Wir lernen von dem großen Hirten der Schafe!
ID
mv042
Idioma
DE
Duração total
02:49:08
Quantidade
3
Passagens bíblicas
Hes 34,11; Lukas 22,32; Lukas 24,32
Descrição
1. Vortrag: Hes. 34,11 - der Herr Jesus nimmt sich der Herde an.2. Vortrag: Lk 24,32 - Der Herr Jesus als der Seelsorger der Seinen.
3. Vortrag: Lk 22,32 - Der Herr Jesus führt das Werk an einer Seele zum Abschluss
Transcrição automática:
…
Wir möchten diese drei Abende unter die Frage stellen, wie bekomme ich ein Hirtenherz für meine
Geschwister? Die Antwort haben wir auch schon in der Frage formuliert. Wir lernen von dem großen
Hirten der Schafe. In dem Zusammenhang ist unser Thema heute Abend, sehe ich bin da und ich will
nach meinen Schafen fragen. Der Herr Jesus nimmt sich der Herde an. Wir lesen gewissermaßen als
Überschrift zuerst Matthäus 9. Wir lesen aus Matthäus 9 die Verse 36 bis 38. Als er aber die
Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und hingestreckt waren,
wie Schafe, die keinen Hirten haben. Dann spricht er zu seinen Jüngern, die Ernte zwar ist groß,
der Arbeiter aber sind wenige. Bietet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte
aussende. Und dann ein Abschnitt aus dem Propheten Ezekiel aus Kapitel 34. Ezekiel 34, die Verse 11
bis 16. Denn so spricht der Herr, siehe ich bin da und ich will nach meinen Schafen fragen und
mich ihrer annehmen. Wie ein Hirte sich seiner Herde annimmt an dem Tag, da er unter seinen
zerstreuten Schafen ist, so werde ich mich meiner Schafe annehmen und werde sie erretten aus allen
Orten, wohin sie zerstreut worden sind, am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels. Und ich werde sie
herausführen aus den Völkern und sie aus den Ländern sammeln und sie in ihr Land bringen. Und
ich werde sie weiden auf den Bergen Israels, in den Tälern und an allen Wohnplätzen des Landes. Auf
guter Weide werde ich sie weiden und auf den hohen Bergen Israels wird ihr Weideplatz sein. Dort auf
den Bergen Israels werden sie auf gutem Weideplatz lagern und fette Weide beweiden. Ich will meine
Schafe weiden und ich will sie lagern, spricht der Herr. Das Verlorene will ich suchen und das
Versprengte zurückführen und das Verwundete will ich verbinden und das Kranke will ich stärken.
Das Fette aber und das Starke werde ich vertilgen. Wie es recht ist, werde ich sie weiden. Wenn wir
uns mit diesem Thema des Hirtendienstes beschäftigen, dann haben wir ein Thema vor
uns, das den Herrn Jesus, als er auf dieser Erde war, besonders beschäftigt hat. Wir haben das
in Matthäus 9 gelesen, wie der Herr Jesus innerlich bewegt war, angesichts der Schafe, die keinen
Hirten hatten und wie er selbst seine Jünger ein wenig diese Bedürfnisse in ihr Herz legen wollte.
Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Ein Grundsatz im Reiche Gottes, dass es
immer mehr Arbeit als Arbeiter gibt und er möchte, dass wir ein Empfinden haben für das, was an
Bedürfnissen da ist, damit wir dann den Herrn der Ernte bitten, dass er Arbeiter in seine Ernte
aussende. Er muss es sein, der Herr, der beruft, der aussendet, aber er möchte, dass wir ein Empfinden
haben für das, was an Bedürfnissen da ist in seinem Volke. Wenn wir so bitten, den Herrn der Ernte,
dass er Arbeiter aussendet, dann müssen wir damit rechnen, dann musst du damit rechnen, dass der
Herr dich fragt, dass der Herr dir sagt, hier habe ich einen Bereich in meinem Werk, wo ich dich
benutzen möchte. Sind wir dann bereit zu gehen? Haben wir dann dieses Empfinden, dieses Hirtenherz,
das der Herr bei uns sehen möchte und wir möchten von ihm an diesem Abend lernen, was in unserem
Herzen sein muss, um in dieser Weise seinem Volk dienen zu können. So mag es sein, dass du denkst,
ja, das ist für besondere Brüder, die eine Gabe als Hirte haben, aber das betrifft mich nicht. Ich
hoffe, dass wir sehen heute Abend, dass diese Entschuldigung eigentlich nichts sieht. Wenn wir
in den Epheserbrief hineinschauen, dann finden wir zwar, dass es dort die Gabe des Hirten gibt,
dass Christus seiner Versammlung solche gegeben hat, die als Hirten weltweit, da wo er sie benutzen
will, tätig sind in seinem Werke und die natürlich auch ein solches Hirtenherz brauchen, aber der
Kreis derer, die sich um die Seelen bemühen, ist viel größer. Schon wenn wir die Stelle im
Epheserbrief betrachten, fällt etwas auf. Es heißt dort, er hat die einen gegeben als Apostel und
andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer. Es fällt auf,
dass dieser Dienst des Hirten und des Lehrers nicht so voneinander getrennt sind, wie die
vorigen Gaben, dass diese beiden Aufgaben schon sehr eng miteinander verbunden sind. Kein Hirtendienst
ist möglich, ohne auch lehrmäßig den Seelen zu dienen und jeder, der als Lehrer tätig ist,
braucht auch ein Hirtenherz für die Seelen, denen er dient. Wenn also auch dein Dienst vielleicht
mehr lehrmäßiger Art ist, ist es doch nötig, um dein Wunsch des Herrn, sich mit den Seelen,
denen du dienst, zu beschäftigen. Und dann gibt es viele Stellen im Neuen Testament, die auch von
dem örtlichen Hirtendienst reden. Hütet die Herde Gottes, die bei euch ist. So gibt es solche, denen
der Herr am Ort in der örtlichen Versammlung Verantwortung gegeben hat, sich um die Seelen zu
bemühen. Aber ich will den Kreis noch etwas weiter ziehen. Arbeitest du mit jungen Leuten in
Jugendarbeit oder mit Kindern, dann brauchst du ein Hirtenherz. Denn was du da tust, ist nicht nur,
dass du ihnen die Wahrheiten des Wortes Gottes nahe bringst, natürlich ist das wichtig, sondern
du musst dich auch mit ihren Seelen beschäftigen. Da brauchst du auch so ein Hirtenherz für,
um die Bedürfnisse zu säen und den Bedürfnissen der Seelen zu entsprechen. Und jetzt mache ich
noch einen letzten Kreis. Wenn du verheiratet bist und Kinder hast, dann bist du als Elternteil der
erste Hirte deiner Kinder. Dann fängst du da erstmal an, dich um die Seelen der dir anvertrauten
Kinder zu kümmern. Und da kann es nichts Besseres geben, als sich damit zu beschäftigen, wie der
Herr Jesus sich eben mit solchen Seelen beschäftigt hat. Ich denke, wir empfinden, dass wir alle
angesprochen sind, mehr oder weniger, in den verschiedenen Bereichen, denen wir sind, mit so
einem Herz, sich um die zu kümmern, die der Herr uns in unserem Aufgabenbereich anvertraut hat.
Mögen das wenige sein oder mehrere, der Grundsatz ist derselbe. Und mit diesem Blickfeld wollen wir
jetzt den Jesus betrachten, dort in Ezekiel 34. Ich möchte diesen Abschnitt heute Abend praktisch
für unser Thema auslegen und nicht prophetisch, aber ich möchte doch zwei, drei Sätze vorher sagen,
worum es in diesem Kapitel Ezekiel 34 prophetisch geht. In den ersten Versen des Kapitels bis Vers
10 beschreibt Ezekiel im Auftrag des Herrn ein Wort gegen die Hirten Israels. Es wird eine Zeit
geben in Israel, die noch zukünftig ist, wo in diesem Volk die ungläubigen Führer des Volkes
unter der Anführung des Antichristen, den der Prophet Zacharja einen törichten Hirten nennt,
die Gläubigen in diesem Volk, den gläubigen Überrest unterdrücken werden. Sie werden als
falsche Hirten tätig sein. Das wird dort beschrieben, das eine oder andere werden wir
noch später genauer sehen. Und in diesem Zusammenhang, wo sie leiden werden unter dem,
was diese Führer des Volkes tun werden, die eigentlich die Hirten des Volkes sein sollten,
es aber nicht waren, in diesem Zusammenhang sagt dann der Herr Jesus, der Messias, ich bin da und
ich werde nach meinen Schafen fragen. Dann wird er sich der Situation annehmen, er wird sich seiner
Schafe annehmen. Das wird uns dann in den Versen 11 bis 16 beschrieben, wie der Jesus sich seiner
Schafe annehmen wird. Und ab Vers 17 bis Vers 22 wird uns dann gezeigt, dass der Herr Jesus als
der wahre Hirte seines Volkes richten wird zwischen Schaf und Schaf, zwischen den Widdern und den
Böcken. Dass er richten wird darüber, wie sich die Schafe zueinander verhalten haben. Und dann
hat er gesehen, was diese Widder und Böcke, was sie gemacht haben, wie sie die gute Weide abgeweidet
haben und den anderen nichts übrig ließen, wie sie das Wasser verschmutzt haben und wie sie dann
mit ihrer Schulter die Schwachen hinausgestoßen hatten. All das hat der Herr beobachtet, gesehen
und wird es einmal richten. Er sieht auch heute, wie wir miteinander umgehen und der Herr wird das
beurteilen. Und ab Vers 23 bis zum Ende wird uns dann gezeigt, wie dann im tausendjährigen Reich
der Jesus über dieses Volk herrschen wird, wie sie in einem Frieden leben werden. Er wird einen
Bund des Friedens mit ihnen schließen. Sie werden im Wohlstand leben und sie werden dann erkennen,
Vers 30, dass ich der Herr ihr Gott mit ihnen bin und dass sie das Haus Israel mein Volk sind. So
wird der Herr Jesus sich dieses gläubigen Überrestes annehmen. Aber das, was uns hier gezeigt wird von
dem Herrn Jesus, das ist natürlich sein Verhalten auch heute, auch wenn wir in einer anderen
Situation sind. Und das erste, was der Jesus sagt, hier in Vers 11, ist, siehe, vorher hat er
geschildert, wie die Situation war, wie sie gesäuft haben unter dem Zustand und jetzt möchte er ihren
Blick auf etwas anderes richten, nämlich auf sich selbst. Und das ist auch schon ermunternd für uns.
Wir mögen manchmal unsere Blicke mehr auf die Nöte richten, in denen wir sind und sie uns
niederdrücken. Und der Herr sagt gewissermaßen, siehe, betrachte mich einmal. Ich bin da und ich
werde, ich weiß um deine Nöte und werde mich dieser Situation annehmen. Siehe, ich bin da.
Wir wollen ja von dem Herrn Jesus lernen. Ein erster wichtiger Punkt, wenn es darum geht, ein
Hirtenherz zu haben für das Volk Gottes, besteht darin, dass du da bist, dass du zur Verfügung
stehst, dass du da bist, wenn du gebraucht wirst, wenn Not da ist, wenn jemand mit der Not seiner
Seele Hilfe braucht, dass du dann da bist. Mir sagte mal in einem Gespräch eine junge Schwester,
ich habe niemanden, mit dem ich darüber reden kann. Das ist ein Trauerspiel, oder? Wenn wir unter
Gläubigen leben und sagen müssen, ich habe eigentlich niemanden, da ist keiner, mit dem ich
reden kann. Ich bin da. Wir müssen da sein für die Geschwister und ihre Nöte zur Verfügung
stehen. Siehe, ich bin da und ich will, ich will, sagt der Herr. Diese Aufgabe ist eine Aufgabe,
die einen Willensentschluss voraussetzt. Du kannst so eine Aufgabe nicht so zufällig,
irgendwie tun. Du musst das in deinem Herzen dir vornehmen. Du musst dem Herrn sagen, Herr Jesus,
ich möchte da, wo du mich hingestellt hast, in meinem Einflussbereich, mich um die Seelen mit
kümmern, möchte helfen, wo es nötig ist und lass dir von deinem Herrn zeigen, was zu tun ist. Aber
der Wunsch dazu muss in deinem Herzen da sein und zwar deswegen, weil du wie der Jesus selbst
innerlich bewegt bist über den Zustand und sagst, Herr, ich möchte, wenn das dein Wille ist, in
meinem kleinen Bereich daran mitarbeiten. Ich will nach meinen Schafen fragen. Erstmal geht es hier
um einen Satz, den nur der Jesus sagen kann. Meine Schafe. Das können wir nicht sagen. Im Gegenteil,
als der Jesus Petrus den Auftrag gibt, werden wir noch an einem Abend sehen, da hat er zu ihm gesagt,
weide meine Schafe. Und dieser selbe Petrus schreibt später in seinem Brief, dass die Hirten
sollten nicht über die Herde herrschen, als über ihre Besitztümer, als ob ihnen diese Schafe
gehören. Die gehören nicht uns. Es sind die Schafe des Herrn Jesus. Es sind seine Schafe. Und gerade
deswegen müssen und sollen sie unserem Herzen so wertvoll sein, weil es die sind, für die Christus
gestorben ist. Seine Herde. Wenn wir das berücksichtigen, lernen wir eben doch etwas hier
von dem Herrn, wenn er sagt, ich werde nach meinen Schafen fragen. Das bedeutet, dass der Herr Jesus
hier das Interesse an der Person zum Ausdruck bringt. Und das gehört auch dazu, zu seinem
Hirtenherzen, dass du Interesse zeigst an der Person des Bruders und der Schwester. Wie oft
laufen wir aneinander vorbei? Wir besuchen zusammen die Zusammenkünfte, wir sagen guten Tag und
auf Wiedersehen und dann gehen wir wieder nach Hause. Haben wir wirklich Interesse an der Person
des Anderen? Nicht, weil er so sympathisch ist oder weil er alles genau so macht, wie wir das
gerne hätten oder weil er sich genau so verhält, wie Gott das möchte. Das würden wir uns natürlich
wünschen. Aber, sondern wir fragen, wir haben Interesse an dieser Person, weil es eines von
seinen Schafen ist, dass wir danach fragen. Ich hatte vor einigen Jahren ein Erlebnis, das mich
tief getroffen hat. Wir hatten bei uns am Ort einen jungen Bruder ausschließen müssen, wegen
einer bestimmten Sünde in seinem Leben. Und als wir das den der Versammlung vorgestellt hatten,
standen wir nach der Stunde, stand ich mit einigen jungen Brüdern zusammen und wir haben
zusammen geweint und dann haben wir uns gefragt, wie konnte das passieren, dass wir das alle nicht
gemerkt haben, dass da jemand in seinem Glaubensleben abdriftet und wir merken das gar
nicht. Und dann sagte ein junger Bruder einen Satz, der mich damals getroffen hat. Er hat zu mir
gesagt, weißt du was, mich hat noch nie jemand gefragt, wie es meiner Seele geht. Natürlich
fragen wir den Bruder, die Schwester, wie geht's dir? Dann wollen wir wissen, wie das so mit seinen
Rückenschmerzen ist oder sonstigen Krankheiten. Und da dürfen wir ja auch nachfragen, sollen wir
ja auch. Oder wir möchten wissen, wie das momentan mit der Arbeitslosigkeit, ob er eine Arbeitsstelle
hat. Das ist ja auch alles wichtig und da sollen wir auch nachfragen. Aber es gibt auch noch andere
Dinge. Jetzt sagst du vielleicht, weißt du, wenn du sowas fragst, kriegst du sowieso keine Antwort.
Ja, zum Teil ist das wahr. Wenn du fragst und jemand denkt, was geht denen das an, dann sagt
er nichts. Aber ich habe, seitdem ich damals diesen Satz, der mich wie gesagt nicht mehr
losgelassen hat, habe ich die Frage schon ein paar mal gestellt. Und ich habe die erstaunliche
Erfahrung gemacht, dass manche gerade warten darauf, scheinbar, man hat den Anschein, sie warten
darauf, dass mal jemand fragt. Dass sie mal reden können, was eigentlich so auf ihrer Seele liegt.
Wenn sie wirklich merken, dass Interesse an der Person da ist, danach zu fragen. Wir werden das
auch bei dem Herrn Jesus noch finden, dass er immer wieder versucht hat, mit Fragen die Herzen zu
öffnen, sich zu erkundigen, wie es dem anderen geht, was ihn beschäftigt. Und dann kommt der
nächste Schritt. Er sagt, ich werde nach meinen scharfen Fragen und mich ihrer annehmen. Das
bedeutet Interesse nicht nur an der Person, sondern Interesse an dem Problem, an der Not
des anderen, sich der Sache anzunehmen, etwas zu machen, um ihm zu helfen in seiner Not. Haben wir
dieses Interesse füreinander, dass, wenn wir gefragt haben nach dem Bruder, nach der Schwester
und da kommen dann Nöte zu Tage, dass wir dann uns auch dieser Sache mal annehmen, soweit das
möglich ist für uns. Und wenn es nur ein hilfreiches Gespräch ist, das weiterhilft. Natürlich ist das
keine bequeme Aufgabe. Es ist schon mit Mühe verbunden. Da kann es dir passieren, wie es mir
passiert ist. Da kriegst du plötzlich kurz vor Mitternacht eine SMS, kann ich nochmal anrufen.
Ich habe meine Frau angeguckt, wir wollten gerade ins Bett gehen eigentlich. Und dann habe ich gesagt,
ja, du kannst nochmal anrufen. Seelsorger haben keine Sprechstunde. Und dann hat sie nochmal
angerufen. Und dann merktest du, da war eine Not in einer Seele, die konnte nicht mehr schlafen
über diese Frage. Da musst du mal weiterhelfen. Da musst du mal ein paar Antworten geben. Und am
Ende hast du dann den Eindruck, ja, jetzt wird sie vielleicht dann doch wieder schlafen können, wenn
ihr mal einige Dinge erklärt hast, die sie aus Gottes Wort einfach nicht begreifen konnte, die ihr
Not machte. Ich will mich ihrer annehmen. Es gibt ein Beispiel im Neuen Testament, wo ein Mann das
gemacht hat. Da wird auch dasselbe Wort benutzt wie hier. Das ist eine Apostelgeschichte. Da
kommt Saulus von Tarsus, nachdem er zum Glauben gekommen war, geht er nach Jerusalem und er will
sich dort in Jerusalem der Versammlung anschließen. Aber die Brüder in Jerusalem, die waren nicht so
überzeugt. Saulus von Tarsus, der hat doch die Versammlung Gottes verfolgt. Und dass Saulus
selbst jetzt sagte, ja, ich bin aber doch ein Christ, das hat sie nicht überzeugt. Da steht nun
der Saulus von Tarsus und möchte gerne zu den Gläubigen und kann nicht. Und die Brüder haben
ernsthafte Sorgen und wissen auch nicht. Und dann heißt es von einem Mann namens Barnabas, er nahm
sich seiner an, brachte ihn zu den Aposteln und erzählte, wie er den Herrn gesehen hat auf der
Straße nach Damaskus und wie er freimütig im Namen des Herrn geredet hatte. Er legte Zeugnis ab von der
Bekehrung und von dem Dienst des Saulus. Und das Ergebnis war, dann erging unter ihnen aus und ein,
es war eine völlige Harmonie, nachdem dieser eine Mann sich dieses Problems angenommen hatte,
das da nicht gelöst werden konnte, so ohne weiteres. Er war jemand, der fragte danach,
der nahm sich ihrer an. Und wenn wir die Tätigkeit des Herrn Jesus weiter betrachten,
dann heißt es als nächstes im Vers 12 am Ende, ich werde sie erretten. Ich werde sie erretten.
Wir reden jetzt hier nicht davon, von der Errettung verlorener Seelen, denn es geht hier um das Volk
Gottes, es geht um seine Schafe. Und dreimal in diesem Kapitel ist die Rede davon, dass der Hirte
sie erretten will. Zum ersten Mal steht das in Vers 10 am Ende, und ich werde meine Schafe von ihrem
Mund erretten, dass sie ihnen nicht mehr zur Speise sein. Hier in Vers 12 heißt es, und ich
werde sie erretten aus allen Orten, wohin sie zerstreut worden sind. Und dann noch einmal in
Vers 22, so will ich meine Schafe retten, damit sie nicht mehr zur Beute sein. Wir sehen also,
es gibt Gefahren für das Volk Gottes, für die Schafe seiner Herde gibt es Gefahren. Da sind
solche, die sie verschlingen wollen, da sind solche, die sie zur Beute nehmen wollen, wegführen
wollen. Denken wir nicht an das, was Paulus den Kolossern schreibt, dass sie in Gefahr standen,
von der Philosophie als Beute weggeführt zu werden. Wie viele Gefahren gibt es? Falsche Lehren,
Gedanken, die Gläubige abführen wollen von ihrem Weg, die sie zur Beute nehmen möchten. Und da ist
es nötig, vielleicht manchen raus zu erretten. Vielleicht ist da jemand, und du merkst das,
dass er sich mit Dingen beschäftigt, die falsch und verderblich sind. Willst du dann warten,
bis er endlich alles über Bord geworfen hat? Oder willst du nicht mal vorher versuchen,
ihn aus dieser Schlinge zu erretten, dass er nicht zur Beute wird? Der Hirte, der Jesus hier tut das.
Er wird seine Schafe erretten. Das will er auch heute noch. Uns vor all den Gefahren erretten,
die auf dem Wege für die Gläubigen lauern. Und das nächste, was wir dann in Vers 13 finden,
und ich werde sie herausführen aus den Völkern. Hier geht es natürlich darum,
prophetisch, dass er diesen Überrest, der in alle Länder zerstreut ist, wieder herausführt
und nach Israel bringen wird in das Land. Aber wir wollen das jetzt einmal praktisch anwenden.
Ich werde sie herausführen. Woraus? Nehmen wir mal ein Beispiel, 5. Mose 4. Da gibt es
dieses Wort auch. 5. Mose 4, Vers 20. Euch aber hat der Herr genommen und euch herausgeführt aus
dem eisernen Schmelzofen aus Ägypten. Er hatte sie herausgeführt aus diesem eisernen Schmelzofen.
Das war bei Israel, Ägypten. Vielleicht bist du auch in so einem Schmelzofen, in solchen Prüfungen,
wo das Feuer zunimmt, wo du vielleicht an einem Punkt kommst, wo du sagst, ich kann nicht mehr
weiter. Das ist jetzt das Ende. Da möchte der Herr dich aus diesem Schmelzofen herausführen.
Und dann möchte er auch andere vielleicht benutzen, dir zu helfen, mit dieser Not fertig zu werden.
Du wirst vielleicht erfahren, die Erfahrung machen, die die Freunde Daniels gemacht haben. Dass du
nicht sofort aus diesem Schmelzofen herausgeführt wirst, aber dass du die Erfahrung machst, dass
der Herr selbst mit im Schmelzofen ist. Dass der König sagt, ich hatte doch nur drei Männer da
reingetan. Auf einmal sind vier in dem Feuer. Ja, da war der Herr bei ihnen in dem Schmelzofen. Nicht
immer wird der Herr uns sofort aus einer Not herausführen, aber er wird mit uns durch die Not,
durch die Situation hindurchgehen. Aber er kann uns herausführen. Im Psalm 107 heißt es in Vers 28,
er führte sie heraus aus ihren Drangsalen. Ja, vielleicht sagst du, ein Schmelzofen ist das nicht
bei mir. Ich bin doch nicht so in so großen Nöten. Aber Probleme, Drangsal, Schwierigkeiten habe ich
eigentlich genug. Ja, das Herausführen aus diesen Nöten ist auch etwas, was der Jesus als der Hirte
tun möchte. Dass wir aus diesen Nöten durch sie hindurch gehen und dass er uns dabei hilft,
zu verstehen, dass der Herr in diesen Augenblicken mit uns ist. Und dass wir vielleicht einfach
innerlich zur Ruhe kommen. Dass wir gewisse Fragen einfach dem Herrn überlassen. Fragen,
auf die wir vielleicht keine Antwort kriegen auf dieser Erde. Eine junge Schwester, die durch
Schweres durchmusst, hat mich mal gesagt, erklär mir, sagte sie zu mir unter Tränen, erklär mir,
warum der Herr das zugelassen hat, in meinem Leben. Ich habe zu ihr gesagt, weißt du, das kann ich
dir nicht erklären. Dann müsste ich Gott sein, wenn ich das erklären könnte. Aber willst du ihm
nicht trotzdem vertrauen, auch wenn du ihn nicht verstehst? Es gibt Dinge, die wir nicht verstehen,
auf die wir vielleicht auch keine Antwort hier auf dieser Erde kriegen werden. Dass wir trotzdem
zur Ruhe kommen, sagen, Herr, ich verstehe das nicht. Ich weiß nicht, warum das ist. Aber ich
will trotzdem weiter dir vertrauen. Und ich will das lernen, was ich lernen soll in dieser Situation,
in der ich bin. Dann hat er uns auch aus diesen Drangsalen herausgeführt, selbst wenn die
Situation sich vielleicht noch nicht geändert hat. Weil er in seinen Wegen mit uns zu seinem
Ziel gekommen ist. Das Nächste ist, er will sie sammeln aus den Ländern. Er will sie sammeln. Ja,
das ist das Ziel dieses großen Hirten. Er will sein Volk sammeln. Der Feind will zerstreuen,
wir sehen das noch. Aber der Herr will sein Volk sammeln. Und er hat einen Ort gegeben,
wo er in der Mitte seines Volkes sein will und wo er sein Volk um sich versammeln will. Und es
muss einfach das Interesse eines Hirtenherzens sein, zu sehen, dass die Seinen da sind, wo er
sie haben möchte. An dem Ort, wo er sein Volk um sich versammeln will. Und wenn du dann merkst,
dass da vielleicht jemand ist, da lässt der Besuch der Zusammenkünfte nach. Er kommt nur noch so
sporadisch mal ab und zu vorbei. Und ja, dann wirst du versuchen, sein Herz zu erreichen. Dann wirst
du vielleicht das tun, was die Jünger getan haben bei Thomas, als Thomas nicht da war. Da haben sie
zu ihm gesagt, wir haben den Herrn gesehen. Sie haben ihm etwas empfinden lassen von dem, was sie
an Segen empfangen hatten, als sie da waren. Und das nächste Mal war Thomas auch da. Dass wir dieses
Sammeln, was das der Sinn des Hirten ist, sein Volk um sich zu versammeln, dass wir auch da ein Herz
für haben, zu sehen, ob sein Volk da ist oder ob jemand da ist, der vielleicht nöte Probleme hat,
Gefahren und auf einmal das Interesse nachlässt. Und ich will sie in ihr Land bringen. Ich will sie
in ihr Land bringen. Das ist Kanaan für Israel. Und das sind für uns die himmlischen Segnungen
des Epheserbriefes, oder um das einfacher auszudrücken, das bedeutet für uns, dass wir
unsere christliche Stellung verstehen und genießen. Das ist auch ein Teil eines solchen
Hirtendienstes. Wie manche, auch Gläubige, haben wenig Verständnis davon, was ihre christliche
Stellung eigentlich ist. Und entsprechend schwach und arm ist ihr Christsein. Im Buch Joshua sagt
Gott zu Joshua, ich habe euch das ganze Land gegeben. Und so hat er uns alle, die wir sein sind,
gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Hörtern. Aber er sagt auch zu Joshua,
jeder Fußbreit, wo eure Fußsohle drauf treten wird, soll euch gehören. Er sagt, ich habe euch das
zwar alles gegeben, aber praktisch besitzen werdet ihr nur das, was ihr auch im Besitz nehmt. Und das
ist geistlich ganz genau dasselbe. Gott hat uns das alles geschenkt. Aber im Besitz nehmen musst
du das schon selbst. Das gehört auch dazu, in das Land bringen. Helfen die Dinge geistlicherweise
im Besitz zu nehmen oder um es mal hierauf anzuwenden, wir alle haben dieses Buch, hoffentlich
nicht nur im Regal stehen. Aber was besitzen wir davon? Doch nur das, was wir uns wirklich aneignen,
womit wir uns beschäftigen. Das gehört auch dazu, zu diesem Hirtenherzen zu sehen, wo auch in dieser
Hinsicht jemand noch geistlich weitergeführt werden muss. Dass er die Dinge wirklich im Glauben
erfasst, zunimmt am inneren Menschen. Dazu braucht es Nahrung. Und das ist das Nächste. Es heißt,
ich werde sie weiden. Mehrmals ist die Rede davon, dass er sagt, ich werde sie weiden. Vorher in den
ersten zehn Versen hat er den falschen Hirten den Vorwurf gemacht, dass sie erstens sich selbst
geweidet haben und zweitens die Herde nicht geweidet haben. Nein, es geht darum, die Herde
zu weiden, der Herde Nahrung zu geben, die sie nötig hat, für ihre Bedürfnisse, das dazu reichen,
was sie brauchen. Nicht uns selbst zu weiden, nur an uns selbst zu denken, sondern an die Herde,
sie zu weiden. Und diese Weide wird in diesen Versen, im Vers 14, einmal gute Weide genannt.
Das, was von ihm kommt, von dem Herrn aus seinem Wort, ist immer gut. Was von Menschen kommt,
muss nicht immer gut sein. Aber er hat gute Weide für uns und sie wird auch genannt am Ende
fette Weide. Fett spricht eben in der Sprache des Alten Testamentes von dem Wertvollen, dem Guten.
Da ist kein Mangel. Das heißt einmal in Bezug auf Israel, mein Volk kommt um aus Mangel an
Erkenntnis. Aber das war ja nicht Gottschuld, das waren sie ja selbst schuld. Wenn es um Gott geht,
dann hat er genug für uns alle, für unsere Bedürfnisse, auf seiner Weide. Sind wir gewillt,
davon uns nähren zu lassen? Oder ist das für uns auch so wie bei Israel, wo sie sagt, uns ekelt
vor dieser losen Speise, das ist doch immer dasselbe und so weiter. Oder haben wir noch ein
Interesse an den Worte Gottes, an seiner Weide, die er uns geben möchte. Und haben wir auch,
wenn es um uns jetzt geht, ein solches Hirtenherz, für die uns anvertrauten, ob das unsere Kinder
sind, ob das die Sonntagsschule, die Jugendstunde, die Versammlungsstunden sind, die Weide zu geben,
dem jeweiligen entsprechend das, was sie nötig haben. Und wo findet das statt, dieses Weiden?
Auf den Bergen Israels. Es gibt so Situationen, wo wir auf den Bergen Israels sind. Da sind wir
mal ganz oben auf den Bergen und haben da mal vergessen, was so unten ist und haben Gelegenheit,
uns mit dieser guten Weide zu beschäftigen. Da sind wir vielleicht auf einer Konferenz,
zweimal im Jahr darf ich in Irland sein auf einer Konferenz, die dauert eine Woche. Und in dieser
Woche, da vergisst du mal, was so sonst überall los ist und du hast einfach Zeit, dich mal eine
Woche lang auf dieser guten Weide zu bewegen, dich mit Gottes Wort zu beschäftigen. Aber das
ist ja nicht immer so. Ende letzten Jahres waren wir mit einer Gruppe von Mädchen zusammen auf
einer Freizeit und am Ende sagte, am Abreise-Morgen sagte eine der jungen Schwestern zu mir, das war
eigentlich großartig hier, aber jetzt müssen wir alle wieder zurück. Morgen geht es wieder
zur Arbeit und dann müssen wir wieder alle runter hier von den Bergen. Und so ist das natürlich.
Wir sind nicht immer auf solchen Bergen. Wir müssen da auch mal wieder runter in den Alltag
hinein. Aber was steht hier? Ich werde sie weiden auf den Bergen Israels in den Tälern. Ja, da ist
er auch da. Wenn es dann wieder ins Tal geht, wenn dann der Alltag kommt mit all seinen Problemen,
dann ist trotzdem der Herr da, dann will er uns trotzdem weiden. Und auch wir sollten diesen
Wunsch haben, nicht nur bei besonderen Gelegenheiten, die wir selbstverständlich
schätzen sollten und auch ausnützen sollten, sollen wir trotzdem nie vergessen, auch im Alltag
diese Weide in Anspruch zu nehmen, uns zu nähren mit dem, was er geben will, auch für die Zeit in
den Tälern. Und dann heißt es noch und an allen Wohnplätzen des Landes. Das sind unsere Häuser.
An allen Wohnplätzen des Landes, da wo wir wohnen, wo wir zu Hause sind. Ist das da auch so? Haben wir
da auch solche Weide, wo wir als Familie zusammen sind und dann auch das Wort Gottes zusammenlesen,
uns damit beschäftigen, darüber unterhalten, es unseren Kindern weitergeben. Oder wenn wir dann
zusammen sind, Besuch haben, uns gegenseitig besuchen als Geschwister, was ist dann unser Thema,
haben wir dann auch Zeit uns über diese Dinge Gottes, über sein Wort zu unterhalten. Der Apostel
Paulus spricht davon, dass er seinen Auftrag, das Wort Gottes zu verkünden, ausgeführt hat,
öffentlich und in den Häusern, öffentlich in den Zusammenkünften und in den Häusern. Wenn er in
den Häusern war, wenn er sie besucht hat, dann hat er auch darüber geredet. Ja, er spricht davon,
dass er in Ephesus drei Jahre lang, Nacht und Tag, jeden von den Ephesern mit Tränen ermahnt hatte.
Wo hat er das denn gemacht? Das hat er doch nicht in aller Öffentlichkeit gemacht, sondern in den
Häusern, wenn er bei ihnen war und mit ihnen geredet hat, hat er ihnen diese Dinge immer wieder
vorgestellt, jeden Einzelnen. Da gab es keinen in der Versammlung von Ephesus, der sagen konnte,
also mit mir hat der Paulus eigentlich nie geredet. Er hatte jeden Einzelnen schon mal
angesprochen, ihn ermahnt, mit Herzensentschluss dem Herrn zu folgen, unter Tränen. Ja, da war
sichtbar geworden, auch wie bei dem Herrn, dass er innerlich bewegt war, dass er Anteil nahm an
dieser Sache, das Weiden an allen Wohnplätzen des Landes. Und in Verbindung mit dem Weiden spricht
er dann in Vers 15 davon, ich will sie lagern, ich will sie lagern. Das gehört auch dazu, dieses
Zurruhekommen bei dem Herrn Jesus. Dieses Weiden, das können wir nicht so vorbeigehen, wenn wir
unsere Nahrung für unseren Leib zu uns nehmen. Da leben wir zwar in so einer Fast-Food-Gesellschaft,
da kann man natürlich mal so eben schnell noch im Auto drin sitzen bleiben und schnell was essen,
aber auf geistlichem Gebiet reicht das nicht. Eben schnell den Kalender lesen und dann muss ich zur
Arbeit. Ja, vielleicht muss ein bisschen mehr aufstehen, aber wir brauchen auch da dieses
Lagern zu den Füßen. Ja, was sagt der Herr zu Martha? Das war so eine, die war so beschäftigt,
die war nicht beschäftigt mit schlechten Dingen, durchaus nicht, aber sie hatte das Lagern vergessen.
Maria saß zu den Füßen des Herrn Jesus und der Jesus, das hat mich oft bewegt, der Jesus hat
eigentlich zu der Martha keinen einzigen Ton gesagt, bis Martha den Mund aufmachte. Als Martha
gesagt hat zu dem Herrn Jesus, liegt dir nichts daran, dass meine Schwester mich allein gelassen
hat zu dienen? Da sagt der Jesus, Martha, du bist besorgt und beunruhigt, abgezogen, heißt das,
durch vieles dienen. Ja, wir können selbst durch die Tätigkeit für den Herrn so beschäftigt sein,
dass wir das Lagern vergessen. Er hatte seine Jünger ausgeschickt, da waren sie ausgegangen,
Markus 6 und dann kamen sie wieder zurück zu dem Herrn Jesus und dann heißt es, sie sagten ihm
alles, was sie getan hatten und was sie geredet hatten und dann sagt der Jesus, kommet her an
einen öden Ort und ruhet ein wenig aus. Er merkte, sie waren erfüllt von dem, was sie getan hatten
und er sagt, ihr braucht jetzt eine Zeit der Stille. Er sagt, ruht ein wenig aus, wir sind
nicht hier auf der Erde gelassen, um uns auszuruhen und wenn du Markus 6 mal liest, so sehr lang hat
die Zeit nicht gedauert. Die einzige Zeit, die sie hatten, scheint mir die Überfahrt mit dem
Schiff gewesen zu sein, denn als sie drüben ankamen, waren die Volksmengen ja schon wieder
da. Aber trotzdem, eine Zeit des Lagerns zu seinen Füßen, zur Ruhe kommen, damit wir überhaupt in
der Lage sind, auf den Herrn zu hören. Dieser Mann, der Gadarener, dessen ganzes Leben nur Unruhe war,
von ihm heißt es, er saß vernünftig bekleidet zu den Füßen des Herrn Jesus. Da war er zur Ruhe
gekommen und diesen Platz immer wieder zu seinen Füßen, den brauchen wir. Vielleicht müssen wir
den Herrn auch darum bitten. Ich denke, es geht vielen von uns so, wenn wir dann so die Zeit mal
haben möchten und uns nehmen, dann können wir nicht immer so den Schalter da oben umlegen. Da
gehen uns vielleicht noch alles Mögliche durch den Kopf. Und da müssen wir dann vielleicht sagen,
Herr, ich möchte jetzt mal Zeit haben, um mich mit dir zu beschäftigen. Du kannst mir jetzt mal
die Gedanken alle wegnehmen und mir Ruhe schenken, dass ich lagern kann zu deinen Füßen. Und dann
zeigt er Jesus uns, das, was er bis jetzt gesagt hat, das war die Tätigkeit eines Hirten für die
Herde, die so im Normalfall sich als gesunde Herde dort bei ihm befand, die er gesammelt hat,
deren er sich annahm, die er geweidet hat. Aber es gab und gibt unter dem Volke Gottes auch immer
wieder besondere Nöte und Situationen. Und da beschäftigt sich der Jesus auch mit. Es heißt
zuerst in Vers 16, das Verlorene will ich suchen. Das Verlorene will ich suchen. Natürlich ist das
auch wahr in Bezug auf den Ungläubigen, dass der Jesus dem verlorenen Schaf nachgeht und es sucht
und findet, das wissen wir. Aber wir reden ja hier über Gläubige, über das Volk Gottes, über seine
Herde. Was heißt das, das Verlorene? Da wollen wir mal den Propheten Jeremia aufschlagen, in
Jeremia 50. Du kannst auch ein Lesezeichen reintun, das brauchen wir gleich noch mal, das Kapitel.
Jeremia 50 Vers 6. In Jeremia 50 Vers 6 heißt es, mein Volk war eine verlorene Schafherde. Ihre Hirten
leiteten sie irre auf verführerische Berge. Eine verlorene Herde, weil falsche Hirten sie in die
Irre geleitet hatten. Da waren Männer aufgetreten im Volke Gottes, die hatten falsche Dinge gesagt
und hatten sie in die Irre geführt. Sie waren verloren. So wie Paulus das in Apostelgeschichte
20 sagt, dass aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die
Jünger abzuziehen und hinter sich her. Ja und jetzt ging es darum, da war hier jemand, der das
Verlorene suchen wollte. Der war nicht damit zufrieden, dass solche gekommen waren, die sie
abgezogen hatten, sondern er hatte es im Herzen sie zu suchen, um sie zurückzubringen zu der Herde,
um sie zurückzubringen zu dem wahren Hirten. Und da gibt es einen wunderbaren Vers in diesem
langen Psalm 119. Psalm 119, den letzten Vers, 176 glaube ich. Ja, Psalm 119, Vers 176. Ich bin
umhergeirrt wie ein verlorenes Schaf, suche deinen Knecht, denn ich habe deine Gebote nicht
vergessen. Da ist jemand, der dem auf einmal aufgeht, dass er in die Irre gegangen ist. Ich
bin umhergeirrt wie ein verlorenes Schaf und dann bittet er den Herrn, suche deinen Knecht. Glaubst
du, dass der Herr so eine Bitte erhören wird, wenn jemand sich verirrt hat und sagt, Herr ich will
den Weg zurückfinden, suche deinen Knecht. Ich bin umhergeirrt wie ein verlorenes Schaf, aber ich
habe deine Gebote nicht vergessen. Ich habe nicht vergessen, darf ich das mal so anwenden, ich habe
nicht vergessen, was ich im Elternhaus und in der Sonntagsschule gehört habe. Ich bin zwar dann
mal, als so die wilden Jahre kamen, bin ich mal ab, irgendwo hin, habe mich verirrt, aber dann
kam der Augenblick, wo er dann sagt, suche deinen Knecht. Ich habe das alles nicht vergessen und
eigentlich will ich wieder zurück. Dann wird der Herr eine solche Bitte auch erhören und ein solches
verlorenes, denn das hat er ja schon die ganze Zeit gesucht. Letztlich war es dieser Hirte, der
das in dem Herzen des Abgeirrten, dieses Verlangen geweckt hat, wieder den Weg zurückzufinden. Das
Verlorene will ich suchen und das Versprengte zurückführen. Das Versprengte, da wo es
auseinandergetrieben worden ist, das will ich wieder zurückführen. Wie kam das denn dazu? Auch
da lesen wir noch mal aus Jeremia 50 einen Vers. Jeremia 50 behandelt auch dieses Bild des Schafen
des Hirten. Jeremia 50 Vers 17. Israel ist ein versprengtes Schaf, das Löwen verscheucht haben.
Das ist die eine Seite. Der Löwe, ein Bild Satans. Satan hat immer Interesse daran, das Volk Gottes
zu zerstreuen. Er hatte es versprengt, auseinandergetrieben und der Herr sagt, ich werde
euch wieder zurückführen. Aber es gibt noch eine andere Seite. Davon spricht Ezekiel selbst in Kapitel
12. Ezekiel 12 Vers 15. Und sie werden wissen, dass ich der Herr bin, wenn ich sie unter die
Nationen versprenge und sie in die Länder zerstreue. Es war in Israel auch ein Gericht Gottes und das
ist heute nicht anders. Die ganze Zersplitterung der Christenheit ist auch ein Gericht Gottes wegen
unserer Untreue. Beides ist wahr. Gleichzeitig, dass es einmal natürlich das Interesse Satans ist,
das Volk Gottes zu zerstreuen, dass aber auch Gott in seinen Regierungswegen handelt mit uns. Aber
hier sagt er, ich werde das Versprengte zurückführen. Wenn er sieht, dass da Trauer und Einsicht da ist,
dann will er das Versprengte wieder zurückführen. Wir werden das morgen Abend noch sehen an diesen
beiden Jüngern, die nach Emmaus gingen. Die waren auch versprengt, die waren auch weg von Jerusalem
und der Herr bringt sie wieder zurück. Er will dem Versprengten nachgehen. Und wenn wir das jetzt
einmal auf uns anwenden, ist es dem Feind vielleicht gelungen, dass da wieder irgendjemand unter dem
Volke Gottes so weggesprengt wurde. Er ist gegangen und dann das Versprengte zurückführen. Da ist das
Herz, das dem Betreffenden nachgeht, das sich fragt warum, das sich darum kümmert, um einen Seuchen
zurückzuführen. Und das Verwundete will ich verbinden und das Kranke will ich stärken. Das
Verwundete. Wunden, ich will das mal so anwenden, Wunden werden von außen zugefügt und eine Krankheit
ist etwas Inneres. Wunden, die kann man sehen, die müssen heilen. Und hier geht es darum, dass
Verwundete will ich verbinden. Wo kommen diese Wunden her? Da lese ich auch erst mal einen Vers
aus dem Propheten Hosea, Kapitel 6. Hosea 6, Vers 1. Kommt und lasst uns zu dem Herrn umkehren,
denn er hat zerrissen und wird uns heilen. Er hat geschlagen und wird uns verbinden. Es gibt
Wunden in unserem Leben, die Gott uns zugefügt hat, in seinen Erziehungswegen mit uns. Vielleicht
haben wir seine sanfte Stimme nicht gehört. Gott sagt, ich möchte dich mit meinem Auge leiten, nicht
mit Zaum und Zügel, wie bei Ross und Maultier. Das ist dann schon mal etwas schmerzhaft, sondern mit
dem Auge, durch Einsicht. Dann müssen wir aber uns in der Nähe des Herrn Jesus aufhalten. Ich kann
niemanden mit den Augen leiten, wenn er nicht in meiner Nähe ist. Wenn ich zu Hause Besuch habe und
meine Töchter sitzen am Tisch, dann kann ich mit den Augen einen Wink geben, mal etwas nachzufüllen
oder so. Aber wenn die zwei Zimmer weiter sind, dann geht das nicht mehr mit den Augen. Dann muss
ich die rufen oder herbeiholen oder sonst was. Wenn wir in der Nähe des Herrn sind, wenn wir
gewissermaßen Augenkontakt mit dem Herrn haben, dann kann er uns mit den Augen leiten. Aber wenn
das nicht möglich ist, dann muss er es vielleicht auch mal anders tun und dann mag es sein, dass
es schmerzhaft wird, dass es Wunden gibt. Aber trotzdem, er wird diese Wunden wieder verbinden.
Er wird sie wieder heilen. Er hat niemals die Absicht, uns zu schaden. Es ist immer letztlich
nur zu unserem Guten und deswegen wird er selbst die Heilung herbeiführen. Aber es gibt auch andere
Wunden. Ich lese mal einen Vers aus Sprüche 12. Vers 18. Da ist jemand, der unbesonnene Worte redet,
gleich Schwertstichen, aber die Zunge der Weisen ist Heilung. Da ist jemand, der unbesonnene Worte
redet, wie Schwertstiche. Schwertstiche verwunden natürlich. Oder mag es sein, dass jemand unbesonnen
redet und einem anderen verletzt. Gottes Wort geht nicht davon aus, dass ein Gläubiger das mit Absicht
tut, den anderen verletzen. Aber unbesonnen reden. Er denkt sich vielleicht gar nichts dabei, wie
unpassend diese Bemerkung war. Aber sie hat Wunden erzeugt, die wieder heilen müssen. Das dauert eine
Zeit. Kann man nicht ständig wieder aufreißen. Und da ist jemand da, der heilt. Hier ist die Rede
davon, die Zunge der Weisen ist Heilung. Möchte der Herr so uns schenken, dass wir solche Weisen
sind, die Worte der Heilung finden. Wenn wir merken, dass jemand innerlich verwundet ist, dass wir
ihm heilen. Das Verwundete will ich verbinden, damit die Wunde nicht mehr sichtbar wird, damit sie
heilen kann. Geistlicherweise brauchen wir das auch. Auch das gehört dazu. Und das Kranke will ich
stärken. Das Kranke. Da ist jemand innerlich krank. Es geht ja jetzt nicht so sehr um körperliche
Krankheiten, sondern wir reden ja hier von geistlichen Anwendungen. Da ist jemand krank.
Wenn es um Krankheit geht, dann muss er natürlich auch geheilt werden. Das steht weiter vorne. Wenn
Ezekiel davon spricht, dass die falschen Hirten das ja gerade nicht getan hatten, dann heißt es
in Vers 4, die Schwachen habt ihr nicht gestärkt und das Kranke nicht geheilt und das Verwundete
nicht verbunden und das Versprengte nicht zurückgeführt und das Verlorene nicht gesucht.
Da heißt es, das Kranke nicht geheilt. Hier heißt es, das Kranke will ich stärken. Ja, in dem Prozess
der Heilung ist der Betreffende noch schwach und er muss gestärkt werden. Er muss Kraft empfangen.
Wir werden morgen Abend zu der Herre noch ein wenig über diesen Punkt hören, aber der Herr weiß,
was nötig ist, wo jemand krank ist, wo er wieder neu Kraft gewinnen muss, um dann gesund im Glauben
zu sein. In den Pastoralbriefen, in Timotheus- und Titusbriefen findest du immer wieder dieses Wort
gesund im Glauben, in der Liebe und so weiter. Das ist das, was der Geist Gottes bei uns sehen möchte,
dass wir geistlicherweise gesund sind und nicht krank. Aber da haben wir eben auch so manche Hilfe
nötig. Der Jesus führt diese Tätigkeiten in Verkommenheit aus, aber wir haben, denke ich,
gesehen, er möchte, dass wir so ein Herz wie er haben möchten für unsere Geschwister, dass wir
die verschiedenen Bedürfnisse sehen, dass wir sehen, was zu tun ist und dass wir dann einfach da sind,
dass der Herr uns gebrauchen kann. Wir brauchen nicht krampfhaft nach irgendwelchen Aufgaben zu
suchen. Die Schrift spricht davon, dass wir in den Werken wandeln, die Gott zuvor bereitet hat,
dass wir darin wandeln sollen. Wir müssen nur bereit sein und wir müssen uns zubereiten lassen,
das entsprechende Herz zu haben. Und das können wir am besten, wie gesagt, lernen bei dem Herrn
Jesus. Und so wollen wir, wenn der Herr will, morgen Abend sehen, das Thema der Jesus als der
Seelsorger der Seinen, wie der Jesus sich mit zwei Seelen beschäftigt, die zutiefst enttäuscht auf
Abwege geraten waren. Und das Ergebnis hinterher war, dass ihre Herzen wieder brannten für den
Herrn Jesus. Möchte das dem Herrn auch bei uns gelingen, dass unsere Herzen wieder brennend
werden für die Person unseres Herrn. …
Transcrição automática:
…
Liebe Geschwister, wir haben diese drei Abende unter die Frage gestellt, wie
bekomme ich ein Hirtenherz für meine Geschwister und im Thema auch schon die
Antwort formuliert, wir betrachten den großen Hirten der Schafe.
Unter dieser Überschrift haben wir heute Abend das Thema der Herr Jesus
als der Seelsorger der Seinen. Wir lesen zuerst wie auch gestern einen
Vers aus Matthäus 9, Vers 35. Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer,
lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte
jede Krankheit und jedes Gebrechen. Und dann lesen wir noch einen Abschnitt aus
Lukas 24. Lukas 24 ab Vers 13.
Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tag in ein Dorf mit Namen Emmaus,
60 Stadien von Jerusalem entfernt. Und sie unterhielten sich miteinander über
dies alles, was sich zugetragen hatte. Und es geschah, während sie sich
unterhielten und sich miteinander besprachen, dass Jesus selbst sich näherte
und mit ihnen ging. Aber ihre Augen wurden gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten.
Er sprach aber zu ihnen, was sind das für Reden, die ihr im Gehen miteinander
wechselt? Und sie blieben niedergeschlagen stehen.
Einer aber mit Namen Kleopas antwortete und sprach zu ihm, bist du der einzige,
der in Jerusalem weilt und nicht erfahren hat, was in ihr geschehen ist in
diesen Tagen? Und er sprach zu ihnen, was denn? Sie aber sprachen zu ihm, dass von
Jesus, dem Nazarener, der ein Prophet war, mächtig in Werk und Wort vor Gott und
dem ganzen Volk. Und wie ihn die hohen Priester und unsere Obersten zur
Verurteilung zum Tode überlieferten und ihn kreuzigten.
Wir aber hofften, dass er der sei, der Israel erlösen solle. Doch auch bei
alledem ist dies heute der dritte Tag, seitdem dies geschehen ist. Aber auch
einige Frauen von uns haben uns außer uns gebracht. Am frühen Morgen sind sie
bei der Gruft gewesen und als sie seinen Leib nicht fanden, kamen sie und sagten,
dass sie auch eine Erscheinung von Engeln gesehen hätten, die sagen, dass
er lebe. Und einige von denen, die mit uns sind, gingen zu der Gruft und fanden es
so, wie auch die Frauen gesagt hatten. Ihn aber sahen sie nicht. Und er sprach zu
ihnen, oh ihr unverständigen und trägen Herzens, an alles zu glauben, was die
Propheten geredet haben. Musste nicht der Christus dies leiden und in seine
Herrlichkeit eingehen? Und von Mose und von allen Propheten anfangend, erklärte
er ihnen in allen Schriften das, was ihn selbst betraf. Und sie näherten sich dem
Dorf, wohin sie gingen. Und er stellte sich, als wolle er weitergehen. Und sie
nötigten ihn und sagten, bleibe bei uns, denn es ist gegen Abend und der Tag hat
sich schon geneigt. Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah,
als er mit ihnen zu Tisch lag, dass er das Brot nahm und segnete. Und als er es
gebrochen hatte, reichte er es ihnen. Ihre Augen aber wurden aufgetan und sie
erkannten ihn und er wurde ihnen unsichtbar. Und sie sprachen zueinander,
brannte nicht unser Herz in uns, als er auf dem Weg zu uns redete und als er uns
die Schriften öffnete? Und sie standen zu derselben Stunde auf und kehrten nach
Jerusalem zurück. Und sie fanden die elf und die, die mit ihnen waren, versammelt,
welche sagten, der Herr ist wirklich auferweckt worden und dem Simon erschienen.
Und sie erzählten, was auf dem Weg geschehen war und wie er von ihnen
erkannt worden war an dem Brechen des Brotes.
Soweit das Wort Gottes.
Ich möchte gerne zu Beginn kurz wiederholen, was wir gestern Abend gesehen
haben, als wir uns mit dem Thema beschäftigt haben, der Herr Jesus nimmt
sich seiner Herde an. Zuerst einmal haben wir gesprochen über
dieses Thema Hirtendienst und haben versucht deutlich zu machen, dass das ein
Thema ist, das uns letztlich alle mehr oder weniger betrifft.
Natürlich gibt es solche, das haben wir gesehen, die der Herr in besonderer Weise
gegeben hat, die Gabe des Hirten, die sich in besonderer Weise mit der Herde
beschäftigt. Aber wir haben gesehen, dass dieses Thema uns irgendwo alle betrifft.
Zum einen haben wir gesehen, dass es in der örtlichen Versammlung einen solchen
örtlichen Hirtendienst gibt, wo man sich, wo sich die verantwortlichen
Brüder örtlich mit den Seelen beschäftigen.
Wir haben dann gesehen, dass letztlich jede Kinder- und Jugendarbeit auch
Hirtendienst ist, Arbeit an den Seelen. Und dann sind wir noch einen Schritt
weitergegangen und haben gesagt, in unseren eigenen Familien sind wir als
Eltern zuerst einmal die Hirten unserer Kinder, die sich mit ihren Seelen
beschäftigen, sodass wir eigentlich alle angesprochen sind, wenn wir ein solches
Thema behandeln. Dann haben wir gestern auch gesehen, wir haben ja auch aus
Matthäus 9 die Verse gelesen, die auf den Vers folgen, den wir heute gelesen
haben, da haben wir gesehen, dass der Jesus, wenn es um dieses Thema geht, davon
ganz besonders bewegt war, als er hier auf dieser Erde war. Er sieht die Menschen
und sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben und der Jesus war innerlich
bewegt darüber. Und da haben wir einen ersten Punkt für unser Thema gesehen, dass
Beschäftigung mit den Seelen nicht anders möglich ist, als dass wir
innerlich Anteil nehmen an den Bedürfnissen und Zustand, mit dem wir
uns beschäftigen. Der Jesus war innerlich bewegt über das, was er sah.
Er versuchte seinen Jüngern dieses Bedürfnis deutlich zu machen und ihnen
gegenüber das Verlangen in ihre Herzen zu legen, den Herrn zu bitten, dass er
solche senden möchte, die diese Aufgabe tun. Und dann haben wir den Herrn
betrachtet, wie er in Ezekiel 34 sich seiner Herde annimmt und haben gesehen,
dass das Erste, was der Jesus gesagt hat, war siehe, ich bin da.
Da ist ein weiterer wichtiger Punkt für den Hirtendienst. Darin besteht, da zu
sein, wenn es Nöte und Probleme gibt, zur Verfügung zu stehen,
damit der Herr einen auch benutzen kann für so einen Dienst.
Ich will nach meinen scharfen Fragen und ich will mich ihrer annehmen. Die zwei
Seiten, die wir gesehen haben, einmal, ich will nach meinen scharfen Fragen, das
heißt, der Jesus bringt das Interesse an der Person des Bruders, der Schwester,
aus unserer Sicht jetzt zum Ausdruck. Und wenn er dann sagt, ich will mich ihrer
annehmen, dann bedeutet das, dass er Interesse mitbringt an dem Problem, an
der Not, die da ist. Er will sich dieser Situation annehmen.
Dann haben wir in diesem Abschnitt, das können wir jetzt nicht alles wiederholen,
haben wir gesehen, wie er in verschiedener Weise mit seinen Schafen
handelt. Er wollte sie erretten aus den Umständen und Nöten, in denen sie waren.
Er würde sie sammeln, er würde sie lagern und weiden, ihnen die Nahrung geben, die
sie nötig haben für ihren Weg. Und dann haben wir auch gesehen, wo dieses Weiden
stattfindet, auf den Bergen Israels. Wir haben das angewendet auf besondere
Gelegenheiten, wo der Herr uns sozusagen auf die Berge führt, wo wir einmal
Abstand haben von den Dingen, die uns umgeben und er uns weidet bei ganz so
besonderen Gelegenheiten. Aber dann kommt immer wieder der Augenblick, wo wir
runter müssen von den Bergen. Und da ist es so schön zu sehen, dass der Jesus
sagt, ich werde sie weiden auf den Bergen Israels und in den Tälern.
Auch wenn es dann wieder in die Täler geht, ist er noch da, um uns zu weiden und
an allen Wohnplätzen eures Landes. In unseren Häusern, da fängt das an. An den
Wohnplätzen, da wo wir wohnen, will der Herr Jesus uns die Nahrung, die Weide
geben, die wir nötig haben. Die wir als Eltern zuerst einmal unseren
Kindern weitergeben. Und dann haben wir zum Schluss auch gesehen, was wir heute
noch mal auch aufgreifen werden, dass der Jesus als der Hirte auch sich derer
annimmt, die in besonderer Weise Problemfälle sind, das Verlorene
will er suchen. Wir haben uns daran erinnert, dass wir hier in diesem Abschnitt in
Ezekiel 34, dass es um das Volk Gottes geht, dass es nicht um solche Verlorenen
geht, die eben nicht errettet sind, sondern dass es um Gläubige geht, die
verloren sind. Wir haben andere Stellen zitiert, wo Jeremia davon spricht, dass
sie eine verlorene Schafherde waren, weil ihre Hirten sie in die Irre geleitet
hatten, weil diese falschen Hirten sie in die Irre geführt haben, waren sie
verloren. Und da gab es diesen Hirten, den Herrn Jesus, der ging ihnen nach, der
suchte die Verlorenen. Und das sollen wir auch tun. Solche, die in die Irre geführt
sind, ihnen nachzugehen, die Verlorenen zu suchen. Das Versprengte würde er
zurückführen, da wo der Feind das Volk Gottes auseinandergesprengt hatte. Wir
haben gesehen, dass diese Zerstreuung, dieses Zersprengsein des Volkes zwei
Seiten hatte. Einmal war das Satan. Jeremia sagt, mein Volk ist eine
versprengte Schafherde, weil Löwen sie aufgescheucht haben. Ein Bild des Satans.
Aber wir haben auch andere Stellen gelesen, wo wir gefunden haben, dass das
auch ein Gericht Gottes ist. Beides ist wahr. Aber der Herr will ihnen
nachgehen, den Versprengten. Er will das Verwundete verbinden und das
Kranke stärken. Das Verwundete, wir haben uns daran erinnert, dass Wunden von außen
zugefügt werden, von anderen, dass sie heilen müssen.
Krankheit von innen muss auch geheilt werden, muss gestärkt werden. Wir kommen
da gleich auch noch mal zu. Das sind Tätigkeiten, die der Jesus bei
seiner Herde tut und die er auch in unseren Herzen wachrufen will, dass wir
so denen nachgehen, die es besonders nötig haben. Wir werden heute das an
einem Beispiel einmal illustriert finden, wie der Herr gehandelt hat. Aber wir
haben jetzt zuerst heute gelesen aus Matthäus 9, diesen 35. Vers. In den
Evangelien finden wir immer, neben ausführlichen Berichten über das
Handeln des Herrn, einzelne Verse, die ziemlich kompakt den Dienst des Herrn
Jesus zusammenfassen. Und das ist auch hier in Matthäus 9, Vers 35 der Fall.
Eine allgemeine Beschreibung des Dienstes des Herrn Jesus, wo gesagt wird, dass er
umherzog durch alle Städte und Dörfer. Und dann wird seine Tätigkeit beschrieben.
Erstens, er lehrte in ihren Synagogen. Das heißt, der Jesus ist der vollkommene
Lehrer, das Vorbild auch für jeden Lehrer. Er lehrte in ihren Synagogen. Das Zweite,
was gesagt wird, er predigte das Evangelium des Reiches.
Er war, der Jesus, auch der vollkommene Evangelist. Auch dafür ist er das
Vorbild. Und das Dritte, was er tat, er heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen.
Er ist auch der vollkommene Hirte. Das, was heute unser besonderes Thema ist. Er
beschäftigt sich auch mit den Bedürfnissen der Herde. Natürlich
bedeutete das, was der Jesus tat, hier in Matthäus 9, Vers 35 zuerst einmal, dass
er körperliche Krankheiten heilte. Aber der Jesus selbst hat davon gesprochen,
dass dieses Heilen von Krankheiten auch eine geistliche Bedeutung hat.
Er hat nämlich gesagt, in demselben Kapitel in Matthäus 9, Vers 12, als er es
aber hörte, sprach er, nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken.
Und da meinte der Herr Jesus nicht die körperlich Kranken mit, sondern das hat
er geistlicherweise verstanden. Er sagt nicht die Starken, also die, die glaubten,
wie die Pharisäer, dass sie ihn nicht nötig hatten, sondern die Kranken, die
wirklich ein Empfinden hatten für die Krankheit ihrer Seele, die brauchen den
Arzt. Für die war er gekommen. Und so finden wir hier in diesem Vers eben auch
eine Beschreibung der Tätigkeit des Herrn Jesus als Hirten. Er heilte jede
Krankheit. Sie werden hier in diesem Vers zwei Dinge genannt, Krankheit und
Gebrechen. Das erste er heilte jede Krankheit. Wir haben das gestern schon
gesehen, das bedeutet geistlicherweise, dass jemand nicht gesund ist im Glauben.
Der Apostel Paulus spricht da vom ersten Timotheusbrief. Da gab es solche
die waren krank an Streitfragen und Wortgezänken.
Das war kein gesunder geistlicher Zustand. Das war eine Krankheit
geistlicherweise, dass sie nicht die gesunde Lehre festhielten, sondern
irgendwelche Streitfragen und Wortgezänke hervorriefen in den
Versammlungen. Und Paulus sagt, das ist krank. Und wenn es so etwas gibt, jemand
der nicht gesund ist im Glauben, krank, dann ist eben solch ein Dienst notwendig
wie der Jesus in Tade und wie er das auch bei uns bewirken möchte, dass wir
ein Empfinden, ein Hirtenherz dafür haben zu sehen, da ist jemand, der ist krank im
Glauben, der ist nicht gesund. Da sind Dinge, die müssen geheilt werden.
Da muss man sich mit beschäftigen, man muss ihm die Dinge deutlich machen,
versuchen ihm die gesunde Lehre des Wortes zu erklären.
Das ist sicherlich von den drei Dingen, auf die ich eingehen will, der
ernsthafteste Zustand, wenn jemand wirklich krank ist in seinem
Glaubensleben, weil er die gesunde Lehre des Wortes nicht erfasst hat.
Aber es gibt auch etwas anderes, wovon der Herr Jesus hier spricht. Er heilte nicht
nur Krankheiten, er heilte auch jedes Gebrechen. Gebrechen ist etwas anders, wenn
wir wissen wollen, was das ist, müssen wir mal in das alte Testament, in dritte
Mose 21 hineinschauen.
In dritte Mose 21, Vers 17 will ich lesen, rede zu Aaron und sprich, jemand von
deinen Nachkommen bei ihren Geschlechtern, an dem ein Gebrechen ist,
soll nicht herzutreten, um das Brot seines Gottes darzubringen.
Denn jeder Mann, an dem ein Gebrechen ist, soll nicht herzutreten.
Es sei ein blinder Mann, oder ein Lama, oder ein Spaltenhasiger, oder der ein
Glied zu lang hat, oder ein Mann, an dem ein Bruch ist, und so weiter. Und dann
heißt es später noch in Vers 21, jeder Mann von den Nachkommen Aarons des
Priesters, der ein Gebrechen hat, soll nicht herzutreten, um die Feueropfer des
Herrn darzubringen. Ein Gebrechen ist an ihm, er soll nicht herzutreten, um das
Brot seines Gottes darzubringen. Das Brot seines Gottes vom Hochheiligen, vom
Heiligen darf er essen, jedoch zum Vorhang soll er nicht kommen, zum Altar
soll er nicht herzutreten, denn ein Gebrechen ist an ihm.
Da gab es also die Möglichkeit in Israel, dass jemand, weil ein Gebrechen an ihm
war, seinen Priesterdienst, obwohl er zur priesterlichen Familie gehörte, seinen
Priesterdienst nicht ausüben konnte. Weil ein Gebrechen an ihm war, er durfte
zwar von dem Brot essen, aber er durfte nicht, konnte nicht den Priesterdienst
ausüben. Und wenn wir das jetzt geistlich anwenden, dann mag es sein, dass jemand
in seinem Glaubensleben solche Gebrechen mit sich bringt, die es ihm unfähig
machen, wirklich geistlicherweise Priesterdienst auszuüben.
Ein jemand, der lahm ist, dessen Wandel nicht so ist, wie es nach den Gedanken
Gottes sei. Oder ein Blinder, der keinen Blick hat für die Herrlichkeiten der
Person des Herrn, der kann auch nicht einen entsprechenden Priesterdienst ausüben.
Oder jemand, bei dem ein Glied zu lang ist, das heißt, der nicht die
Ausgewogenheit des Wortes Gottes in seinem Wandel hat, sondern der auf der
einen oder anderen Seite zu einem Extrem neigt. All das sind Dinge, die das Wort
Gottes ein Gebrechen bezeichnet. Nun war das im Alten Testament so, dass
diese Gebrechen, die jemand hatte, ein ganzes Leben lang vielleicht blieben und
ihn grundsätzlich davon ausschlossen. Aber das ist im Neuen Testament
geistlicherweise natürlich nicht so. Sondern wenn ein solches Gebrechen da ist,
dann möchte der Herr das heilen, wie das hier heißt, er heilte jedes Gebrechen.
Da wird ein solcher Dienst getan, der dann dazu führt, dass jemand vielleicht
auf einmal einen Blick bekommt für diese Dinge. Und man auf einmal merkt, dass auch
in seinem Herzen ein Priesterdienst an Betung geschieht, weil er auf einmal
durch den Dienst, der ihm getan wurde, einen Blick bekommen hat für diese Dinge.
Oder sein Wandel ist auf einmal so geworden, dass der Herr dadurch
verherrlicht wird. Oder die Unausgewogenheit, um nur bei diesen
Beispielen zu bleiben, ist einem Wandel gewichen, der die ganze Wahrheit des
Wortes Gottes in der rechten Weise verstanden hat, sodass dieses Gebrechen
geheilt ist. Denn das ist ja das, was gemeint ist, wenn die Schrift von
der gesunden Leere spricht. Wir reden ja auch von gesunder Ernährung und dann
meinen wir eine ausgewogene Ernährung. Wenn ich jeden Tag bei McDonald's essen
würde, dann wäre das nicht gesund, sondern eher schädlich. Aber es soll eine
gesunde Ernährung sein und so ist das auch im Glauben. Gott möchte, dass wir
gesund sind. Das heißt, dass wir das ganze Wort Gottes in all seinen Zeilen
ausgewogen an seiner Stelle verstehen und auslegen. Wir können einen Teil der
Wahrheit, der durchaus richtig ist, herausnehmen und das andere
vernachlässigen, dann ist das nicht gesund, sondern es soll ausgewogen sein.
Das möchte ein solcher Dienst auch bewirken, dass wir in unseren Herzen dazu
kommen, die ganze Wahrheit zu verstehen und so solche Gebrechen geistlicherweise
geheilt werden. Dann gibt es noch eine dritte Stufe, die
steht nicht hier in Matthäus 9, aber es gibt andere Stellen in den
Evangelien, wo es heißt, der Herr Jesus heilte ihre Schwachheiten, ihre Schwachen.
Das ist wieder eine dritte Stufe, die noch darunter ist bei solchen, die
Schwachheit haben. Und wenn du mal das Neue Testament untersuchst, was Gott uns
sagt über das Verhalten den Schwachen gegenüber, dann wirst du feststellen, dass
immer dasselbe da steht. Die Schwachen, nehmt an, nehmt auf. Ich will nur mal eine
Stelle, wenn ich sie jetzt so schnell finde, dazu lesen aus dem ersten
Thessalonicher Brief, Kapitel 5, ist eine solche Stelle. Da heißt es in Vers 14,
1. Thessalonicher 5, Vers 14, wir ermahnen euch aber, Brüder, weist die Unordentlichen
zurecht, tröstet die Kleinmütigen, nehmt euch der Schwachen an.
Da werden uns drei Stufen von Menschen gezeigt. Da waren zuerst die Unordentlichen,
die mussten zurechtgewiesen werden, da waren die Kleinmütigen, die mussten
getröstet werden und da waren die Schwachen, deren sollte man sich annehmen.
Es hat einmal ein Bruder über diesen Vers gesagt, die Unordentlichen, das waren
die, die wollten nicht, die musste man zurechtweisen.
Die Kleinmütigen, das sind die, die meinen, sie könnten nicht. Die musste man
trösten, ermuntern und die Schwachen, das waren die, die konnten wirklich nicht.
Deren musste man sich annehmen. Die waren einfach schwach, ob das nun geistlich
oder im Glaubensleben war, sie waren schwach. Da galt es sich, ihre anzunehmen,
ihnen zu helfen, dass sie weiterkamen, dass sie wieder Kraft gewannen,
Rücksicht zu nehmen auf sie. All das gehört auch zu dem Dienst eines solchen
Hirtenherzens, die Schwachen nicht noch ganz niederzudrücken, sondern ihnen zu
helfen, dass sie wieder Kraft gewinnen und wenn sie schwach im Glauben sind, gibt
es einige Stellen im Neuen Testament, die von solchen reden, die die wahre
christliche Freiheit nicht verstanden hatten, die schwach waren, die noch an
gewissen Dingen hingen, die aus der Zeit vor ihrer Bekehrung waren und da sagt der
Apostel, nehmt Rücksicht auf sie. Ihr könnt sie nicht mit eurer vermeintlichen
christlichen Freiheit rücksichtslos überfahren, nehmt Rücksicht auf sie,
damit sie auch einmal dahin kommen, das zu verstehen, aber ihr müsst ihr schwaches
Gewissen erst einmal berücksichtigen und versuchen, ihnen das Verständnis über
die wahre christliche Stellung zu schenken und der Apostel Paulus tat das.
Er sagte, ich will lieber mein Leben lang kein Fleisch essen, als nur dadurch,
dass ich etwas tue, was meinem Bruder zum Anstoß ist und sein Gewissen dann
belastet, weil er schwach ist. Auch da war es der Wille des Herrn, solche
Schwachen zu heilen, sie zu einem wirklichen Verständnis ihrer Stellung in
Christus zu führen. Das tat der Jesus in vollkommener Weise und wir lernen von
ihm, wenn wir jetzt ein Beispiel herausgreifen, in Lukas 24, wo der Herr
Jesus sich als Hirte, als Seelsorger um zwei Seelen bemüht von den Seinen.
Das heißt in Lukas 24, Vers 13, und siehe zwei von ihnen, zwei von ihnen, von diesem
Kreis der Jünger, der Nachfolger des Herrn. Es waren nicht von den zwölf, aber zu dem
größeren Kreis der Jünger, der Nachfolger des Herrn gehörten auch diese zwei und
diese zwei gingen an demselben Tag in ein Dorf mit Namen Emmaus, 60 Stadien von
Jerusalem entfernt. Der Jesus hatte seinen Jüngern gesagt,
sie sollten in Jerusalem bleiben, dort würden sie ihn sehen.
Aber diese zwei, sie verließen diesen Ort, sie gingen nach Emmaus.
Sagst du, ja, da haben die auch gewohnt. Ja, natürlich, sie gingen nach ihrem Haus.
Das war jetzt kein böser Weg in dem Sinne. Sie gingen natürlich in ihr Haus,
aber sie verließen den Ort, wo der Herr den Seinen begegnen wollte und sie
gingen wieder in ihren eigenen Bereich. Sie waren, ich habe es gestern Abend schon
zum Schluss gesagt, sie waren enttäuscht. Es waren Gläubige, die in ihrer Seele
tief enttäuscht waren. Sie hatten Erwartungen gehabt und jetzt war alles
anders gekommen. Ist das nicht oft der Grund für manche
Not und Enttäuschung, auch im Leben der Gläubigen, dass wir gewisse
Vorstellungen, gewisse Erwartungen gehabt haben, ja und dann ist alles ganz anders
gekommen, als wir das gedacht hatten. Und dann sind sie enttäuscht und dann gehen
sie von Jerusalem nach Emmaus, diese beiden. Und es heißt, sie unterhielten
sich miteinander über dies alles, was sich zugetragen hatte. Da gehen also zwei
miteinander den Weg nach Emmaus, enttäuscht und auch mit Fragen im
Herzen und unterhalten sich darüber. Glaubst du, wenn das so ist im Leben des
Glaubens, dass wir Nöte haben, dass wir auch vielleicht enttäuscht sind, wie
alles so gelaufen ist und dann unterhalten wir uns darüber, dass das
der Herr nicht zur Kenntnis nehmen würde, auch heute noch. Damals hat der Herr das
zur Kenntnis genommen, dass da zwei waren, die sich über diese Dinge unterhielten.
Denn wir finden dann, dass der Herr Jesus selbst sich näherte und mit ihnen ging.
Diese zwei, ich sage das jetzt vielleicht zu Beginn schon, ohne dass ich da jetzt
allzu doktrinär sein will, aber für mich persönlich glaube ich, dass diese beiden
ein Ehepaar waren, die da nach Emmaus gingen.
Ich will das auch erklären, warum ich das glaube.
Sie gingen dorthin, wir wissen ja, wie der eine heißt. Das wird uns in Vers 18
gesagt. Einer aber mit Namen Kleopas. Und dass der verheiratet war, wissen wir
auch. Das steht in Johannes 19, Vers 25.
Bei dem Kreuz Jesu standen aber seine Mutter und die Schwester seiner Mutter,
Maria, die Frau des Kleopas. Was meinst du wohl, mit wem der Kleopas
zusammen gewohnt hat, wenn er verheiratet war?
Wahrscheinlich mit seiner Frau. Und er ging ja nach seinem Haus. Aber es gibt
noch einen weiteren Grund für mich und das ist 1. Korinther 15.
1. Korinther 15 ist das Kapitel der Auferstehung und da der Korintherbrief uns die
Ordnung in der Versammlung Gottes zeigt, findest du in 1. Korinther 15, wenn es
um die Zeugen der Auferstehung geht, nur die männlichen Zeugen berichtet. Da
findest du keine Erscheinung in der Auferstehung, wo er Frauen erschienen ist.
Maria Magdalene findest du da nicht, in 1. Korinther 15 und auch die Amorsjünger
nicht. Die stehen da nicht. Aber es wäre sehr schwer zu verstehen, warum sie da
nicht stehen, wenn es zwei Männer gewesen wären. Denn alle anderen Stellen, die
dort zitiert sind, sind Stellen, wo der Herr Jesus einzelnen Männern oder eben
den 12 oder den 500 Brüdern auf einmal und so weiter dort erschienen ist. Nun die
Frage ist nicht so ganz wichtig, wie man darüber denkt, aber ich glaube schon uns
zeigt das etwas. Hier finden wir zwei, ein Ehepaar und wenn wir das jetzt mal
geistlich anwenden, die Frau hatte unter dem Kreuz des Herrn Jesus gestanden und
es waren welche, die dem Auferstandenen begegnet sind. Wenn wir das einfach mal
so anwenden auf unsere Ehen und Familien, solche, die eine geistlicher
Weise beim Kreuz des Herrn Jesus gestanden haben, die den Auferstandenen
kennengelernt haben, mit ihm Erfahrungen gemacht haben,
die werden auf diesem Weg eine gesegnete Ehe führen und die werden den Herrn bei
sich in ihrem Leben, in ihrem Haus erfahren. Wir werden das ja noch sehen.
Hier sind sie noch soweit, dass sie niedergeschlagen sind. Sie gehen und
bereden sich miteinander und dann heißt es, Jesus selbst näherte sich ihnen und
ging mit ihnen. Ja, der Jesus geht immer den Seinen nach, auch wenn sie vielleicht
auf einem Weg sind, von dem er sie später wieder zurückführen wird, aber er geht
ihnen. In England habe ich ein Lied kennengelernt, das heißt
The love that will not let me go, in Deutsch die Liebe, die mich nicht gehen lässt.
Die Liebe des Herrn Jesus wird uns nachgehen, wenn wir einen Weg gehen, auf
dem er uns nicht haben möchte und das sollte eben das Kennzeichen jedes
Hirtenherzens sein, dass wir solche, die vielleicht auf Wege geraten, aus welchem
Grund auch immer, die wegführen von dem Herrn Jesus, dass wir sie nicht gehen
lassen in unseren Herzen, abschreiben, abhaken.
Vielleicht mag das bei uns sein, dass wir Dinge vielleicht sogar sehen, kommen sehen.
Wie war das denn bei dem jungen Mann in Apostelgeschichte 20, bei dem Eutychus,
der da im Fenster saß. Von dem heißt es, er saß also da im Fenster, was er immer
schon ein gefährlicher Platz ist, der war nicht so, wie das eine Frau in Israel
einmal sagte, ich wohne in mitten meines Volkes.
Der war nicht in der Mitte, der war am Rand, halb drinnen, halb draußen, schon immer
gefährlich und dann heißt es von ihm, er fiel in einen tiefen Schlaf.
Man fällt nicht von jetzt auf gleich in einen tiefen Schlaf. Das hat eine
Vorgeschichte, das siehst du kommen. Ich habe das im Unterricht immer gemerkt,
wenn die Leute eingeschlafen sind und in der Versammlung sieht man das auch, wenn
man so langsam anfängt einzuschlafen. Das geht ja nicht von jetzt auf gleich und
dann fiel der aus dem Fenster und da war plötzlich ein großes Geschrei.
Wieso hat denn niemand das gesehen vorher? Hat niemand gesehen und ihm mal
gesagt, hör mal Eutychus, wenn du nicht aufpasst, ich sehe das schon kommen,
du schläfst ja gleich ein und dann fällst du da raus. Ich habe Angst um dich, komm mal lieber.
Aber als er dann rausgefallen war, ja, da war ein großes Geschrei nicht.
Da sagen wir, ja, das habe ich immer mal kommen sehen, wie das mal mit dem enden wird.
Ja, wenn du das hast kommen sehen, warum wartest du denn dann, bis es zu spät ist?
Ein Hirtenherz wird nicht warten, bis jemand weg ist, um dann darüber zu
jammern. Wenn du das siehst, dann wirst du versuchen, einem solchen zu helfen.
Der Jesus hat gesehen, dass da Herzen waren, die nicht mehr für ihn brannten
und er ist ihnen nachgegangen, näherte sich ihnen, geht mit ihnen.
Sie haben ihn nicht erkannt und dann sagt er, was sind das für Reden, die er im
Gehen miteinander wechselt. Ja, der Jesus, das haben wir gestern Abend schon gesagt,
hat immer wieder durch Fragen die Herzen der Menschen geöffnet.
Da können wir auch von lernen. Er hat gefragt, sag mal, wie ist das denn mit euch?
Ihr seid so niedergeschlagen und ihr redet miteinander, worum geht das denn?
Wenn wir das merken, dass der andere niedergeschlagen ist, dass wir ihn fragen,
sag mal, wie sieht das aus mit dir? Ich habe den Eindruck, du bist niedergeschlagen.
Was ist denn der Grund dafür? Ja, und dann sagt der eine von ihnen, Kleopas, der Mann,
sagt dann zu dem Herrn Jesus, ja, wie kannst du sowas fragen? Das weiß doch
jeder. Bist du denn der Einzige hier in Jerusalem, der nicht mitbekommen hat, was
in diesen Tagen geschehen ist? Natürlich wusste der Jesus das, aber er
fragt trotzdem noch mal, was denn? Er möchte gerne, der Jesus, dass wir ihm
das sagen. Manchmal kommt der Gedanke auf, dass wir sagen, ja, wir brauchen dem
Herrn das doch im Gebet gar nicht zu sagen, der weiß das doch sowieso alles.
Natürlich weiß er das, aber er möchte, dass wir ihm das sagen, was in unserem
Herzen ist. Und so sagt er, was denn? Das von Jesus, dem Nazarener, der ein Prophet
war, mächtig im Werk und Wort vor Gott. Ja, sie hatten ihn noch nicht wirklich
erkannt. Was sie sagen, stimmt ja alles, aber er war viel mehr als das, als ein
Prophet, der mächtig im Wort und Werk gewesen war. Und dann kam der entscheidende
Punkt, wir aber hofften, ja, sie hatten ihre Vorstellungen, wie das gehen würde
und was jetzt passieren würde. Wir aber hofften, dass er der sei, der Israel
erlösen sollte. Zwei wichtige Punkte, eben die erste, wir aber hofften. Das ist
immer so oft der Anfang unserer Probleme, dass wir unsere eigenen
Vorstellungen haben, wie die Dinge gehen müssten.
Das fängt schon bei der Bekehrung an. Na, man hatte auch so seine Vorstellung. Ich
aber dachte, der Prophet würde jetzt kommen und seine Hand schwingen und so
weiter und so fort. Und hier sagen sie, wir aber hofften, dass er Israel erlösen
soll. Das ist der zweite Punkt. Sie waren mit sich beschäftigt, mit Israel und mit
der Zukunft Israels. Sie waren nicht so sehr mit der Person
des Herrn beschäftigt. Da muss der Herr sie nachher erst hinführen.
Sie waren mit sich beschäftigt und ist das nicht auch wieder eines unserer
Nöte, auf das wir statt mit dem Herrn mit uns beschäftigt sind. Was mit uns
alles geschieht und die Vorstellungen, die wir haben, wie das gehen mag. Und dann
läuft es vielleicht alles ganz anders. In den Wegen des Herrn. Und dann sind wir
enttäuscht. Ja, und jetzt hatten sie alles mögliche erlebt. Diese ganze Erlebnisse
der Auferstehung, die sie alle Jünger natürlich völlig überforderten, wo sie
nichts mit anfangen konnten. Das leere Grab, der Bericht der Frauen, das alles
war ihnen zu viel. Das konnten sie nicht begreifen und es ist ja auch verständlich.
Und das hatte sie dann dahin geführt, enttäuscht und traurig aus Jerusalem
wegzugehen. Und jetzt sagt der Herr zu ihnen, oh ihr
unverständigen und trägen Herzens, an alles zu glauben, was die Propheten
geredet haben. Ja, der Jesus, wenn er mit den Seinen
redete, der konnte auch mal sehr deutlich werden.
Er redet sie hier an und sagt, ihr unverständigen und trägen Herzens. Ist
das nicht vielleicht auch das, was der Herr uns sagen muss, dass wir trägen
Herzens sind, dass wir in unserem Herzen nicht fähig sind, erstens zu glauben, zu
glauben. Er sagt, unverständigen und trägen Herzens zu glauben.
Was, das sage ich gleich, aber ich bleibe erst mal bei diesem Wort zu glauben.
Ist es nicht oft Unglaube, Kleinglaube in unseren Herzen, der unseren Weg kennzeichnet
und entsprechende Folgen dann auch in unserem Leben hat.
Hatzenthaler hat einmal gesagt, wir brauchen keinen großen Glauben, sondern wir
brauchen den Glauben an einen großen Gott. So wie Hatzenthaler das gemeint hat,
hat er ja recht, aber trotzdem steht in der Bibel von Kleinglauben und von
großen Glauben. Immer wieder hat der Jesus seine Jünger getadelt, wegen ihres
Kleinglaubens. Andererseits hat er sich verwundert über den großen Glauben, den
er in einem, der gar nicht von seinem Volk war, einem von den Nationen gefunden
hatte. Nun, es ist klar, wenn wir großen Glauben in dem Sinne haben, dass wir
unserem Herrn Großes zutrauen und ihm darauf unser Vertrauen auf ihn setzen,
dann ehrt ihn das. Und Kleinglaube verherrlicht nicht den Herrn, sondern ist
nur immer wieder ein Bild unserer Schwachheit, wenn wir ihm das nicht
zutrauen. Vielleicht singen wir dann in irgendwelchen
Liedern, was der Herr alles vermag, aber wenn es dann wirklich in unserem Leben
darauf ankommt, ja dann tun wir das gar nicht mehr so mit dem Glauben.
Dann sagen wir, ach das hat alles keinen Zweck mehr und es ist alles so schwierig
und da kann man sowieso nichts mehr ändern. Und dass der Herr auch heute noch
ändern kann und in unserem Leben eingreifen kann, ihm zu vertrauen, zu
glauben. Aber dann gab es noch einen entscheidenden Punkt, den der Herr betont,
der sagt, trägenherzens an alles zu glauben, was die Propheten geredet haben.
Das ist oft der Punkt, dass wir wirklich an alles glauben, was er gesagt hat, kommen
nicht manche Situationen dadurch hervor, dass wir eben nur Teile des Wortes Gottes
im Glauben erfassen und anderes vernachlässigen, ein schiefes Bild haben.
Nein, er sagt, ihr müsst alles glauben. Das ganze Wort Gott ist, alles was die
Propheten geredet haben, zu glauben.
Mit manchen Stellen der Schrift haben wir dann schon etwas mehr Probleme, sie
wirklich zu glauben. Natürlich stehen sie in Gottes Wort und
wir nehmen sie ja auch als Gottes Wort an, aber das ist nur die eine Sache, etwas
anders ist es, das dann auch wirklich zu glauben. Dass der Herr das wirklich tun
wird, dass er zu seinen Verheißungen steht, alles zu glauben, was die Propheten
geredet haben. Und dann richtet er ihren Blick weg von sich selbst, von Israel, von
ihrer eigenen Situation und richtet sie hin auf seine eigene Person.
Sie hatten gesagt und wir hofften, er würde Israel erlösen. Sie waren mit
Israel beschäftigt, so wie wir vielleicht mit uns beschäftigt sind. Und dann sagt
er Jesus ihnen, musste nicht der Christus dies leiden und in seine
Herrlichkeit eingehen? Er sagt, jetzt richtet mal euren Blick
weg von Israel und von dem, was mit Israel passieren wird und richtet mal
euren Blick auf Christus. Von ihm reden die Schriften. Und musste Christus nicht
dies leiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Wenn ihr nicht nur mit der
zukünftigen Herrlichkeit Israels beschäftigt gewesen wärt, sondern mit
Christus, dann hättet ihr doch merken müssen, dass es auch Stellen gibt in den
Schriften, die von den Leiden des Christus und den Herrlichkeiten danach
reden. Nicht nur Stellen, die von der Herrlichkeit des Reiches reden, da waren
sie mit beschäftigt, verständlicherweise. Aber es gab auch Stellen, die von einem
leidenden Christus sprachen. Die hatten sie gerne vernachlässigt. Und da richtet
der Herr sie darauf hin. Und dann heißt es von ihm, von Mose und von allen
Propheten anfangend, erklärt er ihnen in allen Schriften das, was ihn selbst
betraf. Dann haben sie auf diesem Weg nach Emmaus die Unterweisung ihres Herrn
selbst, der ihnen die Schriften öffnet und ihnen in allen Schriften. Das war ja
ihr Problem gewesen. Es gab einige Schriften, die sie
wahrscheinlich sehr gut verstanden hatten, die von der Herrlichkeit Israels
redeten. Aber er sagt, in allen Schriften, von Mose anfangend, das ganze alte
Testament, hat er ihnen das erklärt, was ihn selbst betraf. Und dann verliert ihre
eigene Situation an Wichtigkeit. Sie gerät aus dem Blickfeld, weil sie jetzt
Christus betrachten. Sie sind mit seiner Person beschäftigt, mit dem, was ihn
betraf. Sie hatten das zwar alles nicht erwartet, wie das gekommen war, aber jetzt
zeigt er ihnen, dass der Tod, die Leiden, die Auferstehung und die darauf folgende
Herrlichkeit des Herrn, dass das etwas war, was in den Schriften enthalten ist.
Und im übertragenen Sinne ist das auch nicht selten das Heilmittel für uns, wenn
wir vielleicht enttäuscht sind, weil die Dinge nicht so gelaufen sind, wie wir uns
das gedacht haben. Wenn wir dann uns mit Christus beschäftigen, mit seiner Person,
wenn unsere eigene Situation in den Hintergrund tritt, weil unsere Herzen
erfüllt sind von ihm, von seiner Person, die wir überall in den Schriften finden.
Er zeigt ihnen, dass das große Thema der Schriften nicht Israel, sondern Christus
ist und dass sie von ihm lernen. Auf diesem Wege der Unterweisung, die sie da
unterwegs haben, kommen sie dann schließlich in dem Dorf an, wohin sie
gingen. Und er stellte sich, als wolle er weitergehen.
Der Jesus wird sich uns nie aufdrängen und wahrer Dienst an den Seelen kann sich
nicht aufdrängen. Da muss ein Verhältnis sein des Vertrauens, wo das Verlangen da
ist, sich zu öffnen. Der Jesus tut so, als wollte er weitergehen.
Und dann heißt es, sie nötigten ihn, sie nötigen ihn, sie drängen auf ihn ein.
Dieses Wort finden wir zweimal im Neuen Testament, einmal hier, wo es die Emmaus
Jünger sind, die den Herrn nötigen. Und das finden wir noch einmal in der
Apostelgeschichte bei Lydia, die nach ihrer Bekehrung den Paulus und seine
Mitarbeiter nötigte, in ihr Haus einzukehren. Wo in beiden Fällen der
Wunsch, den Herrn oder die Boten des Herrn ins Haus aufzunehmen, um noch mehr
von dem zu hören, was die Herzen bewegt hatte.
Sie nötigen den Herrn, bleibe bei uns, denn es ist gegen Abend und der Tag hat
sich schon geneigt. Bleibe bei uns. Ist das nicht eine Bitte, die wir auch dem
Herrn stellen dürfen? Bleibe bei uns. Ja, der Tag hat sich geneigt. Die Zeit, die
wir noch hier auf dieser Erde haben, sie geht dem Ende entgegen. Bleibe bei uns.
Es ist gegen Abend. In dieser Zeit des Endes haben wir den Herrn auch so nötig,
dass er bei uns bleibt. Und dann heißt es, er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben.
Er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben. Wenn du diesen Wunsch hast, dem Herrn
gegenüber, Herr, ich möchte, dass du bei mir bleibst, in meinem Leben diesen
zentralen Platz einnimmst, dann wird der Herr nicht weggehen.
Er stellte sich so, als wollte er weggehen. Er wollte ja gar nicht weggehen.
Er stellte sich so, weil er gerne aus ihren Herzen den Wunsch hören wollte,
bleibe bei uns. Und als sie ihn darum bitten, da geht er hinein, um bei ihnen
zu bleiben. Und dann passiert etwas Merkwürdiges. Der Jesus wird von diesen,
von diesem Ehepaar eingeladen, in ihr Haus zu kommen, ihr Gast zu sein. Und dann
geht er hinein. Aber der Jesus, wenn du wirklich seinen Segen erfahren willst,
dann kann der Herr Jesus in deinem Hause nicht als Gast verweilen.
Der Herr übernimmt, sobald er in dem Haus ist, die Rolle des Hausherrn. Er nimmt
das Brot, dankt dafür und bricht es und reicht es ihnen. Sie haben eine Mahlzeit.
Normalerweise wäre es die Aufgabe des Hausherrn gewesen, jetzt für die Speisen
zu danken. Es geht hier ja nicht um das Abendmahl, es ist eine normale Mahlzeit,
die sie da einnehmen. Aber der Herr macht das. Er übernimmt jetzt hier die
Rolle des Hausherrn. Er muss auch in unseren Häusern, in unserem Leben der Herr sein.
Er nimmt das, er dankt dafür, reicht es ihnen und dann heißt es, ihre Augen
wurden aufgetan und sie erkannten ihn. Im Lukas-Evangelium, wo der Herr Jesus als
Mensch vor uns steht, finden wir den Herrn Jesus mehr als in allen anderen
Evangelien im Gebet. Beten ist ein Zeichen der Abhängigkeit von Gott und
er ist hier als abhängiger Mensch dargestellt und 14 mal, 2 mal, 7 mal
betet der Jesus im Lukas-Evangelium. Das ist hier das letzte Gebet, das er hier im
Lukas-Evangelium betet. Er dankt für dieses Brot mit dem Ergebnis, dass ihre
Augen aufgetan werden und sie ihn erkennen.
Das möchte der Herr auch heute und das sollte auch das Ziel jeder Bemühungen
um die Seelen sein, dass geistlicherweise die Augen geöffnet werden, um ihn zu
erkennen, die Person unseres Herrn und zwar so, wie wir ihn heute erkennen. Das
finden wir bildlich hier, es heißt nämlich direkt hinterher und er wurde
ihnen unsichtbar. Es heißt nicht, er war auf einmal nicht
mehr da, sondern er wurde ihnen unsichtbar, so wie wir heute den Herrn
Jesus erleben. Wir sehen ihn nicht mit unseren Augen, er ist unsichtbar für uns,
aber wir sehen ihn mit den Augen des Glaubens. Von Mose heißt es, als sähe er
den Unsichtbaren. Der, der mit den natürlichen Augen nicht zu sehen ist, wie
Petrus sagt, wir lieben ihn, obgleich wir ihn nicht gesehen haben.
Er ist unsichtbar für die natürlichen Augen und doch können unsere Augen
aufgetan werden, um ihn zu erkennen. Mit den Augen des Glaubens, den Herrn zu
sehen, so wie er ist. Und was ist das Ergebnis? Also dann, sie ihn dann nicht
mehr sehen, den sie erkannt haben, dann heißt es, brannte nicht unser Herz in
uns, als er auf dem Weg zu uns redete und als er uns die Schriften öffnete.
Auf einmal sagen sie, wenn sie noch mal darüber nachdenken, über diese Zeit, die
sie mit dem Herrn gegangen waren, da sind unsere Herzen brennend geworden, Herzen,
die kalt geworden waren vorher, die enttäuscht waren, die schwer waren, als
sie den Weg nach Emmaus gingen. Aber auf einmal, durch die Beschäftigung mit der
Person des Herrn, brennen ihre Herzen wieder für den Herrn.
Das ist letztlich das, was der Herr und jeder Hirtendienst bezwecken möchte, dass
Herzen wieder brennend werden für die Person des Herrn Jesus. Und wenn das so
ist, wenn unsere Herzen wieder brennen für den Herrn, dann bringt uns das eine
Energie, die sie vorher gar nicht kannten, als sie noch enttäuscht nach Emmaus
gingen. Da hatten sie zu dem Herrn gesagt, Herr, es ist schon Abend, es ist schon
spät, bleib hier. Jetzt, etwas später, der Herr ist nicht mehr da, ist es ja auch
nicht früher geworden, es war immer noch spät. Und doch kann sie das alles nicht
hindern, denselben Weg wieder zurück zu gehen, den sie vorher gegangen waren.
Sie stehen zur selben Stunde auf, sie haben nicht gesagt, naja, das ist ja zu spät,
jetzt wieder nach Jerusalem zu gehen. Nein, sie machen sich auf und gehen
wieder nach Jerusalem zurück, wo sie die Elf versammelt finden.
Da das ihr Herz wieder für den Herrn brannte, hatte zur Folge, dass sie auch
wieder da sein wollten, wo die Seinen waren, wo sie sich so ein wenig von
entfernt hatten. Sie kehren wieder zurück, sie gehen wieder dahin, wo die
anderen auch sind und die anderen sagen ihnen, der Herr ist wirklich auferweckt
worden. Wir haben den Beweis dafür, er ist in Petrus erschienen und sie können
dann erzählen, was auf dem Weg geschehen war, wie auch sie den Herrn erlebt hatten
und er erkannt worden war. Da finden wir Gläubige zusammen, die jeder für sich
etwas berichten können über das, was sie mit dem Herrn erlebt haben, was sie an
dem Herrn erkannt haben. Ist das nicht ein besonderer Segen, wenn wir
miteinander Gemeinschaft haben und jeder etwas beitragen kann, was er an dem
Herrn gesehen und von ihm erkannt hat, weil die Herzen für den Herrn brennen
und weil manche vielleicht erfahren haben, dass sie auf Wegen waren, tiefer
Enttäuschung, in Gefahr standen, diesen Platz wieder zu verlassen und wie der
Herr sie wieder zurückgebracht hat, ihre Herzen wieder brennend wurden für den
Herrn und dann kamen sie wieder zurück. In diesem Kapitel, das will ich
abschließend erwähnen, Kapitel 24, da finden wir acht Dinge, die der Herr
öffnet. Es ist das Kapitel der offenen Dinge sozusagen. Das erste, was uns ganz
am Anfang des Kapitels, haben wir nicht gelesen, finden, ist das offene Grab.
Damit beginnt dieses Kapitel, dass das Grab offen ist, weil der Herr Jesus
auferstanden ist. Zweitens finden wir die geöffneten Schriften.
Die Bibel war nicht ein versiegeltes Buch für sie. Der Herr hatte ihnen die
Schriften geöffnet, erklärt, was die Schriften beinhalten.
Das dritte ist, er hat ihnen die Augen geöffnet. Ihn zu erkennen, geöffnete Augen
für den Herrn Jesus zu haben, ist eine besonders wichtige Sache, die er auch
bewirken möchte. Aber dann haben wir auch, dass er ihnen die Herzen geöffnet hat,
dass ihre Herzen, die kalt und verschlossen waren, für ihn wieder
brannten, dass ihr Herz sich ihm öffnete. Dann finden wir, dass ihr Haus sich ihm
öffnet, dass sie sagen, Herr bleibe bei uns, kehre ein in unser Haus.
Der Herr möchte einmal in unserem ganz persönlichen Leben, dass wir ihm unser
Leben, unser Herz öffnen, aber wir sollen ihm auch unser Haus öffnen.
Unsere Lebensumstände, persönlich, dass er da hineinkommen kann.
Dann hat er ihnen am Ende des Kapitels, was wir dann nicht mehr gelesen haben,
er hat noch etwas getan, noch drei Dinge, er hat ihnen das Verständnis geöffnet.
Das lesen wir in Vers 45. Dann öffnete er ihnen das Verständnis, die Schriften zu
verstehen. Nicht nur die Schriften hat er ihnen geöffnet, sondern auch ihr
Verständnis dafür, dass sie das, was sie jetzt in den Schriften gelesen hatten,
auch wirklich verstehen konnten. Sie waren durch ihre jüdische Gedanken, die
sie hatten, in manchen Dingen einfach gebunden, konnten das nicht verstehen, bis
er ihnen das Verständnis öffnete. Und am Ende des Kapitels finden wir noch
Vers 51, den geöffneten Himmel. Der, der aus dem Grab auferstanden war, der dann
noch über 40 Tage hin den Seinen erschienen ist, wird hinaufgetragen in
den Himmel. Sie sehen den offenen Himmel und den
Herrn in den Himmel hinaufgetragen. Und das Letzte, was wir finden in Vers 58,
ist, dass ihnen dann auch der Mund geöffnet wird.
Dieses Evangelium endet damit, dass sie Gott loben und preisen für das, was sie
jetzt erlebt hatten. Anfangs so traurig, aber jetzt sind es welche, die Jünger hier,
die Gott loben und preisen. Das ist das, was der Herr letztlich in unserem Leben
bewirken möchte, dass unser Leben dazu führt, dass wir Gott loben und preisen.
Für die Wege, die er mit uns gegangen ist, für das, was er mit uns getan hat,
aber besonders für das, was wir an Herrlichkeiten und Schönheiten an ihm
gesehen haben. Weil er uns mit seiner Person beschäftigen will, unsere Blicke
weglenken von uns selbst auf ihn hin. Das war die Aufgabe, die der Herr hier an
diesen zwei Seelen getan hat, mit einem Erfolg, der für uns zu unseren Herzen
redet, dass Herzen wieder brennend wurden für ihn.
Wir möchten, so der Herr will, morgen dieses Thema abschließen mit dem Thema
der Herr führt das Werk an einer Seele zum Abschluss. Wir wollen sehen, wie der
Herr mit seinem Jünger Petrus gehandelt hat und dass der Herr, wenn er sich mit
Seelen beschäftigt, nicht auf halbem Weg stehen bleibt, sondern die Arbeit, die er
tut an deiner und meiner Seele auch zu einem Ende führt, das ihn letztlich
verherrlicht. …
Transcrição automática:
…
Wir lesen heute Abend einige Abschnitte aus den vier Evangelien. Zuerst aus Matthäus 26.
Matthäus 26, Abvers 31. Dann spricht Jesus zu ihnen, ihr werdet alle in dieser Nacht an mir
Anstoß nehmen. Denn es steht geschrieben, ich werde den Hirten schlagen und die Schafe der Herde
werden zerstreut werden. Nach meiner Auferweckung aber werde ich euch vorausgehen nach Galiläa.
Petrus aber antwortete und sprach zu ihm, wenn alle an dir Anstoß nehmen werden, ich werde niemals
Anstoß nehmen. Jesus sprach zu ihm, weil ich sage dir, dass du in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht,
mich dreimal verleugnen wirst. Petrus spricht zu ihm, selbst wenn ich mit dir sterben müsste,
werde ich dich nicht verleugnen. Ebenso sprachen auch alle Jünger. Vers 40. Und er kommt zu den
Jüngern und findet sie schlafend. Und er spricht zu Petrus, also nicht eine Stunde vermochtet ihr
mit mir zu wachen. Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt. Der Geist zwar ist
willig, das Fleisch aber schwach. Vers 50 in der Mitte. Dann traten sie herzu und legten die Hände
an Jesus und griffen ihn. Und siehe, einer von denen, die mit Jesus waren, streckte die Hand
aus, zog sein Schwert und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. Vers 58.
Petrus aber folgte ihm von Weitem bis zu dem Hof des Hohenpriesters und ging hinein und setzte sich
zu den Dienern, um das Ende zu sehen. Vers 69. Petrus aber saß draußen im Hof. Und eine Magd
trat zu ihm und sprach, auch du warst mit Jesus, dem Galilea. Er aber leugnete vor allen und sprach,
ich weiß nicht, was du sagst. Als er aber in das Tor hinausgegangen war, sah ihn eine andere und
sie spricht zu denen dort, dieser war mit Jesus, dem Nazarea. Und wiederum leugnete er mit einem
Eid, ich kenne den Menschen nicht. Kurz darauf aber traten die Dastehenden herzu und sprachen
zu Petrus, wahrhaftig, auch du bist einer von ihnen, denn auch deine Sprache verrät dich. Da
fing er an zu fluchen und zu schwören, ich kenne den Menschen nicht. Und sogleich krähte der Hahn.
Dann aus Lukas 22. Lukas 22, ab Vers 31. Der Herr aber sprach, Simon, Simon, siehe der Satan hat
begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, damit dein Glaube nicht
aufhöre. Und du bist du einst umgekehrt, so stärke deine Brüder. Vers 60 in der Mitte. Und sogleich
während er noch redete, krähte der Hahn und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an. Und
Petrus erinnerte sich an das Wort des Herrn, wie er zu ihm gesagt hatte, ehe der Hahn heute kräht,
wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. Einen Vers aus
Markus 16. Markus 16, Vers 7. Aber geht hin, sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er euch vorausgeht
nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Noch einmal aus dem Lukas-Evangelium,
aus Lukas 24. Lukas 24, Vers 34. Der Herr ist wirklich auferweckt worden und dem Simon erschienen.
Und dann noch zum Abschluss aus Johannes 21. Johannes 21, ab Vers 15. Als sie nun gefrühstückt
hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus, Simon, Sohn Jonas, liebst du mich mehr als diese? Er spricht
zu ihm, Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Er spricht zu ihm, Weide, meine Lämmlein.
Wiederum spricht er zum zweiten Mal zu ihm, Simon, Sohn Jonas, liebst du mich? Er spricht zu ihm,
Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Er spricht zu ihm, Hüte, meine Schafe. Er spricht
zum dritten Mal zu ihm, Simon, Sohn Jonas, hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, dass er zum
dritten Mal zu ihm sagte, hast du mich lieb? Und spricht zu ihm, Herr, du weißt alles, du erkennst,
dass ich dich lieb habe. Jesus spricht zu ihm, Weide, meine Schafe. Wahrlich, wahrlich, ich sage
dir, als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und wandeltest, wohin du wolltest. Wenn du aber alt
geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und hinbringen,
wohin du nicht willst. Dies aber, sagte er, andeutend, mit welchem Tod er Gott verherrlichen
sollte. Und als er dies gesagt hatte, spricht er zu ihm, Folge, mir nach. Petrus wandte sich um und
sieht den jünger Nachfolgen, den Jesus liebte, der sich auch bei dem Abendessen an seine Brust
gelehnt und gesagt hatte, Herr, wer ist es, der dich überliefert? Als nun Petrus diesen sah,
spricht er zu Jesus, Herr, was wird aber mit diesem? Jesus spricht zu ihm, wenn ich will,
dass er bleibe, bis ich komme. Was geht es dich an? Folge du mir nach. Soweit das Wort Gottes.
Wir haben an diesen Abenden über die Frage nachgedacht, wie bekomme ich ein Hirtenherz
für meine Geschwister? Und wir haben uns gesagt, wir lernen von dem großen Hirten der Schafe. Wenn
wir den Herrn Jesus betrachten, dann seinen Hirtenhandel, dann lernen wir, mit welch einem
Herzen, mit welch einer Gesinnung, in welcher Art und Weise wir mit unseren Geschwistern,
unseren Brüdern und Schwestern, denen die uns anvertraut sind, umgehen. Wir haben am ersten
Abend das Thema gehabt, der Jesus nimmt sich seiner Herde an. Wir haben anhand von Ezekiel 34 gesehen,
in welcher Weise der Jesus sich um die Seinen kümmert, um seine Herde, wie vielfältig seine
Tätigkeit ist und dass wir da auch für unseren Umgang miteinander manches lernen können.
Gestern Abend war das Thema der Jesus als der Seelsorger der Seinen und wir haben gesehen,
wie der Jesus diesen zwei tief enttäuschten Jüngern nachgegangen ist, die nach Emmaus gingen,
wie er auf dem Wege zu ihnen geredet hat, wie er ihre Herzen wieder brennend gemacht hat für ihn
und sie letztlich wieder zurückgeführt hat an den Ort, wo er in der Mitte seines Volkes
erscheinen wollte. Heute Abend ist unser Thema, der Jesus führt das Werk an einer Seele zum
Abschluss. Wenn wir das Handeln des Herrn mit Petrus betrachten, dann werden wir sehen,
dass der Jesus an der Seele dieses Jüngers arbeitet und dieses Werk der Wiederherstellung
zu einem Abschluss führt. Das heißt, dass Petrus hinterher wieder völlig hergestellt ist in einem
Zustand, wo er zur Ehre Gottes seinen Weg geht und wo er den Dienst, den der Herr ihm aufträgt,
tun kann. Und das muss jede Beschäftigung mit Seelen, die zu Fall gekommen, die vom Wege
abgekommen sind, wo es um die Wiederherstellung einer Seele geht, dann muss ein solches Werk zu
einem solchen Abschluss kommen, wo der Betreffende völlig in die Gemeinschaft mit dem Herrn und den
Geschwistern wiederhergestellt ist, wo er seinen Dienst wieder ausüben kann, wo er einen Weg zur
Ehre des Herrn gehen kann. Wir möchten miteinander jetzt betrachten, wie Petrus auf diesem Weg in der
schlimmsten Stunde seines Lebens, wo er seinen Herrn verleuchtet hat, wie er dort sieben Schritte
abwärts gegangen ist, die letztlich darin gipfelten, dass er den Herrn verleuchtet hat, was der Herr
ihm ja vorhergesagt hatte. Wir werden dann aber auch sehen, die wunderbare Weise, wie der Herr
Jesus auch sieben Schritte mit seinem Jünger geht, um ihn wieder herzustellen, um ihn wieder in die
Gemeinschaft mit sich und den Jüngern zu bringen. Wenn es euch so geht wie mir, dann wird man immer,
wenn man sich mit dem Leben ist Petrus beschäftigt, den Eindruck haben, in einen Spiegel zu schauen.
Petrus ist so ein Mann, den wir in vieler Hinsicht gut verstehen können, weil wir so ähnlich sind wie
er. In seinem Weg, den er so gegangen ist, seine Gedanken und Wege. Er war mit seinem Herrn gegangen,
die dreieinhalb Jahre des öffentlichen Dienstes des Herrn, der ihn in seine Nachfolge berufen hat,
und jetzt steht er vor dem Augenblick, wo der Jesus in der Nacht, die vor ihm steht, wo der
Jesus überliefert wurde. Und der Jesus sagt seinen Jüngern in Matthäus 26, Vers 31, sagt er zu ihnen,
ihr werdet alle in dieser Nacht an mir Anstoß nehmen. Denn es steht geschrieben, ich werde den
Hirten schlagen und die Schafe der Herde werden zerstreut werden. Der Herr spricht davon, dass sich
jetzt das erfüllen wird, was der Prophet Zacharja vorhergesagt hat, dass in dieser Nacht, wo sie den
Herrn Jesus gefangen nehmen werden, seine Jünger ihn alle verlassen werden. Sie werden zerstreut
werden, sozusagen in alle Winde. Sie werden Anstoß nehmen, sie werden ihn verlassen. Das ist das, was
der Jesus ihnen sagt. Er sagt ihnen aber noch mehr. Er spricht davon, dass er nicht nur sterben wird am
Kreuz von Golgatha, sondern dass er auch wieder auferstehen wird. Und nach seiner Auferweckung,
sagt er, werde ich vor euch hergehen nach Galiläa und dort werdet ihr mich wiedersehen. Das war die
Botschaft des Herrn an seine Jünger. Und dann finden wir, dass Petrus darauf reagiert. Und das
ist das Erste, was er tut. Er sagt, wenn alle an dir Anstoß nehmen, ich werde niemals Anstoß nehmen.
Petrus, das ist der erste Schritt auf seinem Weg abwärts, Petrus hat sich in seinem Herzen über
seine Brüder gestellt. Er sagt gewissermaßen, wenn ich das mal mit meinen Worten sagen soll,
für die anderen, da kann ich die Hand ja auch nicht ins Feuer legen, aber was mich betrifft,
ich bleibe bis zum Schluss bei dir. Ich bin, wenn es darauf ankommt, der letzte Treue, den es noch
gibt, ich werde bei dir bleiben. Alle mögen vielleicht an dir Anstoß nehmen, das mag ja sein,
aber ich nicht. Nun sind wir natürlich alle ein bisschen klüger als Petrus. Wir würden sowas
natürlich nicht sagen, aber würden wir das vielleicht denken, in unserem Herzen, dass wir
sagen, naja, wenn da vielleicht jemand vom Wege des Glaubens abguckt, wir haben das gestern Abend
auch berührt, dass wir vielleicht sagen, naja, das habe ich ja schon erwartet bei dem. Mir wird
sowas ja nicht passieren. Dann haben wir schon weder uns erkannt und wir haben uns über unsere
Brüder und Schwestern gestellt. Dann brauchen wir uns nicht wundern, dass der Herr uns auf
einem solchen Weg gewisse bittere Erfahrungen nicht ersparen kann. Petrus sagt, ich werde dich
nicht verlassen. Ich werde keinen Anstoß an dir nehmen. Und dann wird der Herr noch deutlicher in
seinem Wort. Er macht eine prophetische Aussage, die gar nicht misszuverstehen war, die ganz genau
die Situation jener Nacht treffen würde. Er sagt, ehe der in der heutigen Nacht, dieser Nacht, ehe der
Hahn kräht, in einem anderen Evangelium sagt er, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal
verleugnen. Das konnte ja schon gar nicht genauer und konkreter vorhergesagt werden. Petrus, in dieser
Nacht, ich habe dir das gesagt, wirst du mich dreimal verleugnen, bevor der Hahn kräht. Hätte
Petrus nicht jetzt aufwachen müssen, hätte er nicht sagen müssen, Herr, ich brauche deine Gnade, die
mich auf dem Weg bewahrt, damit das nicht passiert. Aber er bestätigt noch einmal das, was er schon
vorher gesagt hatte, indem er sagt, selbst wenn ich mit dir sterben müsste, in einem anderen
Evangelium heißt es, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. Ja, Petrus,
genau das wirst du tun. Petrus wird für den Herrn ins Gefängnis gehen, in der Apostelgeschichte und
er wird auch für ihn in den Tod gehen. Das sagte Herr Eminianus 21 ganz deutlich. Aber nicht, als er
meint, in eigener Kraft wäre er dazu in der Lage. Erst nachdem er seine Lektion gelernt hat, ist er
in der Lage zu so einem Weg. Als Petrus später in der Apostelgeschichte im Gefängnis ist und menschlich
gesprochen damit rechnen muss, am nächsten Tage hingerichtet zu werden, da schläft er in völliger
Ruhe und er ist auch bereit, später, wir kommen da noch zu, für seinen Herrn den Märtyrertod zu
sterben. Aber nicht, weil er sagt, ich schaffe das, ich kann das. Der Reformator Jan Hus, der in
Konstanz auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden ist, befand sich seines Glaubens wegen im Gefängnis
einen Tag vorher, bevor er dort den Märtyrertod starb, in seiner Zelle dort. Und er wollte ausprobieren,
ob er in der Lage war, das, was ihm vorbevor stand, durchzustehen. Und er steckte seine Finger in eine
Kerze, die in seiner Zelle brannte und dann zog er sie schmerzverzerrt zurück und sagte, ich kann das
nicht, das halte ich überhaupt nicht aus. Und am nächsten Tag, als er hingerichtet wurde, gibt es
manche Berichte darüber, in welch einer Kraft dieser Mann in den Tod gegangen ist. Aber diese Kraft
hat er nicht einen Tag vorher, sondern in dem Augenblick, wo er diese Kraft brauchte, hat er sie
ihm gegeben. Vorher hat er gesagt, ich kann das gar nicht. Der amerikanische Evangelist Dwight Moody wurde
einmal gefragt, Herr Moody, glauben Sie, dass Sie in der Lage sind, für Ihren Glauben auf dem
Scheiterhaufen zu sterben? Da hat Moody gesagt, das glaube ich nicht, dass ich das kann. Ich glaube auch
nicht, dass ich die Kraft brauche. Ich brauche die Kraft, um heute Abend hier in Chicago das Evangelium
zu verkünden. Und ich bin überzeugt, der Herr wird mir diese Kraft geben. Sollte ich mal die andere Kraft
brauchen für ihn zu sterben, dann wird der Herr sie mir dann geben, wenn ich sie brauche. Der
Herr gibt uns das nicht im Voraus, damit wir uns darauf was einbilden können. Petrus glaubte, ich
habe die Kraft, ich schaffe das schon. Brauche ich den Herrn gar nicht für. Vielleicht können wir in so
eine Stellung geraten, dass wir unabhängig vom Herrn werden und meinen, wir schaffen das schon.
Da werden wir lernen müssen, dass wir es nicht schaffen. Und Petrus lernt schon sehr bald, dass das
große Bekenntnis, das er auf seinem Munde trug, in der Praxis nicht so aussah. Der Herr nimmt die
Jünger mit, einige von ihnen, da ist auch Petrus bei, nimmt er noch ein Stück weiter mit in diesen
Garten Gezimmer hinein, wo der Herr betet, wo er sich ein wenig weiter zurückzieht von ihnen. Und
er hatte seinen Jüngern gesagt, sie sollten wachen und beten, damit sie nicht in Versuchung kommen.
Als der Herr Jesus dann zurückkommt, findet er sie schlafend. Das war der nächste Schritt. Dass
Petrus nicht wachsam war. Er schlief. Er war eingeschlafen. Der Herr muss ihm sagen, du musst
wachen. Wachsam sein in jeder Stunde. Es war eine Stunde der Versuchung und da mussten sie wach sein
und nicht schlafen. Ja, sie schliefen. Später haben sie noch mal geschlafen und hat der Herr dann sie
noch einmal wieder aufgeweckt. Er hatte mit ihrer Schwachheit Mitleid und dann sagt er noch einmal
zu ihnen, wachet und betet. Hier sagt er zu Petrus, alle waren sehr eingeschlafen, aber er spricht mit
Petrus. Es heißt, er findet sie schlafend und er spricht zu Petrus. Traf ja auch die anderen. Aber
Petrus war der, der diesen Satz gesagt hatte und Petrus ist es mit dem der Herr jetzt handelt. Er
spricht zu Petrus, also nicht eine Stunde vermochtet ihr mit mir zu wachen. Ja, der Herr hatte das
Verlangen, dass die Jünger mit ihm wachen würden, dass sie Anteil nehmen würden an seiner Situation,
diese eine Stunde mit ihm zu wachen, aber sie waren eingeschlafen. Und wenn wir das jetzt einmal nicht
körperlich, sondern geistlich anwenden, dass wir geistlicherweise nicht wachsam sind, dass wir
schläfrig werden, dann sind wir auch nicht wachsam vor uns selbst und vor den Versuchungen, die auf
uns zukommen. Aber das Wachsam sein ist nur die eine Seite. Es war noch etwas Drittes, was Petrus
brauchte, was wir brauchen und das ist das Gebet. Er sagt, wachet und betet, damit ihr nicht in
Versuchung kommt. Ja, der Herr sagt, der Geist zwar ist willig, ich sehe das ja auch, dass ihr
diesen Wunsch in eurem Herzen habt, aber das Fleisch ist schwach. Wenn ihr darauf vertraut,
auf euer Fleisch, dass ihr das schon schafft, dann werdet ihr bei aller Willigkeit immer wieder
erleben, dass das nicht geht. Ihr braucht den Herrn, ihr braucht die Kraft des Herrn, die er
allein geben kann und deswegen brauchten sie das Gebet und brauchen wir das auch. Wachen und beten,
damit ihr nicht in Versuchung kommt. Dann lernen wir etwas Bemerkenswertes jetzt im weiteren Verlauf.
Selbst wenn wir geistlicherweise schläfrig werden und wenn wir auch nicht beten, unabhängig werden,
dann heißt das noch lange nicht, dass wir nichts mehr tun. Man kann geistlich schlafen und doch
sehr aktiv sein. Allerdings ist das dann eine Aktivität des Fleisches und das finden wir bei
Petrus als den vierten Schritt in Vers 51. Als sie dann den Herrn Jesus verhaften, dort im Garten,
da war, wie Matthäus das nennt, einer von denen, die mit Jesus waren. Matthäus deckt so ein wenig
den Mantel des Schweigens darüber, wer das war. Er erwähnt den Namen ja gar nicht in seinem
Evangelium, aber wir wissen aus den anderen Evangelien, dass es Petrus war, von dem er hier
redet. Einer von denen, die mit Jesus waren, zieht sein Schwert und schlägt im Knecht des
Hohenpriesters und hiebt ihm das Ohr ab. Lukas, der Arzt, schreibt das noch etwas genauer. Das
rechte Ohr. Er schlug ihm das Ohr ab. Ja, er wird tätig. Er will seinen Herrn verteidigen in
fleischlicher Weise und richtet Schaden an. Er schlägt ihm das Ohr ab. Und trotzdem, selbst in
dieser Situation, ist noch die Gnade des Herrn zu erkennen. Denn ein Schwert, ist überhaupt
interessant, dass die Jünger die ganze Zeit, wo sie mit dem Herrn gegangen sind, mindestens zwei
Schwerter ständig bei sich trugen. Sie sagen einmal zu dem Herrn Jesus, siehe hier sind zwei
Schwerter. Die hatten sie bei sich. Petrus hat auch eins dabei. Und er dann meint, jetzt müsste
er mal eingreifen, nimmt er das Schwert und schlecht zu. Nun ist ein Schwert ja nicht ein
chirurgisches Instrument zum Abtrennen von Ohren. Petrus hatte nicht die Absicht, ihm das Ohr
abzuschlagen. Er hatte die Absicht, diesen Mann zu töten. Aber der Herr in seiner Gnade hat doch das
Schwert so geführt, dass es nur dazu kam, dass er ihm das Ohr abschlug. Und selbst das, wie wir
wissen aus den Evangelien, selbst das hat der Herr noch wieder geheilt. Lernen wir daraus nicht auch,
dass der Herr in seiner Gnade so manches Mal, wenn wir fleischlich reagiert haben und Schaden
anrichten, dass wir im Nachhinein sagen müssen, der Herr hat noch Gnade dazugegeben, dass es nicht
noch schlimmer geworden ist. Und wenn wir von dem Herrn Jesus lernen, dann lernen wir hier eben auch
daraus, dass wir auf das fleischliche Verhalten unserer Geschwister geistlich reagieren sollen.
Wenn Fleisch auf Fleisch trifft, da kannst du noch so viel Recht haben, dann wird nur Schaden
angerichtet, sondern dass wir in geistlicher Weise darauf reagieren, wie der Herr das tat. Petrus meinte,
er hätte jetzt was Gutes getan. Er hätte jetzt in seinem Eifer für den Herrn mal so richtig
reingeschlagen. Aber der Herr sagt, nein, das ist jetzt gar nicht das, was gefragt ist. Stecke dein
Schwert wieder in seine Scheide. Das war gar nicht nach den Gedanken Gottes. Sein Weg war ein anderer.
Wie manches Mal mag das sein, dass wir durch fleischliches Handeln Schaden anrichten, wie auch
Petrus. Weil wir eben nicht in der Gemeinschaft, in der Nähe des Herrn sind. Weil die Wachsamkeit und
das Gebet fehlen. Dann wird das nicht lange dauern, dass wir in fleischlicher Weise meinen, für die
Sache des Herrn einzutreten. Und im weiteren Verlauf zeigt sich, dass dieser Weg des Petrus, der aus
der Gemeinschaft mit seinem Herrn immer mehr sich entfernt. Er hatte nicht mehr gebetet. Diese
Gemeinschaft mit dem Herrn fehlte. Er war tätig geworden. Und der Abstand zwischen seinem Herrn
wird größer. Wir haben das gelesen als den fünften Punkt in Vers 58. Petrus aber folgte ihm von Weitem.
Der hatte gesagt, jetzt käme ein Weg, da könnten sie ihm nicht mehr folgen. Aber Petrus will doch
mitgehen. Und er folgt dem Herrn von Weitem, von Ferne. Nachfolge, wir werden das am Ende noch einmal
sehen, bedeutet, dass wir dem Herrn Jesus sozusagen auf dem Fuße folgen. Wenn wir die Nachfolge immer
weiter, der Abstand zum Herrn immer größer wird, dann wird unser Weg immer unabhängiger vom Herrn
werden. Das haben wir gestern Abend auch erwähnt, Psalm 32, dass der Herr davon spricht, dass er
uns mit seinen Augen leiten will. Und das erfordert, wie wir gestern gesehen haben, dass wir nahe bei
ihm sind. Wenn ich jemand von Ferne folge, dann kann er mich nicht mehr mit den Augen leiten. Dafür
bin ich ja viel zu weit weg. Petrus folgt von Ferne auf einem Weg, wo der Herr ihm schon gesagt
hatte, ihr könnt mir jetzt gar nicht folgen. Und das Ergebnis ist dann, dass er sich an einem Platz
befindet, wo er gar nicht hingehörte. Das ist der nächste Schritt. In dem selben Vers, der sechste
Schritt heißt es von Petrus, er setzte sich zu den Dienern, um das Ende zu sehen. Er setzte sich zu
den Dienern. Das waren die, die seinen Herrn verhaftet hatten. Die Diener, der Hohenpriester,
der Führer des jüdischen Volkes, sie hatten den Herrn Jesus gefangen genommen. Und zu diesen Dienern,
zu den Feinden seines Herrn, da setzt er sich hin. Da befindet er sich. Psalm 1 spricht davon, von dem
Mann, der glückselig ist, der nicht sitzt auf dem Sitze der Spötter. Aber er sitzt da, wo die sitzen,
die seinen Herrn verhaftet haben. Die Feinde seines Herrn, die letztlich auch ihn verspotten werden.
Und an so einem Platz, das wird er jetzt erfahren, wird es gefährlich für seine Zeugnis für den
Herrn. Das ist der Platz, wo er letztlich seinen Herrn verleugnen wird. Da inmitten dieses Kreises
der Feinde seines Herrn, ein Mann, der nicht mehr in der Nähe und Gemeinschaft seines Herrn ist.
Wie soll er da ein Zeugnis für seinen Herrn sein? Er wird an einem solchen Platz versagen, wie der
Herr ihm das vorhergesagt hat. Und gerade so, wie Matthäus uns das hier vorstellt, in dem Ende dieses
Kapitels ab Vers 69, wo wir dann den letzten Schritt, den siebten Schritt finden, dass er
nämlich dann tatsächlich seinen Herrn verleugnet. Wenn du die drei Verleugnungen, die der Herr
vorher sagt, lesen willst, musst du natürlich alle Evangelien zusammennehmen. Der Herr Petrus hat noch
eine ganze Menge mehr gesagt. Er hat nicht nur den Herrn verleugnet, er hat auch seine Verbindung zu
den anderen Jüngern geleugnet. Und das wird immer die Konsequenz sein, wenn wir uns nicht zu dem
Herrn bekennen, dann werden wir uns auch nicht zu denen bekennen, die seine Nachfolger sind. Und
das Erste, was wir hier bei Matthäus finden in Vers 69, ist, dass eine Magd dort auftaucht. Der Mann,
der zu Petrus gesagt hatte, ich werde mit dir in den Tod und ins Gefängnis gehen. Der Mann,
der noch in fleischlicher Energie dort im Garten das Schwert gezogen hatte, kippt jetzt um vor
einer Frau, vor einer Magd. Diese Magd sagt zu ihm, auch du warst mit Jesus dem Galiläer. In diesem
Ausdruck kommt die ganze Verachtung zum Ausdruck, die sie für den Herrn Jesus hatten. Galiläa, das
war ein verachteter Landstrich in Israel. Da kam er her, Jesus der Galiläer. Du warst doch auch mit
ihm. Das ist jetzt hier noch ein ganz persönliches Gespräch zwischen dieser Magd und Petrus. Und
sie sagt, du warst doch auch mit Jesus dem Galiläer. Er aber heißt es dann leugnete vor
allen und sprach, ich weiß nicht, was du sagst. Man hat den Eindruck, Petrus versucht aus der
Situation irgendwie herauszukommen, indem er sich dumm stellte. Er sagt, ich weiß nicht, was du
sagst. Ich weiß gar nicht, wovon du da redest. Und weil es ihm langsam gefährlich wird, geht er
jetzt auch weg von diesem Platz. Das heißt nämlich, als er aber in das Tor hinausgegangen war. Er
verlässt jetzt den Platz, wo er war, wo er angesprochen wurde, geht aus die Torhalle hinaus.
Aber so entkommt er nicht der Situation. Es sieht ihn eine andere und die spricht zu denen dort,
die spricht jetzt nicht mehr zu Petrus, sondern die spricht zu den anderen Leuten. Es wird immer
gefährlicher für ihn. Sie spricht zu denen dort, dieser war mit Jesus dem Nazarener. Noch so ein
Ausdruck. Dieser Ausdruck ist, wenn es um die Verachtung der Person des Herrn geht, noch eine
Stufe mehr. Erst hatten sie gesagt, Jesus der Galiläer. Galiläer, dieser verachtete Landstier.
Aber dann denken wir an den Anfang des Johannesevangeliums, wo Philippus sagt, wir
haben den gefunden, von dem Moses und die Propheten geredet haben. Jesus, den von Nazareth. Und da
sagt Nathanael, was kann aus Nazareth schon Gutes kommen. Und weißt du, wo der Nathanael herkam?
Der kam aus Cana in Galiläa. Der war selbst aus dieser verachteten Landschaft. Der war einer von
den Galiläern. Aber unter den Galiläern war Nazareth noch der letzte Ort, aus dem man kommen
konnte. Das war noch verächtlicher, als aus Galiläa zu kommen. Jesus der Nazaräer. Das war die ganze
Verachtung, die sie für ihn hatten. Das war auch das, was Pontius Pilatus an das Kreuznageln ließ.
Jesus der Nazaräer, der König der Juden. Aber, und das ist so schön zu sehen, diesen Namen der
Verachtung, den sie ihm gegeben hatten, diesen Namen hat der Jesus mitgenommen in den Himmel.
Auf der Straße nach Damaskus, als Saulus von Tarsus zu Boden fiel, da hat er gefragt, wer bist du
her? Was war die Antwort? Ich bin Jesus der Nazaräer, den du verfolgst. Der Jesus nennt sich im Himmel
immer noch so. Ich bin Jesus der Nazaräer, der Nazaräer, den du verfolgst. Ja, er hat diesen
Namen mitgenommen. Und heute noch ist er in dieser Welt der Verachtete. Aber immer noch gibt es solche
auf dieser Erde, die sich zu diesem Nazaräner bekennen dürfen, mit denen er sich verbunden fühlt.
Sodass er, wenn Saulus von Tarsus die Christen verfolgte, dann sagt ihm der Herr vom Himmel, du
hast mich verfolgt. Jesus den Nazaräner, der jetzt als der verherrlichte Mensch im Himmel ist. Hier
aber, sagt Petrus, er verleugnet es wieder. Er leugnet mit einem Eid. Ich kenne den Menschen
nicht. Ich kenne den Menschen nicht. Was hatte dieser Mensch, Petrus, was hatte er mit dem Herrn
erlebt? Die Zeit, wo sie miteinander gegangen waren. Wie er dort versunken war im Meer, als er über das
Wasser lief und der Herr ihn dann herausgezogen hatte. Manches andere hat er mit seinem Herrn
erlebt. Und hier sagt er, ich kenne den Menschen nicht. Wie ist das mit uns? Nun, vielleicht werden
wir auch hier wieder so einen Satz nicht sagen. Aber kennst du nicht Situationen in deinem Leben,
wo du deinen Mund gehalten hast, wo du genau wusstest, ich hätte eigentlich was sagen müssen?
Wo du sozusagen gesagt hast, ich kenne den Menschen nicht, wenn sie über deinen Herrn geredet haben,
negativ gelästert haben und du warst dabei. Und du hast gar nichts gesagt. Ist das was anders,
als das, was Petrus hier macht? Sich nicht zu dem Herrn zu bekennen, wenn es darauf ankam? Petrus
sagt, ich kenne den Menschen nicht. Und dann gibt es noch eine dritte Gelegenheit. Wahrhaftig, auch
du bist einer von ihnen. Denn auch deine Sprache verrät dich, dass du aus Galiläa kommst. Du
bist auch einer von ihnen. Jetzt geht es um diese Verbindung mit den Jüngern. Du bist doch auch einer
von seinen Jüngern. Da fing er an zu fluchen und zu schwören. Ich kenne den Menschen nicht. Da ist
er da angekommen, wo der Herr das gesagt hat. Dreimal wirst du mich verleugnen. Es geht so weit,
dass er einen Eid schwört, diesen Menschen nicht zu kennen. Dann heißt es im Zugleich Krete der
Hahn. Wenn wir die anderen Evangelien hinzunehmen, dann wissen wir, der Hahn hat insgesamt zweimal
gekräht, hat er schon mal gekräht. Das hat Petrus nicht beachtet das erste Mal. Da ist er nicht
irgendwie wach geworden. Aber als er das zweite Mal kräht, da weiß er, dass das geschehen ist,
was der Jesus vorher gesagt hat, dass er seinen Herrn verleuchtet hat. Aber wenn wir jetzt uns
damit beschäftigen möchten, wie der Herr ihn zurückführt, dann ist es so schön zu sehen,
dass der erste Schritt, den der Herr geht, um Petrus wieder herzustellen, der erste Schritt,
der findet schon statt, da ist Petrus noch gar nicht losgegangen auf seinem Weg. Das haben wir
Lukas 22 gelesen. Das war nämlich noch bevor Petrus dieses gesagt hat. Ich bin bereit mit dir in den
Tod zu gehen, wenn alle dich verlassen. Davor hatte der Jesus schon etwas gesagt. In Lukas 22,
Vers 31. Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich
aber habe für dich gebetet, damit dein Glaube nicht aufhöre. Und du bist du einst umgekehrt
zur Stärke deiner Brüder. Das erste, was Petrus hat, ist das Gebet seines Herrn, dass der Herr
ihm versichert, schon bevor er überhaupt was gesagt hat. Der Jesus sagt, Simon, Simon. Sieben
Personen werden in der Bibel zweimal mit Namen genannt. Einer davon ist Simon Petrus. Der Herr
sagt gewissermaßen, Simon, ich habe dir jetzt etwas Wichtiges zu sagen. Der Satan hat begehrt,
euch zu sichten wie den Weizen. Ja, in dieser Nacht, wo der Herr verhaftet wurde, war auch
Satan da. Und er würde sie in die Prüfung bringen. Er wollte feststellen, was echt war an ihrer
Hingabe, an ihrem Glauben für den Herrn Jesus. Satan würde sie versuchen, würde sie angreifen.
Aber der Jesus sagt, ich habe für dich gebetet. Das dürfen wir wissen. Auch wenn wir vielleicht
in Situationen hineinkommen, wo Versuchungen da sind, wo der Feind uns angreifen will. Der Jesus
sagt, ich habe für dich gebetet, damit dein Glaube nicht aufhört. Ich habe für dich gebetet,
sagt der Herr. Er sagt aber nicht, ich habe für dich gebetet, damit diese Versuchung, damit dieser
Fall nicht passiert, damit du davor bewahrt bleibst. Der Herr konnte ihm das nicht ersparen,
diese Erfahrung, die Lektion, die er lernen musste. Aber der Herr sagt, ich habe für dich gebetet,
dass dein Glaube nicht aufhört. Dass in dieser Situation dein Glaube, dein Vertrauen gestärkt
wird letztlich. Dass du nicht an der ganzen Situation verzweifelst und zusammenbrichst,
sondern dass dein Glaube letztlich gestärkt aus dieser Situation hervorgeht. Und dann sagt
er dem Petrus Dreierlei, wenn Petrus zugehört hätte. Aber er hat natürlich, weil seine Gedanken
noch mit sich selbst beschäftigt waren, das alles nicht wirklich aufgenommen. Wir werden nachher noch
sehen, dass er später wieder daran denkt. Aber hier hat er das nur so ein wenig mitbekommen. Der
Herr sagt ihm drei Dinge. Der Herr sagt erstens zu ihm, Petrus, du wirst in dieser Nacht zu Fall
kommen. Denn sonst brauche ich nicht umkehren. Wenn ich nicht vom Wege abgekommen bin, brauche
ich nicht umkehren. Er sagt, Petrus, du wirst auf dem Weg heute Nacht vom Weg abkommen. Aber das
zweite, was er sagt, ist, Petrus, du wirst wieder zurückkommen. Es gibt einen Weg zurück für dich,
bis du einst umgekehrt bist. Und das dritte, was er ihm sagt, ist, Petrus, wenn du dann wieder umgekehrt
bist, dann habe ich noch einen Auftrag für dich. So stärke deine Brüder. Das ist das, was der Herr
dem Petrus gewissermaßen mitgibt. Er sagt, ich kann dir das nicht ersparen. Das, was jetzt vor
dir steht. Aber denk daran, es gibt immer einen Weg zurück, was immer in deinem Leben geschehen
sein mag. Und wenn du dann wirklich wiederhergestellt bist wie Petrus, dann hat der Herr noch was mit
dir vor. Dann hat der Herr einen Auftrag, wie auch für Petrus. So stärke deine Brüder. Du kannst
durch diese Erfahrung später deine Brüder stärken, ihnen eine Hilfe sein. Das war das erste, was
Petrus besitzt, das Gebet seines Herrn. Und dann kommen, nachdem kommen die sieben Schritte, die
Petrus gegangen ist. Und erst dann, nachdem er ihn verleuchtet hat, nachdem der Hahn gekräht hat,
kommt der zweite Schritt seines Herrn. Das haben wir in Vers 61. Und der Herr wandte sich um und
blickte Petrus an. Das zweite ist der Blick seines Herrn. Wir müssen uns diese Situation einmal
vorstellen. Ist ein sehr bewegender Augenblick eigentlich. Der Jesus steht dort vor seinen
Feinden, die ihn gefangen genommen haben, die ihn verspotten. Und sein Jünger Petrus ist in seinem
Rücken, im Tor draußen. Und man hat, wenn man das hier liest, den Eindruck, der Herr ist nicht
beschäftigt mit dem, was ihn widerfährt, sondern seine Gedanken sind bei seinem Jünger. Und in
dem Augenblick, wo der Hahn kräht, dreht der Jesus sich um. Sonst könnte er Petrus nicht sehen. Der
ist ja in seinem Rücken. Der Jesus dreht sich um und blickt Petrus an. Wenn man da einmal drüber
nachdenkt, dieser Blick des Herrn auf Petrus. Petrus hatte gesagt, Herr, ich werde dich nicht
verlassen. Niemals. Dann blickt der Herr ihn an. Petrus, habe ich dir das nicht gesagt, dass das
passieren würde? Ich kenne diesen Menschen nicht, Petrus, wirklich. Der Blick des Herrn auf seinen
Jünger setzt bei Petrus zwei Dinge in Gang. Das ist zuerst einmal der dritte Schritt, den der Herr
mit ihm geht. Er erinnert ihn an die Worte, die er vorher gesagt hat. Das heißt nämlich, Petrus
erinnerte sich an das Wort des Herrn. Da hat er die ganze Zeit nicht dran gedacht. Aber jetzt muss
er auf einmal denken, das hat der Herr gesagt. Ist das nicht manches Mal so in unserem Leben,
dass Dinge, vielleicht wir sind in der Versammlung und es wird etwas gesagt und das geht so an unserem
Ohr irgendwie vorbei. Aber später, in einer bestimmten Situation, erinnert uns der Herr auf
einmal, das haben wir doch gehört. Das passt genau jetzt in die Situation, in der ich bin hinein. Der
Herr erinnert uns an Dinge, die wir vielleicht beim ersten Mal gar nicht so bewusst aufgenommen
haben, keine Beachtung geschenkt haben, aber er wird uns dann durch seinen Geist wieder an Dinge
erinnern, die wir gehört haben, vielleicht schon sehr lange her sind. Ich habe einen älteren Bruder
gekannt bei uns, der mir erzählte, dass er zum Glauben gekommen ist, kindgläubige Eltern war er
gewesen, dass er zum Glauben gekommen ist in der Gefangenschaft, im Krieg, als er sich erinnerte an
das, was er in der Sonntagsschule gehört, die Lieder, die er da gelernt hatte, die alle schon
so ein bisschen verschüttet waren, er war einen eigenen Weg gegangen. Aber auf einmal kamen diese
Dinge wieder in sein Gedächtnis. Bibelferse, Liederferse, die er gelernt hatte und das war
dann der Weg, der ihn letztlich zum Herrn führte. Wie wichtig ist das auch, dass wir durch diese
Dinge schon den jungen Menschen das Wort Gottes einprägen, dass sie was auswendig lernen,
ist vielleicht nicht mehr so modern, aber ist trotzdem eine wichtige Sache und auch die Lieder,
die sie lernen, dass der Inhalt wenigstens so ist, dass man dadurch den Herrn finden kann.
Denn das ist oft das Einzige, was manche mitnehmen. Die Lieder eigentlich, die warten sich. Das kann
auch ein Weg sein. Aber hier ist es das Wort, was der Herr gesagt hat, an das sich Petrus erinnert
und das Ergebnis ist, dass Petrus zusammenbricht und Wusse tut. Es heißt, er ging hinaus und weinte
bitter. Petrus erkennt jetzt, dass das, was der Herr gesagt hat, wirklich passiert ist und das,
was in seinem Herzen ist. Er weint, er geht hinaus und dieses Werk der Wusse,
das Gott an seinem Herzen tut, da dürfen wir sicher sein, das war ein gründliches Werk. Das
war keine oberflächliche Sache, denn Petrus war damals in einer ungleich schwierigeren Lage als
wir heute. Wenn wir heute in so einer Situation wären, dass wir den Herrn verunerrt haben,
dass wir gesündigt haben, dann können wir auf der Stelle zu dem Herrn gehen. Wir können auf
unsere Knie gehen, wir können zu ihm beten und ihm das bekennen. Petrus konnte das nicht. Er
musste noch drei Tage warten. Sein Herr würde sterben. Sie würden ihn ins Grab legen. Er hatte
keine Gelegenheit mehr, nach diesem Ereignis zuerst einmal mit seinem Herrn zu reden und deswegen hatte
er Zeit, über die Sache nachzudenken. Aber der Herr weiß auch, was im Herzen und in der Seele
seines Jüngers vorgeht und deswegen haben wir diesen merkwürdigen Vers, den wir gelesen haben
in Markus 16. Nach der Auferstehung, als der Herr auferstanden ist und dann die Engel, die Frauen zur
Gruft kommen und die Engel sehen, da geben sie ihnen eine Botschaft in Markus 16 Vers 7. Da sagen
sie aber, geht hin, sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch vorausgeht nach Galiläa. Dort
werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Hätte es nicht ausgereicht zu sagen, geht hin und sagt
seinen Jüngern. Petrus wird noch extra erwähnt. Geht hin und sagt seinen Jüngern und Petrus. Ja,
er kannte das Herz seines Petrus. Vielleicht war er so niedergedrückt am Boden, dass er gesagt hat,
wenn er die Botschaft gelautet hätte, geh hin und sagt seinen Jüngern, dann hätte Petrus vielleicht
gesagt, also für mich gilt das nicht. Ich habe so versagt. Ich habe den Herrn so verunehrt. Ich
habe ihn verleugnet. Für mich gibt es keine Chance mehr. Mich hat der Herr bestimmt nicht gemeint. Und
wenn wir unsere Herzen kennen, hätte es auch umgekehrt sein können, dass die anderen gesagt
haben, Petrus, also was du gemacht hast, nee, du bist da nicht mit gemeint. Der Herr sagt ausdrücklich,
sagt seinen Jüngern und Petrus. Sagt das auch dem Petrus. Was denn? Dass er euch vorausgeht nach
Galiläa. Dort werdet ihr sehen, wie er euch gesagt hat. Noch einmal, erinnert der Herr an die Worte,
denn das war er ja genau bei derselben Gelegenheit gewesen. Der Herr hatte gesagt, ich werde sterben.
Ich werde auferstehen und vor euch hergehen nach Galiläa. Und in denselben Aussage hat er auch
gesagt, Petrus, du wirst mich verleugnen. Und er sagt gewissermaßen, Petrus, du hast erfahren. Das,
was ich gesagt habe über meinen Tod, hat stattgefunden. Das, was ich gesagt habe über
deine Verleugnung hat stattgefunden. Das, was ich gesagt habe über meine Auferstehung hat stattgefunden.
Du kannst darauf vertrauen, dass auch das, was noch aussteht, sich erfüllen wird. Ich werde
euch sehen und auch das, Petrus, was ich über dich gesagt habe, wird eine Erfüllung finden.
Bist du umgekehrt, so stärke deine Brüder. Petrus, es gibt noch eine Zukunft für dich. Es gibt noch
einen Neuanfang. Das ist das, was er ihm sagen lässt an dieser Stelle indirekt. Und dann haben
wir eine Stelle gelesen, auch nur einen Vers, in Lukas 24. Wir haben den Vers ja gestern schon
gelesen, weil er im Zusammenhang mit der Geschichte mit den Emmausjüngern steht, als sie wieder
zurückkommen und berichten, was sie erlebt haben. Da sagen die elf, die dort versammelt sind,
der Herr ist wirklich auferweckt worden, Lukas 24, Vers 34, und dem Simon erschienen. Es gibt eine
Begegnung des Herrn mit seinem Jünger, Simon Petrus. Von dieser Begegnung lesen wir nur zwei halbe
Sätze, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Das ist hier Lukas 24 und dem Simon erschienen. Und
da lesen wir in 1. Korinther 15, zuerst aber erschien er dem Käfers. Sonst wissen wir von
dieser Begebenheit überhaupt nichts. Das geht uns auch gar nichts an. Das war das persönliche Treffen
zwischen Petrus und seinem Herrn. Das war der Augenblick, wo Petrus und sein Verhältnis mit
dem Herrn wiederhergestellt wurde. Wo er alleine mit seinem Herrn war. Wo er seinem Herrn alles
sagen konnte, was auf seinem Herzen war, in jener Zeit. Und wo er in die Gemeinschaft mit
seinem Herrn wiederhergestellt wurde. Diese persönliche Seite gibt es für jeden, der zurückkehrt,
nach solchen Wegen, der zu seinem Herrn kommt und seinem Herrn eine persönliche Begegnung mit
seinem Herrn hat und ihm das bekennt. Und dann ist das Verhältnis zum Herrn wieder in Ordnung. Da ist
nichts mehr zwischen ihm und seinem Herrn. Die Dinge sind geordnet. Aber die Sache, das Werk des
Herrn an der Seele dieses Jüngers ist noch nicht ganz zu Ende. Es gibt noch etwas, was der Herr tun
muss, denn dieser Jünger soll ja nicht nur in seinem persönlichen Verhältnis zu seinem Herrn
wiederhergestellt werden, sondern er möchte ihn auch öffentlich im Kreise der Jünger wiederherstellen
und ihm wieder diesen Auftrag geben, den er für ihn vorgesehen hat. Denn das, was Petrus getan hatte,
war ja öffentlich gewesen. In der Öffentlichkeit gesagt, Herr, wenn die anderen, nee, vielleicht, aber ich nicht.
Und er hatte den Herrn auch öffentlich verleugnet. Und so gibt es noch eine zweite Sache. Es gibt noch
ein Gespräch des Herrn mit seinem Jünger im Kreise der anderen. Da finden wir die beiden letzten
Schritte, die der Herr mit ihm geht. Er stellt ihm erstens eine Frage in drei Teilen und er gibt
ihm einen Auftrag in drei Teilen. Das erste, was der Herr tut, als sie dort zusammen sind in Johannes
21, sie haben gefrühstückt und dann sagt der Herr zu Simon Petrus, Simon, Sohn Jonas, liebst du mich
mehr als diese? Genau das hat Petrus gesagt, mit anderen Worten. Er hatte gesagt, wenn alle dich
verlassen, ich nicht. Meine Liebe zu dir ist größer als die der anderen. Darauf kommt der Herr zurück.
Er sagt, Simon, wie sieht das damit aus? Liebst du mich mehr als diese? Und dann sagt Petrus, ja,
Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Und es ist schon oft darauf hingewiesen worden, dass der
Jesus in seiner Frage und Petrus in seiner Antwort unterschiedliche Worte benutzt. Das kann man im
Deutschen auch erkennen. Der Jesus sagt, liebst du mich? Und Petrus spricht davon von liebhaben.
Ein anderer, schwächerer Ausdruck. Er benutzt nicht dasselbe Wort, das der Herr benutzt. Aber er sagt,
ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Und daraufhin gibt der Herr ihm den ersten Teil seines
Auftrags. Er sagt, weide meine Lämmer. Er sagt gewissermaßen, Petrus, wenn du mich liebst,
dann kannst du das unter Beweis stellen. Nicht indem du davon redest, das hat der Herr erlebt,
sondern indem du denen dienst, die meinem Herzen so kostbar sind. Meine Herde, für die ich mein
Leben gelassen habe, denen kannst du dienen. Die Liebe zu mir und natürlich die Liebe zu den
Schafen muss der Beweggrund sein für jeden Dienst. Deswegen sagt der Herr, wenn du mich liebst,
Petrus, weide meine Lämmer. Die Jungen der Herde. Wir finden auch hier in allen drei Aufträgen,
was wir schon am ersten Abend gesagt haben, dass der Jesus sagt, es sind meine Schafe. Es sind
niemals die Schafe dessen, der einen Dienst tut an den Schafen, sondern es sind seine. Er sagt,
es sind meine Lämmer. Und diese Jungen der Herde, die Lämmer, die brauchen Nahrung. Weide sie. Gib
ihnen das, was sie nötig haben an Nahrung für ihre Seelen. Das ist sein erster Auftrag. Vielleicht
ist das auch der erste Auftrag, den der Herr dir gibt, dass er fragt, möchtest du nicht aus Liebe
zu mir dich um die Jungen der Herde, um die Kinder kümmern, vielleicht in der Sonntagsschule ihnen
Nahrung zu geben, sie zu weiden? Es sind seine, Lämmer. Und die Liebe zum Herrn muss letztlich
der Beweggrund sein. Petrus erhält diesen Auftrag. Aber der Herr fragt ihn noch einmal. Simon,
Sohn Jonas, liebst du mich? Jetzt sagt der Herr nicht mehr, mehr als diese. Das Thema, das ist
geklärt, das hat Petrus gelernt, das weiß der Herr. Da redet er nicht mehr von, seine Liebe im
Vergleich zu den anderen. Aber er fragt ihn trotzdem noch einmal dieselbe Frage. Liebst du mich? Und
die Antwort ist, Petrus ist genau dieselbe. Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Petrus
antwortet dasselbe, was er auch auf die erste Frage geantwortet hat. Und er bekommt noch einen
Auftrag. Hüte meine Schafe. Ja, die Schafe der Herde haben auch nötig, gehütet zu werden. Da
ist auch ein gewisser Dienst nötig, wachsam zu sein vor den Gefahren, die da sind. Die Herde
Gottes zu hüten. Auch diesen Auftrag bekommt Petrus, um dort seine Liebe zu seinem Herrn unter
Beweis zu stellen. Aber der Herr stellt uns nicht zweimal eine Frage, damit wir ihm dieselbe
Antwort darauf geben. Der Herr fragt noch ein drittes Mal. Er sagt, Simon, Sohn Jonas, hast du
mich lieb? Und bei dieser dritten Frage benutzt der Herr das Wort, das Petrus in seiner Antwort benutzt
hat. Lieb haben, Simon, Sohn Jonas, hast du mich lieb? Petrus wird traurig. Ja, er weiß genau, warum
der Herr ihn dreimal fragt. Dreimal hatte er seinen Herrn verleuchtet. Dreimal fragt der Herr ihn,
Petrus, wie ist das mit deiner Liebe? Und jetzt beim dritten Mal ist das erste Mal, wo Petrus die
Frage des Herrn Jesus nicht mehr mit Ja beantwortet. Er hatte beim ersten und zweiten Mal, als der
ihn gefragt hatte, liebst du mich? gesagt, Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Das sagt
er jetzt nicht mehr. Er sagt jetzt nur noch, Herr, du weißt alles. Du erkennst, dass ich dich lieb
habe. Er sagt, Herr, du siehst mein Herz. Was soll ich von meiner Liebe reden? Was soll ich dazu
sagen? Du siehst mein Herz und du erkennst meine Liebe, auch wenn sie vielleicht in den letzten
Tagen nur noch so ein wenig geflackert hat, wenn da nichts von zu sehen war in dem Leben, was ich
geführt habe. Trotzdem, jeder Gläubige liebt den Herrn Jesus und wenn das auch vielleicht nicht viel
von zu sehen ist, der Herr sagt, du erkennst das. Es könnte auch heißen, wer Gott liebt, der ist von
ihm erkannt. Der Herr sagt, Petrus, du erkennst das. Du weißt, was in meinem Herzen ist. Du siehst,
dass ich dich liebe. Du siehst auch, wie alles andere gelaufen ist. Was sollen wir vor dem
Herrn reden? Wir sind vor ihm offen mit unserem Herz. Was sollen wir da groß ein Bekenntnis unserer
Liebe ablegen und vor ihm beteuern? Er weiß, was in unserem Herzen ist. Er weiß um die Schwachheit,
aber er weiß auch, dass da die Liebe da ist zu dem Herrn. Herr, du weißt alles. Er weiß auch in meinem
und deinem Leben alles und die Zustand unseres Herzens. Und dann bekommt er den dritten Auftrag.
Weide meine Schafe. Ja, auch die Schafe brauchen Weide, Nahrung. Die sollte Petrus ihnen geben.
Und Petrus hat diesen Dienst, besonders auch wenn wir seine Briefe lesen, in Treue erfüllt. Dem
Volke Gottes sowohl Nahrung zu geben, als sie auch zu hüten, sie zu warnen vor mancherlei Gefahren,
die schon in seinen Tagen aufkamen. Aber der Herr sagt noch etwas zu ihm. Er sagt, als du jünger
warst, gürtelst du dich selbst und wandeltest, wohin du wolltest. Da bist du so nach deinen
Gedanken deinen Weg gegangen. Aber wenn du älter wirst, dann wird ein anderer dich gürten und
hinbringen, wohin du nicht willst. Und jetzt brauchen wir nicht darüber zu rätseln, was der
Herr damit gemeint hat, denn das wird uns ja mitgeteilt. Dies aber sagte er andeutend, mit
welchem Tod er Gott verherrlichen sollte. Was für ein Satz. Es hätte doch auch gereicht, wenn da
gestanden hätte, dies aber sagte er andeutend, mit welchem Tode er sterben sollte. Es ist eine Aussage,
die über seinen Märtyrer Tod spricht. Aber das sagte es die Schrift nicht, sondern mit welchem Tode
er Gott verherrlichen sollte. Das Johannesevangelium ist das Evangelium, wo das Wort verherrlichen oder
Herrlichkeit öfter vorkommt, als in allen anderen Evangelien. Wenn du die Stellen liest, dann geht
es immer darum, dass der Sohn den Vater verherrlicht oder dass der Vater den Sohn verherrlicht. Aber das
letzte Mal, wo dieses Wort vorkommt in diesem Evangelium, da ist es ein Mensch, der Gott
verherrlicht. Petrus, dieser schwache Jünger, der so versagt hatte, wird am Ende seines Lebens durch
seinen Tod Gott verherrlichen, weil er nicht mehr auf seine eigene Kraft baut, weil der Herr ein Werk
an ihm getan hat, das zur Folge hat, dass er jetzt im Vertrauen auf seinen Herrn den Weg geht und seinen
Weg hier auf dieser Erde so beenden wird, dass er durch seinen Tod Gott verherrlicht. Und dann sagt
er zu ihm, folge mir nach. Das hat er ihm schon einmal gesagt, als er ihn von dem Schiff weggeholt
hatte aus seinem Beruf als Fischer und gesagt hat, ich will dich zu Menschenfischern machen, folge mir
nach. Aber jetzt sagt er ihm noch einmal, folge mir nach. Petrus, du hast einen Neuanfang gemacht und
es geht jetzt darum, mir nachzufolgen auf diesem Wege, in meiner Nachfolge das zu tun, was ich
möchte, den Auftrag, den ich dir gebe. Wenn der Jesus uns auffordert, folge mir nach, dann brauchen
wir eigentlich nur eine Sache zu machen. Wir brauchen nur unseren Blick auf den Herrn zu
richten, der vor uns hergeht und ihm nachzufolgen. Aber ist es nicht so, dass wir alle die Tendenz
haben wie Petrus? Was hat er denn gemacht? Er hat sich umgeguckt. Er hat nicht dem Herrn angeschaut,
dem er nachfolgen soll. Das heißt, er wandte sich um. Ach, da war ja noch jemand. Er sieht den
Jünger nachfolgen, den Jesus liebte. Da war noch jemand. Johannes, der folgte dem Herrn nach.
Der brauchte gar nicht aufgefordert zu werden, folge mir nach. Der machte das sowieso. Dieser
Jünger, den Jesus liebte. Das ist Johannes. Johannes nennt sich in seinem Evangelium nie
mit Namen. Er nennt sich ab Kapitel 13 fünfmal der Jünger, den Jesus liebte. Ab Kapitel 13. Das
heißt, wenn er beginnt, die Leidensgeschichte, den letzten Weg seines Herrn zu beschreiben,
da wird ihm die Liebe seines Herrn so groß, dass er sich so nennt. Der Jünger, den Jesus liebte.
In diesem Zusammenhang hat Hamilton Smith einmal geschrieben, Petrus war der Jünger, der Jesus
liebte und Johannes war der Jünger, den Jesus liebte. Das unterscheidet sich im Deutschen nur
durch einen Buchstaben, aber da liegen natürlich Welten zwischen. Und was er damit sagen wollte,
war, Petrus war der Jünger, der auf seine Liebe zum Herrn vertraute. Der sagte, ich liebe den
Herrn Jesus. Und da haben wir gesehen, was beide mal rausgekommen ist. Und Johannes war der Jünger,
der in der Liebe des Herrn zu sich ruhte. Der sagte, der Herr, das ist, der liebt mich. Ich
bin der Jünger, den Jesus liebte. Und das ist ein ganz anderer Weg. Es geht nicht darum, dass wir
allen Menschen von unserer Liebe zum Herrn erzählen, sondern die Liebe des Herrn zu uns,
das ist das Entscheidende. Darauf kommt es an. Darin ruhte ein Johannes und er folgt nach. Es
heißt von ihm, dass er sich auch beim Abendessen an die Brust des Herrn gelegt hat, gefragt hat,
Herr, wer ist es, der dich überliefert? Dieser Jünger, der war in der Nähe seines Herrn und
er hatte ein ganz anderes Verhältnis manches. Er war näher beim Herrn. Er konnte zuerst fragen. Er
war auch der, als sie dort am See Tiberias waren. Er war es, der den Herrn zuerst erkannt hatte und
sagte, es ist der Herr. Und hier ist er der, der dem Herrn nachfolgt, ohne dass er deswegen eine
extra Aufforderung bedarf. Er folgt seinem Herrn nach. Und jetzt sagt Petrus, Herr, was wird aber
mit diesem? In der alten Fassung klingt das so ein bisschen rabiat, aber diese Frage ist nicht
negativ gemeint gewesen, wie ich überzeugt bin. Denn er wollte einfach wissen, was ist denn mit
dem Johannes? Diese beiden Jünger, das sollte man nicht vergessen, Petrus und Johannes sind seit
der Verleugnung des Petrus bis in die Anfangskapitel der Apostelgeschichte hinein immer zusammen
aufgetreten. Nun, der Johannes war auch nicht so ganz unschuldig, dass der Petrus überhaupt an den
Hof reinkam. Er war der, der die Türhüterin kannte und dafür gesorgt hat, dass er da reinkam.
Offenkundig hatte diese gemeinsame Not sie auch irgendwie zusammengeschweißt. Wir finden sie
dann häufig zusammen. Und er wollte einfach wissen, was ist denn jetzt mit meinem Bruder hier? Nun,
sagt der Herr, wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Das war so eine
Aussage, wie wir später lesen, die die Jünger wieder angefangen haben zu interpretieren und
sie falsch interpretierten. Aber das Entscheidende, um was uns jetzt geht, der Herr sagt zu Petrus,
das lass mal meine Sache sein, was mit dem Johannes ist. Das geht dich nichts an, folge du mir nach.
Er wiederholt noch einmal diese Aufforderung, macht sie noch persönlicher und sagt, folge du mir nach.
Nachfolge des Herrn Jesus ist immer, Jungerschaft ist etwas ganz Persönliches, folge du mir nach.
Da müssen wir nicht nach rechts und links schauen und fragen, was die anderen alle machen, sondern
da geht es darum, dem Ruf des Herrn zu folgen. Folge du mir nach, ganz persönlich. Was immer andere
machen, das überlass dem Herrn, welche Aufträge die bekommen, frage du dich, was dein Auftrag ist
und folge dem Herrn nach. Und wenn es dann auf einem solchen Wege so kommt, wie bei Petrus, dass wir
auf uns selbst vertrauten statt auf den Herrn und dabei auf die Nase gefallen sind, dann dürfen
wir wissen, dass der Herr bemüht ist, uns wieder aufzurichten und uns so wiederherzustellen, dass
wir wie Petrus wieder bereit sind, ihm zu folgen, ihm zu dienen. Wenn er ganz persönlich dann zu
uns sagt, folge du mir nach. Ich habe zu dir und deinem Herzen geredet, Petrus. Vielleicht hat er
heute Abend zu dir und mir geredet. Mit dieser Sache folge du mir nach, ganz persönlich. Wie oft
fragen wir, was die anderen denken mögen und was die anderen tun. Darum geht es nicht. Es geht
einzig und allein darum, was der Herr von uns erwartet. Folge du mir nach, ist auch heute noch
das Wort, das der Herr dir und mir zu ruft. …