsstest du doch ganz ans Ende setzen. Wenn du seinem
Tode gleich gestaltet werden willst, dann brauchst du doch die Kraft seiner Auferstehung.
Das müsstest du doch so rumheißen, Paulus. Aber Paulus hat sie nicht vertan. Außerdem
ist das inspiriertes Wort Gottes. Das ist kein Fehler. Nein, die Kraft, die tätig war,
die Kraft Gottes, die tätig war in der Auferstehung des Herrn Jesus oder in der Auferweckung des
Herrn Jesus, er ist durch die Kraft Gottes aus den Toten auferweckt worden, der Jesus.
Diese Kraft brauchen wir in unserem Leben. Es geht hier nicht an der Stelle um die Auferstehung
unseres Leibes, nachher dann schon, aber hier in dem Moment noch nicht. Um nachjagen zu
können, die Kraft, die dazu nötig ist, ein solches Leben zu führen wie der Apostel Paulus,
hinter dem Herrn Jesus herzujagen, dazu braucht es diese Kraft, die den Herrn Jesus aus den
Toten auferweckt hat. Es ist die Kraft Gottes. Diese Kraft braucht es für diesen Wandel.
Darum wollte er diese Kraft kennenlernen. Und die Gemeinschaft seiner Leiden. Der Apostel
Paulus hat nicht gesagt, Herr Jesus, ich möchte, wenn ich, ich sag das mal jetzt mit unseren
Worten, die Evangelien waren ja noch wahrscheinlich gar nicht geschrieben, Herr Jesus, ich möchte
mehr verstehen, wenn ich in den Evangelien von deinen Leiden lese. Das ist natürlich
unser Wunsch durchaus, dass wenn wir die Evangelien lesen, dann dürfen wir den Herrn bieten,
Herr Jesus, öffne mir die Augen meines Herzens, damit ich in deinem Wort erkenne, was du gelitten
hast. Das dürfen wir den Herrn Jesus wirklich bieten. Und da gibt es Leiden des Herrn Jesus,
die nicht an der Oberfläche liegen. Wenn wir an das Speisopfer denken, das stellt natürlich
hohe Ansprüche, da gab es das Gebäck im Napfe, das gab aber auch das Gebäck in der Pfanne,
wo ein Deckel drüber war. Das war nicht, es gibt Leiden des Herrn Jesus, die nicht
an der Oberfläche liegen. Und wenn wir die durch die Gnade Gottes erkennen dürfen, dann
gewinnen wir den Herrn Jesus mehr Lieb in unseren Herzen. Das ist da schon wichtig,
die Leiden des Herrn Jesus zu erkennen in den Evangelien. Aber davon spricht Paulus
hier nicht. Wenn er sagt, dass er die Gemeinschaft seiner Leiden kennenlernen möchte, dann sagt
er, ich will etwas erfahren von deinen Leiden in meinem Leben. Nicht, dass der leidenssüchtig
war, der Paulus. Aber er wollte den Herrn Jesus erkennen. Und er hat gesagt, Herr Jesus, du
hast hier gelitten, das weiß ich. Aber das wirklich etwas mehr verstehen werde ich erst
dann, wenn ich ein wenig an diesen Leiden teilhabe. Ich will euch ein Beispiel nennen.
Der Herr Jesus wurde doch von allen Jüngern verlassen. Wir lesen das so, diesen Satz,
wir kennen ihn alle. Da verließen ihn die Jünger alle und flohen. Dort im Garten geht
Seemanne. Und wir bringen das auch am Sonntagmorgen manchmal, wenn wir das Brot brechen und den
Herrn Jesus dabei anbeten, zum Ausdruck. Herr Jesus, was war das für dich, dass du von deinen
Jüngern verlassen wurdest? Aber was das wirklich bedeutet, empfinden wir mehr in unserer Seele,
wenn wir die Erfahrung machen, die ein Paulus gemacht hat, von der er im zweiten Timotheusbrief
schreibt, alle, die in Kleinasien sind, haben mich verlassen. Da hat Paulus praktisch etwas
von dem erfahren, was der Herr Jesus erlebt hat. Verlassen von solchen, die eigentlich
einem hätten beistehen müssen. Und seht ihr, so sehr liebte der Herr Paulus seinen
Herrn, dass er sagte, ich möchte dich erkennen, ich möchte dich verstehen, auch in deinen
Leiden. Und dann möchte ich selbst darin Gemeinschaft mit dir haben. Das bedeutet für
mich, seine Erkenntnis von dem Herrn Jesus, entschuldigt, wenn ich das mal so sage, war
nicht eine rein theoretische Schriftkenntnis, sondern eine im Leben auch erfahrene Erkenntnis,
indem er durch ähnlich übende Umstände gegangen ist. Der Herr Jesus ist geschlagen worden,
Paulus ist auch geschlagen worden. Und dann ging er so weit, der Herr Jesus ist von den
Menschen getötet worden. Und Paulus sagt, ich möchte dich auch darin verstehen. Ich
möchte selbst deinem Tode gleichgestaltet werden. Das bedeutet nicht den Sündungstod
für unsere Sünden. Das kann nur der Herr Jesus tun können, dieses Werk. Aber was der
Herr Jesus dort bei der Kreuzigung von Seiten der Menschen erfahren hat, da sagt Paulus,
diesem Tod möchte ich gleichgestaltet werden. Herr Jesus, um dich besser zu verstehen, weil
es dir ergangen ist. Ich glaube, ich brauche uns nicht sagen, wie weit der Abstand wieder
zwischen Paulus und uns ist. Ich glaube, das liegt auf der Hand. Wer von uns würde das
überhaupt wagen, in einem Gebet auszusprechen, Herr Jesus, ich möchte die Gemeinschaft deiner
Leiden haben. Ich möchte deinem Tode gleichgestaltet werden. Ich glaube kaum, dass das jemand
von uns über seine Lippen bringen würde. Aber darum ging es, Paulus, den Herrn Jesus
so kennenzulernen, noch einmal nicht, indem er das, wo es möglich war, in ähnlicher
Weise erfuhr wie der Herr Jesus. Und weil der Herr Jesus aus dem Toten auf
erstanden ist, nachdem er gestorben war, dann wollte er das auch erleben. Damit er auch
diese Erfahrung gleichsam mit dem Herrn Jesus teilt, was es heißt, aus dem Toten aufzuerstehen.
Übrigens ist Paulus hier in diesem Punkt in seinem Leben nicht immer der gleichen Ansicht
gewesen, das muss ich euch sagen. Im Thessalonicher Brief schreibt er zum Beispiel, wir, die Lebenden,
die übrig bleiben, wenn der Herr kommt. Und da denkt er an die Entrückung. Wir, die Lebenden.
Da übrigens noch eine kleine Anmerkung bei diesem Text aus dem Thessalonicher Brief.
Es ist nicht nur die Lehre über die Entrückung, die wir dort haben. Wenn es eine reine Lehre
wäre, nur Lehre, dann würde dort stehen, die Lebenden, die übrig bleiben, wenn der
Herr kommt, das wäre Lehre. Aber er sagt, wir, die Lebenden, die übrig bleiben. Das
finde ich so wunderbar. So darfst du das auch machen. Wenn du Dinge im Wort Gottes liest,
dann musst du sagen, das gilt mir, da setze ich meinen Namen ein. Nicht nur trockene Lehre,
nein, das geht uns doch direkt an, so wie es ihn dort anging, wir, die Lebenden. Hier
aber, sagt er, er will seinem Tode gleich gestaltet werden und dann will er auch die
Auferweckung erleben. Aber dann sagt er, nicht, dass ich es schon ergriffen habe, das war
sein Ziel. Oder schon vollendet sei, ich jage ihm aber nach. Diesen Ausdruck finde ich immer
so großartig. Ich jage ihm aber nach. Das sagt ein Mann, der an einen Kriegsknecht gekettet
ist, der gar nicht frei laufen konnte, der in einem eigengemieteten Hause gefangen war,
und er sagt, ich jage nach. Das hängt nicht davon ab, ob du frei bist oder ein Gefangener.
Das hängt nicht davon ab, ob du noch gesunde Füße hast und laufen kannst oder im Rollstuhl
sitzt. Das hängt nicht davon ab, ob du vielleicht sogar bettlägerig bist. Das ist ein geistliches
Jagen. Paulus konnte das als ein Gefangener tun. Was wollte er? Das Ziel, jetzt kommen
wir dazu, das Ziel am Ende seines Laufes war Christus in der Herrlichkeit. Und er hatte
natürlich etwas Wunderbares erlebt. Am Tag seiner Bekehrung hatte er diesen Christus
in der Herrlichkeit schon gesehen. Da hat er ihn gesehen, da war er ihm begegnet. Und
das hatte einen solchen Eindruck auf ihn gemacht, dass er gesagt hat, nein, nein, dahin möchte
ich kommen, zu der Person, das ist mein Ziel. Von dem Tag an hat er dieses Ziel nie mehr
aus dem Auge verloren. Der Herr der Herrlichkeit, der ihm erschienen war auf dem Weg nach Damaskus,
das war sein Ziel. Dass er das nicht nur mit seinen Augen von der Erde aus hier gesehen
hat, sondern dass er selbst dorthin kam, das war sein Ziel. Geschwister, wir haben diese
Erfahrung wie ein Paulus nicht gemacht. Wir haben mit unseren Augen nicht den Himmel geöffnet
gesehen. Und doch heißt es, wir aber mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des
Herrn anschauen. Das heißt, mit unseren geistlichen Augen dürfen wir doch den Herrn Jesus sehen
in der Herrlichkeit. Und das sollte uns genauso beflügeln, hin zum Ziel zu laufen, wie Paulus
das beflügelt hat, dass er den Herrn dort gesehen hat. Und jetzt möchte ich noch einmal
zurück erinnern an den ersten Abend, wo ich einen gewissen Vergleich gemacht habe mit
Kaleb im Alten Testament und Paulus im Neuen Testament. Der Kaleb war einer der Buddha,
der das Land ausspionieren sollte. Er hatte das Land Kanaan da gesehen, mit dem Segen
in dem Land. Und diesen Eindruck, den er durch die paar Tage dort gewonnen hatte, den hat
er nie mehr vergessen. Und dieser Eindruck von dem Land Kanaan, der hat seine Füße
im Sand der Wüste beflügelt, nach vorne zu gehen. Ganze fast 40 Jahre noch. Er hatte
immer dieses Ziel vor Augen, das verheißene Land, was er schon gesehen hatte. Und so ist
es bei Paulus. Er hat den Herrn der Herrlichkeit gesehen, ganz am Anfang seines Glaubenslebens,
beim Tag seiner Bekehrung. Und das hat er nie mehr vergessen. Dahin jagte er, dorthin
wollte er kommen. Und das hatte er noch nicht ergriffen. Er war noch hier. Aber dann sagt
er so schön, indem ich auch von Christus Jesus ergriffen bin. Er sagt, ich habe das
noch nicht ergriffen. Meine Hand ist gleichsam noch nicht da, dass ich das Zielband durchreiße.
Aber der, der dort am Ziel ist, John, der Herr Jesus, der hat mich ergriffen. Der hat
gleichsam seine Hand in mein Herz gelegt. Und der zieht mich jetzt. Hast du das Empfinden
auch, dass der Herr Jesus dich zieht hin zum Ziel? Habe ich das? Fühlst du dich hingezogen
zum Herrn Jesus von ihm selbst? Das darf auch dein Bitten sein. Herr Jesus, ziehe mich!
Wir lesen das von der Jungfrau im Hohen Lied, von den Jungfrauen. Oder er sagt, ziehe mich
und wir werden dir nachlaufen. Das ist auch so schön, nicht? Du darfst dann ein Vorbild
sein für andere. Wenn du läufst, dann sei gewiss, dann plötzlich andere sehen, du läufst.
Mensch, ich laufe mit. Ich laufe mit. Das spornt andere an. Wenn du rennst, spornt das
andere an. Paulus hat die Philippe angespornt. Und dann sagt er, Brüder, Vers 13, ich denke
von mir selbst nicht, es ergriffen zu haben. Eins aber tue ich. Vergessend, was dahinten,
mich ausstreckend nach dem, was vorne ist, jage ich das Ziel anschauend hin zu dem Kampfpreis
der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus. Eins aber tue ich. Oh, was für ein
zielgerichtetes Leben. Der hat nicht gesagt, zehn Dinge tue ich gleichzeitig und das noch
und das noch und das noch. Eins. Zu mir reicht die Kraft nicht. Aber dafür alle Kraft auf
dieses eine ausgerichtet. Eins tue ich. Ich habe mir gestern Abend einen Vater von einem
Jungen erzählt, der gerade ein größeres Examen machen musste. Und er sagte, er hat
am Ende nur noch gelernt, gelernt, gelernt. Er hat für nichts anderes mehr Zeit gehabt
als zu lernen und zu lernen und zu lernen. Der ist schon drauf gegangen dabei. Hat dann
ein sehr gutes Examen hingelegt. Warum? Der hatte ein Ziel. Der wollte das Examen gut
bestehen. Und weil er ein Ziel hatte, das zu bestehen, hat er alle seine Kräfte mobilisiert,
um das gut zu bestehen. Das ist dann auch gelungen. Ausgerichtet darauf, das will ich
schaffen. Manchmal können wir das ja für irdische Dinge, können wir das manchmal gut,
alle unsere Kräfte mobilisieren und einsetzen für eine Sache. Können wir das auch für
die Sache des Herrn und für seine Person? Eines aber tue ich, sagt Paulus. Vergessend
was dahinten. Ich glaube, dass er mit diesem Vergessend was dahinten nicht einmal mehr
die Dinge meint, die er am Anfang in den Versen 5 bis 6 aufgezählt hat. Die Dinge waren
für ihn Verlust, die hat er schon längst abgeschrieben. Nein, vergessend war vielleicht
alles das sogar, was er für den Herrn bis dahin gewirkt hatte. Wisst ihr, wenn ein Läufer
sich andauernd umschaut, oh Mensch, die Strecke, das habe ich alles schon geschafft, das muss
er ein paar Mal machen. Dann sind die Gegner an ihm vorbeigelaufen. Nein, das kann er nicht,
er kann nicht zurückschauen. Wir wissen das manchmal, so Marathonläufer, wenn sie kurz
vorm Ziel sind, die gucken, na wie. Und das ist dann auch schon mal vorgekommen, da hat
sich einer ein paar Mal zu häufig umgedreht. Und schon war er überholt. Von solchen, die
nicht zurückschauten, die nur nach vorne schauten. Darum sagt er hier, vergessend was
dahinten. Lass mich da auch ein praktisches Beispiel nennen, Geschwister. Hat dir ein
Bruder vielleicht einmal oder eine Schwester nach deiner Meinung etwas angetan, was nicht
schön war? Hat das auch vielleicht nicht bekannt? Vielleicht auch nicht geordnet? Vielleicht
war es ja wirklich was, was man hätte bekennen müssen und ordnen müssen. Und du schleppst
das mit dir rum. Du kannst das, hast keine vergebensbereite Haltung. Du trägst das nach
und nach. Weißt du, dass das eine Bürde ist? Eine Last? Dein Herz ist bitter. Kannst du
so jagen? So kann man nicht jagen. Vergessend was dahinten. Ich denke, das bezieht sich
auch auf solche Sachen. Auch auf Dinge, wo man sagt, der hat mir das angetan und da bin
ich ungerecht behandelt worden und da war das und da war das. Beschäftige dich nur
schön viel damit. Ganz sicher jagst du nicht mehr. Also ich wollte damit sagen, beschäftige
dich bitte nicht damit! Vorwärts schauen! Natürlich dürfen wir dafür beten, wenn
wirklich Dinge nicht in Ordnung sind, dass die geordnet werden können noch. Zum Heil
auch des Bruders und der Schwester, damit sie wieder in Gemeinschaft mit dem Herrn kommen,
wenn es wirklich Unrecht war. Aber wir sollten nicht Bitterkeit in unserem Herzen züchten.
Das hindert uns am Laufen. Wir sollten uns auch nicht rühmen all der Dinge, die wir
für den Herrn getan haben. Das hindert auch am Laufen. Wird ja oft das Bild genutzt, ein
Zauberer, der hinter einem Fluch hergeht, der darf nicht zurück gucken, da wird plötzlich
die Furche krumm. Der muss nach vorne schauen. Das tat Paulus. Vergessen, was dahinten liegt.
Denke zum Beispiel das, was wir am ersten Abend im ersten Kapitel hatten. Was denn?
Wird doch auf alle Weise! Der Paulus hat eben nicht daran weiter rum gemacht, innerlich,
was da etliche Christus aus Neid und Streitsuch gepredigt haben. Da hätte er rumbohren können.
Er hat das erkannt, aber dann sagt er, was denn? Wird doch Christus verkündet. Darüber
will ich mich freuen. Vorwärts! Welch ein Mann! Vergessen, was dahinten. Mich ausstreckend
nach dem, was vorn ist, jage ich das Ziel anschauend hin zu dem Kampfpreis der Berufung
Gottes nach oben in Christus Jesus. Jage ich das Ziel anschauend. Das klingt nicht nach
Wüstenwanderung, nicht? Das ist doch die Wüste! Und er sagt, ich jage! Das scheint
nicht ein Stolpern und ein Dahinschleppen zu sein. Er sagt, ich jage das Ziel anschauend.
Das Ziel darf man nicht aus dem Auge verlieren. Wenn mal hier einige sind, die schon berggewandert
sind, auf einen Gipfel wollten, die wissen, wie einen das Anschauen des Gipfels immer
wieder in gewisser Weise ermutigt weiter zu gehen. Wenn dazwischen mal so eine Senke
kommt, wo man den Gipfel nicht sieht oder zieht sich lang, oh, dann werden die Schritte
schleppender und wenn man dann wieder über die nächste guckt und das Ziel sieht, da
will ich hin, plötzlich geht es wieder. Geht wieder. So ist das, wenn wir den Blick gerichtet
haben auf den Herrn Jesus in der Herrlichkeit. Ich spreche jetzt heute Abend davon. Hast
du das für dich selbst heute getan? Dich mit dem Herrn Jesus in der Herrlichkeit beschäftigt?
Heute Mittag dürfen wir in Hüggeswagen der Versammlung diesen Vers lesen, von dem Adler
weithin Blick in sein Auge. Ja, das gibt Kraft. So jagte er das Ziel anschauend hin. Und nun
meint es mir, wir müssen zum Schluss kommen, dass er in dem Abschnitt, der jetzt noch vor
uns liegt, ab Vers 15, drei Gruppen nennt. Zuerst zwei. Er spricht von solchen, die so
gesinnt sind, wie er auch, die dem Ziel entgegenjagen. Und er sagt, so viele nun vollkommen sind,
lasst uns all so gesinnt sein. Das ist in gewisser Weise eine vollkommene Gesinnung,
zu vergessen, was dahinten und diesem Ziel so nachzujagen. Das ist eine vollkommene Gesinnung.
Glücklich, wer sich dazu zählen darf. Dann gibt es aber solche, das ist die zweite Gruppe,
und wenn ihr etwas anders gesinnt seid, so wird euch Gott auch dies offenbaren. Also
noch nicht alle Gläubigen damals waren so gesinnt. Es gab welche, die waren anders gesinnt.
Paulus führt das nicht aus, in welcher Form sie anders gesinnt waren. Nur eins waren sie
nicht, auf dieses Ziel so ausgerichtet wie er. Da waren noch andere Dinge. Er nennt sie
nicht, er sagt das nicht, was es ist, wenn jemand anders gesinnt ist, aber es waren doch
Gläubige, von denen Paulus die Hoffnung hatte oder das Vertrauen in Gott, dass Gott ihnen
das auch noch offenbaren würde und sie gleichsam auch noch auf dieses eine Ziel ausrichten würde.
Und wenn ich heute Abend hier spreche, dann habe ich die Hoffnung für mich selbst, dass
der Herr mich auf dieses eine Ziel ausrichtet noch mehr. Und dann habe ich die Hoffnung
auch für alle hier im Raum, die dem Herrn Jesus gehören, dass der Herr Jesus euch ausrichtet
so auf dieses eine Ziel zu. Dass wir dann so gesinnt alle sind, wie Paulus es war. Aber
dann möchte ich jetzt über Vers 16 nichts sagen, Vers 17, er stellt sich als Vorbild
hin, darf ich dir noch ganz kurz sagen, das kann er tun, aber nicht nur sich selbst, sondern
es gab auch noch andere, die so wandelten wie er auch und jetzt war er darin ein Vorbild
und dieser auch. Und das ist so schön, wenn wir jetzt an den Anfang des Kapitels denken,
da hat es doch dreimal geheißen, seht, seht, seht, seht auf die Hunde, seht auf die bösen
Arbeiter, seht auf die Zerschneidung. Und dann hat er gezeigt, worin das bestand in
einem gesetzlichen Geist und in der Rückführung unter das Gesetz. Dann hat er gezeigt, dass
er der Edelste im Gesetz gewesen war und alles für Dreck geachtet hatte und was ganz anderes
jetzt vor seinem Auge stand. Und dann sagt er, jetzt seht nicht nur auf die, die das
falsch machen, beschäftigt euch nicht nur mit denen, nein, guckt jetzt auch auf die,
die das richtig machen und denen dürft ihr nachlaufen, nacheifern. Aber dann kommt er
in Vers 18 zu der dritten Gruppe zu sprechen. Das waren solche, die wirklich auf das Irdische
sannen, die Feinde des Kreuzes Christi waren und über die sprach er jetzt mit Weinen.
Mir scheinen wirklich diese drei Gruppen hier zu sein. Die, die vollkommen gesinnt sind,
die so ausgerichtet waren wie Paulus, die, die noch etwas anders gesinnt waren und dann
die, die irdisch gesinnt waren. Und manchmal, wenn ich in Versammlungen bin und so die Jugend
vor mir habe, ich denke dann vor allem auf junge Leute, aber das betrifft natürlich
nicht nur junge Leute, dann frage ich mich, sind in dieser Versammlung vielleicht auch
diese drei Gruppen zu finden? Sind da die Geschwister, ob jung oder alt, die dem Ziel
entgegenjagen, die die Gesinnung eines Paulus haben? Sind da solche da, die noch etwas anders
gesinnt sind? Und sind dann vielleicht auch solche da, die auf das Irdische sinnen? Jetzt
kannst du dich fragen, Herr Jesus, muss ich mich fragen, zu welcher dieser drei Gruppen
gehöre ich? Zu der ersten, zu der zweiten oder zu der dritten? Hier hat Paulus in Bezug
auf die mittlere Gruppe die Hoffnung, diese Hoffnung, dass Gott ihnen das offenbaren würde
und dass sie auch dahin kämen zu dieser vollkommenen Gesinnung eines Paulus. Aber ich habe manchmal
auch die Sorge so bei solchen, die da so, man weiß nicht so ganz genau, von wem lassen
sie sich mehr beeinflussen, diese Mittelgruppe? Von denen, die zum Ziel hinjagen? Oder von
denen, die aufs Irdische sinnen? Entscheide dich schnell, wo du hin willst und ich sage
natürlich entscheide dich für die, von denen Paulus hier spricht, dass er sie als Vorbilder
hinstellt. Entscheide dich für sie. Lauf auch wie diese und neige dich nicht zu denen,
die auf das Irdische sinnen. Es ist ja schlimm hier, es wird uns das Ende derer sogar im
Verderben gezeigt, nicht? So dass wir fast annehmen müssen, obwohl das hier wieder nicht
im Vordergrund steht, dass sie nicht einmal bekehrt waren. Dann kommen wir zu den wunderbaren
zwei letzten Versen, wie ein Triumph. Das ist natürlich dieser Gegensatz zu denen,
die auf das Irdische sinnen. Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln. Dort sind wir zu Hause,
dort haben wir unsere Rechte, dort sind wir Bürger. Von woher wir auch den Herrn Jesus
Christus als Heiland erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird. Jetzt
muss ich sagen, Paulus, was wolltest du eigentlich? Hast du nicht ein paar Verse vorher gesagt,
du wolltest seinem Tode gleich gestaltet werden? Und dass du auf irgendeine Weise hingelangen
mögest zur Auferstehung aus den Toten? Davon hast du doch gerade eben noch gesprochen.
Und hier sagt er, von woher wir den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten, der unseren
Leib der Niedrigkeit umgestalten wird. Seht ihr, zum Schluss stellt er uns die eigentlich
christliche Hoffnung vor. Die eigentliche christliche Hoffnung ist nicht, dass wir
sterben, wenn das auch ein besonderer Wunsch Paulus war, weil er in allem dem Herrn gleich
gestaltet werden wollte. Das zeigt seine tiefe Liebe zum Herrn. Aber die eigentliche christliche
Hoffnung, die stellt er uns am Ende vor. Wir erwarten den Herrn Jesus aus den Himmeln als
unseren Heiland. Ja, wieso als Heiland? Nun, den meisten von uns ist das bekannt. Er kommt
natürlich nicht noch, um noch einmal zu sterben. Das hat er getan, als er hier war. Und doch
kommt er als Heiland, weil eins muss noch errettet werden. Das ist unser Leib. Und davon
spricht diese Stelle ja auch. Der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird. Nämlich
der Lebenden. Die werden umgestaltet. Die anderen werden auferweckt. Aber die Lebenden
werden umgestaltet. Und dann werden wir den Leib der Herrlichkeit haben. Gleich gestaltet
seinem Leibe der Herrlichkeit. Das ist unsere Hoffnung. Kennst du die? Weißt du, dass das
dein Teil ist? Ist dein Bürgertum auch schon in den Himmeln? Ist das deine Hoffnung? Und
das wird Gott tun mittels der Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen.
Wunderbare Hoffnung, die wir haben. Wollen wir uns durch dieses Wort, das der Apostel
Paulus inspiriert hier niedergeschrieben hat, und durch sein Vorbild anspornen lassen, hin
zu eilen? Hin zu Jesu möchte ich eilen? Zu dem Herrn der Herrlichkeit? Und ich möchte
jedem empfehlen, keinen Tag vergehen zu lassen. Keinen Tag vergehen zu lassen, wo man sich
nicht mindestens einmal mit dem Herrn der Herrlichkeit beschäftigt. Glauben wir, dass
Paulus einen Tag gehabt hat, wo er nicht an den Herrn der Herrlichkeit gedacht hat. Er
hat dieses Bild, was er dort gesehen hat, auf dem Weg nach Damaskus immer vor Augen
gehabt. Und das beschleunigte seine Schritte. Und das soll unsere Schritte beschleunigen,
mit Energie diesen Weg zu gehen, auch durch übende Umstände. …