Prozess, Kreuzigung und Auferstehung des Herrn
ID
mh017
Idioma
DE
Duração total
02:32:59
Quantidade
3
Passagens bíblicas
Markus 15 und 16
Descrição
Die drei Vorträge sind unterteilt in: Der Prozess des Herrn in Markus 15 - Markus 15,1ff Die Kreuzigung des Herrn in Markus 15 - Markus 15,22-47 Die Auferstehung des Herrn in Markus 16 - Markus 16,1ff
Transcrição automática:
…
Ich möchte uns an diesen Abenden beschäftigen, erstens mit dem Prozess des Herrn Jesus,
zweitens mit der Kreuzigung des Herrn Jesus, morgen Abend,
und dann drittens, im dritten Vortrag, mit der Auferstehung des Herrn Jesus,
jeweils so wie es beschrieben wird im Markus-Evangelium.
Und ich schlage vor, dass wir heute Abend den ersten Teil von Markus 15 lesen.
Markus-Evangelium, Kapitel 15, ab Vers 1. Markus 15, Vers 1.
Und sogleich frühmorgens hielten die Hohenpriester samt den Ältesten und Schriftgelehrten und das ganze Synedrium Rat.
Und sie banden Jesus und führten ihn weg und überlieferten ihn Pilatus.
Und Pilatus fragte ihn, Bist du der König der Juden?
Er aber antwortete und sprich zu ihm, Du sagst es.
Und die Hohenpriester klagten ihn Fehlerdinge an.
Pilatus aber fragte ihn wieder und sprach, antwortest du nichts?
Sieh, wie viele Dinge sie dich anklagen.
Jesus aber antwortete gar nichts mehr, so dass Pilatus sich verwunderte.
Zum Fest aber pflegte er ihnen einen Gefangenen freizulassen, um den sie bat.
Es war aber einer, genannt Barabbas, mit den Aufrührern gebunden, die in dem Aufruhr ein Mord begangen hatten.
Und die Volksmenge erhob ein Geschrei und fing an zu begehren, dass er ihnen tue, wie er ihnen zu tun pflegte.
Pilatus aber antwortete ihnen und sprach, wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freilasse?
Denn er hatte erkannt, dass die Hohenpriester ihn aus Neid überliefert hatten.
Die Hohenpriester aber wiegelten die Volksmenge auf, dass er ihnen lieber Barabbas freilasse.
Pilatus aber antwortete und sprach wieder zu ihnen, was wollt ihr denn, dass ich mit dem tue, den ihr König der Juden nennt?
Sie aber schrien wieder, kreuzige ihn.
Pilatus aber sprach zu ihnen, was hat er denn Böses getan?
Sie aber schrien übermäßig, kreuzige ihn.
Da aber Pilatus der Volksmenge einen Gefallen tun wollte, ließ er ihnen Barabbas frei und überlieferte Jesus, nachdem er ihn hatte geißeln lassen, damit er gekreuzigt würde.
Die Soldaten aber führen ihn in den Hof hinein, das ist das Praetorium, und sie rufen die ganze Schar zusammen.
Und sie legen ihm einen Purpurmantel an und flechten eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf.
Und sie fingen an, ihn zu grüßen, sei gegrüßt, König der Juden.
Und sie schlugen ihn mit einem Rohrstab auf das Haupt und spähen ihn an, und sie beugten die Knie und huldigten ihm.
Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpurmantel aus und zogen ihm seine Kleider an.
Und sie führten ihn hinaus, um ihn zu kreuzigen, und sie zwingen einen Vorübergehenden, einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Feld kam, den Vater des Alexander und Rufus, sein Kreuz zu tragen.
Soweit für heute Abend. Wir haben auf der einen Seite hier Verse vor uns, mit denen wir sehr vertraut sind.
Auf der anderen Seite ist uns, glaube ich, allen bewusst, dass bei diesem Thema ganz besonders gilt, was in 2. Mose 3 steht.
Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliger Boden.
Und ich danke im Voraus für eure Gebete und hoffe, dass der Herr uns hilft, das Thema so zu betrachten,
dass wir einerseits tiefer eindrängen in das, was geoffenbart ist, aber auch, dass wir bewahrt werden vor jedem Gedanken, der irgendwie der Ehre des Herrn Abbruch tun würde.
Ich hatte gesagt anfangs, dass wir uns das Thema ansehen wollten, ganz besonders nach dem Evangelisten Markus.
Wir werden aber nicht umhinkommen, hin und wieder in die anderen Evangelien hineinzuschauen.
Und wir tun das nicht, um das etwa zu vermischen.
Ihr wisst alle, dass Gott mit jedem der Evangelien einen ganz besonderen Sinn verfolgt hat.
Und man kann als Bild oder Veranschaulichung dafür vielleicht den Fall eines Malers benutzen,
der den Auftrag bekommt, eine große Persönlichkeit in ihren verschiedenen Rollen im Bild festzuhalten.
Was würde der Maler jetzt tun?
Sagen wir mal, das ist ein Feldherr, der auch eine Frau hat und Familie und der in allen diesen Beziehungen, in denen er steht, herausragend ist.
Wie würde der Maler das darstellen?
Ich glaube nicht, dass er den Feldherrn malen würde in seiner Uniform und seinen Waffen, wie er dann mit seinem Sohn spielt.
Ich glaube, dass er separat ein Porträt anfertigen würde von ihm als Feldherrn und separat ein Bild von ihm als Vater.
Und daraus versteht man vielleicht, dass dieser Gedanke, der sehr früh aufgekommen ist, schon in den ersten Jahrhunderten,
ich glaube im zweiten Jahrhundert schon, hat man das versucht, ein harmonisiertes Evangelium zu entwickeln,
das eigentlich nicht hilfreich ist und eher das Bild zerstört.
Andererseits wird uns nur auffallen, was speziell ist im Markus-Evangelium, wenn wir mal vergleichen mit den anderen Evangelien.
Wenn wir uns heute Abend besonders beschäftigen möchten mit dem Prozess des Herrn Jesus,
also mit dem, was ihm geschehen ist, als der Mensch es wagte, ihn vor Gericht zu stellen,
dann müssten wir eigentlich etwas früher einsteigen, als wir hier eingestiegen sind in Kapitel 15.
Ich möchte versuchen, mal kurz die Ereignisse zu zeigen,
denn es waren ja insgesamt nicht weniger als sechs verschiedene Gerichtsverhandlungen.
Diese sechs Verhandlungen haben alle stattgefunden sozusagen in einer Nacht.
Diese Tatsache an sich zeigt uns schon einerseits, was der Herr in dieser Nacht durchgemacht hat,
aber auch, was für ein verblüffendes Prozedere es war, das der Mensch benutzt hat,
um sich dieses Knechtes Gottes zu entledigen.
Der erste Prozess wird eigentlich nur von Johannes berichtet.
Direkt nach der Gefangennahme im Garten war der Herr Jesus gebunden, geführt worden zum Haus des Annas.
Und Annas scheint der eigentliche Hohepriester gewesen zu sein.
Vielleicht zähle ich mal erst nur die sechs Prozesse auf und sage nachher etwas mehr dazu.
Und Annas schickt dann den Jesus weiter, lässt ihn weiter fortführen zu seinem Schwiegersohn,
der anscheinend von den Römern eingesetzt worden war als der neue Hohepriester.
Das war der Kaiaphas.
Dann wurde der Jesus an demselben Abend noch vor Kaiaphas verhört.
Davon liest man auch etwas im Markus-Evangelium in Kapitel 14, Vers 53.
Sie führten Jesus weg zu dem Hohen Priester.
Und dann werden die Hohen Priester alle dort versammelt und das ganze Synedrium, Vers 55.
Und diese Verhandlung dauerte an bis Vers 72 zum zweiten Hahnenschrei.
Das heißt also, diese Verhandlung ging bis tief in die Nacht, bis in die frühen Morgenstunden.
Dann muss etwa gegen 5 Uhr morgens die offizielle Sitzung stattgefunden haben des Synedriums,
weil das Synedrium niemanden offiziell verurteilen durfte in der Nacht.
Es musste bei Tage geschehen.
Und da scheint man auch die Regeln schon wieder so etwas gebrochen zu haben
und hat das lange vor 6 Uhr getan.
Denn wir wissen, dass um 6 Uhr der Jesus bereits zu Pilatus geführt worden war.
Das waren also soweit die ersten drei Verhandlungen.
Das waren Verhandlungen, die ausgingen von den Juden.
Die Juden durften aber die Todesstrafe nicht ausführen und mussten ihn deshalb Pilatus überliefern.
Wir wissen, dass sie manchmal gesteinigt haben.
Ich weiß nicht, ob sie zu diesem Zeitpunkt die Todesstrafe gar nicht ausüben durften
oder ob sie unbedingt wollten, dass er gekreuzigt wurde.
Sie sagen im Johannes-Evangelium, es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten.
Jedenfalls geben sie das als Grund an und führen ihn deshalb zu Pilatus.
Und dann folgen in rapider Abfolge drei Gerichtsverhandlungen vor den heidnischen Autoritäten.
Und zwar erstens vor Pilatus.
Und dann als Pilatus das Stichwort Galiläa hört, schickt er ihn zu Herodes.
Herodes freut sich darüber.
Er behandelt ihn geringschätzig, verspottet ihn.
Er freut sich darüber, weil er gedacht hat, dann kann ich mal diesen Mann kennenlernen, der so viele Wunder tut.
Und er wollte vielleicht auch mal ein Wunder miterleben.
Und Herodes schickt ihn wieder zurück zu Pilatus.
Und dann verurteilt ihn Pilatus, nachdem er mindestens dreimal seine Unschuld bezeugt hatte.
Im letzten Teil dieser Verhandlung findet schon diese Geißelung statt.
Dann wird der Herr Jesus hinausgeführt.
Er geht hinaus nach Golgatha, sein Kreuz tragend.
Und dann begann die Kreuzigung zur dritten Stunde, also um 9 Uhr morgens.
Ich wollte das nur mal so voranstellen, dass wir einen kleinen Eindruck haben von dieser zeitlichen Abfolge.
Und auch von den verschiedenen Verhandlungen, die es überhaupt gegeben hat.
Es gibt keinen Evangelisten, der sie alle beschreibt.
Und wenn wir das so im Hinterkopf haben, wird uns hoffentlich auffallen, worauf Markus gerade wirklicht.
Er sagt weniger über das, was die Juden getan haben, weil er eigentlich mehr an die Heiden schreibt.
Und er beschreibt in der Hauptsache den Knecht Gottes, wie er ganz alleine geht und das Werk ausführt.
Sehr gerafft wird das beschrieben, sehr zusammengefasst.
Aber es wird gesehen, wie einsam er ist und wie er dennoch der treue Knecht ist, der das tut, was Gott ihm aufgetragen hat.
Habe jetzt den einen Punkt vorweggenommen. Ich bin sicher, alle werden das wissen.
Markus schreibt über den Knecht.
Interessanterweise, Markus, der ja erst der unnütze Knecht war und dann zu dem nützlichen Knecht wurde
und die Aufgabe bekam, dass er, gerade er, hätten wir auch, glaube ich, nie so ausgewählt,
dass gerade er schreiben durfte über den Herrn Jesus als den wahren Knecht.
Wohingegen Matthäus über den König, Lukas über den Sohn des Menschen und Johannes über den Sohn Gottes schreibt.
Aber zweitens schreibt Markus auch ganz besonders über den Herrn Jesus,
das werden wir vielleicht morgen etwas sehen, als das Sündopfer.
Matthäus hat mehr das Schuldopfer vor sich, Lukas das Friedensopfer und Johannes das Brandopfer.
Da sind vielleicht zwei Stichpunkte, Knecht und Sündopfer, die uns helfen können zu verstehen,
warum Markus beschreibt, was er beschreibt und warum er weglässt, was er weglässt.
Aber ein zweiter Grund, warum ich kurz diesen Überblick geben wollte, ist, dass noch etwas Erstaunliches uns klar wird.
Wir lesen den Ausdruck auch in Vers 6 später, da steht zum Fest aber.
Dies alles fand statt zur Zeit des Passafestes.
Interessanterweise, obwohl die Führer des jüdischen Volkes, als sie darüber berieten,
wie sie den Herrn Jesus umbringen könnten, eigentlich nicht viel gesagt hatten über den Zeitpunkt, außer nicht am Fest.
Es soll auf keinen Fall am Passafest geschehen, da sind zu viele Volksmengen, zu große Volksmengen in Jerusalem.
Das gibt einen Aufruhr, den Termin müssen wir vermeiden.
Und genau zu dem Termin fand es statt, weil es die Erfüllung war dieses Vorbildes,
das so viele Jahrhunderte vorher in Ägypten gegeben worden war.
Aber wenn wir jetzt noch bedenken, dass die Juden die Zeit anders rechnen als wir und als die Römer.
Wir rechnen als die Römer von Mitternacht bis Mitternacht, das ist ein Tag.
Für die Juden reicht ein Tag von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang.
Und das bedeutet, dass das Passamahl für die Juden in deren Zeitrechnung
an demselben Tag stattgefunden hat, wie die Kreuzigung, also die Erfüllung des Passas.
Dieser Tag begann für die Juden Donnerstagabend, da hat der Jesus mit seinen Jüngern das Passa gegessen,
dann das Mahl eingesetzt und dann am nächsten Morgen wurde er als das wahre Passalam gekreuzigt.
Und in diesem Zwischenraum mussten diese sechs Verhandlungen stattfinden.
Jetzt fragt sich vielleicht noch jemand, reichte das nicht, dass eine Verhandlung stattfand
und er daraufhin gekreuzigt wurde, sodass der Ratschluss Gottes erfüllt wurde.
Warum denn diese sechs Verhandlungen?
Und das bringt mich zu einem, ich glaube, einem ganz wichtigen Punkt,
von was das Thema, die Überschrift angeht für heute Abend.
Ich habe gesagt, der Prozess Christi, der Prozess des Herrn Jesus.
Und wir haben damit gemeint, wie der Mensch über ihn zu Gericht saß.
Ich glaube, wir können den Ausdruck noch anders verstehen.
Wir können sagen, es ist der Prozess Jesu Christi, wo er dem Menschen seine Schuld bewiesen hat.
Warum? Weil im Lauf dieser sechs Verhandlungen jede Gruppe der Bevölkerung sich offenbart und entlarvt hat.
Wenn man anfängt mit Annas und Kaiaphas, dann waren es die hohen Priester, die sich entlarvt haben.
Dann das ganze Synedrium. Dann natürlich vor Pilatus waren es die Heiden.
Aber dann war es auch bei Pilatus, dass der Jesus von dieser ganzen Menge der Soldaten misshandelt wurde.
Und dann kamen die Diener hinzu und die Diener gaben ihm Backenstreiche, wie es heißt, vergriffen sich an ihm.
Und dann merkt man, dass im Lauf dieser verschiedenen Prozesse jede Schicht der Bevölkerung sich selbst verurteilt.
Auch das ganze Volk insgesamt, wenn wir gelesen haben, war es ja letztlich auf das Begehren der Volksmenge hin,
das Aufbegehren der Volksmenge hin, dass Pilatus den Herrn Jesus verurteilt hat.
Wir werden das vielleicht noch etwas genauer sehen.
Es ist tatsächlich keine Gruppe ausgenommen und Gott ist das auch ganz wichtig gewesen.
Er hatte das ja in Psalm 2 schon vorhergesagt, was toben die Nationen, sinnen eitles die Völkerschaften, wieder deinen gesalbten.
Und dann wird das zitiert in der Apostelgeschichte in Kapitel 4.
Und da wird gezeigt, dass diese Stelle aus Psalm 2 sich erfüllt hat, als man sich versammelte gegen den Herrn Jesus.
Apostelgeschichte 4, Vers 26. Die Könige der Erde traten auf und die Obersten versammelten sich einander gegen den Herrn und gegen seinen Christus.
Und jetzt kommt die Begründung, Vers 27.
Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast,
sowohl Herodes, steht jetzt hier für die Juden, als auch Pontius Pilatus, mit den Nationen und den Völkern Israels.
Da lernen wir also ganz klar, dass das erfüllt werden musste.
Und dass am Kreuz klar wird, einerseits wer Gott ist und wer der Herr Jesus ist,
aber andererseits wird am Kreuz auch klar, wer der Mensch ist.
Dass der Mensch diesen vollkommenen Knecht gesehen hat und hat ihn verworfen.
Und es waren nicht nur die Juden, es waren nicht nur die Angesehenen, es war nicht nur der Pöbel.
Es waren alle, vom Hohenpriester bis hin zu den Räubern am Kreuz, die ihn anfangs beide, später einer nur, verspotteten.
Soviel kurz als Einleitung zu diesem Thema der Prozesse.
Wenn wir jetzt einsteigen schnell hier in diese Stelle.
Ich erwähne nur ganz kurz nochmal den Ablauf jetzt, wie er im Markus-Evangelium steht.
Also nichts von diesem ersten Verhör bei Annas.
Das war auch sehr kurz. Er hat ihn an Jesus wohl nur gefragt, wer sind deine Jünger?
Was ist deine Lehre? Und ihn dann weitergeschickt.
Allerdings, das zeigt etwas über seine Haltung.
Im Johannes-Evangelium steht, er schickte ihn gebunden zu Kaiaphas.
Da komme ich noch drauf zurück.
Dann kommt im Anschluss daran, im Rest von Kapitel 14, dieses zweite Verhör vor Kaiaphas.
Und da lernen wir, dass falsche Zeugen gebracht wurden.
Es wurde behauptet, der Jesus hätte gesagt, ich werde diesen Tempel abbrechen.
Vers 58, und das hatte er nie gesagt.
Er hatte gesagt, brecht ihr den Tempel ab.
Und er meinte dann mit seinem Körper.
Die Zeugnisse stimmten nicht überein.
Ich habe das übrigens nicht gezählt.
Auch wenn man diese Prozesse durchgeht und man nur die ganz groben juristischen Formfehler zählen würde.
Das ist eine ganze Anzahl.
Zuerst steht das Urteil fest, sie suchten ihn zu Tode zu bringen.
Dann suchten sie falsches Zeugnis.
Dann stimmten die Zeugnisse nicht überein.
Dann wird er gebunden, misshandelt, bevor er überhaupt verurteilt war.
Und so könnte man fortfahren.
Es war eine Karikatur der schlimmsten Art einer Gerichtsverhandlung.
Dann sucht der hohe Priester Zeugnis aus dem Mund des Herrn Jesus selber.
Die Zeugen hatten sich jetzt widersprochen.
Und jetzt fragt er ihn und er möchte, dass der Jesus sich selbst verurteilt.
Und was jetzt ganz wichtig ist, ist Folgendes.
Jetzt spricht der Jesus, bist du der Christus?
Vers 62, Jesus aber sprach, ich bin es.
Und ihr werdet den Sohn des Menschen zur Rechten der Macht und mit den Wurgen des Himmels kommen sehen.
Das ist ein Punkt, den müssen wir unbedingt mitnehmen und erfassen.
Der Jesus ist nicht verurteilt worden wegen der falschen Zeugen.
Er ist nicht verurteilt worden, weil gesagt worden ist, er will den Tempel abbrechen.
Er ist verurteilt worden aufgrund seines eigenen Zeugnisses für die Wahrheit.
Vor den Juden hat er dieses Zeugnis ausgesprochen.
Ich bin der Christus und ich bin sogar der Sohn des Menschen, der in Macht und Herrlichkeit kommen wird.
Und da hat man gesagt, Vers 64 am Ende, dass er des Todes schuldig ist.
Und vor Pilatus wurde er auch nicht verurteilt wegen der falschen Anklagen.
Er hätte geraten, keine Steuern zu zahlen. Er hätte einen Aufruhr machen wollen.
Und er sei der König der Juden, der dem Kaiser die Herrschaft absprechen wollte.
Sondern auch vor Pilatus ist er verurteilt worden aufgrund seines eigenen Zeugnisses.
Weil er gesagt hat, ich bin tatsächlich der König der Juden.
Nicht so wie du meinst, mein Reich ist nicht von dieser Erde und so weiter, aber ich bin der König der Juden.
Er hat, wie Paulus das sagt in 1. Timotheus 6, das gute Bekenntnis vor Pilatus abgelegt.
Das heißt also, und das macht das noch schlimmer, was ich eben sagte, dass alle Bevölkerungsschichten ihn abgelehnt haben.
Es war kein Justizirrtum.
Der Jesus ist nicht verurteilt worden, weil man einer Lüge geglaubt hätte.
Er ist letztendlich verurteilt worden aufgrund dessen, was er selbst als Zeugnis abgelegt hat, was vollkommen wahr war.
Und das zeigt, der Mensch lehnt einerseits den Christus ab, den Sohn des Menschen,
und andererseits lehnt er auch den König der Juden ab.
Was ist übrigens das Erschütternde?
Sie sagen, dass er des Todes schuldig sei.
Mit dem Kreuz endet ja sozusagen das Testen des Menschen, die Prüfung des Menschen.
Seit dem Kreuz ist erwiesen, der Mensch ist unverbesserlich und er wird auch nicht mehr geprüft,
sondern er ist gerichtet, der Mensch überhaupt.
Man weiß, der Mensch hat versagt, er kann nichts aus eigener Kraft.
Aber wie wahr das ist, das sieht man eigentlich hier, auch wie wenig das Gesetz helfen kann.
Wozu es gekommen ist, ist, dass die besten Kenner des Gesetzes geurteilt haben,
dass der einzige unschuldige Mann, der je gelebt hat, des Todes schuldig sei.
Das vermag der Mensch mit dem Gesetz in der Hand.
Das ist diese erschütternde Schlussfolgerung.
Sie fingen an, ihn anzuspeien, sie verhüllen ihn, schlagen ihn mit Fäusten, Weissage.
Und hier werden diese Diener erwähnt, sie schlugen ihm ins Angesicht.
Und dann folgt im letzten Abschnitt, 66 bis 72, das, was sich parallel abspielte im Hof des Hohen Priesters.
Also von den späten Abendstunden bis zu den frühen Morgenstunden,
wo man sich wärmte am Feuer und wo Petrus dann seinen Meister verleugnete.
Und wir wissen, dass der Jesus dann den Petrus anblickte.
Einerseits hat das bei Petrus zu dieser Reue geführt, dieser Buße.
Auf der anderen Seite zeigt uns das, wie es den Herrn tatsächlich getroffen hat.
Wenn er mich entschuldigt, ich muss nochmal einen allgemeinen Gedanken sagen.
Wir sagen ja oft, dass die Leiden von Seiten Gottes viel tiefer und schlimmer waren,
als die von Seiten der Menschen. Das ist absolut wahr.
Aber wir sollten nie denken, dass die Leiden von Seiten der Menschen,
dass das irgendwie etwas Leichtes gewesen wäre oder den Herrn nicht so getroffen hätte.
Und ich denke jetzt noch gar nicht mal an die groben Misshandlungen,
sondern ich denke jetzt an Dinge wie Spott oder wie diese Verleugnung oder den Verrat.
Wenn man die Psalmen mal dazu nimmt, in den Psalmen lernt man ja gerade, was in dem Herrn vorging,
nicht so sehr, was mit ihm geschah, wie hier.
Wenn es da heißt zum Beispiel, der Hohen hat mein Herz gebrochen,
dann merken wir, dass ihn das wohl getroffen hat.
Und ich wage zu sagen, mehr als uns. Warum?
Weil unsere Gefühle, unsere Emotionen, alle durch die Sünde irgendwie in Mitleidenschaft gezogen worden sind.
Wir sind entweder ja meistens etwas hart geworden,
wir sind nicht in der Lage so zu empfinden, wie ein unfuldiger, heiliger Mensch empfindet.
Und der Herr hatte das alles vollkommen empfunden.
Und das bringt uns zu der Stelle 15 Vers 1
Und sogleich frühmorgens hielten die Hohenpriester samt den Ältesten und Schriftgelehrten und das ganze Synedrium Rat.
Dieses Wort sogleich begegnet uns ja so oft im Markus-Evangelium.
Und immer wieder bezieht es sich darauf, wie der Herr unermüdlich diente.
Und fast ironischerweise steht jetzt das Wort hier.
Das ist diese Antwort des Menschen, dass man es gar nicht abwarten kann.
Es scheint gar keine Nachtruhe gegeben zu haben.
Diese Verhandlung lief noch bis gerade und jetzt steht da und sogleich.
Frühmorgens, haben darüber gesprochen, vielleicht gegen 5 Uhr etwa,
findet jetzt diese offizielle Versammlung des Synedriums an dem offiziellen Ort statt,
wo der Herr Jesus dann verhört wird.
Lukas spricht darüber ausführlicher, findet das in Lukas 22, ab Vers 66.
Die ganze Ältestenschaft versammelte sich im Synedrium.
Die Frage ist, wenn du der Christus bist, so sage es uns.
Und dann legt er wieder das Bekenntnis ab, dass er der Christus ist
und dass er auch der Sohn des Menschen ist.
Und sie verstehen das sofort und sie sagen dann in Vers 70, du bist also der Sohn Gottes.
Sie wussten, dass der Messias, der Sohn des Menschen, der über das Universum herrschen würde,
dass er der Sohn Gottes war.
Und dann sagen sie, was brauchen wir noch ein Zeugnis, denn wir haben es aus seinem Mund gehört.
Da sagen sie es sogar offiziell, wir verurteilen ihn aufgrund dessen, was er selber von sich gesagt hat.
Jetzt heißt es wieder in Vers 1, 2. Hälfte, und sie banden Jesus.
Hat er eben schon erwähnt, dass Annas ihn hatte binden lassen.
Wenn man sich das einmal vorstellt, den, der gekommen war, um die Fesseln zu lösen,
den, der das Weltall geschaffen hat und den, der Kinder auf seine Arme genommen hatte,
der seine Hände ausgestreckt hatte, um den Aussätzigen zu berühren, was nie jemand tun würde.
Man wagt es, ihn zu binden, jetzt wieder.
Und wir werden sehen, dass das nachher noch zum dritten Mal geschieht.
Und überlieferten ihn Pilatus.
Das ist auch wieder ein ganz wichtiger Akt, der hier passiert.
Wir lesen da manchmal vielleicht so drüber hinweg, das sage ich von mir.
Aber es war hier diese Überlieferung an die Nationen.
Der Jesus hatte da sogar vorher von gesprochen.
Ich glaube in Matthäus 20, da hat er gesagt in Vers 19,
und sie werden ihn den Nationen überliefern.
Das ist eigentlich die Erfüllung dieses alten Vorbildes aus dem ersten Buch Mose,
wo Josef von seinen Brüdern verkauft wird an diese Ismaeliter.
Da wird er sozusagen an die Nationen verkauft.
Und der Jesus wusste das auch vorher und zählt das auf als einen dieser sechs Punkte,
die man mit ihm tun würde.
Ich komme vielleicht auf diesen Vers nochmal zurück.
Sie überlieferten ihn an Pilatus.
Und das hängt wieder damit zusammen, was wir eben gesagt haben, Apostelgeschichte 4.
Es mussten tatsächlich Juden und Heiden beide schuldig werden.
Es sagt Pilatus zu ihm, und das klingt hier etwas unvermittelt,
du bist der König der Juden.
Diesem Satz war etwas voraufgegangen, was hier nicht erwähnt wird.
Johannes erklärt das.
Johannes sagt in Kapitel 18, dass der Jesus angeklagt worden war,
dass man gesagt hatte, er sei der König der Juden.
Ja, Pilatus hatte gesagt, Vers 29, Johannes 18,
welche Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen vor?
Und sie reagieren jetzt ganz ärgerlich und sagen,
na ja, wenn er nicht ein Übeltäter wäre, hätten wir ihn nicht überliefert.
Pilatus gibt sich mit einer so allgemeinen Anschuldigung nicht zufrieden.
Er sagt, dann nehmt ihr ihn doch hin, berichtet ihn nach eurem Gesetz.
Und dann sagen sie in ihrer Frustration und Wut,
es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten.
Und an dieser Stelle schließt Pilatus jetzt an.
Er wendet sich jetzt an den Herrn Jesus.
Das kleine Wort Du ist betont.
Als wenn er das gar nicht glauben könnte,
dass dieser Gefangene, der so ergeben vor ihm steht,
er sah gar nicht aus wie so ein Freiheitskämpfer,
so einer, der so eine Rebellion anstiftet,
dass er von sich behaupten sollte, König zu sein.
Und jetzt sagt er, bist du der König der Juden?
Und zu seinem Erstaunen antwortet der Herr Jesus jetzt,
Du sagst es.
Übrigens eine Formulierung, die eine Verstärkung ist.
Wenn man sagt, Du sagst es, das ist viel stärker,
als wenn man einfach sagen würde, ja.
Und alle vier Evangelisten berichten,
dass der Jesus diese Worte gesprochen hat.
Er hat also ganz klar bekannt, wer er war.
Dann heißt es, das ist auch wieder so typisch Markus hier,
diese Zusammenfassung,
die hohen Priester klagten ihn vieler Dinge an.
Er übergeht die Einzelheiten.
Der Punkt ist, der Knecht Gottes steht hier
und hört diese vielen Beschuldigungen.
Und jetzt sagt Pilatus, antwortest Du nichts.
Sieh, wie viel sie dich anklagen.
Da habe ich so den Eindruck,
dass Pilatus eine ganze Reihe von Versuchen unternommen hat,
um den Herrn Jesus freizulassen.
Der erste Versuch war vielleicht von zu sagen,
was ist überhaupt die genaue Anklage.
Dann war der zweite Versuch, dass er gesagt hat,
dann nehmt ihr ihn doch.
Er wollte nichts damit zu tun haben.
Und das hier ist eigentlich schon der dritte Versuch.
Jetzt sagt er dem Herrn Jesus,
jetzt verteidige dich doch wenigstens.
Immer diese Anschuldigungen.
Ich glaube, dass Pilatus so ein Verhalten noch nie erlebt hatte.
Wenn jemand vor ihm stand als Angeklagter,
und gerade wenn es so eine Anhäufung von Beschuldigungen gab,
die vatenfeindlich waren,
da muss jeder Angeklagte sich vehement verteidigt haben.
Und jetzt steht dieser Mann vor ihm
und hört sich das an und sagt nichts.
Und Pilatus merkt irgendwie, das ist alles nicht wahr.
Und er sagt jetzt, verteidige dich doch.
Ich glaube, dass das Schweigen des Herrn Jesus viel aussagekräftiger war
als irgendwelche Worte, die hätten gesprochen werden können.
Er hat einfach dadurch seine Haltung zum Ausdruck gebracht.
Wir verbinden das ja oft mit dem Ausdruck von Jesaja 53,
dass er eben wie ein Lamm stumm war vor seinen Scherern.
Und Pilatus wusste davon natürlich nichts.
Aber ich glaube, die Lammesart hat er einfach erkannt.
Und sie hat ihn beeindruckt.
Es heißt hier, so dass Pilatus sich verwunderte.
Wenn man jetzt wieder ins Johannes-Evangelium schaut,
dann merkt man, dass wohl eine Unterhaltung stattgefunden hat
zwischen den beiden, wo der Jesus ihm erklärt hat,
ja, ich bin König, ich habe ein Reich,
aber mein Reich ist nicht von hier.
Wenn es von hier wäre, hätten meine Jünger gekämpft.
Es scheint so, dass das eine Unterhaltung war,
die im Verborgenen geschah, nicht jetzt direkt vor der Volksmenge.
Und die von Markus hier nicht erwähnt wird.
Markus geht jetzt als nächstes ein auf eine zweite Sache,
auf eine weitere Sache, soll ich sagen,
die Pilatus unternimmt, um den Fall loszuwerden.
Es gab diese Sitte, Vers 6,
zum Fest pflegte er ihn einen Gefangenen freizulassen,
um den sie baten.
Es war aber einer, Barabbas, mit den Aufrührern gebunden,
die im Aufruhr einen Mord begangen hatten.
Ihr kennt das alles, aber es geht jetzt um diesen Punkt,
dass es diese Sitte gab, ein Gefangener wird freigelassen.
Vielleicht wollten die Römer,
vielleicht hatte Pilatus das auch selber eingeführt,
die Juden beschwichtigen oder sie günstig stimmen
und haben deshalb so als Geste gesagt,
an eurem größten Fest im Jahr, diesem Passerfest,
dürft ihr einen Gefangenen zurückhaben.
Die Römer sind ja bekannt dafür,
dass sie absolut hart waren und eisern durchgriffen.
Und vielleicht aus Sicht der Juden manchmal Leute gefangen haben,
die nicht hätten gefangen genommen werden sollen.
Und deshalb sagten sie, na gut,
am Passer könnt ihr einen Gefangenen wiederhaben.
Pilatus schaltet sofort, es ist ja Passer,
ich könnte doch versuchen,
durch diese Hintertür ihn wieder freizulassen.
Auf den ersten Blick denkt man vielleicht,
na ja, jedenfalls sympathisiert er in dieser Hinsicht mit dem Herrn.
Auf der anderen Seite, wenn man diesen Plan genau betrachtet,
war es eigentlich eine schreiende Ungerechtigkeit, was er vorhatte.
Wenn man den Vorschlag des Pilatus angenommen hätte,
dann wäre der Herr Jesus freigelassen worden als Verbrecher,
der es verdient, verhaftet zu sein,
der aber aufgrund einer Sitte sozusagen losgelassen wird.
Das wäre schreiende Ungerechtigkeit gewesen.
Und das würde Gott nie zulassen.
Das zeigt eben, dass es ein, ja, Pilatus war ein Politiker,
es war ein cleverer Schachzug,
einfach ein weiterer Versuch, sich der Sache zu entledigen.
Übrigens auch die Sache mit Herodes, ja.
Ach, Galiläa, okay, lass Herodes mal sich darum kümmern.
Er wollte einfach den Fall loswerden.
Und jetzt kommen wir zu diesem eigentlich erschütternden Ereignis,
nämlich wo dieser Barabbas eingeführt wird.
Der Barabbas war aber kein unbeschriebenes Blatt.
Er war auch nicht so irgendein Gefangener.
Ich habe fast den Eindruck, dass er so mit der Schlimmste war,
den Pilatus sich aussuchen konnte, um dem Volk die Wahl leicht zu machen.
Pilatus muss gedacht haben, je schlechter die Alternative ist,
die ich dem Volk vorstelle, je schuldiger er ist,
desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sagen,
nee, dann doch lieber diesen Jesus freilassen.
Den Barabbas darf man auf keinen Fall freilassen.
Im Matthäusevangelium steht, in Kapitel 27, Vers 16,
sie hatten aber damals einen berüchtigten Gefangenen.
Er war, wie wir heute sagen, berühmt berüchtigt.
Er war ein Rebellionsstifter, ein Aufrührer, wie es heißt.
Er war ein Räuber, er war ein Mörder,
und er war einer, der bekannt dafür war.
Er war sozusagen alles das, wozu Satan den Menschen verleiten will.
Und dieser Mann trägt einen interessanten Namen.
Ich glaube, den könnten wir alle noch übersetzen.
Ihr wisst alle Bar, Simon Bar Jonas, heißt Simon Sohn Jonas,
also Bar heißt Sohn, und wir kennen auch alle das Wort Abba.
Abba heißt Vater.
Und so trägt dieser Mann den Namen Sohn des Vaters.
Und das ist diese Alternative, diese Wahl, vor der das Volk jetzt steht.
Wollen wir den wahren Sohn des Vaters, den Jesus,
oder wollen wir diese schreckliche Nachahmung,
die Satan uns hier anbietet, diesen Aufrührer,
der nur den Namen trägt, Sohn des Vaters.
Und dann heißt es in Vers 8,
die Volksmenge erhob ein Geschrei oder Anmerkung sagt,
und die Volksmenge stieg hinauf.
Ich glaube, stieg hinauf, das muss man sich so vorstellen
wie das Aufwallen einer Volksmenge.
Ich weiß nicht, ob ihr das mal irgendwo gesehen habt,
wenn so eine Volksmenge in Bewegung kommt.
Das kann wirklich beängstigend sein.
Gerade wenn es so Demonstrationen gibt, die aus dem Ruder laufen.
Und die Volksmenge erhebt sich sozusagen, steigt empor.
Und das ist genau das, was jetzt hier passiert.
Der wahnsinnige, wütende Geschrei,
dieses Begehren, dass er tue, wie er ihn zu tun pflegte.
Und als Pilatus fragt in Vers 9,
wollt ihr, dass ich den König der Juden freilasse?
Denn er hatte erkannt, dass sie ihn aus Neid überliefert hatten.
Da wiegelten die hohen Priester die Volksmengen auf,
dass er lieber den Barabbas freilasse.
Und das führt jetzt genau zu dem Punkt,
wo das Volk als Ganzes sich selbst verurteilt.
Weil sie als Volk vor die Wahl gestellt werden.
Wen wollt ihr?
Es war also nicht nur die Schicht der Führer.
Es war nicht nur das Synedrium, sondern das Volk.
Es war aufgewiegelt worden, ja.
Aber sie sind trotzdem verantwortlich.
Sie hatten trotzdem geschrien,
kreuzige ihn und gib uns den Barabbas los.
Ich habe jetzt eben vorübergehend erwähnt, Vers 10,
dass Pilatus die Sache durchschaut hatte.
Er hatte sogar das Motiv durchschaut bei den hohen Priestern.
Und er sagt, sie hatten ihn aus Neid überliefert.
Das ist eigentlich auch so eine Aussage,
die uns irgendwie die Augen öffnet über dieses Thema Neid.
Ich glaube, im Allgemeinen, wenn wir von schlimmen Sünden hören,
denken wir nicht gerade an Neid.
Aber wir finden tatsächlich, dass es eine Sache ist,
die unglaublich schwerwiegende Folgen haben kann.
Eigentlich war, wenn ich nochmal auf Josef zurückkomme,
war er doch ganz klar auch aus Neid überliefert worden.
Was hatten sie denn gesagt, die Brüder?
Die hatten gesagt, da kommt er, dieser Träumer.
Und zu ihm hatten sie gesagt, glaubst du wirklich,
dass wir uns vor dir verbeugen werden?
Das war der Neid, weil sie etwas wussten
über die Rolle Josefs in Gottes Plan.
Und genauso war es hier.
Sie wollten nicht wahrhaben,
was Gott vorhatte mit dem Herrn Jesus.
Und das ist übrigens ein Thema,
das uns auch im Neuen Testament öfter begegnet.
In Galater 5 wird auch der Neid aufgeführt
als ein Werk des Fleisches.
Jesaja spricht einmal davon,
dass der Neid Ephraims nicht mehr da sein wird.
Etwas, was zu sehr schlimmen Auswirkungen führen kann.
Wenn wir sehen hier, was der Neid bewirkt hat
im Blick auf den Herrn Jesus,
dann werden wir vorsichtiger damit
und kommen vielleicht leichter dazu, das zu verurteilen.
Das steckt ja in uns allen drin.
Manche Sachen kann ich dem anderen gut gönnen,
aber manche Sachen sind mir vielleicht schwer.
Und daher diese versteckte Warnung.
Sie hatten ihn aus Neid überliefert.
Pilatus hatte es erkannt.
Und er versucht jetzt umso mehr, ihn loszulassen.
Aber jetzt entsteht dieser Druck.
Und wir finden übrigens jetzt in Vers 12
zum dritten Mal diesen Ausdruck in unserem Kapitel,
den König der Juden.
Markus, übergeht dir diese ganzen Einzelheiten,
was die Anklagen waren.
Vor Pilatus hatte man ja schnell die Geschichte geändert.
Man war schnell übergegangen von den religiösen Anklagen,
der Lästerung, zu den politischen Anklagen,
Rivalität mit dem Kaiser,
Steuerhinterziehung usw. oder Aufforderungen dazu.
Den eigentlichen Grund deutet Markus nur an,
indem er dreimal diesen Ausdruck erwähnt,
den König der Juden.
Er stellt also diese Frage, was wollt ihr denn,
was ich mit dem tue.
Ich glaube, er will noch einmal so appellieren
an ihre Vernunft und sagen,
jetzt sag doch mal hier diesen König der Juden,
den kann ich doch nicht so einfach verurteilen.
Und dann kommt ihre Antwort, ich muss sagen,
in blinder Wut.
Sie schreien wiederum, kreuzige ihn.
Das ist eigentlich jetzt etwas, natürlich etwas Abscheuliches,
wenn wir darüber denken, wie viel Gutes der Jesus getan hatte
und wie ungerecht das war.
Aber es ist schon erstaunlich aus einem anderen Grund.
Und zwar, weil doch die jüdische Todesstrafe
die Steinigung war.
Im Alten Testament steht, glaube ich, in 3. Mose 14,
wenn jemand gelästert hatte,
dann sollte man ihn außerhalb des Lagers führen
und dort sollte man ihn steinigen.
Und die Juden hätten doch jetzt vom Pilatus
die Erlaubnis erbitten können,
ihn zu steinigen durften.
Stattdessen schreien sie wie aus einem Mund,
kreuzige ihn.
Die Kreuzigung war eine römische Todesstrafe,
die interessanterweise, soweit ich weiß,
an einem römischen Staatsbürger nie verübt werden konnte.
Sie hätten nie einen Römer gekreuzigt.
Es war sozusagen die schändlichste Art,
hingerichtet zu werden
und eine äußerst qualvolle Art,
die sich oft über viele Stunden hinzog.
Im Englischen jedenfalls benutzt man das heute noch so,
wenn jemand, z.B. ein Politiker,
in einer Debatte eine schmähliche Niederlage erleidet,
dann sagt man, er wurde gekreuzigt,
er wurde öffentlich zur Schau gestellt.
Und der Gedanke liegt wirklich in dieser Kreuzigung,
dass man so erhöht ein Schauspiel wird
für die Vorübergehenden,
wie wir das auch sehen werden.
Das ist ja die andere Seite.
Das ist die Seite Gottes.
Das ist die Seite der Vorseher.
Erst einmal, wenn wir eben in Johannes 1 weitergelesen hätten,
dann hätten wir gelesen,
ob das erfüllt würde, was Jesus gesagt hatte
hinsichtlich des Todes, dessen er sterben sollte.
Er hat nämlich gesagt,
dass er erhöht werden würde von der Erde.
So war das also eine Erfüllung seiner Worte.
Aber außerdem war es eine Erfüllung prophetischer Worte.
1. Korinther 21,
meine Hände und meine Füße haben sie durchbohrt.
Sagt David.
1000 vor Christus.
Soweit ich weiß,
bevor es je eine Todesstrafe als Kreuzigung gegeben hatte.
Was soll das bedeuten?
Meine Hände und meine Füße haben sie durchbohrt.
Und zweitens Zacharja,
der sagt in Zacharja 13,
und wenn sie zu ihm sprechen,
was sind das für Wunden in deinen Händen,
wird er sagen, das sind die Wunden,
mit denen ich geschlagen worden bin
im Haus derer, die mich lieben.
So gab es ein doppeltes prophetisches Zeugnis
so lange vorher,
das hinwies auf diese besondere Art der Todesstrafe Kreuzigung.
Aber drittens musste noch etwas erfüllt werden.
Es musste auch noch erfüllt werden,
dass der Jesus den Fluch tragen würde.
Dass er ein Fluch werden würde.
Und dass er so Menschen von dem Fluch befreien konnte.
Und auch das hat sich erfüllt
durch diese Art,
durch diese Hinrichtung mittels der Kreuzigung.
Weil ja im Alten Testament steht,
in 5. Mose 21, glaube ich,
verflucht ist jeder, der am Holz hängt.
Und wenn man die Stelle nachliest,
ich muss jetzt etwas schneller leider vorgehen,
wenn man die Stelle nachliest,
dann merkt man, da geht es natürlich nicht um eine Kreuzigung.
Es geht darum, dass er gehängt worden war, durch Steinigung.
Und dass er dann, um die Schande zu erhöhen für ihn,
nachträglich, dass seine Leiche sozusagen aufgehängt wurde,
an einem Baum.
Und dann steht da, er soll aber dann nicht über Nacht bleiben,
dann würde das Land verunreinigt werden,
denn ein Gehängter ist ein Fluch.
Und diese Stelle wird angewandt in Galater 3, Vers 13,
auf den Herrn Jesus.
Denn ein Fluch ist jeder, der am Holz hängt.
Und auch das wurde erfüllt
durch diese Kreuzigung,
dass der Jesus sozusagen an diesem Holz hängt.
Und das Neue Testament spricht mehrfach von diesem Holz,
manchmal mit Kreuz übersetzt.
Gemeint ist dieses Holz,
das Kreuz, an dem der Jesus gestorben ist.
Und sie schrien übermäßig, kreuzige ihn.
Was sie angeht, natürlich der Urteilsspruch über sich selbst,
ihre Schuldigkeit dadurch erwiesen.
Da war Pilatus,
der der Volksmenge einen Gefallen tun wollte,
ließ er ihn Barabbas frei und überlieferte Jesus,
nachdem er ihn hatte geißen lassen,
damit er gekreuzigt würde.
In diesem Vers steht auch nochmal wieder sehr viel.
Der Pilatus tut jetzt etwas Fatales.
Er beugt seinen Willen
und auch eigentlich das Recht
unter die Meinung des Volkes,
unter die Meinung der Masse.
Er tut eigentlich das, was jeder Politiker tun möchte
in einer Demokratie praktisch tun muss.
Er muss dem Volk gefallen.
Und dieser Vers hier zeigt uns,
wohin das jemand bringen kann,
wenn er einfach immer das tut,
was die Mehrheit gut findet.
Das ist genau das, was Pilatus passiert ist.
Ich sage nicht, dass wir eine wunderbare Welt haben in Staaten heute,
wo es keine Demokratie gibt.
Darum geht es nicht.
Man hat den Jesus herausgeworfen
und deshalb funktioniert eigentlich keine Regierungsform vernünftig,
bis er wieder regiert.
Das Problem ist nur,
dass das Prinzip, die Mehrheit hat immer Recht,
überhaupt nicht biblisch ist
und dass es eigentlich für Pilatus fatal war,
dass er dieses getan hat.
Er wollte allerdings zwei Dinge.
Das ist ganz interessant.
Lukas 23.
Da steht, was er auch wollte.
In Vers 20.
Da er Jesus freilassen wollte.
Pilatus ist also hin und her gerissen.
Er wollte ihn freilassen,
aber er wollte auch der Volksmenge gefallen.
Allerdings steht im Grundtext da jeweils ein verschiedenes Wort.
Es gibt zwei Wörter für wollen.
Und das eine Wort, das heißt so viel wie,
naja, es gefällt mir.
Ich hätte es gerne.
Und das ist in Lukas 23.
Es hätte ihm gefallen, ihn freizulassen.
Das andere Wort für wollen,
das ist der bestimmte Vorsatz,
von dem ich unbedingt will,
dass er erfüllt wird.
Und das ist Markus 15.
Er wollte der Volksmenge gefallen.
War mir interessant,
diese Feinheit, wie es zeigt,
wo der Pilatus eigentlich stand
und was ihm eigentlich wichtig war.
Das oberste Ziel.
Er wollte dem Volk gefallen.
Und jetzt begeht er dieses doppelte Unrecht.
Er lässt den Barabbas frei.
Er überliefert Jesus.
Und dann steht hier,
nachdem er ihn hatte geißeln lassen,
damit er gekreuzigt würde.
Ist ja dieser kurze Nebensatz hier.
Nachdem er ihn hatte geißeln lassen.
Die Schrift berichtet
sehr sachlich,
sehr kurz,
aber sie benutzt doch den Ausdruck geißeln.
Und wir wissen heute,
was gemeint war damit.
Es war ein Auspeitschen,
nicht nur mit Lederriemen,
sondern mit Riemen,
an denen scharfe Gegenstände
befestigt waren.
Knochen, Splitter usw.
Und diese Haken,
haben die Macht, tiefe Wunden
zu hinterlassen, auf dem Rücken dessen,
der geißelt wurde.
Und wenn gesagt wird in Psalm 129,
ich glaube Vers 3,
Flüger haben
tiefe Furchen gezogen
auf meinem Rücken.
Sie haben geflügt,
Furchen hinterlassen.
Dann glaube ich, ist das eine weitere Erfüllung
einer Prophezeiung.
Nämlich eine Vorhersage dieser
grausamen Misshandlung,
dieser Geißelung.
Und wenn ihr zurückgeht nach Matthäus 20, Vers 19,
werdet ihr sehen, dass der Jesus
davon auch gesprochen hatte.
Er hatte auch das vorher gewusst
und erwähnt.
Sie werden den Sohn des Menschen geißeln.
Unschuldig.
Nachdem mehrfach
seine Unschuld bezeugt war, übrigens
dreimal durch Pilatus mindestens
und insgesamt durch nicht weniger
als sieben Personen,
die es separat bezeugt haben.
Damit er gekreuzigt würde.
Da habe ich noch fünf Minuten.
Wir haben noch vier, fünf Verse.
Jetzt kommt ab Vers 16
eine weitere Misshandlung.
Und jetzt geht es
aus von den römischen Soldaten.
Der Urteilsbuch ist gefällt.
Es wird der Gefangene
sozusagen dieser
Schar, wie es heißt,
die ganze Schar, Vers 16,
dieser Schar wird er überliefert.
Wenn es wirklich die ganze Schar war,
dann müssen das etwa 600 Soldaten
gewesen sein.
Und diese Soldaten bekommen jetzt freie Hand,
um ihr Spiel zu treiben
mit diesem Gefangenen.
Sie dürfen sich sozusagen belustigen
über ihn und das tun sie auch.
Sie legen ihm einen Purpormantel um,
flechten einen Dornenkrone,
setzen sie ihm auf,
sie grüßen ihn als
König der Juden und sie schlugen
ihn mit einem Rohrstab auf das
Haupt. Wisst ihr, was sie tun
jetzt? Das ist eine ganz gezielte
Verspottung im Blick auf die Anklage.
Wir haben gesehen, dreimal König der Juden.
Das hatten sie mitbekommen.
Und jetzt verspotten sie ihn als König der Juden.
Und sie benutzen dazu drei Gegenstände,
die sie dafür aufgetrieben
oder angefertigt hatten,
die mit einem König zusammenhängen,
nämlich eine Krone,
der Mantel eines Herrschers
und ein Zepter.
Und das imitieren sie sozusagen
als Verspott. Und als Krone
nehmen sie eine Dornenkrone. Einmal
um ihm weh zu tun, zweitens um
ihn zu verspotten. Aber wieder
gilt natürlich, es gibt auch Gottes
Seite, dass der Jesus der ist,
der den Fluch getragen hat.
Die Dornen waren ja das Gewächs des Fluches.
Und auch das wird da
angedeutet. Aber auch, und das ist auch
Gottes Seite, er ist der, der einmal
tatsächlich die Krone tragen wird
und herrschen wird. Dann hatten sie
diesen Purpormantel,
wohl eine Art roten Mantel,
der benutzt wurde von den römischen Soldaten
und der wohl nicht aus echtem
Purpur war, aber so ähnlich aussah.
Und das war gerade richtig, um ihn
zu verspotten, weil es kein echter
Purpurmantel war und weil man ihn
dadurch verspotten konnte und sagen konnte,
ja, hier steht dieser König vor uns.
So sieht man, wie er aussieht in diesem
Soldatenmantel, was für ein,
was für eine Art König er ist.
Und dann drittens, hatten sie
diesen Rohrstab. Und sie benutzten den Rohrstab
erstens, um ihn auf das Haupt
zu schlagen. Zweifellos,
um ihn mehr zu verletzen durch diese
Dornenkrone, um seinen Schmerzen
noch etwas hinzuzufügen.
Man wisst ja, auch dieser Rohrstab,
der kommt im Neuen Testament auch vor,
wenn es geht um dieses
Reetgras, was hin und her
bewegt wird im Wind. Oder
dieses gebrochene, ein geknicktes Rohr,
genau. Das zeigt etwas davon,
wie, wie hohl das ist
und wie es wieder eine billige
Imitation ist.
Ein Instrument, ja, was man
angefertigt hat oder ausgesucht
hat, um ihn zu verspotten. Zu
sagen, es ist kein Zepter, es ist nur
so ein Rohrstab.
Und sie beugen die Knie
vor ihm, sie huldigen ihm das Wort
für Anbetung, aber gerade vorher steht
und sie spielen ihn an.
Das war schon passiert in den jüdischen
Verhandlungen. Und jetzt merken wir, die
Nationen sind kein Deut besser
und sie tun dasselbe.
Und das zeigt ihre eigentliche Haltung,
während die anderen Dinge
reiner Spott waren. Was sie nicht
geahnt haben, das ist, dass
sie unwillkürlich
ein Bild abgeben hier
von dem, was sich einmal wirklich
erfüllen wird. Dass der Jesus
gekrönt ist, dass er tatsächlich
sozusagen den Mantel
des Herrschers trägt, dass er tatsächlich
ein Zepter hat.
Ein Zepter der Gerechtigkeit, der Aufrichtigkeit
ist sein Zepter.
Und dass man tatsächlich die Knie vor ihm
beugen wird und ihm huldigen wird.
Das dürfen wir darin sehen oder
daran darf uns das erinnern, dass das
einmal geschehen wird.
Und dann heißt es, und sie führten ihn hinaus,
um ihn zu kreuzigen.
Und jetzt kommt in dem letzten
Vers, den wir gelesen hatten, noch eine
andere Person vor uns
und zwar dieser Simon von Kyrene.
Und er kommt vom Feld,
er muss natürlich etwas ganz anderes
vorgehabt haben und es heißt
hier, dass man ihn zwingen musste.
Das war nicht das, was er sich gedacht hatte,
aber er ist in dieser Situation, man zwingt ihn
das Kreuz zu tragen. Warum, steht hier nicht.
Und wir sollten nicht mutmaßen
oder etwas hier einfach vermuten,
aber der Punkt ist,
er wird dadurch in diese ganze
Sache mit einbezogen.
Er geht auf einmal diesen Weg
nach Golgatha und er trägt
dabei das Kreuz des Herrn Jesus.
Ich weiß nicht, ob wir uns so vorstellen können, was das
bedeutet, wenn ein Mann
damals aus der Stadt
hinausging und ein
Kreuz trug, dann wusste
jeder, dieser Mann hat mit seinem
Leben abgeschlossen. Er geht seiner
Hinrichtung entgegen und er
trägt das Instrument seiner Hinrichtung
selber mit sich.
Das ist das, was der Jesus zuerst getan hat,
nach Johannes
19, sein Kreuz tragend.
Und jetzt finden wir
hier zum ersten Mal einen anderen
Mann, der praktisch dieselbe Stellung
einnimmt, der sozusagen denselben
Weg geht und der
ein Kreuz trägt.
Und damit wird dieser Simon von Kyrene
sehr unfreiwillig, zuerst,
aber er wird zu einem Bild
von dem, was wir tun dürfen,
dass wir einem Christus folgen,
der von der Welt verurteilt
und verworfen worden ist.
Wir haben jetzt gesagt zuerst, unfreiwillig.
Ich kann das auch nicht beweisen,
aber es liegt auch nahe,
dass dieser Simon von Kyrene
beeindruckt worden ist
von dem, was ihm da geschehen ist,
von diesem Mann, dessen Kreuz
ertragen musste. Es steht nämlich
hier dabei, dass er der
Vater war von Alexander
und Rufus. Die werden
einfach so erwähnt, ohne
Einführung. Und das heißt doch,
der Heilige Geist muss davon ausgehen,
dass wir irgendetwas anfangen können
mit diesem Namen. Wenn man jetzt
ein bisschen weiter liest, und man kommt nach
Apostelgeschichte 19, da findet man
einen Gläubigen, der heißt Alexander.
Wenn man noch ein bisschen weiter liest,
bis Römer 16, da findet man
in Vers 13 einen Gläubigen,
der heißt Rufus.
Und mir gefällt der
Gedanke sehr gut, der auch oft
geäußert und geschrieben worden ist,
dass man wirklich annehmen kann, dass
das diese beiden sind, die hier genannt werden.
Und das würde doch bedeuten, dass dieser
Simon von Kyrene, Kyrene ist übrigens
eine alte römische Stadt in Libyen,
praktisch ein Afrikaner, dass dieser Simon
von Kyrene einer, also dass der
einer war, der sich dann bekehrt hat und
dessen Söhne sich auch bekehrt
haben und dann ihren Platz eingenommen
haben unter denen, die diesem
Herrn nachfolgen. Ja, das war
mehr als wir Zeit hatten,
aber es war eigentlich nur ein kurzer Überblick
über diese Beschreibung
von Markus. Ich hoffe,
dass es einen kleinen Eindruck bei uns
hinterlässt, einen neuen Eindruck
von diesem vollen Knecht Gottes,
der das auf sich genommen hat.
Auch diese Abfolge
der Verhandlungen und der dadurch
nicht nur Gelegenheit gegeben hat, dass
der Mensch gezeigt hat, wer er ist,
sondern der bei all dem, was geschehen ist,
in jeder Situation
einfach nur gestrahlt hat an
Herrlichkeit als der wahre
Knecht, der wahre Sohn des Menschen,
der nur moralische Schönheiten
gezeigt hat in diesem Leib. …
Transcrição automática:
…
Wollen heute Abend weiterlesen in Markus 15, Markus Evangelium, Kapitel 15, Abvers 22.
Markus 15, Vers 22. Und sie bringen ihn zu der Stätte Golgatha, was übersetzt ist
Schädelstätte. Und sie gaben ihm Wein mit Myrrhe vermischt. Er aber nahm es nicht.
Und als sie ihn gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider unter sich, indem sie das Los
darüber werfen, was jeder bekommen sollte. Es war aber die dritte Stunde, und sie kreuzigten ihn,
und als Aufschrift mit seiner Beschuldigung war angeschrieben Der König der Juden. Und mit ihm
kreuzigten sie zwei Räuber, einen auf der rechten und einen auf der linken Seite. Und die Vorübergehenden
lästerten ihn, indem sie ihre Köpfe schüttelten und sagten Ha, wer du den Tempel abbrichst und
in drei Tagen aufbaust, rette dich selbst und steige herab vom Kreuz. Ebenso spotteten auch
die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten untereinander und sprachen Andra hat er gerettet,
sich selbst kann er nicht retten. Der Christus, der König Israels, steige jetzt vom Kreuz herab,
damit wir sehen und glauben. Auch die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn. Und als die
sechste Stunde gekommen war, kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und
zur neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme Eloi Eloi Lama Sabachthani, was übersetzt ist
mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und als einige der Dabeistehenden es hörten,
sagten sie siehe, er ruft den Elia. Einer aber lief und füllte einen Schwamm mit Essig und legte ihn
um einen Rohrstab und gab ihm zu trinken und sprach halt, lasst uns sehen, ob Elia kommt,
um ihn herabzunehmen. Jesus aber gab einen lauten Schrei von sich und verschied und der Vorhang des
Tempels zerriss in zwei Stücke von oben bis unten. Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüber
dabei stand, sah, dass er so schrie und verschied, sprach er wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes
Sohn. Es waren aber auch Frauen, die von weitem zusahen, unter denen auch Maria Magdalene und
Maria, die Mutter von Jakobus des Kleinen und von Joses und Salome, die ihm, als er in Galiläa war,
nachgefolgt waren und ihm gedient hatten und viele andere, die mit ihm nach Jerusalem
hinaufgezogen waren. Und als es schon Abend geworden war, weil es Javustag war, das ist
der Vorsabbat, kam Josef von Arimatia, ein angesehener Ratsherr, der auch selbst das
Reich Gottes erwartete und ging kühn zu Pilatus hinein und bat um den Leib Jesu. Pilatus aber
wunderte sich, dass er schon tot sei und er rief den Hauptmann herzu und fragte ihn, ob er schon
lange gestorben sei und als er es von dem Hauptmann erfuhr, schenkte er Josef den Leib und er kaufte
feines Leinentuch, nahm ihn herab und wickelte ihn in das feine Leinentuch und legte ihn in eine
Gruft, die aus dem Felsen gehauen war und er wälzte einen Stein an den Eingang der Gruft.
Aber Maria Magdalene und Maria, die Mutter von Joses, sahen zu, wo er hingelegt wurde.
Wir hatten gestern Abend nachgedacht über den Prozess des Herrn Jesus, der in diesen sechs
Stufen erfolgt war, wo es eigentlich das Ziel war, von vornherein ihn beschuldigt zu erklären und wo
der Mensch sich eigentlich nur selbst verurteilt hat. Und wir hatten dabei schon darauf hingewiesen,
dass Markus zwei ganz besondere Gesichtspunkte im Auge hat bei diesen Begebenheiten. Das eine
ist, dass er den Knecht Gottes beschreibt und das andere, was wir heute Abend vielleicht etwas mehr
sehen werden, dass er unter dem Blickwinkel des Sündopfers schreibt. Wenn wir nochmal so an
gestern Abend zurückdenken, vielleicht fragen wir uns, ja woran können wir das denn jetzt genau
festmachen, dass es da um den Knecht Gottes ging. Wir hatten schon erwähnt, erstens, dass es eine
sehr kurze Beschreibung ist, kurz und knapp. Es wird beschrieben, was er tut. Ich könnte weiter
erwähnen, dass fast nichts berichtet wird von dem, was er gesprochen hat. Zwei ganz kurze Antworten
von ihm, dass er der Christus war und der König der Juden. Aber wenn man das vergleicht mit den
anderen Evangelien, redet er hier fast nicht. Eine Parallele übrigens mit Jesaja 52, 53,
der Knecht Gottes, der überhaupt nichts spricht in diesem Kapitel. Und es ist eigentlich ein Zwiegespräch,
dieses Kapitel 53, aber der Knecht sagt gar nichts. Und genau so beschreibt Markus ihn auch hier als
den stillen Knecht. Allerdings sprach er, wenn es darum ging, Zeugnis abzulegen und wir werden
heute Abend sehen, wenn es darum ging, den Charakter dieses Sündopfers zu zeigen. Ein dritter Punkt,
den man vielleicht noch kurz erwähnen darf, ist, dass Markus sehr viel weglässt, was die Handlungen
anderer Personen betrifft, die einfach nur abgelenkt hätten von diesem Thema. Das Thema ist,
der Knecht Gottes geht zum Kreuz und führt das Werk aus. Zum Beispiel die Frau des Pilatus,
die kommt und ihn warnt, den Pilatus warnt. Oder die Handlungen von Judas, der zu den hohen Priestern
geht und ihnen das Geld wiedergeben will. Und die Sache mit dem Blutacker. Oder die Frauen,
die hinter ihm herlaufen und die weinen und klagen. All diese Dinge werden weggelassen,
weil der Knecht Gottes alleine gezeigt wird. Er ist ganz allein, aber er geht, um dieses Werk Gottes
auszuführen. Eine zweite Sache, die ich noch kurz nachholen wollte, war, dass ich euch noch eine
Erklärung fulde. Gestern Abend an einer Stelle hatte ich gesagt, es war kein echter Purpormantel,
den man eben umgelegt hatte. Und nun steht ja im Text Purpormantel. Noch eine kurze Fußnote dazu.
Es ist tatsächlich so, dass im Matthäusevangelium im Grundtext eigentlich steht, ein Mantel aus
Karmesin. Die Kritiker sagen natürlich, seht ihr, schon wieder ein Widerspruch. Kann ja gar nicht
sein. Der eine sagt Karmesin, der andere sagt Purpurs, ist nicht dasselbe. In Wirklichkeit
passt es wunderbar. Es war ein Soldatenmantel, der einfach rot war, aus Karmesin und den man
zum Sport benutzte. Aber was man damit darstellen wollte, war der Mantel des Herrschers, ein
Purpormantel. Man benutzte also den einfachen Mantel als Purpormantel. Und insofern ist beides
richtig. Nur zur Erklärung, das hatte ich damit gemeint, dass es eigentlich kein Mantel aus Purpur
war, aber man hatte das zum Sport gemacht. Genau wie die Dornkrone und diesen Rohrstab als Zepter.
Wir haben jetzt gelesen ab Vers 22 und da heißt es, und sie bringen ihn zu der Stätte, genannt
Schädelstätte. Wenn es heißt, dass sie ihn zu dieser Stätte führen, dann möchte ich noch mal
kurz eingehen auf das Ende von Vers 20. Da steht nämlich, sie führen ihn hinaus. Sie führten ihn
zweifellos hinaus aus der Stadt Jerusalem. Und das ist schon ein Punkt, der wieder übereinstimmt mit
dem Sündopfer. Das Sündopfer musste nämlich außerhalb des Lagers gebracht werden und verbrannt
werden. Und der Jesus nimmt diese Stelle ein. Der Hebräerbrief geht ja darauf ein. Er sagt, wie
Jesus gelitten hat außerhalb des Lagers. Also lasst uns zu ihm hinausgehen, seine Schmach tragend.
Und diesen Platz wird er jetzt tatsächlich einnehmen. Und dann kommen sie zu dem Ort selbst,
Golgatha. Und jetzt wird die Übersetzung angegeben. Golgatha bedeutet Schädelstätte. Und die
Erklärung, die normalerweise gebracht wird, ist einfach die, dass es ein Ort war, der in der
äußeren Form, vielleicht der Felsen, erinnert haben muss an die Form eines Schädels. Und auch,
dass es ein Ort war, der an sich schon vom Tod sprach. Ich frage mich, ob nicht ein weiterer
Gedanke noch darin liegt. Der Schädel birgt ja sonst das menschliche Gehirn, den menschlichen
Verstand. Aber wenn es eben nur der Schädel ist, dann ist er leer. Und ist nicht Golgatha eigentlich
genau dieser Ort, wo klar wird, dass das ganze menschliche Denken im Grunde genommen leer ist?
Versteht mich nicht falsch. Ich kann auch staunen über die Erfindungen, über die Dinge, die man
entdeckt hat, selbst in den letzten paar Jahren. Und wie das Leben sich ändert, wie die Technik
sich ändert. Natürlich hat das Denken viel gebracht. Aber in Bezug auf die Frage, wie kommt
ein Mensch zu Gott? Was mache ich mit meiner Schuld? Bringt das menschliche Denken uns keinen
Millimeter weiter. Das ist die Schädelstätte. Am Kreuz wird das sichtbar. Das menschliche Denken
ist leer. Es kommt nicht zum Ziel. Und das Einzige, was der Mensch ersinnen kann, ist den zu kreuzigen,
der als Retter gekommen war. Dann heißt es, und sie geben ihm Wein mit Myrrhe vermischt,
aber er nahm es nicht. Dieses Gemisch aus Wein und Myrrhe, Matthäus spricht davon,
dass es auch ein Gemisch war mit Galle, muss ein Getränk gewesen sein, dass die Römer den
Gefangenen gaben, die gekreuzigt wurden, um sie ein wenig zu betäuben. Um die Schmerzen ein
wenig zu lindern. Es war sozusagen ein Funke von Barmherzigkeit in ihrer absoluten Grausamkeit.
Und jetzt heißt es, das war übrigens auch schon prophezeit worden im Alten Testament,
dass sie ihm Myrrhe und Essig und Galle geben würden. Es fällt uns allerdings auf,
das erste lehnt er ab. Hier in Vers 23, Wein mit Myrrhe, während wir später lesen werden,
dass er etwas tränkt. Johannes spricht davon auch ausführlich. Ich spare mir das jetzt auf,
bis wir da hinkommen. Ich versuche nur zu erklären, warum er hier ablehnt.
Der Jesus wollte nicht irgendeine Betäubung erfahren, sondern er wollte in vollem Bewusstsein
in diese Stunden der Kreuzigung gehen und sich mit vollem Bewusstsein, wie es in Hebräer 9 heißt,
durch den Heiligen Geist Gott opfern. Und das hat er getan. Und man kann zweitens noch daran
denken, dass es eine Vorschrift gab im Alten Testament in 3. Mose 10 für die Priester. Da
steht nämlich, dass wenn sie ins Heiligtum gehen würden, dass sie dann auf keinen Fall unter dem
Einfluss von Wein sein sollten. Und dass es streng verboten war, eben diesen Wein zu trinken,
bevor sie gingen, um ihren Priesterdienst zu verüben. Jetzt sagt ihr vielleicht, ja Moment,
was hat das denn jetzt hiermit zu tun? Der Jesus war doch kein Priester. Er konnte auch gar kein
Priester sein auf der Erde. Priester mussten ja aus der Familie Aarons kommen und damit aus dem
Stamm Lefi. Der Jesus war aus dem Stamm Judah gekommen. Dennoch steht in Hebräer 9, wie gesagt,
dass er sich selbst geopfert hat. Er war sozusagen das Opfer, das Opferlamm, wenn man so will. Und
gleichzeitig war er der Priester, der das Opfer darbrachte. Warum konnte er Priester sein? Er
konnte es nicht sein auf der Erde. Aber deshalb sagt er ja mehrfach im Johannesevangelium,
dass er erhöht war von der Erde. Und erhöht auf dem Kreuz konnte er tatsächlich Priester sein
und als Priester sich selbst darbringen. Das ist übrigens ein weiterer Aspekt. Wir hatten gestern
ja mehrere Aspekte erwähnt, die mit dem Kreuzestod, dieser Art des Todes zusammenhängen. Aber das ist
noch ein weiterer, dass diese Erhöhung von der Erde es dem Herrn Jesus ermöglichte,
Priester zu sein und als Priester sich selbst zu opfern. Und als sie ihn gekreuzigt hatten,
verteilten sie seine Kleider unter sich, indem sie das Los darüber warfen, was jeder bekommen
sollte. Wir merken jetzt wieder etwas von dieser Herzenshertigkeit und Grausamkeit dieser Leute,
die selbst das Letzte, was diesem Gekreuzigten gehörte, noch nahmen und damit so eine Art
Glücksspiel betrieben, um zu sehen, wer jetzt was bekommen konnte. Und übrigens war das weder eine
Sache, wo eine Prophezeiung sich erfüllte, Psalm 22, über meine Kleider warfen sie das Los. Und
dann heißt es in Vers 25, es war aber die dritte Stunde und sie kreuzigten ihn. Wenn man jetzt ins
Johannes-Evangelium geht, dann liest man, dass der Jesus zu Pilatus gebracht wurde und dann heißt es,
und es war die sechste Stunde. Es steht hier, dass er gekreuzigt wurde zur dritten Stunde. Und wieder,
die Kritiker sagen gerne sofort Widerspruch, aber wir müssen immer etwas langsam sein. Wenn etwas
wie ein Widerspruch aussieht im Wort Gottes, dann müssen wir sagen, das haben wir noch nicht
verstanden. Aber Gott hat immer recht. Und so auch hier, das ist ganz einfach eigentlich,
Johannes benutzt diese römische Zeitrechnung und da heißt sechste Stunde sechs Uhr morgens. Und Markus
benutzt die jüdische Zeitrechnung und da heißt die dritte Stunde neun Uhr morgens. Sechs Uhr bei
Pilatus und neun Uhr die Kreuzigung. Und als Aufschrift mit seiner Beschuldigung war geschrieben,
der König der Juden. Wenn man die Evangelien vergleicht, stellt man fest, dass jeder Evangelist
wieder eine etwas andere Überschrift angebt. Markus bringt die kürzeste Überschrift überhaupt.
Er nennt sozusagen nur den Tatbestand, König der Juden. Es ist wieder typisch, es passt wieder genau
zu seinem zusammenfassenden Stil. Er nennt nur die Sache. Die anderen Evangelisten geben zum
Teil mehr Einsleiden. Ich möchte jetzt nur eine davon erwähnen. Das ist, was Johannes schreibt.
Wir können das ja kurz lesen in Johannes 19. In Johannes 19 Vers 20 haben wir eine etwas
ausführlichere Beschreibung der Überschrift Jesus der Nazarea, der König der Juden. Diese
Aufschrift nun lasen viele von den Juden, denn die Städte, wo Jesus gekreuzigt wurde,
waren nahe bei der Stadt und es war geschrieben auf Hebräisch, Lateinisch und Griechisch. Diese
drei Sprachen haben uns sicher auch etwas zu sagen. Hebräisch war natürlich die Sprache
der Juden. Es war die Sprache, die Gott benutzt hatte, um das Alte Testament zu schreiben. Es war
sozusagen die Sprache der Religion. Und dann das Lateinische, das war natürlich die Sprache der
Politik. Das Römische Reich regierte, beherrschte Israel und wir können einfach sehen, diese Sprache
steht für die Politik. Und dann Griechisch steht sozusagen für die Kultur. Und das sind die drei
großen Bereiche der Welt eigentlich. Die Religion, die Politik und die Kultur. Und die drei stimmen
sozusagen ein in diese Anklage, dieser Mann muss gekreuzigt werden, er ist der König der Juden.
Manchmal haben wir etwas Mühe, glaube ich, den Charakter der Welt zu erkennen, weil die Welt
einfach so freundlich ist zu uns oft. Man ist heute so kultiviert und zivilisiert. Man sagt
uns auch, wir tolerieren ihre Meinung, wir schätzen, wir respektieren das alles. Und da kann
es sein, dass wir gar nicht richtig uns bewusst sind, was eigentlich die Welt ist. Und was die
Welt ist, das lernen wir eigentlich wieder am Kreuz. Diese drei Sprachen, diese Anklage sagt
uns, wo die Welt steht. Und man merkt hier, wie sich das herauskristallisiert. Eine dritte Seite
gibt es nicht. Man steht entweder auf der Seite des Gekreuzigten oder man steht auf der Seite der
Welt, die ihn ans Kreuz gebracht hat. Und wir werden noch sehen, wir haben gestern schon eine
Person gesehen, wo wir denken, da ist eine Entscheidung gefallen für den Herrn, bei diesem
Simon von Kyrene. Und wir werden noch andere sehen, wo das auch der Fall war. Gerade durch das,
was sie hier erlebten. Und mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber. Einen auf der rechten und einen auf
der linken Seite. Das können wir auch noch mal kurz vergleichen. Der Grundgedanke ist natürlich
klar. Der Grundgedanke ist, der Menschen war es nicht genug, den Herrn an ein Kreuz zu nageln,
wie es heißt in der Apostelgeschichte. Sie nagelten ihn an ein Kreuz, hefteten ihn,
sondern er wollte, dass es so aussah, dass er der Hauptübeltäter war. Und so wurden diese beiden
anderen rechts und links gekreuzigt, wie Johannes beschreibt, der Herr Jesus in der Mitte. Und es
wird ja auch zitiert, nicht hier jetzt, aber an anderer Stelle, dass es eine Erfüllung war der
Prophezeiung Jesaja 53 Vers 12. Und man hat ihn unter die Gesetzlosen gerichtet. So geschah das.
Der Mittlere der Übeltäter, wie man meinte. Johannes gibt jetzt einen kleinen Zusatz. Er
schreibt Jesum aber in der Mitte. Johannes schreibt über den Herrn der Herrlichkeit und er macht
diesen Punkt, er sagt, stellt euch das vor, ihm gab man den Platz in der Mitte zwischen diesen
Übeltätern. Lukas schreibt viel mehr. Lukas schreibt uns, welches Werk passierte in diesen
Augenblicken in dem Herzen dieses einen Übeltäters. Er hatte diesen ersten Ausspruch des Herrn Jesus
gehört. Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Und ich kann nicht anders als zu
denken, dass das sein Herz getroffen haben muss, wie ein Gekreuzigter betet für seine Feinde. Und
dann hört er auf zu lästern und dann tadelt er plötzlich seinen Genossen, diesen anderen
Übeltäter. Und dann sagt er, wir hängen doch zurecht hier. Aber der in der Mitte, der hat doch
gar nichts getan. Und dann wird sein Herz geöffnet für den Herrn. Und er sagt, wenn du in deinem
Reiche kommst, gedenke meiner. Das heißt, er erkennt jetzt in dem Herrn Jesus nicht einfach
einen Menschen nur, sondern den, der einmal ein Reich haben wird. Den, der wieder aus dem Tod
hervorkommen wird. Ja, das ist typisch Lukas, das zu berichten. Ich sagte gestern, Lukas beschreibt
das Friedensopfer. Und bei Friedensopfer denken wir immer schnell an Frieden. Aber das ist ja
eigentlich das Opfer der Gemeinschaft. Das ist das Opfer, von dem jeder Reine essen durfte. Da
durfte der Priester essen. Da durfte der Opfernde essen. Und da durften noch andere essen. Jeder
durfte teilhaben an diesem Friedensopfer. Und gleichzeitig war es auch das Brot Gottes. Und
darum geht es. Es ist Gemeinschaft zwischen Gott und Menschen in Bezug auf das Opfer. Das bedeutet
praktisch für uns, wir schauen gemeinsam mit Gott, denen Jesus an und finden Freude an dem,
woran Gott seine Freude findet. Und von dieser Gemeinschaft spricht Lukas so oft. Denkt mal an
die vielen Bekehrungsgeschichten, die man nur bei Lukas findet. Ja, der verlorene Sohn, der
barmherzige Samariter und so weiter. Das ist typisch Lukas, die Einführung in diese Gemeinschaft.
Und selbst die vielen Szenen im Lukas Evangelium in Häusern, wo der Jesus immer wieder in Häuser
kommt und an Mahlzeiten teilnimmt. Immer wieder dieser Gedanke der Gemeinschaft. Und selbst am
Kreuz schließt er noch den Himmel auf, damit ein Übeltäter eingeführt werden kann in die
Gemeinschaft mit Gott. Aber das ist das Thema von Lukas. Markus erwähnt das nicht. Er ist ganz kurz.
Er sagt nur, der treue Knecht Gottes hat sich so erniedrigt, dass er selbst diesen Platz
eingenommen hat. Und ich sollte das vielleicht mal dabei sagen, wo wir hier schon über den Knecht
sprechen. Wenn ihr an Philippa 2 denkt, da war ja das Knechtwerden des Herrn Jesus eine eigene
Stufe in der Erniedrigung. Er erniedrigte sich, indem er Mensch wurde, aber dann erniedrigte er
sich weiter, indem er Knecht wurde. Und dann erniedrigte er sich noch weiter bis zum Tod,
ja zum Tod am Kreuz. Und das bringt Markus hier so, stellt er uns hier so vor. Vers 29 spricht
dann über die Vorübergehenden. Wir haben gesehen, der Ort war nahe bei der Stadt. Es gab dort eine
Menge Publikumsverkehr. Leute, die zur Stadt oder gingen oder von der Stadt kamen und selbst sie
lästern. Das waren also Leute, die den Prozess wohl gar nicht mitverfolgt hatten. Die eigentlich
von der Sache gar nichts wussten, aber die sich merkwürdigerweise gedrungen fühlen, jetzt auch
noch ihren Beitrag zu geben zu dieser Handlung und auch noch zu lästern, indem sie ihre Köpfe
schüttelten und sagten, ha, wer du den Tempel abbrichst. Das ist ja auch schon das Schütteln
der Köpfe. Der Jesus erwähnt das ja auch einmal prophetisch in den Psalmen, dass man über ihn
den Kopf schüttelte. Er hat das schon ganz tief empfunden. Es war ein Zeichen der Verachtung,
dieser da. Und dann schüttelte man den Kopf über ihn. Und jetzt kommt wieder dieser Vorwurf mit dem
Tempel. Wir haben gestern darüber gesprochen, aber in einem anderen Zusammenhang. Da hatte
man ihm das vorgeworfen in einer der Verhandlungen und gesagt, ja, er ist schuldig, weil er gesagt
hat, er könnte diesen Tempel abbrechen und würde das tun. Und er könnte ihn dann aufbauen. Das
heißt erstens, er zerstört und zweitens er maßt sich etwas an, was kein Mensch tun kann. Aber
jetzt hängt der Jesus am Kreuz und selbst sozusagen in seinem Sterben will man noch diese
Worte benutzen, um ihn damit zu verspotten. Leute, die eigentlich gar keine Ahnung hatten,
die da vorüber gingen, aber die darüber reden. Wir haben gesagt gestern schon, was der Jesus
wirklich gemeint hatte. Er hatte gesagt, brecht ihr diesen Tempel ab. Und mit dem Tempel meint er
sein Leib. Und ich werde ihn wieder aufbauen. Das heißt, ich werde auferstehen. Und dann sagen sie,
rette dich selbst und steige herab vom Kreuz. Wie können wir dem Herrn danken, dass er diese
Herausforderung nicht angenommen hat, dass er das nicht getan hat und dass er nicht herabgestiegen
ist vom Kreuz, dass er nicht sich selbst gerettet hat. Im Englischen haben wir ein schönes Lied.
Da fängt jede Strophe an mit den Worten, sich selbst konnte er nicht retten. Und jede Strophe
gibt wieder einen anderen Grund, warum er uns nicht retten konnte. Ja, weil er, warum er sich
nicht retten konnte. Er konnte es nicht, weil er uns retten wollte. Und er konnte es nicht,
weil er Gott verehren, Gott ehren wollte. Und er konnte es nicht, weil seine Liebe viel zu tief
war, um herabzusteigen. Und so könnte man fortfahren. Er konnte sich in diesem Sinn
tatsächlich nicht retten. Ebenso spotteten auch die Hohenpriester, Vers 31, samt den
Schriftgelehrten untereinander. Da haben wir jetzt wieder die Elite sozusagen. Die Schriftgelehrten,
die das Alte Testament von A bis Z kannten. Viele von ihnen konnten es so gut wie auswendig. Und
dennoch stehen sie davor vor dem, von dem dieses Alte Testament gesprochen hatte und sind vollkommen
blind. Und sie spotten jetzt auch, aber sie wenden sich nicht so sehr an ihn, sondern hier steht
untereinander. Als wenn sie sich irgendwie Mut machen müssten oder bestärken müssten gegenseitig
in dem Sinn. Ja, das haben wir doch richtig gemacht. So reden sie jetzt zueinander weiter
in diesem Spott. Und es geht wieder um dieses Thema. Anderer hat er gerettet, sich selbst kann
er nicht retten. Der Christus, der König Israels, steige jetzt vom Kreuz herab, damit wir sehen und
glauben. Ja, hier sehen wir wieder, wie blind sie eigentlich waren. Wenn man einmal nachliest im
Hebräerbrief, was Glauben ist, es ist eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht.
Denn was einer sieht, was glaubt er ist auch. Und sie sagen, und das sagen so viele Menschen heute,
ich glaube nur, was ich sehe. Was ich sehe, brauche ich gar nicht glauben. Und die Menschen
glauben heute übrigens 100 Sachen, die sie nicht sehen. Das ist ihnen nur nicht bewusst oft. Aber
zweitens stellt sich die Frage, wenn sie das so sagen, steige herab, damit wir sehen und glauben.
Ja, was hätten sie denn dann geglaubt? Wenn er jetzt wirklich herabgestiegen wäre, dann wäre es
ein leeres Evangelium gewesen. Dann hätte es kein Heiland gegeben. Dann hätte es sozusagen keinen
Inhalt gegeben, den sie überhaupt glauben konnten, der es wert gewesen wäre, geglaubt zu werden.
Und dann heißt es noch einmal in Vers 32 und auch die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn. Wie
gesagt, Gott sei Dank einer von ihnen wurde gerettet. Und dann kommen wir in Vers 33 zu
diesem zentralen Augenblick, wo diese Finsternis kommt über das ganze Land. Und in diesem Zusammenhang
werden wir auch das einzige Mal finden, wo Markus erwähnt, dass der Jesus spricht am Kreuz.
Es war ja das vierte Mal, dass er etwas sagte am Kreuz. Und vielleicht sollten wir ganz kurz uns
einmal vergegenwärtigen, was wir aus den anderen Evangelien wissen, was der Jesus gesprochen hat.
Wir haben bis jetzt das erste Wort erwähnt. Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Lukas 23. Und dann sagt er zu diesem einen Übeltäter, wahrlich, wahrlich, ich sage dir, heute noch wirst
du mit mir im Paradies sein. Und dann sagt er drittens zu seiner Mutter, siehe dein Sohn. Und
zu Johannes sagt er, siehe deine Mutter. Da hängt er leidend am Kreuz und kümmert sich noch in seinem
Mitgefühl um die Belange seiner Mutter. Dann kommt der vierte Ausruf, sozusagen der zentrale Ausruf
der sieben, mit dem wir uns jetzt ein wenig beschäftigen wollen, wo der Jesus spricht von dem
Verlassen sein von Gott. Dann kommen nachher noch drei andere Ausrufe, auf die wir vielleicht nachher
noch kurz eingehen können. Markus gibt jetzt in Vers 33 wieder die Zeit an. Er sagt, und als die
sechste Stunde gekommen war. Es ist absolut wichtig, diesen Einschnitt zu sehen, eine gewisse Zäsur.
Er hatte von der dritten Stunde gesprochen, da kreuzigten sie ihn. Jetzt kommt etwas Neues zur
sechsten Stunde. Wir müssen diese zwei mal drei Stunden sehr gut auseinanderhalten. Was der Jesus
gelitten hat in den ersten drei Stunden an Qual. Wir denken nochmal daran zurück, er war gerade
vorher noch gegeißelt worden. Dann waren seine Hände und Füße durchbohrt worden. Er hatte alles
ohne betäubende Mittel über sich ergehen lassen. Aber was jetzt kommt, das sind Leiden in einer
ganz anderen Dimension. Der Mensch hat sich an ihm vergriffen, hat alles getan, was Gott zugelassen
hat. Aber jetzt kommt der Augenblick, wo es um die Frage geht, der Sühnung. Wo es um die Frage geht,
was ist mit der Schuld? Wo es um die Frage geht, was ist mit dem Gericht Gottes über die Sünde?
Und wir merken auch schon diesen Einschnitt daran, dass jetzt gesprochen wird von dieser
Finsternis. Das ist wieder eine gewaltige Veränderung. Es kam eine Finsternis über
das ganze Land. Und bevor ich darauf eingehe jetzt, dass mich das eine noch dazu sagen,
dass ich ganz ganz deutlich bin. Jesus hat die Sünden getragen in den drei Stunden der
Finsternis und nur in den drei Stunden ausschließlich in den drei Stunden der
Finsternis. Nicht vorher und nicht nachher. Er hat nicht vorher die Sünden getragen und er
hat auch nicht die Sünden mitgenommen ins Grab. Beides ganz böse Lehren, die es gegeben hat.
Die Frage der Sünde, des Gerichts über die Sünde ist eine Frage dessen, was geschah in
diesen drei Stunden. Und diese Finsternis deutet das eigentlich schon an. Es war natürlich erst
mal eine gewaltige Veränderung der natürlichen Vorgänge. Stell dich mal vor, Israel und dann
auch um diese Jahreszeit. Dann um 12 Uhr mittags, die sechste Stunde, wo die Sonne wirklich heiß
vom Himmel brennt und da ist plötzlich Finsternis. Und die Finsternis ist ja in der Bibel ein Bild,
das uns immer wieder begegnet. Von dem alten Testament, wenn die Propheten sprachen,
dass der Tag Jehovas kommen würde mit den Gerichten, Joel 2 zum Beispiel, Jesaja 13. Da
findet er immer wieder, dass die Rede ist von Finsternis. Das Sonne, Mond und Sterne,
ihr Licht nicht geben werden und das Finsternis sein wird. Oder wenn wir denken an Matthäus 25,
wo der böse Knecht hinausgeworfen wird in die äußerste Finsternis. Immer wieder ist die
Finsternis ein Bild von dem Gericht Gottes und der Gottesferne und der Unkenntnis über Gott.
Oder auch in Ägypten, da war diese Finsternis in Ägypten und dann heißt es so schön,
aber in den Häusern der Kinder Israel war Licht. Wenn jetzt diese Finsternis über das ganze Land
kommt, dann sagen wir manchmal, ja, dadurch konnte kein Mensch da hineinschauen, was da
geschah. Und das stimmt natürlich. Aber wisst ihr selbst, mit dem hellsten Sonnenlicht könnten wir
nicht hineinschauen in das, was geschah. Die Finsternis hat zusätzlich das Externe verhüllt,
der Mensch konnte selbst nicht sehen, dass er das Kreuz und wie Christus am Kreuz hängt in
dieser Zeit. Aber noch weniger kann der Mensch hineinschauen in das, was wirklich vor sich ging,
in dieser Zeitspanne. Es gibt eigentlich nicht sehr viele Stellen dazu, aber es gibt einige
Stellen im Neuen und auch im Alten Testament, die uns sagen, was da geschah. Wir versuchen
vielleicht an die Wichtigsten zu erinnern kurz. Und es geht dabei im Großen und Ganzen um zwei
Themen. Das eine ist das Thema der Sünden, also unserer Taten. Davon spricht zum Beispiel Petrus,
der sagt, er hat unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen. Nicht auf das Holz,
nicht hinaufgetragen. Aber als er auf dem Holz war, in diesen drei Stunden, hat er unsere Sünden
getragen. Da war er sozusagen beladen mit der Last der sündigen Taten derer, die an ihn glauben.
Aber dann ist zweitens noch etwas geschehen, eine etwas andere Frage. Das ist die Frage der Sünde,
des Prinzips, der Wurzel, aus der diese Früchte kommen. Dazu sagt Paulus in 2. Korinther 5,
dass Gott ihn, Christus, zur Sünde gemacht hat. Sozusagen als die Quelle all dieses Bösen
angesehen hat. Er hat ihn auch gerichtet. Sündung schließt unbedingt den Gedanken des Gerichts mit
ein. Jesaja sagt das ganz deutlich. Er sagt, die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm. Es war
tatsächlich so, dass Gott ihn strafte. Jetzt fragt man sich vielleicht, ich möchte sehr vorsichtig
sein, wenn ich darüber etwas sage, aber man fragt sich, wie es möglich ist, dass die Strafe, die wir
verdient hatten, die eine Ewigkeit gedauert hätte in der Verdammnis, dass Christus diese Strafe
tragen konnte in drei Stunden für so viele. Ein Schreiber weist darauf hin, dass die Zahl 3
einerseits von der Gottheit spricht und damit auch hinweist auf die göttliche Kraft, mit der Christus
dieses Werk vollbracht hat und auch in der Lage war, in diesem Zeitraum diese ganze Strafe zu
tragen, das ganze Gericht Gottes über die Sünde zu tragen. In Römer 8 ist noch ein Vers, der uns
Aufschluss gibt über das, was hier geschah. Da heißt es, dass Gott die Sünde im Fleisch gerichtet
hat. Römerbrief geht es ja um dieses Problem der Sünden erst und dann der Sünde als solches. Und
dieses Problem hat Gott gelöst in diesen drei Stunden der Finsternis. Er hat die Sünde nicht,
die Sünde er. Gott hat nie die Sünde vergeben. Steht mir falsch, er hat uns die Sünden vergeben,
aber nicht die Sünde. Mit der Sünde als solches konnte er nur eins tun und zwar sie richten,
sie verurteilen. Und genau das geschah hier in diesen drei Stunden der Finsternis. Die Sünde
dem Fleisch verurteilt. Wir können auch an einige alttestamentliche Stellen denken. Ich habe schon
Jesaja 53 erwähnt. Da gibt es noch den Vers 7 natürlich. Es gefiel Jehova, ihn zu zerschlagen.
Und da müssen wir nicht denken, dass Gott irgendwie Gefallen im Sinne von Freude gefunden
hätte daran, Christus so zu richten, sondern der Überrest erkennt da in diesem Moment,
das Sündungswerk des Herrn Jesus war Teil des Planes und Ratschlusses Gottes. Es hat Gott in
diesem Sinn gefallen. Gott hat diesen Plan gefasst, auf diese Weise Sündung herbeizuführen und hat
ihn zerschlagen. Und da gibt es den Ausdruck in Zechariah 13. Schwert, erwache wieder meinen
Hirten, wieder den Mann, der mein Genosse ist. Das sind so Ausdrücke. Ihr solltet euch vielleicht
noch erinnern an eine andere Gruppe von Versen in verschiedenen Psalmen 22, 69, wo das Bild von
Wasser und Fluten und Wellen und Schlamm gebracht wird. Und auch das trifft zu auf diese drei
Stunden der Finsternis. Es waren die Fluten des Gerichtes Gottes. Jesus sagt, die Wasser sind bis
an meine Seele gekommen. Es spricht davon, dass die Wellen ihn überflutet haben und dass er versunken
ist in tiefen Schlamm, sozusagen den Schlamm der Sünden. Und diese wenigen Verse, die Gott uns
gibt, vermitteln uns doch etwas von dem, was geschehen ist in diesen Stunden, die äußerlich
dem Blick des Menschen entzogen waren. Und das führt uns jetzt zu Vers 34. Und in Vers 34 heißt
es und zur neunten Stunde. Das heißt also, es war ganz am Ende der drei Stunden der Finsternis. Und
das eine soll ich doch noch erwähnen zu diesen drei Stunden. Es sind drei Stunden, in denen kein
Wort gehört wird. Da hören wir nichts von den Vorübergehenden, nichts von den hohen Priestern,
Schriftgelehrten. Und wir hören auch kein Wort in keinem Evangelium von dem Herrn Jesus. Da ist es
absolut still. Das ist eine Sache zwischen ihm und seinem Gott. Aber dann drückt er doch aus,
was da vorgegangen war, wenn er ruft, Eloi, Eloi, lama sabachthani. Was übersetzt ist,
mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich glaube, dass kein Mensch das hätte jemals
wirklich sagen können. Wir wissen, dass das David sich einmal so gefühlt haben muss,
als wenn Gott ihn verlassen hätte. Dann hat er diesen Psalm 22 geschrieben und hat darin geschrieben,
mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Aber tatsächlich ist noch kein Mensch von Gott
verlassen worden. Aber der Jesus, der seinen Gott kannte, der sozusagen jeden Tag diese
Gemeinschaft hatte mit ihm. Wenn die Jünger aufwachten, dann war er schon an einem öden Ort
im Gebet und pflegte diese Gemeinschaft mit seinem Gott. Oder wenn er die 5000 speiste,
dann erhob er seine Augen zum Himmel. Und immer wieder wird das so deutlich, wie er diese
Gemeinschaft genoss. Und jetzt sagt er, in dieser Zeit hast du mich tatsächlich verlassen.
Das erinnert mich immer wieder an diesen Vers im Alten Testament. Ich hoffe, ich finde den so schnell.
Da geht es um die Frage, wenn Israel gehorchen würde, dann würden sie Segen haben. Und wenn sie
nicht gehorchen würden, dann würden sie den Fluch erleben. Und in diesem Zusammenhang heißt es einmal,
ja in 5. Mose 28, da geht es um diesen Fluch und dann heißt es Vers 23. Und dein Himmel, der über
deinem Haupt ist, wird Erz sein. Da ging es natürlich darum, dass Gott den Himmel verschließen würde,
dass es kein Regen geben würde und dass es dadurch nicht wachsen würde. Aber in einem anderen Sinn
hat der Jesus hier erlebt, dass der Himmel über ihm ja praktisch wie eine Platte Erz war. Dass er
absolut geschlossen war. Ja wie er sagt in dem Psalmen, und ich rief und du antwortest mir nicht.
Ich rief bei Tage keine Antwort und ich rief bei Nacht und mir war keine Ruhe. Der Himmel über ihm
war wie Erz. Warum hast du mich verlassen? Und wenn er sagt, mein Gott, das ist ja auch ein Ausdruck,
der heute leider umgangssprachlich sehr sehr oft missbraucht wird, bis hin zu Abkürzungen. Aber der
in der Schrift nur sehr selten verwendet wird. Paulus, Paulus benutzt ihn einmal. Er schreibt
er gerade an die Philippa. Er kommt auf das Thema zu sprechen, dass wir ja auch als Gläubige manche
Bedürfnisse haben, manche Nöte haben. Und dann sagt er so zwischen den Zeilen, ich weiß, dass ihr
viele Bedürfnisse habt und ich kann euch auch nicht mit allem helfen. Aber dann sagt er, aber
mein Gott, mein Gott vermag alle eure Notdurft zu erfüllen. Er sagt damit praktisch, ich habe diesen
Gott kennengelernt. Ich habe ihn erfahren und auf meinen Gott könnt ihr euch verlassen. Und hier
sagt der Jesus, mein Gott, den er auch kennengelernt hatte, mit dem er diese Gemeinschaft gehabt hatte.
Ich meine jetzt als Mensch, den er diese Gemeinschaft gehabt hatte. Dann sagt er, mein Gott, warum hast
du mich verlassen? Psalm 22, wenn er weiter liest, beschreibt einerseits das Paradox. Es heißt da,
in der Geschichte war das nie so. Die Väter, die haben auf dich vertraut und du hast die gehört.
Warum hast du mich dann verlassen? Ich habe immer auf dich vertraut. Aber dann kommt doch die Antwort,
steht da, denn du bist heilig. Gott war zu heilig. Gott konnte nicht den Menschen ein Heil anbeten,
ohne gerecht zu sein. Er konnte dabei nicht seine Heiligkeit und Gerechtigkeit preisgeben. Und
deshalb musste er das gerechte Gericht ausführen und er hat es getan an seinem Sohn. Wenn man jetzt
weiterliest, dann kann einen das eigentlich nur erschüttern, wie diese rohen Menschen so grob
reagieren auf diesen eigentlich herzzerreißenden Ausruf des Herrn Jesus. Einige, die dabei stehen,
die es hören, sie sagen, siehe, er ruft den Elier. Man hat versucht, das zu erklären. Manche haben
gesagt, vielleicht haben sie es nicht genau verstanden. Andere haben gesagt, vielleicht
waren es Römer, die es nicht genau verstanden hatten. Aber ich glaube nicht, dass das das Problem
war. Die Heiden hätten kaum gewusst von den altesten männlichen Prophezeiungen über Elier,
dass er noch einmal kommen sollte. Und es heißt außerdem, dass der Jesus schrie. Vers 34,
er schrie mit lauter Stimme. Ich glaube nicht, dass es da einen akustischen Hörfehler gegeben
hat. Ich kann es nicht anders sehen, als dass es einfach Spott war. Man hat sich selbst über
diesen Ausruf noch lustig gemacht und gesagt, lasst uns doch mal sehen, ob Elier kommt. Dann
läuft einer, füllt einen Schwamm mit Essig, legt ihn um einen Rohrstab, gibt ihm zu trinken und
spricht. Er sagt auch noch, halt, lasst uns sehen, ob Elier kommt, ihn herabzunehmen. Wenn es hier
steht, er gibt ihm zu trinken. Darauf hatte ich eben angespielt. Ich glaube, die Erklärung finden
wir im Johannesevangelium. Und es zeigt uns, warum der Jesus dann letztendlich doch getrunken hat.
Er wusste, dass es noch eine Prophezeiung gab, die erfüllt werden musste, nämlich in meinem
Durst tränken sie mich mit Essig. Und das wird extra erwähnt in Johannes 19. Und deshalb ruft
er aus, mich dürstet an dieser Stelle. Sicher auch ein Ausruf, der noch viel, viel mehr bedeutet.
Aber deshalb nimmt er dann zum Schluss diesen Essig. Das war aber am Ende der sechs Stunden.
Es war unmittelbar bevor er in den Tod ging. Er nahm nichts am Anfang der sechs Stunden,
weil er nicht diesen Betäubungstrank wollte. Aber er nahm den Essig am Ende, weil er wusste,
dass auch diese Prophezeiung erfüllt werden musste. Und dann kommt ein Wort, das finden wir
jetzt hier nicht. Das finden wir im Johannesevangelium, wo er sagt, es ist vollbracht. Johannes spricht
von dem Brandopfer, wie der Jesus Gott verherrlicht hat. Und das kommt zum Ausdruck in diesem Ausruf,
es ist vollbracht. Hier steht jetzt nur in Vers 37 und Jesus gab einen lauten Schrei von sich
und verschied. Was dieser laute Schrei gewesen ist, sagt uns Lukas, wunderbare Worte. Jesus
hatte ausgerufen, Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist. Das ist übrigens ein Beweis dafür,
dass nach den drei Stunden der Finsternis nichts mehr zwischen ihm und Gott stand. Er redet ihn
jetzt einfach freimütig an als seinen Vater in voller Gemeinschaft und erfüllt seinen Geist in die
Hände des Vaters. Und er verschied. Ich kann jetzt darauf nicht eingehen, aber jedes Evangelium benutzt
wieder ein anderes Wort für den Tod des Herrn Jesus. Keins sagt übrigens und er starb. Aber
immer wieder ein anderes Wort, das genau dem Charakter des Evangeliums entspricht. Und der
Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke von oben bis unten. Räumlich war das jetzt natürlich
sehr weit auseinander. Das eine war außerhalb der Stadt, das andere war der Tempel in der Stadt und
dann war es noch im Tempel. Man fragt sich vielleicht, woher wusste man das überhaupt?
Aber wir lesen in Apostelgeschichte 6, dass eine Menge der Priester zum Glauben gekommen war,
die das zweifellos berichtet haben werden, dass das geschah. Wir müssen uns vielleicht etwas
da rein denken, um zu verstehen, wie dramatisch das ist, was hier vor sich geht. Es war keinem
Menschen gestattet, jemals durch diesen Tempel, durch diesen Vorhang hindurch zu gehen. Nur dem
Hohen Priester einmal im Jahr und auch dann nur mit Weihrauch und mit Blut. Und wenn der Tempel
Vorhang jetzt zerriss, das war sozusagen, das war die Entweihung des Heiligtums. Da konnte ja jeder
einfach reingucken in die Gegenwart Gottes sozusagen. Es war wirklich der Todesstoß sozusagen
für die jüdischen Riten und die jüdischen Formen. Aber für uns etwas Wunderbares. Das ist nicht nur
das Ende des Gesetzes, das Ende dieses Systems, das auf unsere Kraft, auf die Kraft des Menschen
vertraut. Es sind noch zwei andere Dinge. Das eine ist, weil der Vorhang zerrissen ist, kann Gott
rauskommen und den Menschen Heil anbieten. Und das zweite ist, weil der Vorhang zerrissen ist, können
Menschen jetzt in die Gegenwart Gottes kommen und anbeten. Es gibt jetzt, davon spricht der Hebräerbrief
ja so beeindruckend, es gibt jetzt einen freien Zutritt. Wir haben jetzt Freimütigkeit zum Eintritt
in das Heiligtum. Das hätte ein Jude niemals gehabt. Selbst der Hohe Priester ging mit Zittern
da hinein. Wir haben Freimütigkeit, können in die Gegenwart Gottes kommen bis zum Thron der Gnade.
Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüber dabei stand, sah, dass er so schrie und verschied, sprach
er wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn. Ist ja ein römischer Hauptmann, der diese Art von
Stellung hatte. Der musste so viele Menschen sterben gesehen haben. Da muss ein harter,
menschlich gesprochen, abgebrühter Typ gewesen sein. Bestimmt keiner, der zart beseitet war.
Aber dieser Hauptmann, der ist tief beeindruckt. Er hört diesen lauten Schrei und im nächsten Moment
ist der Jesus, ja lebt er nicht mehr. Und er merkt, das war kein normaler Tod. Das war nicht
jemand, der gestorben ist, weil er nicht mehr leben konnte, sondern hier hat jemand sein Leben
praktisch in einem Augenblick beendet. Er hat etwas getan, was ein Mensch normalerweise nicht
tun kann. Es stellt sich natürlich die Frage, wie viel hat der Hauptmann verstanden von dem,
was er da gesagt hat. Ja, dieser Mensch war Gottes Sohn. Was wusste er über die Bedeutung
der Gottessohnschaft? Wie dem auch sei. Ja, der hohe Priester, Kaiaphas, hatte auch mal eine
Aussage getroffen. Die hat er auch nicht verstanden, aber sie war sehr wahr. Er hatte
Geweissakte. Und was der Hauptmann hier sagt, das sind Worte, die eine tiefe Wahrheit ausdrücken.
Und es ist schon interessant, ich las in ganz anderem Zusammenhang neulich einen Artikel,
da vergleicht jemand den Hauptmann und den Räuber. Und er sagt, naja, bei dem Räuber,
da kann man ja verstehen, dass er sich dem Herrn zuwendet. Er hing am Kreuz, sah dem Tod in die
Augen und es war der letzte Moment und er konnte sich dem Herrn zuwenden. Aber der Hauptmann, der
war nicht gefangen unter dem römischen Gesetz, der war ein Vertreter des römischen Gesetzes.
Er hatte eine gute Stellung, dem fehlte nichts. Und selbst dieser Hauptmann ist zutiefst getroffen
von dem, was er hier sieht. Und er drückt eine wunderbare Wahrheit aus, dass dieser Mensch
Gottes Sohn war. Es tut mir leid, dass ich jetzt nur sehr kurz sprechen kann über die Frauen,
die in diesem Kapitel ja wirklich äußerst positiv in Erscheinung treten, wo die Jünger alle Angst
hatten und den Herrn verließen und flohen. Wir wissen, dass Johannes dabei stand, dass er zusah,
dass er bei dem Kreuz stand. Aber ansonsten waren die Jünger ja geflohen. Und im Gegensatz dazu
finden wir so schön ab Vers 40 die Frauen, die von Weitem zusahen. Eine Maria Magdalene, noch
eine andere Maria, die Salome. Und wir wissen aus den anderen Evangelien, es war noch mehr. Diese
Frauen, die hatten einfach solch eine Liebe für den Herrn Jesus, dass sie einfach dablegen. Sie
wollten sehen, was mit ihm geschah. Und dann wird hier etwas erwähnt und das sagt nur Markus. Das
passt wieder so wunderbar zu seinem Evangelium. Da steht in Vers 41, die ihm nachgefolgt waren
und ihm gedient hatten. Das Evangelium des Dieners, es schreibt über diese Frauen und auch sie hatten
dem Herrn gedient. Lukas erklärt uns das näher in Kapitel 8 Vers 2. Er sagt, sie hatten ihm gedient
mit ihrer Habe. Sie hatten das, was sie besaßen, eingesetzt, um den Dienst des Herrn Jesus zu
unterstützen. Und sie sind dabei hier bis ganz ans Ende. Und dann spricht der letzte Abschnitt von
seinem Begräbnis. Ihr kennt alle die Geschichte. Josef von Arimatia. Jedes Evangelium erwähnt ihn
übrigens. Jedes Evangelium erwähnt wieder etwas anderes von ihm, was lobend hervorgehoben wird.
Hier ist es ein angesehener Ratsherr. Wir lernen aus den anderen Evangelien auch, dass er reich war,
dass er nicht in den Rat eingewilligt hatte, als man den Jesus verurteilt hatte. Und dieser Josef
von Arimatia, wie ja übrigens auch Nicodemus, der nur in Johannes erwähnt wird. Sie waren beides
Männer, die eine sehr hohe Stellung hatten. Sie hatten viel zu verlieren in der Welt. Und gerade
diese beiden sind verborgene Jünger gewesen. Und das Interessante ist jetzt, wann sie aufhören,
verborgene Jünger zu sein. Und wann sie diesen Durchbruch erleben, dass sie sich offen auf die
Seite des Herrn Jesus stellen. Ja, wie es hier heißt, er ging kühn zu Pilatus hinein. Man kannte ihn.
Man wusste, wer er war. Und plötzlich steht er vor Pilatus und bittet um den Körper des Herrn Jesus.
In einem Sinne war in ihm das Gegenteilige vorgegangen von dem, was Petrus passiert war.
Petrus war dem Herrn Jesus gefolgt in seinem Leben. Und als das Kreuz kam, hat Petrus ihn verleuchtet.
Josef von Arimatia war immer ein verborgener Jünger gewesen, wie Nicodemus. Aber ich glaube,
dass hier etwas mit ihnen passiert ist. Als sie gesehen haben, diese schändlichen Gerichtsverhandlungen
und dann das Leiden am Kreuz. Da haben sie einfach erkannt, was die Welt ist. Und haben sie gesagt,
wenn die Welt meinen Herrn so behandelt, dann möchte ich nichts mehr von der Welt.
Dann brauche ich nicht mehr den Respekt dieser Welt. Und da trifft dieser Josef einfach eine
Entscheidung und sagt, ich stelle mich jetzt offen auf die Seite meines Herrn. Und geht rein zu Pilatus
und bittet um den Leid. Ich glaube, das hat uns auch allen etwas zu sagen. Vielleicht passiert
uns das auch, dass wir mal eher verborgene Jünger sind und eher etwas hinterm Berg halten. Und ich
glaube, wenn wir da an den Josef hier denken, können wir einfach Mut schöpfen und sagen, ich brauche
eigentlich nicht den Respekt der Welt, der meinen Herrn so behandelt. Pilatus wundert sich, dass er
schon tot sei. Das zeigt noch einmal diese übernatürliche Seite des Todes des Herrn Jesus.
Wie er sagt selber in Johannes 10, er hatte die Gewalt, sein Leben zu lassen. Und deshalb war er
viel früher gestorben, als erwartet. Er lässt sich das von dem Hauptmann, von dem wir eben gelesen
haben, bestätigen. Fragt, ob er schon lange gestorben war. Und als der Hauptmann es erfuhr,
schenkte Pilatus ihm den Leib. Vielleicht habt ihr auch diese Anmerkung bei Leib, dass da steht
Leichnam in Vers 43 ganz am Ende, wo steht, er bat um den Leib Jesu. Da steht die Anmerkung nicht.
Da steht nämlich nicht Leichnam, da steht Leib. Josef hatte verstanden, dass es der Leib des Herrn
war. Für Pilatus war es einfach ein Leichnam. Er schenkte ihm den Leichnam. Aber sonst sagt die
Schrift nie, sprich die Schrift nie von dem Leichnam des Herrn. Das war die Auffassung von Pilatus. Die
Schrift sagt Jesus. Dahin haben sie Jesus gelegt und meint damit den Leib. Und in dieser Ehrfurcht
hatte Josef auch nach diesem Leib gefragt. Er ließ es sich aber etwas kosten. Er kaufte dieses feine
Leitentuch, wickelte ihn da rein. Er bringt ihn in diese Gruft, die aus einem Felsen gehauen war.
Ich glaube, so etwas hatte nicht jeder in Israel. Es war etwas, was dieser reiche Mann hatte. Und
es erfüllt sich hier wieder eine Prophezeiung. Aber jetzt merken wir, wir kommen zu einer anderen
Art von Prophezeiung. Es geht jetzt nicht mehr um die Bosheit der Menschen. Es geht jetzt darum,
was Gott tut. Aber bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tode. Das hatte der Mensch
nicht so geplant. Der Mensch hatte geplant, den Körper des Herrn Jesus da irgendwie in so einem
Massengrab, wo diese Übeltäter hingeworfen wurden, ihn einfach da hinzuwerfen. Aber darüber wachte
Gott. Und Gott ließ ihn bei diesem Reichen sein in seinem Tod. Und er wälzte einen Stein an den
Eingang der Gruft. Und dann sehen wir bis ganz zum Schluss hier, selbst beim Begräbnis, haben
Sie eben gesehen am Kreuz. Aber selbst bei dem Begräbnis sind diese Frauen noch dabei. Sie sind
wirklich vorbildlich in dieser Hinsicht. Maria Magdalena, Maria die Mutter von Jesus, sahen zu,
wo er hingelegt wurde. Ich sage nicht, dass sie die größte Erkenntnis hatten. Sie werden das
noch sehen. Sie wollten ihn einbalsamieren, waren da, kommen deshalb noch mal wieder,
dann im ersten Wochentag. Sie hatten nicht gerechnet mit der Auferstehung. Alles richtig.
Aber wir wollen ja nicht den Mangel an Erkenntnis kritisieren und gleichzeitig in der Liebe weit
hinter ihm zurückbleiben. Es ist schon wahr, Liebe gibt keine Erkenntnis an sich. Die muss man
zusätzlich haben. Aber was schön zu sehen ist, ist, dass diese Frauen ihm so anhangen, so treu
sind und bis zum Schluss einfach da sein wollen, wo er ist. …
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…
Lasst uns weiterlesen im Markus Evangelium im 16. Kapitel.
Markus 16, Abvers 1
Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalene und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Gewürzsalben, um zu kommen und ihn zu salben.
Und sehr früh, am ersten Tag der Woche, kommen sie zur Gruft, als die Sonne aufgegangen war.
Und sie sprachen zueinander, wer wird uns den Stein von dem Eingang der Gruft wegwälzen?
Und als sie aufblickten, sehen sie, dass der Stein weggewälzt ist, er war nämlich sehr groß.
Und als sie in die Gruft hineingingen, sahen sie einen Jüngling zu rechten Sitzen, bekleidet mit einem weißen Gewand, und sie entsetzten sich.
Er aber spricht zu ihnen, entsetzt euch nicht, ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten, er ist auferstanden, er ist nicht hier, siehe da, die Städte, wo sie ihn hingelegt hatten.
Aber geht hin, sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er euch vorausgeht nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat.
Und sie gingen hinaus und flohen von der Gruft, denn Zittern und Bestürzung hatte sie ergriffen.
Und sie sagten niemand etwas, denn sie fürchteten sich.
Als er aber früh am ersten Tag der Woche auferstanden war, erschien er zuerst Maria Magdalene, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte.
Diese ging hin und verkündigte es denen, die mit ihm gewesen waren, die trauerten und weinten.
Und als jene es hörten, dass er lebe und von ihnen gesehen worden sei, glaubten sie es nicht.
Danach aber offenbarte er sich zweien von ihnen in einer anderen Gestalt, während sie unterwegs waren, als sie aufs Land gingen.
Und diese gingen hin und verkündigten es den übrigen, auch denen glaubten sie nicht.
Nachher aber, als sie zu Tisch lagen, offenbarte er sich den Elfen und schallt ihren Unglauben und ihre Herzenshertigkeit,
dass sie denen, die ihn auferweg gesehen hatten, nicht geglaubt hatten.
Und er sprach zu ihnen, geht hin in die ganze Welt und predigt der ganzen Schöpfung, das Evangelium.
Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden.
Wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.
Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben.
In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden und werden Schlangen aufnehmen.
Und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden.
Kranken werden sie die Hände auflegen und sie werden sich wohl befinden.
Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.
Sie aber gingen aus und predigten überall, wobei der Herr mitwirkte und das Wort bestätigte durch die darauf folgenden Zeichen.
Ja, wir kommen heute in diesem dritten Teil zu dem schönen Thema der Auferstehung des Herrn Jesus.
Und wir lernen eigentlich sehr viel über die Bedeutung dieses Ereignisses noch später in den Briefen.
Und können dann nicht im Einzelnen darauf eingehen, aber möchte doch wenigstens auf einige Verse verweisen,
bevor wir uns dann dem historischen Bericht zuwenden.
Der Apostel Paulus, als er an die Korinther schrieb, da traf er eine Aussage über das Evangelium.
Und er erwähnt dabei drei besondere Tatsachen in 1. Korinther 15.
Da schreibt er, denn ich habe euch zuerst überliefert, Vers 3, was ich auch empfangen habe,
dass Christus für unsere Sünden gestorben ist.
Das war Teil 1, damit haben wir uns gestern etwas beschäftigt.
Zweitens, dass er begraben wurde.
Und auch das haben wir gestern gesehen in der Person von Josef von Arimatia.
Und drittens, dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften.
Die Auferstehung des Herrn Jesus ist somit ein grundlegender Bestandteil des Evangeliums.
Sein Tod ist absolut zentral, aber er ist aus dem Tod hervorgegangen und hat den Tod besiegt.
Wenn man wissen möchte, welche Auswirkungen das hat im praktischen Leben,
dann muss man eigentlich nur dieses Kapitel 1. Korinther 15 weiterlesen.
Paulus sagt da, wisst ihr, wenn das nicht wahr wäre mit der Auferstehung,
dann wären wir die elendesten von allen Menschen.
Wir hätten einer Lüge geglaubt.
Und er sagt, wozu plage ich mich denn überhaupt ab, wenn es keine Auferstehung, wenn es keinen Danach gäbe?
Und er sagt, wozu sind denn überhaupt die auf die Toten getauft worden sind?
Wozu haben sie das denn gemacht?
Also die praktisch getauft worden sind anstelle derer, die schon heimgegangen waren,
die sozusagen diese Armee der Gläubigen eingetreten waren.
Wozu denn? Wozu denn diesen Widerstand erdulden, wenn es keine Auferstehung gäbe?
Und dann sagt er, aber nun ist Christus auferstanden.
Und das ändert alles.
Und dann schließt er dieses schöne Kapitel mit den Worten,
daher, meine geliebten Brüder, das dürfen wir zurückbeziehen auf das ganze Kapitel,
daher, weil Christus tatsächlich auferstanden ist,
seid fest unbeweglich, alle Zeit überströmend in dem Werk des Herrn,
da ihr wisset, dass eure Mühe nicht vergeblich ist in dem Herrn.
Zweitens hat die Auferstehung auch eine ganz fundamentale Bedeutung im Blick auf das Evangelium
und im Blick darauf, dass wir überhaupt wissen können, dass wir gerechtfertigt sind und Frieden haben mit Gott.
Paulus führt das aus im Römerbrief.
Da schreibt er ja, dass wir gerechtfertigt sind durch sein Blut, durch den Glauben,
aber dann sagt er, er ist unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden.
Er hat sein Leben hingegeben oder ist hingegeben worden unserer Übertretungen wegen,
Römer 4, Vers 25, aber auferweckt worden zu unserer Rechtfertigung.
Was heißt das jetzt?
Es ist ganz einfach zu sagen, wenn euch jemand fragt,
woher wisst ihr eigentlich, dass ihr Frieden habt mit Gott?
Oder woher wisst ihr, dass ihr in den Himmel kommt?
Dann sagt er, ja, weil der Jesus für mich gestorben ist.
Und das stimmt auch.
Aber dann fragt euch jemand, ja, woher wisst ihr denn, dass Gott das genügt?
Woher wisst ihr denn, dass ihm das ausreicht?
Dann braucht er die Auferstehung.
Dann sagt er, ja, weil Gott ihn auferweckt hat.
Dadurch hat er gezeigt, dass er das Werk Christi angenommen hat.
Und damit hat er diesen Beweis gegeben, damit sind wir gerechtfertigt.
Dann gibt es gleich noch einen dritten Punkt im Neuen Testament.
Es gibt bestimmt noch mehr, aber einen, den ich noch erwähnen möchte.
Ein ganz praktischer Punkt ist ja in den Sensschreiben, in der Offenbarung,
als der Jesus sich dieser leidenden Versammlung in Smyrna vorstellt.
Wisst ihr, was er sagt?
Er sagt, ich bin der, der tot war, der tot geworden ist.
Ganz merkwürdiger, ganz besonderer Ausdruck.
Aber der lebt.
Da sagt er gewissermaßen, wisst ihr, ihr braucht keine Angst mehr haben.
Ich bin durch den Tod hindurchgegangen
und ich bin aus dem Tod wieder hervorgekommen.
Aus diesen Stellen sehen wir vielleicht so etwas von der
grundlegenden Bedeutung dieses Ereignisses.
Und wir wollen uns jetzt ein wenig beschäftigen,
damit wie dieses Ereignis dargestellt wird,
besonders im Markus-Evangelium.
Es ist tatsächlich ein unglaublich bemerkenswerter Tag,
an dem das geschah, an diesem ersten Tag der Woche.
Und ich sage das vorher nur so als kleinen Überblick,
damit wir das nachher vielleicht etwas besser einordnen können.
Es gab alleine an diesem ersten Wochentag
nicht weniger als fünf Erscheinungen des Herrn Jesus.
Er ist, das werden wir noch sehen,
er ist zuallererst der Maria Magdalena erschienen.
Ganz früh morgens.
Dann ist er zweitens den Frauen erschienen,
die später zur Gruft gekommen waren.
Und dann ist er drittens dem Petrus erschienen, ganz alleine.
Was da stattgefunden hat, das lesen wir eigentlich nirgendwo.
Wir lesen nur in Lukas 24, dass sie darüber sprachen,
von einem Abend des ersten Wochentags.
Und er ist tatsächlich dem Petrus erschienen.
Und in 1. Korinther 15 wird es auch erwähnt.
Nummer drei.
Dann viertens ist er den Emmausjüngern,
wie wir sie gern nennen, erschienen,
die so niedergeschlagen waren, Lukas 24.
Und dann fünftens ist er abends erschienen,
wo die elf versammelt waren und noch andere mit ihnen.
Und wenn man das etwas vergleicht,
Anfang und das Ende dieses Tages,
es fängt tatsächlich an mit großer Niedergeschlagenheit,
mit, das werden wir auch noch sehen, mit Trauern und Weinen.
Und es endet mit großer Freude,
weil der Herr Jesus tatsächlich auferstanden ist.
Wenn wir jetzt zu Markus 16 direkt kommen,
werden wir wieder merken,
dass Markus mit einem besonderen Blickwinkel schreibt.
Und auf den ersten Blick
haben wir ja eigentlich viel Trauriges in diesem Kapitel.
Es ist oft die Rede von Trauer, von Furcht
und dann auch wiederholt von Unglauben.
Und auf den ersten Blick fragt man sich ja,
was ist denn da jetzt so schön dran,
an diesem besonderen Blickwinkel von Markus.
Ja, Matthäus ist ja ganz anders.
Der beschreibt das so majestätisch,
wie da der Engel vom Himmel kommt.
Und wenn wir kurz uns das ansehen, Matthäus 28, Vers 2.
Und es geschah ein großes Erdbeben.
Davon sagt Markus nichts.
Denn ein Engel des Herrn kam aus dem Himmel herab
und trat herzu, wälzte den Stein weg,
setzte sich darauf, sein Ansehen war wie der Blitz.
Da merkt ihr schon,
das ist eine majestätische, furchterregende Erscheinung.
Und das passt genau zu dem Thema der König Israels.
Im Markus-Evangelium ist das alles vergleichsweise schlicht.
Es wird wenig Übernatürliches erlebt.
Aber was Markus tut, und das macht das Kapitel so schön,
trotzdem, was ich eben gesagt habe,
mit der Trauer und dem Unglauben,
Markus beschreibt uns, wie der auferstandene Herr
aus unglaublich, auf den ersten Blick unbrauchbarem Material
es fertigbringt, Diener zuzubereiten,
die das Evangelium tragen in die ganze Welt.
Und ich hoffe, dass wir diesen Prozess etwas verfolgen können
und etwas nachvollziehen können.
Wenn es in Vers 1 heißt,
Und als der Sabbat vergangen war,
kauften Maria Magdalena, die andere Maria und Salome,
wohlriechende Gewürzsalben.
Da müssen wir wieder uns hineindenken
in diese jüdische Zeitrechnung.
Wenn wir sagen, als der Sabbat vergangen war,
dann würden wir denken, Sonntagmorgen.
Für die jüdische Zeitrechnung ist das eigentlich der Samstagabend.
Weil der Sabbat von Dämmerung bis zur Dämmerung dauert.
Während dieser Zeit mussten sie ruhen,
durften keine Wege zurücklegen
und konnten auch diese Salben nicht kaufen,
Spitzereien.
Aber als der Sabbat dann offiziell zu Ende war,
da ließen sie sozusagen keine Minute vergehen.
Es scheint so gewesen zu sein,
dass sie an dem Freitag nicht genug Material hatten
und dass sie dann noch Spitzereien dazugekauft haben
an dem Samstagabend.
Und es zeigt uns eigentlich wieder zwei Dinge.
Das eine ist, sie rechneten nicht mit der Auferstehung.
Sie dachten, er ist jetzt begraben und er bleibt im Grab.
Und damit lagen sie natürlich falsch.
Aber andererseits merken wir,
dass ihr Herz einfach schlägt für den Herrn.
Und sie sagen, was wir tun können,
für ihn wollen wir tun.
Und als er noch gelebt hatte,
hatten diese Frauen ihm ja gedient mit ihrer Habe.
Und jetzt, wo er im Grab liegt,
tun sie das immer noch.
Und darin meine ich, sind sie eigentlich ein Vorbild für uns.
Dass sie sagen, wir wollen diesem Herrn dienen.
Und dann kommen wir ab Vers 2
zu dem eigentlichen Auferstehungstag
sehr früh am ersten Tag der Woche
kommen sie zur Gruft,
als die Sonne aufgegangen war.
Wenn man jetzt vergleicht mit Johannes 20,
dann stellt man fest,
dass die Maria Magdalena
von vorher zum Grab gekommen war,
als es noch dunkel war.
Sie scheint tatsächlich vorher einmal alleine gegangen zu sein.
Und jetzt kommen diese Frauen auch zum Grab,
und es heißt bei Sonnenaufgang
an dem ersten Tag der Woche.
Diesen ersten Tag der Woche
nennen übrigens alle vier Evangelisten.
Es ist absolut kein christlicher Sabbat.
Ich hoffe, das ist uns allen klar.
Es ist eigentlich erstaunlich,
dass es solche Ausdrücke überhaupt gibt,
sogar in Büchern,
die sonst verhältnismäßig gut sind.
Der erste Tag der Woche
ist ein vollkommen neues Konzept.
Der Sabbat war von Gott gegeben worden,
aber er war entweiht worden durch die Sünde.
Und am Sabbattag lag der Jesus tatsächlich im Grab.
Und wenn ihr mal Gläubige trefft,
die meinen, sie müssten den Sabbat noch halten,
dann fragt sie mal,
ob sie lieber den Tag feiern wollen,
an dem der Herr im Grab lag,
oder den Tag, an dem der Herr auferstanden ist.
Sie sehen das ja auch später in der Apostelgeschichte,
dass dieser erste Tag eine besondere Rolle spielte,
als Paulus nach Troas kam,
war er in Eile,
aber er blieb sieben Tage.
Und dann am ersten Tag der Woche,
ja offensichtlich hatte er darauf gewartet,
da waren die Jünger zusammen,
um das Brot zu brechen.
Und dann am nächsten Morgen reiste er ab.
Sodass man sehr früh schon sieht,
auch wenn es am Anfang sogar täglich geschah,
aber sehr früh feierte man doch dieses Mal des Herrn
an dem ersten Tag der Woche,
dem Tag seiner Auferstehung.
Vers 3 gibt uns jetzt so einen Einblick in ihre Stimmung,
denn da steht, und sie sprachen zueinander,
wer wird uns den Stein von dem Eingang der Gruft wegwälzen.
Eigentlich sehr verständlich,
sind gedanklich befasst mit diesem Problem,
das heißt ja später noch mal,
denn es war ein sehr großer Stein,
muss unmöglich gewesen sein für diese Frauen,
den irgendwie aus eigener Kraft zu bewegen.
Und sie sind beschäftigt jetzt mit diesem Hindernis,
was ihnen im Weg liegt,
um diesen letzten Dienst der Liebe an dem Herrn zu verüben.
Ja, und es war ein Hindernis,
das war schon weggenommen.
Ja, da steht dieser schöne Satz in Vers 4,
und als sie aufblickten,
und das sage ich jetzt noch mal als praktische Nebenbemerkung,
ja wie oft geht uns das so,
dass wir auf den Stein blicken
und machen uns Gedanken und Kopfzerbrechen
darüber, wie wir das Problem lösen.
Und es geht so lange weiter, bis wir endlich aufblicken.
Als sie aufblickten,
sehen sie, dass der Stein weggewälzt ist.
Er war nämlich sehr groß.
Jetzt kommen sie in die Gruft.
In der Gruft sitzt ein Jüngling.
Wenn wir noch mal zurückgehen nach Matthäus,
da war es ein Engel in dieser gewaltigen Erscheinung.
Hier ganz schlicht ein Jüngling.
Lukas spricht von zwei Männern.
Wir brauchen wieder keine Widersprüche suchen.
Es ist altbekannt, dass Engel erscheinen als Männer.
Auch dass Engel sehr schnell erscheinen
und wieder verschwinden können.
Und auch wenn jemand eine Person erwähnt,
und es waren zwei da,
das ist auch kein Widerspruch.
Insofern geht es mehr darum,
was will der Herr zeigen.
Obwohl es hier nur dieser Jüngling ist,
sind die Frauen trotzdem erschrocken.
Der Herr war bekleidet mit diesem weißen Gewand.
Und dann heißt es am Ende von Vers 5,
und sie entsetzten sich.
Man kann sich das vielleicht schon vorstellen,
wenn sie so in diese Gruft langsam hineingehen,
und sie rechnen damit,
den Leib da ruhig liegen zu sehen.
Und auf einmal ist jemand da, der lebt.
Dass sie sich erschrocken haben,
und sich entsetzt haben.
Das ist einer von mehreren Hinweisen,
wie sie gekennzeichnet sind durch Furcht.
Dieses Entsetzen.
Wir werden gleich noch sehen,
wodurch sich das ändert.
Und erst einmal, wodurch es sich nicht ändert.
Und dann, wodurch es sich doch ändert.
Jetzt spricht der Jüngling und sagt,
entsetzt euch nicht,
ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten.
Er ist also schon sehr präzise.
Er benutzt diese dreifache Bezeichnung für den Jesus.
Er sagt, ich weiß wen ihr sucht.
Erstens Jesus, also den Retter.
Zweitens sagt er, ihr sucht Jesus, den Nazarener,
also den Verachteten.
Sehr schön, diesen Titel,
mit dem man eigentlich Verachtung ausgedrückt hat.
Was soll aus Nazareth schon Gutes kommen?
Also ein Titel, den der Jesus mitgenommen hat,
in die Herrlichkeit.
Als er dem Paulus erschien,
da hat er gesagt, ich bin Jesus,
der Nazarener, den du verfolgst.
Er ist verherrlicht
und er ist immer noch Jesus, der Nazarener.
Und dann heißt es drittens, den Gekreuzigten.
Damit haben wir uns gestern Abend beschäftigt.
Dass der Jesus diesen grausamen und auch schmählichen Tod erduldet hat.
Aber dann kommt dieses große Aber.
Er ist auferstanden.
Er ist nicht hier.
Seht die Städte, wo sie ihn hingelegt hatten.
Durch das, was der Jüngling jetzt sagt,
und durch das, was sie sehen mit ihren eigenen Augen,
können sie sich überzeugen.
Sie haben sozusagen den sichtbaren Beweis vor sich.
Darauf habe ich eben angespielt.
Wir werden merken,
was ihnen in ihrer Furcht nicht hilft.
Und interessanterweise
helfen ihnen diese sichtbaren Beweise noch nicht.
Was ihnen hilft,
ist später etwas anderes.
Wir kommen gleich darauf, aber erst noch Vers 7.
Der Jüngling sagt jetzt, aber geht hin
und sagt seinen Jüngern und Petrus,
dass er euch vorausgeht nach Galilea.
Dort werdet ihr ihn sehen,
wie er euch gesagt hat.
Bei dieser Vers 7
können wir uns mal gut anstreichen.
Der ist einfach wunderschön.
Und ich meine insbesondere diese kleine Ergänzung,
diese Hinzufügung,
wo er sagt und Petrus.
Auf den ersten Blick ist das vollkommen unnötig
und unverständlich.
Denn er hatte doch gesagt, sagt seinen Jüngern.
Und Petrus gehörte doch schließlich zu den Jüngern.
Wieso sagt er jetzt, sagt seinen Jüngern und Petrus?
Ich glaube, wir können uns die Antwort denken.
Petrus hatte den Jesus verleugnet.
Und gerade Markus beschreibt das sehr detailliert,
wie Petrus versagt hatte.
Und wenn der Jüngling jetzt die Frauen losschickt
und sagt seinen Jüngern,
die Frauen geben das auch so weiter,
dann könnt ihr euch vorstellen, wie Petrus reagiert hätte.
Er hätte sagen können,
wenn er wirklich auferstanden ist,
wirklich von seinen Jüngern gesprochen hat,
dann meint er bestimmt nicht mich.
Denn so einer wie ich, der ihn so verleugnet hat,
der hat doch bewiesen, dass er nicht sein Jünger ist.
Habe ich doch selber gesagt, ich bin nicht sein Jünger.
Ich kenne ihn noch nicht mal.
Also bin ich jetzt nicht angesprochen.
Und das ist ein Satz, den nur Markus bringt.
Dieses und Petrus.
Und damit kommen wir zu diesem Thema in diesem Kapitel.
Wie aus unbrauchbarem Material
äußerst brauchbare Diener gemacht werden.
Jesus ermuntert hier durch diesen kleinen Zusatz
seinen Jünger, der versagt hatte
und sagt ihm, doch, ich will dich auch noch gebrauchen
und ich werde euch vorausgehen nach Galiläa.
Gleichzeitig haben wir einen interessanten Unterschied
zum Johannes-Evangelium.
Im Johannes-Evangelium gibt der Jesus auch eine Botschaft.
Aber da sagt er nicht wie hier,
geht hin, wie dieser Jüngling das sagt,
geht hin und sagt seinen Jüngern,
sondern im Johannes-Evangelium sagt der Jesus selbst,
sagt meinen Brüdern.
Und zweitens war hier die Botschaft durch den Jüngling,
dass er euch vorausgeht nach Galiläa.
Im Johannes-Evangelium, da lautet die Botschaft,
ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater.
Ihr merkt den Unterschied, ja?
Im Markus-Evangelium haben wir diesen gläubigen Überrest vor uns.
Der Jesus würde ihm begegnen in Galiläa,
wo er gewirkt hatte.
Und da würden sie ihn kennenlernen
als den Auferstandenen oder erfahren.
Im Johannes-Evangelium geht es viel weiter
und er sagt, wisst ihr was?
Es fängt eine neue Haushaltung an.
Ich bin jetzt nicht mehr hier der Irdische,
rühre mich nicht an.
Es gibt eine neue Beziehung.
Ich bin im Himmel.
Aber ich bin euch noch viel näher als vorher.
Denn jetzt ist mein Vater auch euer Vater.
Mein Gott ist euer Gott.
Ich kann meine Jünger jetzt meine Brüder nennen.
Und dann führt er sie ein in diese neuen Beziehungen.
Dann heißt es in Vers 8,
Und sie gingen hinaus und flohen von der Gruft.
Wisst ihr, das meinte ich jetzt eben.
Also ich sagte, sie haben die Beweise gesehen.
Sie haben das leere Grab gesehen.
Der Jüngling hat ihnen den Ort gezeigt.
Und gesagt, hier da hat er gelegen, guckt hin,
er ist nicht mehr da.
Und was ist die Auswirkung?
Die Auswirkung ist, sie fliehen.
Und dann heißt es sogar noch weiter,
Denn Zittern und Bestürzung hatte sie ergriffen.
Jetzt nehme ich es doch vorweg.
Das Ganze ändert sich erst,
wenn sie nicht nur das leere Grab sehen,
sondern wenn sie den Herrn sehen.
Das ist der große Unterschied.
Ich glaube, es ist durchaus nützlich,
wenn wir mit Menschen ins Gespräch kommen wollen.
Wenn wir auch mal über Fakten,
vielleicht auch naturwissenschaftliche Themen
mit ihnen reden und so weiter.
Es kann eine Brücke sein für ein Gespräch über das Evangelium.
Aber letztendlich wird eine verstandesmäßige Überzeugung
niemanden weiterbringen.
Johannes 2, habt ihr das auch?
Viele glaubten, weil sie die Zeichen gesehen hatten.
Ja und?
Der Herr vertraut sich ihnen nicht an.
Er wusste, das war kein Werk in ihrem Herzen.
Das war eine rein intellektuelle Überzeugung.
Was weiterbringt,
ist wenn es eine Begegnung mit dem Herrn gibt.
Dasselbe hier.
Zuerst mal noch Zittern, Furcht, Bestürzung.
Und dann heißt es sogar,
Und sie sagten niemand etwas, denn sie fürchteten sich.
Man möchte jetzt hier schon fast etwas verzweifeln.
Man denkt, wir sind hier im Kapitel der Auferstehung.
Und alles was wir bekommen ist,
ja, die haben alle Angst.
Und selbst als sie das leere Grab gesehen haben,
haben sie nur Angst.
Und jetzt sollen sie eine gute Botschaft weitertragen.
Und stattdessen steht da, und sie sagen gar nichts.
Aber glücklicherweise geht das Kapitel weiter.
Glücklicherweise sind wir uns darüber auch hoffentlich einig.
Die meisten werden schon mal davon gehört haben,
dass es angezweifelt wird,
weil es zwei wichtige Manuskripte gibt,
in denen diese Verse 9 bis 20 fehlen.
Aber ich gehe jetzt da gar nicht groß drauf ein.
Ich sage nur Folgendes.
Wenn dieses Kapitel und damit dieses Evangelium
enden würde mit Vers 8,
dann wäre es ein äußerst trauriges Kapitel.
Es würde damit enden,
dass am Tag der Auferstehung
die Gläubigen schreckliche Angst hatten
und kein Zeugnis ablechten.
Und ich glaube, da hat Gott etwas Besseres für uns vorgesehen.
Und das sehen wir ab Vers 9.
Als er aber früh am ersten Tag der Woche auferstanden war,
erschien er zuerst Maria Magdalena.
Jetzt kommen wir vom Grab zum Herrn.
Als er auferstanden war.
Und die erste Erscheinung, die überhaupt stattfand,
Markus sagt das hier ausdrücklich,
dass es die erste war,
er erschien zuerst Maria Magdalena.
Das ist fast eine kleine Zurechtweisung für die Jünger.
Vielleicht hätten sie doch damit gerechnet,
dass sie die Ersten gewesen wären.
Aber der Jesus erscheint zuerst dieser Frau.
Ich glaube, ihr könnt euch denken, warum er das tat.
Weil sie diejenige war,
die ihn wirklich am meisten lieb hatte.
Und der Jesus offenbart sich nicht so sehr der Erkenntnis,
sondern er offenbart sich der Liebe.
Je mehr wir ihn lieb haben,
desto mehr wird er sich uns zeigen und offenbaren.
Jetzt steht hier noch dabei,
von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte.
Diese Maria von Magdala, sie war nicht nur besessen,
sie war vollkommen besessen.
Sieben als Zahl der Vollkommenheit,
aber hier im Blick auf den satanischen Einfluss,
die satanische Kontrolle über diese Frau.
Diese Frau wusste, was es hieß, von Satan beherrscht zu sein.
Und schon in seinem Leben hatte Jesus bewiesen,
dass er stärker ist als Satan.
Aber jetzt lernt sie ihn noch einmal kennen
als den, der durch den Tod gegangen ist
und der jetzt auch Sieger ist über den Tod.
Übrigens wieder so ein Beispiel, ja?
Markus, was für ein Ausgangsmaterial.
Jetzt hättet ihr euch so eine Person ausgesucht,
besessen von sieben Dämonen,
um daraus eine Dienerin zu machen.
Und genau das tut der Herr.
Und jetzt heißt es in Vers 10,
Diese ging hin und verkündigte es denen,
die mit ihm gewesen waren, die trauerten und weinten.
Ja, bei denen, die den Herrn jetzt noch nicht gesehen hatten,
da war noch diese Trauer und das Weinen.
Aber Maria von Magdala,
sie geht und richtet die Botschaft jetzt tatsächlich aus.
Es ist nicht mehr so wie in Vers 8,
da sagt niemand etwas,
sondern jetzt hat sie den Herrn persönlich gesehen.
Allerdings heißt es dann,
Und als jene es hörten, dass er lebe
und von ihr gesehen worden sei,
glaubten sie es nicht.
Das zieht sich so wie ein roter Faden
durch dieses Kapitel.
Vielleicht im ersten Teil mehr die Furcht.
Im zweiten Teil, wo es um die Männer geht,
hauptsächlich mehr der Unglaube.
Das sind diese beiden Ausgangspositionen.
Und dennoch macht der Herr etwas aus ihnen.
Danach aber offenbarte er sich zweien von ihnen
in einer anderen Gestalt,
während sie unterwegs waren,
als sie aufs Land gingen.
Ihr kennt die Geschichte,
die ausführlich beschrieben wird,
in Lukas 24.
Die beiden, die unterwegs waren nach Emmaus,
da ist so eine köstliche Unterhaltung,
wie der Jesus zu ihnen kommt
und sagt, ja was seid ihr denn so niedergeschlagen.
Und sie sagen zu ihm,
ja bist du denn der Einzige hier,
der nicht weiß, was los ist.
Und der Jesus hätte ja sagen können,
wisst ihr eigentlich, wer ich bin.
Und ihr sagt mir hier,
ich bin der Einzige, der nichts weiß.
Und stattdessen sagt er, ja was denn.
Und lässt sie mal erzählen.
Weil er weiß,
die haben so viel auf dem Herzen,
da passt jetzt im Moment gar nichts mehr rein.
Er muss sie erst mal reden lassen
und das tut er auch.
Und dann gibt er sich ihnen zu erkennen.
Markus fasst das hier in einem Satz zusammen.
Er offenbarte sich zweien von ihnen.
Das ist also jetzt die vierte Offenbarung,
die stattgefunden hat an dem Tag.
Die zweite, von der Markus hier spricht.
Und sie gingen hin und verkündigten es den übrigen.
Und jetzt heißt es wieder,
und auch denen glaubten sie nicht.
Diesmal waren es ja zwei Zeugen.
Diesmal hätten sie es wirklich glauben müssen.
Und dennoch heißt es immer noch,
dieser Unglaube ist da bei denen,
die es gehört hatten.
Vers 14 sagt dann,
nachher aber, als sie zu Tisch lagen,
offenbart er sich den Elfen
und schallt ihren Unglauben
und ihre Herzenshärte,
dass sie denen,
die ihn auf und weg gesehen hatten,
nicht geglaubt hatten.
Das ist etwas schwierig zu sagen,
aber wahrscheinlich ist es doch dieselbe Begebenheit,
von der wir lesen in Johannes 20
und auch in Lukas 24 am Ende.
Hier wird gesagt, dass die Elf zusammen waren.
In Lukas 24 steht,
dass die aus Emmaus zurück kamen.
Sie kamen zu den Elfen und denen,
die bei ihnen waren.
Also die Elf waren da,
gut, Thomas nicht,
aber stellvertretend die anderen.
Aber es waren auch noch andere da.
Und der Jesus kommt.
Johannes zeigt uns eine ganz andere Seite,
wie er spricht,
Friede euch!
Und seine Hände und seine Seite zeigt.
Markus zeigt uns,
was er korrigieren muss
bei denen,
die er benutzen will in seinem Werk.
Und er ertadelt sie deshalb für ihren Unglauben.
Und interessant,
dass hier eigentlich Unglaube gleichgesetzt wird
mit Herzenshärte.
Wenn wir nicht glauben,
was der Herr sagt,
dann heißt es,
unser Herz ist hart geworden
und der Herr stellt ihnen das hier vor.
Und dann spricht er zu ihnen in Vers 15
und das kann man eigentlich kaum glauben,
wenn man bis Vers 14 gelesen hat.
Man sollte jetzt mal überlegen,
wie es wohl weitergeht.
Sie hatten also ständig Angst gehabt.
Sie hatten ständig nicht geglaubt.
Jetzt muss er noch die Herzenshärtigkeit tadeln.
Aber was jetzt?
Jetzt sagt er in Vers 15,
geht hin in die ganze Welt
und predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium.
Haben wir jetzt nicht mit gerechnet, oder?
Dass der Herr solches Material,
wie wir es gerade beschrieben gefunden haben,
benutzen kann, überhaupt in seinem Dienst.
Und dann zweitens,
die Universalität,
dieses Ausmaß des Dienstes,
also ein größeres Publikum,
kann man sich eigentlich nicht vorstellen,
geht in die ganze Welt
und predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium.
Das heißt nicht,
dass wir den Bäumen oder den Tieren predigen sollen,
natürlich,
aber es wird zu einem allgemeinen Ausdruck gebraucht,
einfach um zu zeigen,
der Jesus, der als Knecht gelitten hat,
ist dennoch der Herr und Schöpfer des ganzen Universums.
Ich hätte das vielleicht besser am Anfang schon dabei gesagt,
das Markus-Evangelium, das ihn als Knecht beschreibt,
das sagt ja direkt am Anfang dabei,
des Sohnes Gottes,
das Evangelium des Sohnes Gottes,
in Kapitel 1, direkt am Anfang,
des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes.
Und hier am Ende
kommt das wieder ganz deutlich zum Vorschein.
Er gibt als Diener, aber auch als Sohn Gottes,
diesen Auftrag, geht in die ganze Welt,
predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium.
Jetzt kommt er etwas zu dem Inhalt der Botschaft
und er sagt, wer da glaubt und getauft wird,
wird errettet werden,
wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.
Interessant, dass in dem einen Fall
zwei Dinge genannt werden, Glaube und Taufe.
In dem negativen Fall wird nur der Glaube genannt.
Aber es ist tatsächlich so,
dass Errettung mehr bedeutet als in den Himmel kommen.
Wenn man glaubt, ist man errettet für den Himmel.
Warum sagt er dann glaubt und getauft?
Weil es auch eine Errettung gibt für die Erde.
Und wenn man nicht getauft ist,
dann weiß auf der Erde niemand zu Recht,
auf wessen Seite man eigentlich steht.
Und wenn jemand ohne guten Grund einfach sagt,
ja, ich bin gläubig, aber getauft werden,
nicht so öffentlich, das möchte ich nicht,
dann hat er eigentlich keine klare Stellung bezogen.
Und in diesem Sinn ist er noch nicht gerettet,
wie es heißt in Apostelgeschichte 2,
lasst euch retten von diesem bösen und verkehrten Geschlecht.
Ja, durch die Taufe.
Weil sie durch die Taufe zeigen würden,
auf welcher Seite sie stehen.
Ich glaube, unsere Geschwister,
die entweder in muslimischen
oder in ganz stark heidnisch geprägten Ländern wohnen,
verstehen das sehr viel besser.
Die Moslems sagen, wenn ein Kind getauft ist,
dann ist es zu spät.
Das lassen wir, wenn überhaupt ein Mensch getauft ist.
Den lassen wir in Ruhe.
Mit dem können wir nichts mehr anfangen.
Den können wir nicht mehr gewinnen.
Er steht klar jetzt auf der Seite der Christen.
Und in heidnischen Ländern versteht man das auch sehr gut,
wie die Taufe eine Stellungnahme ausdrückt.
Wir leben eben in Ländern,
wo die Taufe praktiziert wird von vielen,
die praktisch gar nichts mehr glauben.
Deshalb ist das bei uns etwas schwieriger nachzuvollziehen.
Aber in dem heidnischen Umfeld wird das sehr gut verstanden.
Vielleicht bei uns auch wieder zunehmend.
Wer da glaubt und getauft wird,
wird errettet werden.
Wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.
Da steht jetzt nicht, wer nicht getauft wird.
Wenn es um die Ewigkeit geht,
erfolgt die Errettung aus Glauben.
Dann heißt es in Vers 17,
diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben.
In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben.
Jesus beschreibt jetzt,
dass dieser Missionsauftrag, den er gegeben hat,
für die ganze Welt, die ganze Schöpfung,
dass er unterstützt werden wird durch besondere Wunder,
die er aber Zeichen nennt,
die eine Bedeutung haben.
Er sagt nicht dabei, wie lange das dauern würde.
Wenn ihr mal vergleicht mit Matthäus 28,
kennt das alle, da steht,
seht, ich bin bei euch alle Tage,
bis zur Vollendung des Zeitalters.
Da steht eine Zeitangabe dabei.
Wenn er hier von den Wundern spricht,
dann steht da keiner.
Da steht auch nicht,
diese Zeichen werden allen folgen, die glauben,
sondern werden solchen, denen,
also solchen folgen, die glauben.
Und wir wissen zum Beispiel aus der Apostelgeschichte,
wie das tatsächlich passiert ist.
Von in Apostelgeschichte 3,
wie Petrus den Gelähmten geheilt hat.
In Apostelgeschichte 2 natürlich,
wie in neuen Sprachen geredet worden ist.
Und warum hat Gott das getan?
Warum hat er so eingegriffen
und diese Botschaft so untermauert?
Das hat er ja auch nicht bei allen Propheten getan.
Aber Gott hatte eben jetzt,
zu Pfingsten meine ich,
etwas angefangen, was erstens vollkommen neu war
und was zweitens
nicht im Alten Testament
vorhergesagt worden war.
Nämlich, dass er die Versammlung gebildet hat.
Und deshalb gab er ein besonderes Zeichen,
sozusagen als göttlichen Stempel
und er sagt, das ist mein Werk.
Und deshalb unterstützt er
die Verkündigung durch diese Zeichen.
Das erste Zeichen, was da genannt wird,
das ist, dass sie Dämonen austreiben.
Das ist so schön, dass es damit anfängt.
Es ist einfach wieder der Sieg
über Satan und seine Mächte.
Er sagt, das Evangelium ist stärker
und das wird ausgedrückt selbst
durch diese Zeichen.
Dann heißt es zweitens,
und sie werden in neuen Sprachen reden.
Ihr wisst alle, wie sich das erfüllt hat.
Zuerst am Pfingsttag,
wo plötzlich Leute, die nie diese Sprachen gelernt hatten,
in diesen Sprachen reden konnten
und die großen Taten Gottes verkündigten.
Und wie das beeindruckt hat
und wie sich dann viele tatsächlich bekehrt haben.
Wenn ihr steht in neuen Sprachen,
das heißt nicht etwa Sprachen,
die es vorher nicht gegeben hätte,
wie das heute manchmal,
wenn man versucht uns das zu verkaufen,
dass irgendwelche Laute ausgesprochen werden
und dann sagt man,
naja, das ist Sprachenreden, Zungenreden
und verweist auf diesen Vers
und sagt, das sind eben neue Sprachen.
Das hat es noch nie gegeben.
Aber das sind natürlich neue Sprachen
in dem Sinn, dass sie neu sind
für den, der sie spricht.
Er hat sie nie gelernt.
Das hat auch wieder eine Bedeutung.
Diese Sprachen, die reden davon,
wie Gott sich jetzt
vielen verschiedenen Völkern
und Nationalitäten zuwendet.
Es ist tatsächlich das Evangelium
für die ganze Schöpfung.
Und sie werden Schlangen aufnehmen
und sie werden Tödliches trinken
und es wird ihnen nicht schaden.
Die Schlange spricht natürlich wieder
von der Macht Satans,
vielleicht mehr in seiner List
und das tödliche Trinken.
Das spricht von den natürlichen Einflüssen
der Schöpfung, die uns entgegenstehen
und der Jesus sagt,
das alles wird überwunden werden.
Kranken werden sie die Hände auflegen
und sie werden sich wohl befinden.
Es sind übrigens alles Zeichen der Gnade.
Es ist hier kein Feigenbaum,
der verflucht wird.
Es ist kein Wasser,
das in Blut verwandelt wird
oder sonst etwas.
Sondern es sind alles Zeichen,
die in ihrem Charakter
der Botschaft des Evangeliums entsprechen.
Dann heißt es in Vers 19,
Der Herr nun wurde,
nachdem er mit ihnen geredet hatte,
in den Himmel aufgenommen.
Wir sind jetzt sozusagen 40 Tage weiter.
Erst gesprochen über den Tag der Auferstehung
und wir kommen jetzt zu dem Tag der Himmelfahrt.
Wenn man die Evangelien wieder vergleicht,
dann stellt man fest,
dass diese Himmelfahrt
ganz verschieden berichtet wird.
Wenn ihr nochmal zurückgeht
ins Matthäusevangelium,
da steht in Kapitel 28
dieser Vers,
den wir eben zitiert haben,
Vers 20
Ich bin bei euch alle Tage.
Und da steht überhaupt nichts
von einer Himmelfahrt.
Und das passt auch wunderbar,
denn der Jesus ist hier der Messias,
der König,
der bei diesem Gläubigen Überrest
bleibt, ist und bleibt
auf der Erde.
Und deshalb fehlt die Himmelfahrt.
Wenn ihr mal nach Lukas geht,
Lukas 24,
da steht es wohl von der Himmelfahrt,
aber etwas anders als in Markus.
Da steht in Vers 50,
Er führte sie hinaus bis nach Bethanien,
hob seine Hände auf und segnete sie.
Und während er sie segnete,
da schied er von ihnen
und wurde hinaufgetragen
in den Himmel.
Da haben wir den Sohn des Menschen
und er wird sozusagen getragen
in den Himmel.
In Markus haben wir den Diener
und es wird betont,
er wird aufgenommen.
Und im Johannesevangelium
haben wir den Sohn Gottes.
Und da steht nicht,
er wird aufgenommen,
da steht nicht, er wird getragen,
sondern da marschiert er sozusagen,
da geht er einfach zum Vater.
Er sagt, ich fahre auf
zu meinem Vater
und eurem Vater.
Das ist in diesem Detail,
das ist jedes Mal wieder genau
entsprechend dem Charakter
des Evangeliums.
Hier wird der Diener aufgenommen
und jetzt bekommt er den Platz
zur Rechten Gottes.
Wir haben so an den letzten beiden
Abenden darüber nachgedacht,
welchen Platz der Mensch
dem Herrn gegeben hat.
Ja, es war der Platz
vor Gericht,
es war der Platz am Kreuz,
es war der Platz
zwischen Übeltätern
und dann hatte man ihm
den Platz zugedacht
in diesem Grab der Verbrecher.
Und Gott gibt ihm jetzt auch einen Platz,
aber er gibt ihm den Platz
zu seiner Rechten.
Damit sagt er,
und das bringt uns nochmal zu dieser Bedeutung
der Erstehung.
Gott kehrt das Urteil
und das Handeln des Menschen
vollkommen um.
Es wird oft betont in der Apostelgeschichte,
in den frühen Kapiteln,
ja der, den ihr ermordet habt,
ans Kreuz geheftet hat,
diesen hat Gott
auferweckt und erhoben
zu seiner Rechten.
Und das ist das Schöne am Ende dieses Evangeliums,
den Herrn da zu sehen.
Er hat sozusagen diesen Ehrenplatz.
Ja, die rechte Hand spricht ja von
Macht und jetzt wird diesem,
der freiwillig Knecht geworden ist,
dem wird jetzt die ganze
Macht Gottes gegeben
von dieser Ehrenplatz.
Und jetzt heißt es so schön in
Vers 20, sie aber
gingen aus und
predigten. Merkt ihr jetzt,
was passiert ist? Ja, diese Leute,
die am Anfang zu nichts zu gebrauchen
waren. Ja, die einen
trauerten, die anderen weinten,
die anderen hatten
Furcht und Entsetzen und die anderen
waren ungläubig und hatten
harte Herzen. Und am Ende,
sie aber gingen aus
und predigten überall.
Überall, wo der
Herr sie hinschickte, waren
sie und gaben Zeugnis ab.
Das bewirkt Gott,
das kann Gott machen aus einem
so anscheinend
unbrauchbaren Material.
Aber sie haben jetzt den Auferstandenen
gesehen und erlebt
und jetzt stellt der Diener,
der erhöht ist zur Rechten
Gottes, stellt jetzt solche
Leute in seinen Dienst
und er will euch auch gebrauchen.
Ja, jeden anders. Manchen
öffentlich, manchen nicht
öffentlich. Ja, den einen im
Evangelium, den anderen
vielleicht im seelsorgerlichen Bereich
und es soll
keiner sagen, ja nee, aber
ich ja nicht.
Er sagt den Jüngern und Petrus
und den ganzen Leuten, die hier erwähnt werden,
die Angst hatten und Unglauben,
sie gingen aus
und dienten ihm.
Und dann heißt es weiter, wobei
der Herr mitwirkte
und das Wort
bestätigte durch die darauf
folgenden Zeichen. Über das
Zweite haben wir gesprochen.
Der Herr hat diese besondere Botschaft,
gerade am Anfang, wie Hebräer 2
das auch sagt oder 3 am Anfang,
bestätigt durch die Zeichen.
Aber was noch so auffällt
hier und das ist wieder typisch
Markus, er spricht jetzt
über den Herrn, der verherrlicht ist
und er sagt,
er wirkt immer noch. Auf der einen
Seite ist es wahr,
er hat sich gesetzt zur Rechten Gottes.
Sein Werk ist vollbracht, er sitzt.
Aber Markus sagt uns,
obwohl er diesen Ehrenplatz hat
in der Herrlichkeit, ist er immer noch aktiv.
Er wirkt immer noch mit.
Er weiß immer noch,
was jeder von euch tut,
für ihn auf der Erde. Er nimmt Kenntnis
von jeder Tätigkeit
und er wirkt mit.
Übrigens, das erinnert mich gerade
an Apostelgeschichte,
wo Lukas dem
Theophilus schreibt
und dann sagt er, ich habe dir ja schon
diesen ersten Bericht geschickt, das Lukas Evangelium
und dann sagt er so schön,
von allem was Jesus
anfing zu tun
und zu lehren. Und in der Apostelgeschichte
schreibt er dann, was Jesus
fortfuhr
zu tun, aber von der Herrlichkeit
aus. Er benutzte
Werkzeuge auf der Erde,
aber er wirkte
immer noch mit. Wir haben sicher
den Text nicht erschöpft, aber wohl die Zeit.
Ich hoffe, dass dieser
kleine Überblick uns einen kleinen
Eindruck vermittelt hat von diesem
Knecht Gottes. Einmal von dem, was
der Mensch mit ihm getan hat, wie er ihn
beurteilt hat und dadurch sich selbst
beurteilt hat. Dann von
dem, was der Herr getan hat
am Kreuz und das ist eigentlich
der Schlüsselvers von
Markus, 10 Vers 45
gekommen, um zu dienen
und sein Leben
zu geben als Lösegeld
für viele. Aber auch drittens
ein Eindruck davon,
dass dieser Diener
in dem Tod, den Tod
überwunden hat. Dass er
auferstanden ist,
dass er verherrlicht ist
zur Rechten Gottes, dass er immer noch
Diener formt hier auf der Erde und
sie benutzen will und gleichzeitig
immer noch aktiv ist und von der Herrlichkeit
aus an diesem Dienst,
wie es hier heißt, mitwirkt. …