Die sogenannten kleinen Propheten und ihre Botschaft
ID
mv005
Langue
DE
Durée totale
02:55:36
Nombre
3
Références bibliques
Jona 1-4; Habakuk, Haggai 1-2
Description
- Der Knecht Jona flieht vor seinem Herrn
(Jona 1-4 ohne 2,3-10)
- Der Knecht Habakuk steht vor seinem Herrn
(Habakuk 1,1-7.12-17; 2,1-6.20; 3,1.2.13-19)
- Der Knecht Haggai geht für seinen Herrn
(Haggai 1; 2)
Transcription automatique:
…
Und das Wort Jehovas geschah zu Jonah, dem Sohne Amittais also. Mache dich auf,
geh nach Niniveh, der großen Stadt und predige wieder sie, denn ihre Bosheit ist vor mich
heraufgestiegen. Aber Jonah machte sich auf, um von dem Angesicht Jehovas hinweg nach Tarsis zu
fliehen. Und er ging nach Jaffo hinab und fand ein Schiff, das nach Tarsis fuhr. Und er gab sein
Fährgeld und stieg in dasselbe hinab, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren von dem Angesicht
Jehovas hinweg. Da warf Jehova einen heftigen Wind auf das Meer und es entstand ein großer
Sturm auf dem Meere, sodass das Schiff zu zerbrechen drohte. Und die Seeleute fürchteten
sich und schrien an jeder zu seinem Gott. Und sie warfen die Geräte, welche im Schiffe waren,
ins Meer, um sich zu erleichtern. Jonah aber war in den unteren Schiffsraum hinabgestiegen
und hatte sich hingelegt und war in tiefen Schlaf gesunken. Und der Obersteuermann trat zu ihm hin
und sprach zu ihm, was ist mit dir, du Schläfer? Steh auf, rufe deinen Gott an. Vielleicht wird
der Gott unser Gedenken, dass wir nicht umkommen. Und sie sprachen einer zum anderen, kommt und lasst
uns Lose werfen, damit wir erfahren, um wessen Willen dieses Unglück uns trifft. Und sie warfen
Lose und das Los fiel auf Jonah. Da sprachen sie zu ihm, tu uns doch kund, um wessen Willen dieses
Unglück uns trifft. Was ist dein Geschäft und woher kommst du? Welches ist dein Land und von
welchem Volke bist du? Und er sprach zu ihm, ich bin ein Hebräer und ich fürchte Jehova,
den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat. Da fürchteten sich die Männer mit
großer Furcht und sprachen zu ihm, was hast du da getan? Denn die Männer wussten, dass er vom
Angesicht Jehovas hinwegfloh, denn er hat es ihnen kundgetan. Und sie sprachen zu ihm, was sollen wir
dir tun, damit das Meer sich gegen uns beruhige? Denn das Meer wurde immer stürmischer. Und er
sprach zu ihnen, nehmet mich und werfet mich ins Meer, so wird das Meer sich gegen euch beruhigen,
denn ich weiß, dass dieser große Sturm um meinet Willen über euch gekommen ist. Die Männer ruderten
hart, um das Schiff ans Land zurückzuführen, aber sie vermochten es nicht, weil das Meer immer
stürmischer gegen sie wurde. Da riefen sie zu Jehova und sprachen, ach Jehova, lass uns doch
nicht umkommen um der Seele dieses Mannes Willen und lege nicht unschuldiges Blut auf uns. Denn du
Jehova hast getan, wie es dir gefallen hat. Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Da ließ das
Meer ab von seinem Wüten. Und die Männer fürchteten sich vor Jehova mit großer Furcht und sie
schlachteten Schlachtopfer und traten Gelübde dem Jehova. Und Jehova bestellte einen großen Fisch,
um Jona zu verschlingen. Und Jona war im Bauche des Fisches drei Tage und drei Nächte. Und Jona
betete zu Jehova seinem Gott aus dem Bauche des Fisches. Weiter ab Vers 11. Und Jehova befahl dem
Fische und er spie Jona an das Land aus. Und das Wort Jehovas geschah zum zweiten Male zu Jona.
Also mache dich auf, geh nach Niniveh der großen Stadt und rufe ihr die Botschaft aus, die ich dir
sagen werde. Da machte sich Jona auf und ging nach Niniveh nach dem Worte Jehovas. Niniveh war aber
eine außerordentlich große Stadt von drei Tagereisen. Und Jona begann in die Stadt hinein
zu gehen eine Tagereise weit. Und er rief und sprach noch 40 Tage, so ist Niniveh umgekehrt.
Und die Leute von Niniveh glaubten Gott und sie riefen ein Fasten aus und kleideten sich in
Sacktuch von ihrem größten bis zu ihrem kleinsten. Ab Vers 9. Wer weiß, Gott möchte sich wenden und es
sich geräuen lassen und umkehren von der Glut seines Zornes, dass wir nicht umkommen. Und Gott
sah ihre Werke, dass sie von ihrem bösen Wege umgekehrt waren und Gott ließ sich des Übels
geräuen, wovon er geredet hatte, dass er es ihnen tun wolle und er tat es nicht. Und es verdross Jona
sehr und er wurde zornig. Und er betete zu Jehova und sprach, ach Jehova, war das nicht mein Wort,
als ich noch in meinem Land war? Darum kam ich zuvor und indem ich nach Tarsis entfloh. Denn
ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist und langsam zum Zorn und Großangüte
und der sich des Übels geräuen lässt. Und nun, Jehova, nimm doch meine Seele von mir, denn es
ist besser, dass ich sterbe, als dass ich lebe. Und Jehova sprach, ist es recht, dass du zirnest?
Und Jona stieg aus der, ging aus der Stadt hinaus und setzte sich gegen Osten der Stadt und er
machte sich da selbst eine Hütte. Und er saß darunter im Schatten, bis er sähe, was mit der
Stadt geschehen würde. Und Jehova Gott bestellte einen Wunderbaum und ließ ihn über Jona empor
wachsen, damit Schatten über seinem Haupte wäre, um ihn von seinem Missmut zu befreien. Und Jona
freute sich über den Wunderbaum mit großer Freude. Aber Gott bestellte einen Wurm am folgenden Tage,
beim Aufgang der Morgenröte. Und dieser stach den Wunderbaum, dass er verdorrte. Und es geschah,
als die Sonne aufging, da bestellte Gott einen schwülen Ostwind. Und die Sonne stach Jona aufs
Haupt, dass er ermattet niedersank. Und er begehrte, dass seine Seele stürbe und sprach, es ist besser,
dass ich sterbe, als dass ich lebe. Und Gott sprach zu Jona, ist es recht, dass du wegen des Wunderbaumes
zürnest? Und er sprach, mit Recht zürne ich bis zum Tode. Und Jehova sprach, du erbarmst dich des
Wunderbaumes, um welchen du nicht gemüht und den du nicht großgezogen hast, der als Sohn einer
Nacht entstand und als Sohn einer Nacht zugrunde ging. Und ich sollte mich, Nenefes, der großen
Stadt nicht erbarmen, in welcher mehr als hundertundzwanzigtausend Menschen sind, die nicht
zu unterscheiden wissen zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken und eine Menge Vieh. Soweit das Wort
Gottes. Wenn wir vorhin gesagt haben, dass die kleinen Propheten solche sind, die wir in der
Regel weniger gut kennen, uns vielleicht auch seltener damit beschäftigen, dann trifft das
natürlich auf das erste Beispiel, das wir jetzt gelesen haben, auf Jona nicht zu. Jona ist sicherlich
der einzige der kleinen Propheten, den schon jedes Kind kennt. Da hat man schon in der Sonntagsschule
zu Hause von gehört, auch wenn man noch gar nicht weiß, dass es auch noch Obadja und Stefania gibt,
geschweige denn, wo man die findet in der Bibel. Aber den Jona, den kennen die Kinder auch alle.
Aber Gott hat uns diesen Propheten ja nicht in seinen Worten mitgeteilt, nur damit das eine
Geschichte ist, die man Kindern erzählen kann, sondern wir werden hoffentlich sehen, dass dieses
Buch auch für uns alle eine ganz aktuelle Botschaft hat, dass wir von diesem Mann etwas lernen. Alle
drei Beispiele, die wir betrachten möchten, haben etwas Besonderes, jeder für sich. Wenn wir Jona
nehmen, dann ist das Besondere, dass Jona, der Prophet, eigentlich überhaupt nichts prophezeit.
Er sagt, wenn überhaupt, dann prophezeit er das Gericht über Nenefe, aber das trifft ja noch
nicht mal ein. Was er uns eigentlich mitteilt, ist seine Lebensgeschichte und ein Abschnitt aus
seinem Leben. Wir werden sehen, dass darin auch die Prophetie dieses Mannes liegt, dass er gewissermaßen
uns in seinem Leben Anschauungsunterricht gibt über das, was Gott uns sagen will. Nicht so sehr
durch seine Worte, als durch sein Leben lernen wir das, was Gott uns sagen will. Wir werden,
wenn wir das Buch Jona betrachten, sehen, dass Gott uns hier vier Dinge mitteilen möchte in diesem
Buch. Das erste ist, dass uns Gott in diesem Buch einen Blick tun lässt in sein Herz. Wir sehen hier
in einer für das Alte Testament außergewöhnlichen Weise die Barmherzigkeit und Gnade Gottes, der
sich einer Stadt zuwandte, Nenefe, die gar nicht zu seinem irdischen Volk gehörte, die überhaupt
keine Verheißungen hatten und deren Bosheit zum Himmel schrie. Und doch wendet sich Gott in Gnade
diesem Volke, diesen Menschen zu. Insofern sehen wir etwas von dem Herzen Gottes. Aber zweitens tun
wir in diesem Buch auch einen Blick in unser eigenes Herz. Wenn wir Jona betrachten, wie Jona
reagiert auf die Gnade Gottes, dann sehen wir das, was in unserem Herzen ist. Da brauchen wir nicht
über Jona den Stab zu brechen, da brauchen wir nur in unser Herz hinein zu schauen, ob das nicht
auch Gedanken und Gefühle sind, die vielleicht auch bei uns aufkommen. Wir werden drittens sehen,
dass Jona in seiner Person prophetisch auch ein Bild seines Volkes Israel ist. Das wollen wir nur
kurz streifen. Und dann werden wir sehen, dass Jona auch in zweierlei Hinsicht ein Vorbild auf
den Herrn Jesus ist. Weil dieses Buch so viele außergewöhnliche Dinge enthält, die manchen
Menschen schwerfallen zu glauben, hat man gesagt, der Jona, das war überhaupt keine historische
Person, das ist alles nur so gleichnishaft zu verstehen, was da passiert ist. Aber wir haben
mindestens zwei Zeugnisse in Gnade Gottes, die uns deutlich machen, zumindest wenn wir das Wort
Gottes als das Wort des lebendigen Gottes anerkennen, die deutlich machen, dass Jona in
der Tat eine historische Person war. Das erste Zeugnis finden wir in 2. Könige 14. Ich will den
Vers vorlesen. In diesem historischen Buch wird er auch erwähnt, Jona, 2. Könige 14, Vers 25.
Er stellte die Grenze Israels wieder her, vom Eingang Hamats bis an das Meer der Ebene,
nach dem Worte Jehovas des Gottes Israels, das er geredet hatte durch seinen Knecht Jona,
den Sohn Amitais, den Propheten, der von Gad Hever war. Wir sehen also, dass Jona ein Prophet war,
der auch in Israel Geweissacht hatte. Etwas, was dann auch später eingetroffen ist. Er war ein
Prophet aus Gad Hever, aber er war in seinem eigenen Volk nicht so sehr angesehen. Die Pharisäer
haben einmal zu Nikodemus gesagt, forsche und sie nach, dass aus Galiläa kein Prophet aufsteht.
Jona kam aus Galiläa, Gad Hever lag in Galiläa, aber der war ja nun in Israel nicht so ganz sehr
gerne gesehen aufgrund seiner Botschaft, dass er zu einem Volk aus den Nationen ging, um dort eine
Botschaft zu verkünden. Aber das zweite Zeugnis, das uns zeigt, dass diese Person Jona in der Tat
eine historische Person war, ist der Jesus selbst, der zweimal diesen Propheten erwähnt und ihn mit
sich selbst vergleicht und uns sagt, dass Jona in gewisser Weise ein Vorbild von ihm ist. Ich will
auch diese beiden Stellen zu Beginn lesen. Einmal aus dem Matthäusevangelium aus Kapitel 12. Da
spricht der Herr Jesus zum ersten Mal von Jona. Matthäus 12, Vers 40. Denn so wie Jona drei Tage
und drei Nächte in dem Bauch des großen Fisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und
drei Nächte in dem Herzen der Erde sein. Die Tatsache, dass Jona drei Tage und drei Nächte im
Bauche des Fisches war, sagt der Jesus, das ist ein Bild von dem gestorbenen Christus. Von der
Tatsache, dass der Jesus auch drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde war. Jona ist einmal
in den ersten beiden Kapiteln ein Bild von dem gestorbenen Christus. Aber dann zitiert der Jesus
in Lukas 11 noch einmal Jonas in einem anderen Zusammenhang. Lukas 11, ich lese ab Vers 29.
Als aber die Volksmengen sich zusammendrängten, fing er an zu sagen, dieses Geschlecht ist ein
böses Geschlecht. Es begehrt ein Zeichen und kein Zeichen wird ihm gegeben werden als nur das
Zeichen Jonas. Denn wie Jona den Ninifiten ein Zeichen war, so wird es auch der Sohn des Menschen
diesem Geschlecht sein. Jona war, nachdem er wieder aus dem Bauche des Fisches hervorgekommen
war und nach Ninife ging, den Ninifiten ein Zeichen gewesen. So wird es auch der Jesus sein,
der auferstandene Christus. Jona ist auch ein Bild von dem auferstandenen Christus. Nachdem er wieder
aus dem Bauch des Fisches kam und nach Ninife ging und man an ihm gewissermaßen sehen konnte,
dass er aus dem Tode, bildlich gesprochen, wiedergekommen war. So ist Jona auch ein
Bild des auferstandenen Christus. Wir sehen immer, wenn wir im Alten Testament Vorbilder
auf den Herrn Jesus finden, dass diese Menschen immer nur in ganz bestimmten Augenblicken und
Handlungen Vorbilder auf den Herrn Jesus waren. Sie waren natürlich fehlerhafte Menschen,
wie wir alle und sind nicht in allen Augenblicken ihres Lebens ein Vorbild auf den Herrn Jesus. Aber
in diesen beiden Szenen wird uns gezeigt, dass Jona ein Bild des Herrn Jesus ist. Wenn wir nun
uns praktisch mit diesem Buch beschäftigen möchten, was es uns zu sagen hat, dann finden wir am Anfang,
dass Gott zu Jona spricht. Mache dich auf, geh nach Ninife der großen Stadt und predige gegen
sie, denn ihre Bosheit ist vor mich heraufgestiegen. Gott hat gesehen, dass Ninife, diese Stadt,
gerichtsreif ist. Ihre Bosheit war zu Gott emporgestiegen und hatte eigentlich nichts
verdient als das Gericht. Und eine andere Botschaft hat Jona auch eigentlich gar nicht.
Er erhält eine Gerichtsbotschaft. Eigentlich ist Jona nicht nach Ninife gegangen, um dort eine
gute Botschaft zu verkünden, denn er kündigte das Gericht an. Wir werden nachher noch sehen,
dass diese Botschaft trotzdem das Angebot der Gnade Gottes enthielt. Aber eigentlich sollte
er gegen diese Stadt predigen, ihr das Gericht ankündigen. Das war der Auftrag Gottes. Und jetzt
heißt es in Vers 3, aber Jona machte sich auf. Dieses erste Wort, das zeigt uns schon, dass hier
etwas Tragisches passiert. Wenn Gott einen Auftrag gibt an dich und mich und unsere Antwort beginnt
mit aber, dann zeigt das schon, dass wir nicht bereit sind, das bedingungslos auszuführen im
Gehorsam, was Gott uns aufträgt. Dass wir Einwände und Bedenken haben. Wie anders war das bei dem
Herrn Jesus, von dem es im Psalm 40 heißt, dass er gekommen war, um den Willen Gottes zu tun. Dass
es sein Wohlgefallen war, den Willen Gottes zu tun. Und selbst von den Engeln heißt es im Psalm 103,
dass sie genau das tun. Psalm 103, da heißt es am Ende Vers 20, preiset Jehova, ihr seine Engel,
ihr gewaltigen Handkraft, Täter seines Wortes. Gehorsam der Stimme seines Wortes. Preiset
Jehova alle seine Herrscherin, ihr seine Diener, Täter seines Wohlgefallen. Die Engel tun nichts
anderes als Gehorsam den Willen ihres Schöpfers auszuführen. Aber wir, die wir um einen hohen
Preis erkauft worden sind, die wir ihn als unseren Herrn und Heiland kennen, wie sieht das mit uns
aus? Er muss in unserem Leben an erster Stelle der Herr sein. Der Jesus sagte einmal zu seinen
Jüngern, eine interessante Stelle, da sagte er, ihr nennet mich Lehrer und Herr. Ihr sagt recht,
wenn nun ich der Herr und der Lehrer. Der Jesus dreht die Reihenfolge um. Sie sagten Lehrer und
Herr. Der Herr sagt, ich der Herr und der Lehrer. Er ist zuerst unser Herr. Und wenn er das ist,
wenn wir das anerkennen, dass er Autorität über unser Leben hat, dann werden wir auch
seine Belehrungen annehmen. Aber Jonah machte sich auf, um vom Angesicht Jehovas hinweg nach
Tarsis zu fliehen. Er will diesen Auftrag nicht ausführen. Gott gibt ihm einen Auftrag, der ist
ihm unangenehm und dann macht er sich davon. Wir kriegen vielleicht auch manchmal unangenehme
Aufträge. In der Apostelgeschichte sind drei Männer, denen Gott sagt, steh auf und geh hin.
Und das war jedes Mal ein ganz ungewöhnlicher Auftrag. Das erste, Philippus, zu dem, der dort
in Samaria in einem segensreichen Arbeit stand, dem sagt Gott, mach dich auf und geh auf die
Straße nach Gaza, wo gar nichts los ist. Der geht sofort, der Philippus. Der fragt überhaupt
nichts. Er steht auf und geht. Der zweite, das war der Jünger Ananias, dem sagt der Herr, steh auf
und geh zu dem Paulus da. Der betet. Der ist nicht sofort gegangen. Er hat gesagt, Herr, ich habe so
viel von dem gehört. Das ist eine ganz schwierige Aufgabe. Das ist doch der, der die Versammlung
verfolgt hat. Und da sagt er, ich weiß, geh trotzdem. Und dann geht er auch. Und der dritte
ist Petrus im nächsten Kapitel, der zu dem Cornelius gehen sollte. Da brauchte Gott noch
ein bisschen länger, bis der ging. Aber ist auch gegangen. Wir dürfen auch, wenn wir einen schweren
Auftrag haben und haben damit unsere Not, dürfen wir dem Herrn das auch sagen. Aber es ist wichtig,
dass wir auf sein Wort hingehen und nicht das machen, was Jonah macht, der läuft weg. Vom
Angesicht des Herrn. Das ist eigentlich der Weg der Menschen seit dem Sündenfall. Kein ging vom
Angesicht des Herrn hinweg. Er wohnte im Lande Not, das heißt Flucht. Seitdem befindet sich der Mensch
auf der Flucht vor Gott. Aber er ist ein Gläubiger, ein Knecht des Herrn, der seinen Auftrag nicht
ausführen will. Er macht sich auf den Weg, um nach Tarsis zu fliehen. Und er ging nach Jaffo hinab.
Du darfst sicher sein, wenn du einen Weg des Eigenwillen gehst, weg aus der Gemeinschaft mit
deinem Herrn. Das ist immer ein Weg abwärts. Er ging hinab, das heißt es dreimal. In Vers 3 er geht
nach Jaffo hinab. Er geht in das Schiff hinab und dann nochmal in Vers 5, da geht er hinab in den
untersten Teil des Schiffes. Das ist ein Weg abwärts. Ein Weg weg aus der Gegenwart des Herrn,
aus der Gemeinschaft mit ihm. Im Eigenwillen ist immer ein Weg abwärts. Er geht nach Jaffo hinab
und fand ein Schiff, das nach Tarsis fuhr. Wunderbar, da war ja alles bestens. Das Schiff war
da. Ja, das darfst du auch, denke ich, das dürfen wir auch lernen. Wenn wir auf einem eigenwilligen
Weg gehen, dann wird der Teufel schon dafür sorgen, dass das wunderbar klappt. Das Schiff ist dann da.
Wenn du einen Weg gehst, den der Herr dich schickt, da kann das sein, dass das überhaupt
nicht glatt geht. Paulus sagt einmal in Bezug auf seinen Dienst, dass der Herr eine geöffnete Tür
gegeben hatte und der Widersacher waren viele. Es ging nicht alles glatt. Aber es kann durchaus
sein, wenn du mal deinen eigenen Weg gehst, dass das eine Zeit lang alles ganz glatt läuft. Da ist
das Schiff da, das sieht so wunderbar aus, das passt hundertprozentig, da steht das Schiff. Da
kann er mitfahren und er gab sein Fährgeld. Das wirst du auch bezahlen. Wenn du einen Weg gehst,
im Eigenwillen, dann zahlst du Fährgeld. Und das hat er nicht zurückbekommen. Das haben sie
nicht hinterhergeschmissen, als sie ihn aus dem Boot geworfen haben. Das Fährgeld, das du bezahlst,
das ist weg. Und damit meine ich jetzt natürlich kein Geld, sondern dass ein solcher Weg Folgen
hat, die du vielleicht nie mehr wiedergutmachen kannst. Da bezahlst du es. Mir sagte mal ein Mann,
ein Bruder, der viele Jahre in seiner Jugend einen eigenen Weg gegangen war. Er sagt, das sind
verlorene Jahre gewesen. Als ich in meinem Geist noch jung und frisch war, da habe ich mich mit
allem möglichen beschäftigt, aber nicht mit Gottes Wort. Und jetzt geht das nicht mehr so. Ich kann
nicht mehr so behalten. Ich habe, um das mal in diesem Wort hier zu sagen, mein Fährgeld dafür
bezahlt, dass ich einen solchen Weg gegangen bin. Der Herr kann uns in seiner Gnade immer noch
manches erstatten, wenn wir umkehren. Aber wir wollen da nicht mit leichtfertig umgehen. Wenn
wir einen solchen Weg gehen, dann zahlen wir auch das Fährgeld. Und er flieht. Aber Gott sagt im
vierten Buch Mose einmal zu seinem Volk, wisset, dass eure Sünde euch finden wird. Ja, wir mögen
wohl weglaufen, aber Gott hat Mittel und Wege, uns wieder einzuholen. Und so ist das auch im
Leben eines Jonah. Da wirft Gott einen heftigen Wind auf das Meer. Es gibt Sturm. Die kommen in
Seenot. Jonah schläft. Und die Seeleute, diese Götzendiener, ja, da ruft ein jeder zu seinen
Gott. Da hatte jeder seinen eigenen Hausgott. Und jeder ruft dazu in der Hoffnung, dass der
doch vielleicht eingreifen könnte. Aber diese Götter, diese toten Götzen helfen natürlich
nicht. Auch das, was sie so an Seemannskunst noch aufbringen können, nützt nichts. Sie schmeißen
das, was zu viel ist, über Bord, um das Schiff zu erleichtern. Und irgendwann fällt ihnen ein,
da ist doch noch dieser seltsame Reisende, den wir da mitgenommen haben. Dann gehen sie dahin
und sagen, was ist mit dir, du Schläfer? Dann müssen sie ihn wecken. Wir finden jetzt hier,
was hier jetzt passiert, ist eigentlich eine peinliche Situation. Da ist ein Knecht Gottes,
der sich von den Ungläubigen, der sich von der Welt sagen lassen muss, wie er sich eigentlich
zu verhalten hat. Wache auf, der du schläfst, aus den Toten, heißt es im Neuen Testament. Wir
können als Gläubige in einen Zustand geraten, wo wir von der Welt, von den Toten gar nicht mehr
zu unterscheiden sind und wieder aufgeweckt werden müssen. Wache auf, aber das Aufwachen
reicht auch nicht. Stehe auf, mach ein Neuanfang und rufe deinen Gott an. Da müssen sie ihm erst
sagen. Wir haben alles versucht, unsere Götter helfen uns nicht, vielleicht kann dein Gott ja
helfen. Hätte nicht ein Knecht Gottes in einer solchen Situation gleich sagen können, das könnt
ihr euch sparen, diese toten Götzen anzurufen. Wenn schon, dann müsst ihr den lebendigen Gott
anrufen. Aber er hatte geschlafen, wie anders als der Apostel Paulus, der in Seenot war auf dem Schiff.
Und ein ganz anderes Zeugnis ablegen konnte gegenüber den Mitreisenden als ein Jona. Rufe
deinen Gott an. Wir müssen ihm sagen, gewissermaßen, ja wie ist das denn mit dir? Was macht ihr denn,
ihr Christen, wenn ihr in Notsituationen seid? Wie schade, wenn man uns das erst fragen muss.
Wenn man das nicht sieht, in unserem Leben, dass wir in Notsituationen eine Zuflucht haben,
die sie nicht kennen. Ein Jona muss sich erst diese Fragen gefallen lassen. Vielleicht wird
der Gott unser Gedenken. Ja, er sollte auch für sie bitten, in der Fürbitte, wie Paulus das übrigens
auch getan hatte. Und dann von Gott die Zusicherung bekam, dass niemand von seinen Mitreisenden
verloren war. Nur das Schiff. Aber Jona wird erst dazu aufgerufen. Und dann haben sie Lose geworfen.
Sie merken, das ist nicht ein ganz normales Unglück. Hier ist etwas geschehen. Da ist eine
größere Macht hinter. Und einer hier am Schiff, der muss daran schuld sein. Dann werfen sie das
Los. Und das Los fällt auf Jona. Gott macht offenbar, wer derjenige war, um dessen Willen
das alles gekommen war. Und dann stellen sie ihm diese Fragen. Was ist dein Geschäft? Das konnte
ihn ja nicht sagen. Ich bin ein Prophet Gottes, der den Auftrag hat, nach Ninive zu gehen. Das
tat er ja gar nicht. Er war ja weggelaufen. Wie wollte er ihnen jetzt sagen, was sein eigentliche
Aufgabe war? Wie traurig ist das nicht, wenn wir in Situationen sind, wo wir eigentlich uns der
Mund verschlossen ist. Wo, wenn sie uns fragen, was ist denn euer Auftrag hier? Wir das eigentlich
gar nicht sagen können, weil wir uns so benommen haben, dass das im Widerspruch steht zu unserem
eigentlichen Bekenntnis. Dass sie sagen, wie, das hätte ich aber nicht gedacht von einem Christen.
Nicht, dass du dich so verhältst. Welch ein Zeugnis könnte er doch, hätte er auf diese
Fragen geben können. Woher kommst du? Welches ist dein Land? Von welchem Volke bist du? Das sind
die Fragen, die auch uns von Seiten der Menschen vielleicht gestellt werden. Woher kommt ihr? Dann
werden wir ihnen sagen müssen, dass wir genau daher kommen, wo sie alle herkommen. Dass wir
auch nicht besser sind. Dass wir dieselbe Abkunft haben als solche, die Sünder von Natur aus sind.
Und dass es nur die Gnade Gottes ist, die uns errettet hat. Von welchem Land? Dass unsere
Heimat nicht hier auf dieser Erde ist. Dass unser Land woanders ist. Und dass wir zu einem
anderen Volke gehören. Wir sollen in der Lage sein, sagt Petrus, wenn die Menschen es verwundert,
dass ihr nicht mitlauft zu ihrem Treiben, dann sollt ihr bereit sein zur Rechenschaft gegenüber
jedem, der euch fragt nach der Hoffnung, die in euch ist. Da müssen wir auch praktisch in
einem Zustand sein, dass wir das tun können. Nicht wie Jonah. Aber er gibt ihnen doch eine
Antwort. Er sagt, ich bin ein Hebräer und ich fürchte Jehova, den Gott des Himmels, der das
Meer und das Trockene gemacht hat. Und jetzt geraten diese Männer in Furcht. Er hatte ihnen
ja vorher schon gesagt, dass er vor dem Angesicht Jehovas hinweg geflohen war. Aber jetzt hat er
ihnen gesagt, wer das ist, der Gott, vor dem er flieht, das ist der, der das Meer und das Trockene
gemacht hat. Und diese Männer begreifen, wenn das wahr ist, wenn der Gott, vor dem er flieht, der Gott
ist, der das Meer und das Trockene gemacht hat, der Schöpfer Himmels und der Erde, dann sind wir
verloren. Dann ist das die Lage, in der wir jetzt sind, von ihm herbeigeführt, wegen dieses Mannes,
der weggelaufen ist vor dem lebendigen Gott. Und dann sagen sie zu ihm, was hast du da getan? Eine
interessante Frage, die nicht nur einmal im Worte Gottes vorkommt. Zweimal stellt Gott diese Frage.
Zuerst in 1. Mose 3, am Anfang der Geschichte des ersten Menschenpaares. Da hatte die Frau von dem
Fruchtgenommen gegessen und ihrem Mann gegeben. Und dann sagt Gott in 1. Mose 3, Vers 13,
und Jehova Gott sprach zu der Frau, was hast du da getan? Diese Frage bedeutet nicht, dass der
Fragende wissen will, was da geschehen ist. Das wusste Gott sowieso. Sondern diese Frage bedeutet,
du hast etwas getan, das hat weitreichende Konsequenzen, nicht nur für dich, und du hast
dir darüber keine Gedanken gemacht. Was hast du da getan? Du hast von dieser Frucht gegessen und
dadurch ist die Sünde in die Welt gekommen, mit Auswirkungen für das ganze Menschengeschlecht.
Bist du dir nicht bewusst, was du da getan hast? Und diese Frage stellt Gott noch einmal im Buche
der Richter in Kapitel 2. In Richter 2, da kommt der Engel Jehovas von Gilgal nach Bochim und sagt,
ich werde meinen Bund mit euch nicht brechen ewiglich. Ihr aber, ihr sollt keinen Bund mit
den Bewohnern dieses Landes machen. Ihre Altäre sollt ihr niederreißen, aber ihr habt meiner
Stimme nicht gehorcht. Was habt ihr da getan? Gott sagt, das wird Konsequenzen haben. Ihr
werdet aus diesem Lande wieder vertrieben werden. Ihr werdet in Knechtschaft kommen unter die Völker,
die ihr nicht ausgetrieben habt. Seid ihr euch nicht bewusst, was es für Folgen hat,
dass ihr meinem Worte nicht gehorcht habt. Aber hier bei Jona ist es nicht Gott, der das fragt,
sondern die Menschen. Die Welt, die Ungläubigen, die Götzendiener, die ihn umgeben, die fragen das.
Was hast du da getan? Weil sie auf einmal begreifen, das, was du getan hast, vor dem
lebendigen Gott zu fliehen, das ist eine Handlung, die wird uns alle ins Unglück stürzen. Das hat
Folgen nicht nur für dich, sondern auch für uns alle. Auch das lernen wir aus dem Leben Jonas,
dass alles, was wir tun, auch Auswirkungen auf andere hat. Und dass wir uns auch darüber Gedanken
machen sollen, inwieweit unser Handeln Auswirkungen hat auf andere Menschen. So war das hier auch bei
Jona. Und jetzt sagen sie, was sollen wir machen? Und dann sagt Jona ihnen, schmeißt mich, werft
mich ins Meer. Das wollen sie natürlich zuerst nicht, sie bemühen sich noch, aber das klappt
alles nicht und es bleibt ihnen hinterher nichts anderes übrig, als das zu tun, was Jona ihnen
angeboten hat, ihn gewissermaßen als Opfer zu nehmen und ins Meer zu werfen. Das tun sie dann,
sie nehmen Jona und werfen ihn ins Meer. Und dann lässt das Meer ab von seinem Güte.
Hier sehen wir, wie gesagt, um das auch kurz am Rande zu berühren, auch den prophetischen Hinweis
auf dieses, den die Jona von Israel darstellt. Israel hatte den Auftrag als Volk, ein Zeugnis
zu sein unter den Völkern dieser Erde. Und sie sind diesem Zeugnis nicht nachgekommen. Im Gegenteil,
Gott muss ihnen einmal sagen, dass ihretwegen, ihres Verhaltens wegen der Name Gottes unter den Völkern,
unter den Nationen gelästert wurde. Und sie sind aufgrund ihres Ungehorsams dem Auftrag Gottes
gegenüber letztlich in dem Völkermeer verschwunden. Sie sind sozusagen in das Meer geworfen worden und
dort untergegangen. Sie werden zwar, und davon sprechen dann die anderen Kapitel prophetisch,
in der Zukunft wird noch einmal dieses Volk ausgehen mit einer Botschaft an die Nationen,
dem Evangelium des Reiches und das wird dann auch von den Nationen angenommen werden, wie das auch
bei Ninive der Fall war. Insofern ist Jona in dem, was er hier tut, auch ein Bild der Geschichte
seines eigenen Volkes. Aber jetzt, wenn wir ihn persönlich betrachten praktisch, er ist nun in das
Meer geworfen worden. Eigentlich, menschlich gesprochen, war das das Ende. Da konnte er nur
noch umkommen. Aber Gott, von dem wir in diesem Buche insgesamt fünfmal lesen, dass Gott irgendetwas
bestellt hat, angeordnet hat, um Jonas Willen. Zuerst der Sturm, den hatte Gott bestellt. Und
jetzt heißt es, dass Gott einen großen Fisch bestellt, um Jona zu verschlingen. Und dann ist
Jona im Bauch dieses Fisches, drei Tage und drei Nächte. Und dort in dem Bauche des Fisches betet
Jona zum ersten Mal. Er wird in diesem Buch noch öfter beten, aber das ist das erste Mal, dass er
betet dort in dem Bauch des Fisches. Wo er in seiner ganzen Not ist, da betet er zu Gott. Und in
diesem Gebet, zum einen, wenn wir dieses Gebet lesen, dann werden wir feststellen, dass viele
der Sätze und Formulierungen dieses Gebetes so ähnlich auch in den Psalmen auftauchen. Zum einen
hat das natürlich mit der prophetischen Bedeutung zu tun, zum anderen können wir da auch ganz
praktisch daraus lernen, dass Jona ein Mann war, der sich in seiner Bibel auskannte, der auch die
Psalmen kannte, sodass er gewissermaßen jetzt, wo es darum ging, seine Not zum Ausdruck zu bringen,
Worte benutzt, die auch andere Männer Gottes vor ihm schon benutzt hatten und ihm Worte Gottes
niedergelegt waren. Und dieses ganze Gebet steht in der Vergangenheit. Es ist sozusagen das Ende
seiner Erfahrungen dort in dem Bauch des Fisches. Am Ende dieser drei Tage und drei Nächte fasst er
noch zusammen, was diese Erfahrung für ihn bedeutet hat. Da sagt er zum Beispiel in Vers 3,
ich rief aus meiner Bedrängnis zu Jehova und er antwortete mir, ich schrie aus dem Scheol, aus dem
Schoße des Scheols, du hörtest meine Stimme, denn du hattest mich in die Tiefe, in das Herz der
Meere geworfen und ich sprach, verstoßen bin ich aus deinen Augen, dennoch werde ich wieder hinschauen
nach deinem heiligen Tempel. Ich sprach, verstoßen bin ich aus deinen Augen. Das war die eine Seite.
Er war sich darüber im Klaren, das war das Gericht Gottes. Gott hatte ihn gewissermaßen aus seinem
Auge verstoßen, aber dann kommt dieses dennoch des Glaubens, sagt dennoch werde ich wieder hinschauen
nach deinem heiligen Tempel. David hat in Psalm 31 eine ähnliche Erfahrung zum Ausdruck gebracht.
Psalm 31 in Vers 22. Ich zwar sagte in meiner Bestürzung, ich bin abgeschnitten von deinen Augen,
dennoch hörtest du die Stimme meines Flehens, als ich zu dir schrie. Da haben wir auch die beiden Seiten,
einerseits sagt David, in meiner Bestürzung habe ich gesagt, ich bin abgeschnitten von deinen Augen,
ist alles vorbei, Schluss, aus. Aber dann sagt er, dennoch hat Gott gehört auf meine Stimme und hier
sagt Jonah, ich bin verstoßen aus Gottes Augen, dennoch werde ich wieder hinschauen nach deinem
heiligen Tempel. Das ist auch ein ganz interessanter Ausdruck dieses Mannes. Jonah war ein Prophet aus
dem Zehnströme-Reich. Der Tempel da stand er nicht und eigentlich hatte doch spätestens seit den Tagen
Jerobeams gab es da doch auch noch zwei andere Orte, wo man hingehen konnte, damit man nicht so weit
reisen brauchte, hatte Jerobeam diese Sünde begangen. Aber dieser Mann Gottes, Jonah, er denkt an den
Tempel. Er denkt an den Ort, wo der Tempel Gottes stand. Da wollte er wieder hinschauen, obwohl er
sieht, ich bin verstoßen, aber wenn er zu Gott ruft, dann weiß er, Gott wird ihm noch einmal
erhören. Und dann sagt er am Ende dieses ganzen Gebetes in Vers 10 am Ende, bei Jehova ist die
Rettung. Er kommt zu dem Schluss, wenn es um mich geht, ist alles zu Ende, ist alles vorbei. Es gibt
nur noch eine Rettung und die ist bei dem Herrn. Da allein kann ich noch Antwort finden. Und das ist
der Augenblick, wo er das sagt, wo Jehova dem Fisch den Auftrag gibt, ihn wieder auszusparen.
Wir lesen im Psalm 107 von einer Begebenheit, die sehr ähnlich der hier im Buch Jonah ist, wo sie
auf das Meer hinausfahren, auf großen Wassern und dann kommen sie auch in Seenot. Dann geht das rauf
und runter und dann heißt es auf einmal und zu Ende wurde alle ihre Weisheit. Da schrien sie zu
dem Herrn, nicht vorher. Das ist der Augenblick, wo wir vielleicht hinkommen müssen. Solange wir
mit unserer Weisheit noch nicht zu Ende sind, da sind wir immer noch beschäftigt, eine Lösung zu
finden, wie diese Seeleute. Dann schmeißen sie das raus, dann versuchen sie jenes, aber dann kommt
ein Punkt, wo wir sagen, jetzt ist alles zu Ende, am Ende ihrer Weisheit. Dann rufen sie zu dem
Herrn und dann führt er sie in den ersehnten Hafen. Das ist die Reihenfolge, die wir auch erfahren
werden in unserem Leben. Persönlich, als Familien, als Versammlung werden wir an solche Punkte kommen,
wo wir mit unserer Weisheit am Ende sind, wo wir zu dem Herrn rufen und wo er uns dann eine
Antwort zeigen kann. Vor mehreren Jahren waren wir zusammen als Brüder am Ort und hatten eine
schwierige Frage vor uns. Wir waren so, dass wir nicht wussten, was wir machen sollten. Wir haben
das dem Herrn auch gesagt. Wir haben gesagt, Herr, wir wissen nicht, was wir tun sollen. Wir sind am
Ende unserer Weisheit. Und nachdem wir zu Ende waren mit dem Beten, einen Augenblick war es still
und dann nahm mein Bruder die Bibel und schlug einen Vers auf und las uns eine Stelle vor und
da war uns allen sofort klar, dass das war die Antwort, die der Herr uns in dieser Situation
geben wollte. Nun stand die Stelle natürlich vorher auch schon in der Bibel, die war ja nicht
plötzlich da reingekommen. Nur solange wir noch überlegten, was machen wir, was ist das Beste,
was wir tun sollen, hat der Herr keine von uns die Stelle gezeigt. Erst als wir an den Punkt kamen,
wo wir sagten, wir wissen nicht mehr weiter, da konnte er uns das zeigen. Und das wird immer so
sein in vielen Situationen, dass wir an Punkte kommen, wo wir sagen, Herr, es geht nicht mehr
weiter, wir wissen nicht mehr, wie es gehen soll. Und dann zu ihm rufen, wie Jona das tut und sagt,
bei dir allein ist Rettung und dann wird er wieder an das Land ausgespielt. Ich weiß nicht, wo,
das steht da nicht, aber ich könnte mir denken, das war genau da, wo er weggegangen war. Wie oft,
wenn wir abweichen, führt Gott uns wieder dahin zurück, wo wir von dem Weg abgewichen sind.
Und jetzt? Na, das muss Gott ja wohl gesagt haben. Also Jona, hör mal, nachdem du so ungehorsam warst
und so untreu, kann ich dich nicht mehr gebrauchen. Jetzt muss ich mir jemand anders suchen, der nach
Nenefe geht. Aber das hat Gott nicht gesagt. Es heißt, und das Wort Jehovas geschah zum zweiten
Male zu Jona. Es hat einmal jemand geschrieben, Gott ist der Gott der zweiten Chance, die er uns
immer manches in unserem Leben wiedergeben will. Zum zweiten Mal. Es gibt einen interessanten
Vers in Psalm 62, den will ich vielleicht auch lesen, Psalm 62, Vers 11. Einmal hat Gott geredet,
zweimal habe ich es dieses gehört, dass die Stärke Gottes sei. Gott hat nur einmal geredet, sagt
David, aber ich habe es zweimal gehört. Vielleicht müssen wir manches zweimal hören, nicht? Gott
redet eigentlich nur einmal. Die Botschaft war genau dieselbe wie vorher auch. Da hat sich gar
nichts dran geändert. Aber Jona musste das zweimal hören, bis er es begriffen hatte. Aber Gott setzt
jetzt den Schwerpunkt ein bisschen anders. Er sagt, mache dich auf, geh nach Nenefe, der großen Stadt
und rufe ihr die Botschaft aus, die ich dir sagen werde. Beim ersten Mal hatte er als Grund gewissermaßen
für diesen Auftrag angegeben, die Bosheit von Nenefe, die zu Gott emporgestiegen war. Deswegen
sollte er gehen. Jetzt sagt Gott, jetzt legt Gott den Schwerpunkt auf den gehorsamen Jonas und sagt,
geh und du sollst das sagen, was ich dir sagen werde. Mach dich auf den Weg, wie ich dir das schon
mal gesagt habe und dann wirst du das sagen, was ich dir sagen werde. Er entlässt sie nicht aus
dem Gehorsam. Und dann heißt es diesmal nicht aber, sondern da machte sich Jona auf. In Vers 3,
Kapitel 1 hieß es, aber Jona machte sich auf, weil er einen eigenen Weg ging. Aber jetzt geht Jona,
er hat einiges gelernt, er hat noch nicht alles gelernt, aber er hat einiges gelernt dort in
dem Bauch des Fisches. Er macht sich auf, er geht nach Nenefe, in diese Stadt hinein. Und dann sagt
er, noch 40 Tage, so ist Nenefe umgekehrt. Noch 40 Tage, so ist Nenefe zerstört. Was bedeutet das?
Nicht ganz so einfach, weil das Wort umgekehrt in diesem Text zweimal vorkommt und heißt nicht
dasselbe. Als ich die Kinder in der Sonntagsschule mal gefragt habe, was das denn heißt, noch 40
Tage, so ist Nenefe umgekehrt, da meinte ich immer, ja, da haben die Buße getan. So bedeutet
das ja auch zwei Viertel später heißt das so. Sie kehren um von ihren bösen Wegen. Aber hier
bedeutet umkehren einfach, dass Gott diese Stadt zerstört. Da bleibt kein Stein auf dem anderen.
Das ist die Ankündigung. Wie gesagt, eine Gerichtsbotschaft. Aber Gott hat gesagt,
noch 40 Tage. Und das haben die gehört in Nenefe. Dass Gott noch eine Zeit gibt, um Buße zu tun.
Er hat zwar nur das Gericht angekündigt, aber er gesagt, noch 40 Tage. Ihr habt noch 40 Tage Zeit.
Und da wussten die sofort, vielleicht können wir Gott noch umstimmen. 40 Tage haben wir noch Zeit.
Und dann heißt es, die Leute von Nenefe glaubten Gott. Vom Größten bis zum Kleinsten. Dieses Buch,
Jonah, ist ja ein Buch, das von Anfang bis Ende voller Wunderereignissen Gottes ist. Aber das
größte Wunder ist sicher, was wir hier finden. Nicht, dass eine ganze Stadt, und das war eine
große Stadt, vom Größten bis zum Kleinsten zum Glauben kam. Ganz Nenefe. Wir wären ja schon
zufrieden, wenn ein Prozent der Einwohner Solingens zum Glauben käme. Da würden wir schon von einer
großen Erweckung sprechen. Aber in Nenefe, die ganze Stadt. Vom König bis zu den Dienern und
Sklaven, die es da gab. Sie hatten alle dieses Wort von um noch 40 Tagen. Und da hatten sie Buße
getan, hatten das auch äußerlich dokumentiert durch Sacktuch. Und dann sagen sie, wer weiß,
Gott möchte sich wenden und es sich geräuen lassen und umkehren von der Glut seines Zornes,
Vers 9, dass wir nicht umkommen. Das ist ihre einzige Hoffnung. 40 Tage? Warum sagt Gott das?
Er hätte sie doch sofort vernichten können. Vielleicht hat er uns diese 40 Tage noch gegeben,
damit wir sie nutzen. So wie es auch heute noch so ist, dass Gott nicht verzieht mit dem Kommen
des Herrn, sondern dass er langmütig ist und nicht will, dass jemand verloren geht. Noch ist
eine Zeitspanne, die du nutzen kannst, die ist irgendwann vorbei. Und diese Menschen haben das
genützt. Gott möchte sich wenden, möchte sich geräuen lassen. Hat schon manch einer so die
Frage gehabt, geht das denn überhaupt? Wie kann man denn, wenn man von Gott redet, davon sprechen,
dass Gott etwas geräumt? Bei uns Menschen, da passiert sowas natürlich, aber gibt es das auch
bei Gott? Da müssen wir zwei Dinge unterscheiden. Zuerst einmal ist Geräuen bei Gott etwas anders
als bei uns. Wenn wir etwas bereuen, dann tun wir das deswegen, weil wir einen Fehler gemacht haben
und eingesehen haben, dass wir uns in Schwierigkeiten gebracht haben und wir merken die Konsequenzen und
dann bereuen wir das, was wir getan haben. Das ist bei Gott natürlich nie so. Gott macht überhaupt
keine Fehler. Und da müssen wir zweitens einen Unterschied machen zwischen den Ratschlüssen
Gottes. Die bereut er überhaupt nicht. Er wird seine Ratschlüsse immer ausführen. Und seinen
Regierungswegen, in denen er mit den Menschen handelt und dann je nach dem Verhalten der
Menschen seine Wege ändert. Was ist damit gemeint? Ich will das an einem Vers, an zwei Versen,
erstens einmal 15 zeigen, wo wir das beides zusammenfinden. Erstens einmal 15. Da heißt es
zuerst einmal im Vers 29, und auch lügt nicht das Vertrauen Israels und er bereut nicht, denn nicht
ein Mensch ist er, um zu bereuen. Da haben wir die eine Seite, wenn es um die Ratschlüsse Gottes geht,
dann bereut Gott nicht. Er ist kein Mensch, der etwas bereuen müsste. Aber es heißt in demselben
Kapitel, in Vers 10, da geschah das Wort Jehovas zu Samuel also, es reut mich, dass ich Saul zum
König gemacht habe, denn er hat sich hinter mir abgewandt und hat meine Worte nicht erfüllt. Er
hatte Saul zum König gemacht und Saul hatte sich geändert, nicht Gott. Saul hatte sich geändert,
sich abgewandt von Gott und da sagt Gott, es reut mich, dass ich ihn zum König gemacht habe. Ich
werde das wieder ändern. Wir finden eine Definition dieses Bereuen Gottes sehr schön im Propheten
Jeremiah in Kapitel 18, wo uns beide Seiten gezeigt werden, denn die Änderung der Wege Gottes kann
zum Positiven oder zum Negativen sein. In Jeremiah 18, Vers 7. Einmal rede ich über ein Volk und über
ein Königreich, es auszureißen und abzubrechen und zu zerstören, kehrt aber jenes Volk, über welches
ich geredet habe, von seiner Bosheit um, so lasse ich mich des Übels geräuen, das ich ihm zu tun
gedachte. Und ein anderes Mal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es zu bauen und zu
pflanzen, tut es aber, was böse ist in meinen Augen, so dass es auf meine Stimme nicht hört,
so lasse ich mich des Guten geräuen, das ich ihm zu erweisen gesagt hatte. Da haben wir beide Seiten.
Wenn Gott etwas als Gericht ankündigt und sie tun Buße, wie hier bei Ninive oder auch bei Ahab,
dann ändert Gott seine Gerichtsankündigung, er vollführt sie nicht. Aber auch das Umgekehrte
ist wahr. Wenn ein Segen ausspricht und der Mensch in seinen Wegen in Sünde verfällt, dann kann es
sein, dass Gott auch da seinen Handel in seinen Regierungswegen ändert und ihn dem Betreffenden
nicht sechnet, sondern ihn in seinem Gericht, in seinen Regierungswegen im Gericht mit ihm reden
muss. Aber Gott sieht, heißt es, ihre Werke, ja sie hatten auch der Buße würdige Früchte gebracht,
er hat nicht nur davon geredet, das war sichtbar geworden, die Umkehr bei ihnen und dann hat Gott
es sich geräuen lassen, er hat diese Stadt nicht vernichtet. Leider war das nur eine vorübergehende
Sache. Der Prophet Nahum, der einige Zeit später Weissacht, muss dieser Stadt Ninive wieder das
Gericht ankündigen und sie eine Blutstadt nennen voller Gewalttat. Aber hier haben sie Buße getan.
Eine wunderbare Sache, aber nicht für Jonah. Es verdross ihn sehr, er wurde zornig und betete zu
Jehova. Das ist schon merkwürdig, wenn wir anfangen zu beten und zornig sind, da kann schon nicht viel
Vernünftiges bei rauskommen. Und dieses Gebet, Jonas, ist auch ein völlig ich-bezogenes Gebet.
Er betet immer nur von sich. Ach Herr Jehova, war das nicht mein Wort, als ich noch in meinem
Lande war? Darum kam ich zuvor und ich floh nach Thasis, denn ich wusste und so weiter. Ähnlich wie
dieser Mann, dieser Pharisäer, der da auch betete. Gott ich danke dir, fing ja ganz gut an. Gott ich
danke dir, wovor dankt ihr denn? Dass ich nicht so bin wie die anderen Menschen, Räuber, Mörder,
Ehebrecher oder wie dieser Zöllner. Das ist kein Gebet, was Gott angenehm ist. Es ist ein Gebet, das
nur aus Anklagen besteht. Denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langsam
zum Zorn und groß an Güte und der sich des Übels geräumt. Hat er ja recht mit, was er da betet.
Ist interessant, es gibt einen Mann in einem Gleichnis des Herrn Jesus, der sagt, ich wusste,
dass du ein harter Herr bist. Jonah war es genau umgekehrt. Dem war Gott viel zu gnädig. Ich wusste,
dass du gnädig und barmherzig bist. Und jetzt? Was ist denn mit meinem Prophetenruf los? Ich
habe das Gericht angekündigt und gar nichts passiert. Was sollen die Leute denn von mir
denken? Das habe ich doch gleich gewusst. So denkt ein Jonah. Er kann es nicht ertragen, dass Gott
anderen gegenüber barmherzig ist. Das ist das, was ihm Not macht. Und deswegen sagt er, nimm doch meine
Seele von mir. Es ist besser, dass ich sterbe, als dass ich lebe. Das zweite Mal reicht Jonah seinen
Rücktritt ein. Aber das geht bei Gott nicht so einfach, wie man das in der Welt machen kann.
Elia hat das auch versucht, hat auch gesagt, nimm meine Seele weg. Ich bin auch nicht besser als
meine Väter. Er wollte auch sterben. Aber hat Gott auch nicht erhört dieses Gebet? Bei Elia,
der ist überhaupt nicht gestorben. Weder da noch später. Er wurde entrückt in den Himmel. Gott hatte
ganz andere Pläne mit ihm vor. Aber er war an einem Punkt, wo er nicht mehr wollte, wo er sagt,
ich lasse das jetzt sein, ich höre auf. Jonah sagt auch, es ist besser, dass ich sterbe. Das will ich
nicht mit ansehen, wie gottgütig ist zu dieser Stadt. Nun sind wir natürlich nicht in so einer
Situation wie Jonah. Aber wir wollen uns doch fragen, ob wir das so ganz unbekannt uns ist.
Der Herr ist gütig zu jemand anders. Was empfinden wir dann? Können wir uns da mitfreuen oder denken
wir manchmal, naja, ich hätte mir das vielleicht anders gedacht. Warum muss der ausgerechnet jetzt
dem so gut gehen? Das waren die Gedanken, die durch Jonas Herz gingen. Und da sagt Gott zu
ihm, ist es recht, dass du zürnest? Kriegt Gott überhaupt keine Antwort drauf beim ersten Mal.
Jonah geht einfach weg, als Gott ihn fragt, ist es recht, dass du zürnst? Ein Bruder, der die
Häuser, verschiedene Häuser der Gläubigen besucht, hat einmal gesagt, überall in den Häusern habe
ich so Sprüche an der Wand hängen sehen, aber ich habe noch nie gesehen, dass da der Spruch hing,
ist es recht, dass du zürnst? Aber den könnte man ruhig auch mal aufhängen, diese Frage sich zu
stellen. Öfter mal, ob das denn recht ist, wenn man so in Zorn gerät. Ist ja in den seltensten
Fällen ein heiliger Zorn. Meistens ist das ja eine fleischliche Angelegenheit, wenn wir zornig
werden über andere oder über Gott, wie bei Jonah. Er geht dann hinaus und setzt sich gegen den Osten
der Stadt. Welch ein Gegensatz zu Abraham, der auch einmal da stand und das Gericht über Sodom
sehen musste, aber vorher hatte er für diese Stadt gebetet, mit Gott sozusagen um die Gerechten in
jener Stadt gerungen. Jonah sitzt dort und wartet darauf, was geschehen wird und dann wird Gott
wieder tätig. Wie mal jemand geschrieben hat, Gott hat mit Ninive weniger Mühe gehabt als mit Jonah,
um mit Jonah zu seinem Ziel zu kommen. Er sitzt dort und dann lässt Gott einen Wunderbaum wachsen,
um ihn von seinem Missmut zu befreien. Da sehen wir die Güte Gottes, nicht selbst noch mit Jonah.
Er sieht, dass sein Knecht missmutig ist, aber Gott möchte nicht, dass seine Knechte, dass wir
missmutig durch die Welt laufen. Er möchte selbst diesen unglücklichen Knecht von seinem Missmut
befreien und lässt deswegen diesen Wunderbaum wachsen. Und sofort lesen wir, Jonah freute sich
über den Wunderbaum mit großer Freude. Ja, so sind wir nicht. Von den Umständen sind wir unheimlich
schnell zu beeinflussen. Auf der einen Seite missmutig im nächsten Moment, als der Baum da
wächst, ist er schon gleich wieder voller Freude. Wird auch nicht lange halten, weil es nicht sein
Fundament hat in einer Beziehung der Gemeinschaft mit seinem Herrn. Auf einem eigenwilligen Weg,
da können Umstände sein. Die einen bereiten uns Missmut, die anderen gefallen uns, aber Gott will
ihm etwas anderes zeigen, diesem Knecht. Dann kommt der Wurm und sticht den Baum. Er verdorrt. Die
Sonne geht auf. Dann kommt noch der schwüle Ostwind und Jonah sinkt ermattet nieder. Da ist
er das dritte Mal dabei, dass er Gott bittet, ihn wegzunehmen, dass seine Seele stirbt. Es ist besser,
dass ich sterbe, als dass ich lebe, hat er schon einmal gesagt. Und Gott fragt ihn wieder, ist es
recht, dass du zürnst wegen dieses Baumes? Diesmal kriegt er auch eine Antwort von Jonah, aber die ist
doch sehr aufsässig. Jonah sagt, mit Recht zürne ich bis zum Tode. Und dann zeigt Gott ihm noch
einmal sein ganzes Herz voller Barmherzigkeit und sagt, hör mal Jonah, dieser Baum, der da gewachsen
ist, da hast du doch nichts mit zu tun gehabt. Den hast du doch nicht da in einer Nacht wachsen
lassen. Und du hast ihn auch nicht wieder eingehen lassen. Und über diesen Baum, da erbarmst du dich?
Der macht dir so viel Not, dass der jetzt eingegangen ist? Und ich, der Schöpfer, sehe da in
Niniveh meine Menschen? Ich sehe da diese große Stadt, in der es mehr als 120.000 unmündige Menschen
gibt und dazu noch viel Vieh, eine Menge Vieh. Und natürlich die anderen Menschen auch noch. Und ich
sollte mich dieser Stadt nicht erbarmen? Er lässt also Jonah sehen sein Herz der Barmherzigkeit, das
nicht nur für sein Volk Israel schlug, sondern diese Barmherzigkeit, die wandte sich auch denen zu,
die dort in Niniveh waren, deren er sich erbarmt hatte. Und dann endet dieses Buch abrupt mit diesem
Satz Gottes. Aber da lernen wir auch eben noch etwas. Eigentlich würde man sagen, das ist ja ein
unbefriedigendes Ende dieses Buches. Was ist denn jetzt mit dem Jonah? Aber ich glaube, dass Gott
uns auch dadurch etwas sagt. Hiob zum Beispiel sagt in Hiob 39 am Ende seines Buches. Hiob 39, Vers 34.
Siehe, zu gering bin ich, was soll ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund. Einmal habe
ich geredet und ich will nicht mehr antworten und zweimal und ich will es nicht mehr tun. Und ich
denke, das ist auch hier, was wir in der Geschichte Jonas sehen. Jonah, dieser widersässige, aufsässige
Prophet, gibt Gott das letzte Wort. Er redet nicht mehr am Ende dieses Buches. Gott ist der, der zum
Schluss redet, nicht Jonah. Er gibt Gott das letzte Wort. Und so sollte das auch in unserem Leben sein,
dass wir nicht das letzte Wort haben wollen, das liegt uns von Natur natürlich, sondern dass wir es
Gott geben. Dann kann er uns auch wieder auf einem Weg des Segens zurückführen. Wenn wir, nachdem wir
vielleicht manches lernen mussten, doch zugeben, dass letztlich Gott recht hat und ihm das letzte
Wort gibt. Jonah ist ein Mann, von dem wir das lernen. Aber es gibt auch eine Frau, bei der wir
etwas ähnliches finden im Alten Testament. Ich denke an Sarah, als Gott die Verheißung gibt der
Nachkommenschaft und Sarah gelauscht hat und dann hat sie gelacht. Und da sagt Gott zu Abraham, warum
hat Sarah denn gelacht? Er sagt, Sarah, ich habe nicht gelacht. Und da sagt Gott, doch, du hast wohl
gelacht. Und dann sagt Sarah nichts mehr. Sie schweigt. Und wir finden später in Hebräer 11, dass Gott von
ihrem Glauben spricht in Bezug auf diese Nachkommenschaft. Sie hat auch letztlich, obwohl sie zuerst etwas
anders gesagt hat, doch Gott das letzte Wort gegeben. Möchten wir von diesem Mann Jonah lernen, unseren
Weg mit dem Herrn zu gehen. Das, was er uns aufträgt zu tun, auch zu tun. In dem Moment, wo wir einen
eigenen Weg gehen, vor ihm weglaufen, werden wir ihm trotzdem nicht aus der Schule laufen. Und wenn
er uns dann vielleicht auf verschiedenen Wegen oder Umwegen zu sich zurückführt, dann ist es
immer noch von Segen, wenn wir dann auch in unserem Leben Gott das letzte Wort geben. So haben wir
heute einen Knecht betrachtet, der vor seinem Herrn davongelaufen ist. Unser Thema für morgen Abend soll
sein, ein Knecht Gottes steht vor seinem Herrn. Wir wollen uns da mit dem Propheten Habakkuk
beschäftigen. Die Jüngeren können ja schon mal gucken, wo das steht, damit wir das dann morgen Abend auch finden. …
Transcription automatique:
…
Verbindung mit unserem Thema, die sogenannten kleinen Propheten und ihre Botschaft für den
Gläubigen heute, kommen wir heute Abend, zweiten Abend zu dem Thema, ein Knichtgottes steht vor
seinem Herrn und wir lesen dazu einige Verse aus dem Propheten Habakuk. Aus dem Propheten Habakuk
Kapitel 1, Abvers 1. Der Ausspruch welchen Habakuk der Prophet geschaut hat. Wie lange Jehova habe
ich gerufen und du hörst nicht. Ich schreie zu dir Gewalttat und du rettest nicht. Warum lässt
du mich unheil sehen und schaust mühsal an. Und Verwüstung und Gewalttat sind vor mir und Streit
entsteht und Hader erhebt sich. Darum wird das Gesetz kraftlos und das Recht kommt nimmermehr
hervor. Denn der Gesetzlose umzingelt den Gerechten, darum kommt das Recht verdreht hervor. Seht unter
den Nationen und schaut und erstaunet, staunet. Denn ich wirke ein Werk in euren Tagen, ihr würdet
es nicht glauben, wenn es erzählt würde. Denn siehe ich erwecke die Chaldea, das grimmige und
ungestüme Volk, welches die Breiten der Erde durchzieht, um Wohnungen in Besitz zu nehmen,
die ihm nicht gehören. Es ist schrecklich und furchtbar, sein Recht und seine Hoheit gehen
von ihm aus. Vers 12. Bist du nicht von Alters her, Jehova, mein Gott, mein Heiliger? Wir werden
nicht sterben. Jehova, zum Gericht hast du es gesetzt und Ophels zur Züchtigung es bestellt.
Du bist zu rein von Augen, um Böses zu sehen und Mühsal vermagst du nicht anzuschauen. Warum schaust
du Räubern zu, schweigst, wenn der Gesetzlose den verschlingt, der gerechter ist als er, und machst
die Menschen wie die Fische des Meeres, wie das Gewürm, das keinen Herrscher hat. Er hebt sie
alle mit der Angel herauf, er zieht sie herbei mit seinem Netze und sammelt sie in sein Garn.
Darum freut er sie und jubelt, darum opfert er seinem Netze und räuchert seinem Garne. Denn durch
sie ist sein Teil fett und seine Speise feist. Soll er deshalb sein Netz ausleeren und beständig
darauf ausgehen, Nationen schonungslos hinzumorden? Auf meine Warte will ich treten und auf den Turm
mich stellen und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird und was ich erwidern soll
auf meine Klage. Da antwortete mir Jehova und sprach, schreibe das Gesicht auf und grabe es
in Tafeln ein, damit man es geläufig lesen könne. Denn das Gesicht geht noch auf die bestimmte Zeit
und es strebt nach dem Ende hin und lügt nicht. Wenn es verzieht, so harre sein, denn kommen wird
es, es wird nicht ausbleiben. Siehe aufgeblasen, nicht aufrichtig, ist in ihm seine Seele, der
Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben, und überdies der Wein ist treulos. Der übermütige
Mann, der bleibt nicht, er, der seinen Schlund weit aufsperrt, wie der Scheol. Er ist wie der
Tod und wird nicht satt und er rafft an sich alle Nationen und sammelt zu sich alle Völker. Werden
nicht diese alle über ihn einen Spruch und eine Spottrede anheben? Rätsel auf ihn. An Vers 20,
den letzten Vers aus Kapitel 2. Aber Jehova ist in seinem heiligen Palast, schweige vor ihm ganze
Erde. Gebet Habakuks des Propheten nach Shigonoth. Jehova, ich habe deine Kunde vernommen, ich fürchte
mich, Jehova, belebe dein Werk inmitten der Jahre. Inmitten der Jahre mache es Kunt, im Zorn Gedenke
des Erbarmens. Und dann noch Abvers 13. Du zogest aus zum Heile deines Volkes, zum Heile deines
Gesalbten. Du zerschmettertest das Haupt vom Halse des Gesetzlosen, entblößend den Grund bis zum
Halse. Du durchbohrtest mit seinen eigenen Spießen die Häupter seiner Scharen, welche heranstürmten,
mich zu zerstäuben, deren Vorlocken war, den Elenden im Verborgenen zu verschlingen. Du betratest
das Meer mit deinen Rossen, den Schall großer Wasser. Ich vernahm es und es zitterte mein Leib.
Bei der Stimme bebten meine Lippen, Mauschheit drang in meine Gebeine. Und wo ich stand,
erzitterte ich, der ich ruhen werde am Tage der Drangsal, wenn derjenige gegen das Volk heranzieht,
der es angreifen wird. Denn der Feigenbaum wird nicht blühen und kein Ertrag wird an den Reben
sein. Und es trügt die Frucht des Olivenbaumes und die Getreidefelder tragen keine Speise. Aus
der Hürde ist verschwunden das Kleinvieh und kein Rind ist in den Ställen. Ich aber, ich will in
Jehova vorlocken, will jubeln in dem Gott meines Heils. Jehova, der Herr, ist meine Kraft und macht
meine Füße denen der Hindinnen gleich und lässt mich einher schreiten auf meinen Höhen, dem
Vorsänger mit meinem Seitenspiel. Soweit das Wort Gottes.
Wir haben die Absicht an diesen Abenden, wie gesagt, ein wenig an drei Beispielen uns damit
zu beschäftigen, was diese kleinen Propheten, wie wir sie allgemein nennen, diese alttestamentlichen
Bücher, die man oft weniger liest, die auch nicht so einfach immer sind, was wir als Gläubige heute
aus diesen Büchern entnehmen können. Wir haben gestern uns beschäftigt unter dem Thema ein
Knechtgottesflied vor seinem Herrn mit dem Propheten Jonah, der sicherlich eine Ausnahme darstellt in
der Reihe der kleinen Propheten, insofern als das ihn wohl jeder kennt, im Gegensatz zu manchen
anderen dieser Bücher. Und wir haben daraus gelernt, denke ich, dass uns hier gezeigt wird,
wie der Herr mit uns handelt, wenn wir oft so eigenwillige Wege gehen, wenn wir so wenig das
Herz Gottes in Gnade und Barmherzigkeit verstehen wollen und wie Gott, der so große Mühe hatte
mit seinem Knecht, ihn doch letztlich dahin führt, dass er in seinem Leben Gott das letzte Wort gibt
und dass Gott mit ihm auch noch zum Ziele kommt. Wir haben gestern schon gesagt, dass die drei
Propheten, die wir betrachten wollen, alle so eine Besonderheit haben. Und bei Jonah war die
Besonderheit, dass er eigentlich in diesem Buch überhaupt nichts prophezeit, einmal abgesehen von
der Gerichtsankündigung, die er nicht eintraf, sondern dass er mehr sein Leben erzählt und dass
dieses Leben, sein Leben, seine Botschaft ist für uns. Heute, wenn wir uns mit dem Propheten Habakuk
beschäftigen möchten, haben wir wieder einen Mann vor uns, der eine Besonderheit darstellt. Denn
auch Habakuk ist nicht jemand, der mit einer Botschaft Gottes loszieht und diese Botschaft
irgendwo verkündigt, der irgendetwas prophezeit, sondern wir finden einen Mann, der uns hier in
diesem Buch seinen Zwiegespräch mit Gott mitteilt. Er redet nicht im Auftrag Gottes zu dem Volk,
sondern er redet mit Gott über das Volk. Habakuk hat Fragen auf seinem Herzen, hauptsächlich zwei
Fragen, die er Gott vorlegt. Wir haben in unserem ersten Lied gesungen, du kennst unsere Herzen,
du kennst jede Not. Und wir haben auch gesagt, im Gebet davon gesprochen, dass wir auch in unserem
Leben Fragen auf dem Herzen haben, auf die wir keine Antwort haben. Fragen, auch die das Handeln
Gottes betreffen, dass wir vielleicht nicht verstehen, warum Gott so handelt, wie er handelt.
Und das sind auch die Fragen Habakuks gewesen. Es waren Fragen, die das Handeln Gottes betrafen,
dass er nicht verstehen konnte. Und diese Fragen legt er seinem Gott vor und Gott gibt ihm darauf
eine Antwort. Und das werden wir jetzt miteinander betrachten, um ein wenig zu versuchen, daraus
etwas für uns zu entnehmen. Können wir denn das einfach so machen? Können wir einfach zu Gott
gehen und unsere Fragen Gott vorlegen? Fragen vielleicht auch, wo wir sagen, ja Gott, ich
verstehe dein Handeln nicht in dieser oder jener Situation. Können wir da einfach so hingehen und
Gottes sagen? Nun, wir finden einige Male im Worte Gottes Hinweise darauf, dass Gott eigentlich das
sogar von uns erwartet. Der Psalmist sagt einmal, im Psalm 94 glaube ich es ist, sollte der, der das
Ohr geschaffen hat, nicht hören, sollte Gott nicht geradezu darauf warten. Und er sagt einmal im
Propheten Jesaja seinem Volk, sollte ein Volk nicht seinen Gott befragen? Sie neigten, auch das Volk
Gottes im Alten Testament neigte dazu, häufig genug ihre Antworten woanders zu suchen, bei den
Wahrsagern und sonstigen Götzendienern. Aber er sagt einem Volk, das Volk Gottes, wenn es Fragen
hat, dann soll es seinen Gott fragen. Und so dürfen wir auch mit diesen Fragen zu Gott kommen. Wenn
wir sie nur aus einem aufrichtigen Herzen und einer guten Gesinnung Gott vorlegen. Wenn wir
natürlich in einem Geist der Aufsässigkeit der Rebellion fragen, wie im Propheten Malachi, dann
kann das sein, dass Gott uns keine Antwort gibt auf solche Fragen. Aber wenn wir in der Not unserer
Seele das vor Gott ausbreiten, dann wird er uns darauf eine Antwort geben. Die mag vielleicht
anders ausfallen, als wir uns das gedacht haben. Das muss Habakuk auch lernen. Aber Gott wird uns
eine Antwort geben. Diese Propheten haben ja, wie überhaupt die Personen des Alten Testamentes,
Namen, die eine Bedeutung haben. Und oft ist es so, dass diese Bedeutung uns auch schon einen
Hinweis gibt auf die Person. Jonah zum Beispiel, das haben wir gestern nicht gesagt, sein Name
bedeutet Taube. Und in der Bibel ist die Taube ein Symbol für Einfalt im positiven Sinne. Seine
Einfalt ist einfältig wie die Tauben, sagt Jesus einmal. Aber gerade das, haben wir gesehen, hat
Jonah nicht verwirklicht. Dass er in einfältigem Gehorsam und Vertrauen auf seinen Gott gegangen
wäre und das getan hätte, was Gott ihm gesagt hat. Nein, er hatte so seine eigenen Gedanken und seinen
eigenen Weg. Aber bei Habakuk finden wir, dass er in verschiedener Hinsicht seinem Namen, wenn ich
das mal so ausdrücken darf, alle Ehre macht. Habakuk, dieser Name bedeutet Umarmer. Und damit
verbinden sich, denke ich, zwei Gedanken. Wenn ich jemand umarme, dann kann das einmal bedeuten,
dass ich bei dem Betreffenden Zuflucht und Schutz suche. Die Kinder zu den Eltern laufen und sie
umarmen, weil sie irgendwo Angst vorhaben. Dann suchen sie Schutz bei den Eltern. Und dann ist
Umarmen natürlich auch das Zeichen der Zuneigung, die ich dadurch zum Ausdruck bringe. Wir finden
beides bei Habakuk. Wenn es um sein Verhältnis zu Gott geht, dann ist es gewissermaßen so, dass er
sich an seinen Gott klammert. Auch wenn er Fragen hat, die er nicht verstehen kann. Auch wenn er das
Handeln Gottes in seinem Leben und im Leben des Volkes Gottes nicht begreift, so klammert er sich
doch immer wieder an seinen Gott. Er sagt in diesem Buche, wir haben das ja gelesen, in Vers 12,
bist du nicht von Alters her, Jehova, mein Gott, mein Heiliger. Daran hält er fest, auch wenn er
ihn nicht versteht. Und das ist das, was wir auch von ihm lernen können, schon gleich am Anfang. Dass
wir als Gläubige ihm vertrauen, uns sozusagen an unseren Gott klammern, auch wenn wir vielleicht
in unserem persönlichen oder auch gemeinsamen Leben manches nicht verstehen können. Apostel Paulus
sagt in Glauben, wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken. Jetzt
sagst du vielleicht, das kann ich nicht verstehen. In meinem Leben, da gibt es Dinge, da weiß ich
überhaupt nicht, wofür die gut sind. Die machen mir so viel Not und Mühe und da kann ich nicht
begreifen, wofür das gut sein sollte. Aber das hat Paulus auch gar nicht gesagt. Paulus hat nicht
gesagt, wir verstehen, wozu alles in unserem Leben gut ist. Sondern er hat gesagt, wir wissen,
das ist eine Glaubensüberzeugung, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken.
Manches werden wir vielleicht im Nachhinein verstehen, gewissermaßen mal als übertragene
Anwendung, wie der Herr zu Petrus sagt, du wirst es aber hernach verstehen. Manches werden wir
hier nachverstehen, wofür es gut war, als wir in der Situation drin waren, haben wir es nicht
verstanden, aber nachher wussten wir, wozu das gut war. Aber ich bin zutiefst überzeugt, dass es
Dinge in unserem Leben, persönlich und gemeinsam geben wird, da werden wir hier auf der Erde keine
Antwort drauf bekommen, wozu das gut war. Wir werden das erst einmal in der Herrlichkeit verstehen.
Aber doch halten wir daran fest, wie Habakuk so zu sagen, uns an unseren Gott zu klammern. Selbst
Hiob, der durch tiefe Leiden ging, hat sich immer wieder an seinen Gott gewandt. Und wenn du mal das
Leben der Knechte Gottes studierst, dann wirst du immer wieder Männer finden, die in ihrem Leben an
Augenblicke kamen, wo sie kurz davor standen, zu verzweifeln oder zu resignieren. Aber was haben
sie gemacht? Sie sind immer wieder zu ihrem Gott gegangen. Sie haben dann vielleicht manchmal
törichte Dinge gesagt, was Gott ihnen dann auch gezeigt hat. Aber sie sind doch letztlich zu ihrem
Gott gegangen. Wir haben gestern in Verbindung mit Jona einen Elia erwähnt. Ein Mose hat auch
einmal zu Gott gesagt, ich kann nicht mehr mit diesem Volk. Bin ich mit diesem Volke schwanger
gegangen? Ich kann das nicht mehr tragen. Aber er ist trotzdem zu seinem Gott gegangen und ist dann
doch weitergegangen. Auch ein Prophet Jeremiah hat einmal gesagt, ich will nicht mehr reden. Immer
wenn ich rede, muss ich Gericht ankündigen und sie hören doch nicht auf mich. Ich rede jetzt nicht
mehr, ich schweige jetzt. Aber er redet hinterher doch wieder. Er kann es letztlich doch nicht. Aber
all das, was sie so an Not hatten, haben sie ihrem Gott gesagt. Und so wird das auch Habakuk machen,
so dürfen wir das auch tun. Wir dürfen immer wieder uns so zu sagen an unseren Gott klammern.
Aber die zweite Seite dieses Umarmens sehen wir auch, dass Habakuk, wenn es um das Volk Gottes
geht, seine Zuneigung zu diesem Volk ausdrückt. Er umarmt gewissermaßen dieses Volk und sagt,
es ist mein Volk, auch wenn es durch solche Tiefen geht, auch wenn der Zustand in diesem
Volke so schwach ist und Gott auch Gericht üben muss. Es bleibt doch das Volk Gottes. Er wird es
nicht aufgeben und er hält daran fest. Das sind die beiden Aspekte dieses Namens Habakuk, die wir
in seinem Leben finden. Sich an Gott zu klammern, in allen nöten und ungelösten Fragen, aber auch
gewissermaßen das Volk Gottes daran festzuhalten, dass es sein Volk ist. Und nun beginnt Habakuk,
Gott seine erste Frage vorzulegen. Wir wissen gar nicht, das vielleicht noch vorweg, wir wissen
über diesen Propheten Habakuk eigentlich gar nichts außer seinem Namen. Wir können ihn gar
nicht genau datieren wie andere Propheten, weil in diesem ganzen Buch kommt kein König vor. Das
ist ja sonst so, dass da gesagt wird, der Prophet der Weiss sagt in der Zeit des Königs so und so.
Und dann konnte man in etwa wissen, wann er gelebt hatte. Aber bei Habakuk steht überhaupt nichts,
was uns mit Sicherheit sagen lässt, wann er denn nun geweiss sagt hat. Aber dass dieses kleine Buch
von außerordentlicher Bedeutung ist, das sehen wir schon daran, dass es viermal im Neuen Testament
zitiert wird aus diesen Propheten Habakuk. Wir werden die einzelnen Stellen ja noch berühren.
Es war offenkundig ein Buch, das wichtige Wahrheiten enthält. Wir werden das noch sehen.
Aber nun steht Habakuk vor seinem Gott und sagt, wie lange Jehova habe ich gerufen. Und du hörst
nicht, ich schreie zu dir Gewalttat und du rettest nicht. Warum lässt du mich uneil sehen und schaust
Mühsal an und Verwüstung und Gewalttat und Streit entsteht und Hader. Habakuk sieht also, dass es im
Volke Gottes ein Zustand ist, den er als ein Knecht Gottes für unerträglich hält. Er sagt, wie kann
das sein, ich rufe und bete und schreie jetzt schon so lange zu dir, wegen des Zustandes im Volke
Gottes, der so niedrig ist, dass Gewalttat und Streit und Hader und Unheil im Volke Gottes ist.
Kannst du das denn alles so ansehen, ohne einzugreifen und ich bekomme keine Antwort?
Ich denke, das sind Fragen, die mögen uns vielleicht auch kommen, dass wir denken,
der Zustand im Volke Gottes ist so niedrig, da ist so manches, was nicht nach den Gedanken Gottes ist,
dass wir zu Gott rufen und wir sehen, es ändert sich nichts. Wir möchten das ja manchmal so gerne,
nicht, dass Gott jetzt mal so sichtbar irgendwie eingreift, aber er tut das nicht und wir rufen
zu ihm, vielleicht schon lange und scheinbar keine Antwort. Dann sagen wir das Gott vielleicht auch
so wie Habakuk, wieso ändert sich denn nichts, wieso beten wir nun schon so lange um diese Nöte
und es ändert sich doch nichts. Warum waren denn diese Nöte dieser Zustand im Volke Gottes? Weil
sie die Autorität des Wortes Gottes beiseite gesetzt haben. Das Gesetz, sagt er, ist kraftlos.
Es kommt, wenn überhaupt, nur noch verdreht hervor. Wenn das Volk Gottes die Autorität seines Wortes
beiseite setzt, wenn das Wort Gottes kraftlos wird, weil es nicht mehr anerkannt wird, nicht
mehr die Autorität hat oder wenn es verdreht hervorkommt, wenn man es gerade so anpasst,
wie man es gerne hätte, ja dann wird ein solcher Zustand im Volke Gottes entstehen, wie er ihn hier
schildert. Da kann es im Volke Gottes nicht eine Aufwärtsentwicklung oder einen Segen Gottes geben,
wenn wir sein Wort beiseite schieben und dieses Wort nicht mehr wirken kann in unserer Mitte. Wenn
wir das nicht mehr kennen, was im Wort Gottes einmal gesagt wird über solche, die das Wort
Gottes lesen, da heißt es von ihnen, die da zittern vor deinen Worten. Kennen wir das noch?
Was bedeutet das? Das bedeutet, dass wenn wir das Wort Gottes lesen, wir uns bewusst sind,
dass hier Gott zu mir, zu uns ganz persönlich redet. Dass wir nicht das Wort Gottes lesen und
sagen, die Geschichten kennen wir sowieso schon alle und lesen das so, denken vielleicht noch
daran, was Bruder X oder Schwester Y sich da mal zu Herzen nehmen könnte, sondern wir werden dann
vor seinem Wort zittern, indem wir wissen, jetzt redet Gott und wir sollten das dann auf uns anwenden.
Sonst wird das Gesetz kraftlos, wenn wir das nicht tun. Wenn wir das Wort Gottes zwar noch lesen,
aber es redet nicht mehr zu uns. Und das war so im Volke Gottes und deswegen hatte ein Habakuk
zu Gott gerufen. Nun, nun bekommt er auch eine Antwort von Gott. Ab Vers 5 redet Gott. Was Gott
ihm jetzt mitteilt ist, dass Gott jetzt sagt, es wird ein Volk kommen, die Chaldea und die werden
mein Volk, das Volk Gottes erobern. Sie werden das Land erobern und in Besitz nehmen. Gott sagt
also gewissermaßen, um das jetzt ganz allgemein auszudrücken, ich habe durchaus gesehen, wie es
in meinem Volke aussieht und ich werde auch antworten, aber die Antwort Gottes kann nur
Gericht sein, aufgrund dieses Zustands. Er sagt, ich werde den Chaldea als meine Zuchtrute schicken,
um dieses Land, das nicht mehr auf mich hören will, dieses Volk zu züchtigen. Und so kann es sein,
dass Gott uns, wenn wir zu ihm rufen, über den Zustand im Volke Gottes, dass er uns vielleicht
sagen muss, ich habe das wohlgemerkt und meine Antwort kann eigentlich nur Züchtigung Gericht
sein. Ich kann eigentlich auf die Tatsache, dass das Wort Gottes einfach beiseite gesetzt wird,
nur mit Gericht antworten. Und der Zustand, in dem ihr seid, ist letztlich ein Gericht Gottes.
Und es wird auch schlimmer werden, wenn der Chaldea kommt und wenn er dieses Land erobern
wird. Die erste Antwort also, die ein Habakuk erhält auf diese Fragen, ist die, dass Gott ihm
sagt, ich kann auf einen solchen Zustand, wenn ihr nicht mehr bereit seid, auf mich zu hören,
kann ich letztlich nur mit Gericht antworten. Aber damit sind natürlich die Fragen Habakuks
nicht beantwortet. Im Gegenteil, es kommen noch viel schwierigere Fragen für ihn. Aber bevor er
jetzt seine zweite Frage stellt, finden wir zum ersten Mal, dass Habakuk etwas erkennen lässt,
was sich häufig noch einige Male in diesem Buch findet, dass dieser Knecht Gottes einen tiefen
Glauben, ein Vertrauen in seinen Gott besaß, wie immer auch die Umstände sein mochten. Bevor er
seine zweite Frage vorlegt, die sicherlich schon in seinem Herzen war, sagt er in Vers 12, da redet
Habakuk wieder, bist du nicht von Alters her, Jehova, mein Gott, mein Heiliger, wir werden
nicht sterben. Das ist eine Aussage des Glaubens. Gott hatte gerade gesagt, da wird dieser Chaldea
kommen, als die Zuchtrute Gottes, der wird das Land überrennen, ein Reitervolk, Gewalttat allesamt.
Aber Habakuk hält sich an seinem Gott fest. Er sagt, bist du nicht von Alters her, Jehova, mein
Gott. Der Chaldea, von dem wurde gesagt am Ende von Vers 11, diese seine Kraft ist sein Gott. Das
war ein Volk, das sich auf seine eigene Kraft stützte, das war ihr Gott. Später haben wir
gelesen, dass sie ihren Netze räucherten und so weiter, ihre eigenen Kraft, mit der sie Völker
erobert hatten, das war ihr Gott. Aber Habakuk sagte, nein, es gibt einen anderen, der lebendige
Gott, der von Alters her ist, der ewige Gott, den wir schon immer als unseren Gott kannten. Mein
Gott, mein Heiliger, wir werden nicht sterben. Ja, er hält daran fest, im Glauben, selbst wenn Gott
züchtigen muss, wird er sein Volk nicht lassen. Er wird die Seinen nicht aufgeben, sie werden nicht
sterben, selbst wenn er in Zucht vielleicht mit ihnen handelt. Im Hebräerbrief, wo der Apostel
Paulus auch von diesem Thema spricht, der Züchtigung, da sagt er, dass es zwei Gefahren gibt, in die wir
verfallen können, wenn Gott vielleicht in seiner Erziehung mit uns redet. Die eine Gefahr ist, dass
wir diese Sache, ich sag das mal so, auf die leichte Schulter nehmen und überhaupt nicht wahrnehmen,
dass Gott mit uns handelt. Das ist eine Sache der Veranlagung. Es mag vielleicht sein, es gibt
Probleme und Nöte in unserem Leben und weil wir so veranlagt sind, sagen wir, naja, müssen wir die
Ärmel aufkrempeln und sehen, wie wir mit den Problemen fertig werden. Und wir sehen überhaupt
nicht, dass Gott uns vielleicht etwas damit sagen will. Wir sind nicht in der Lage, wie Johannes
der Jüngere es einmal einer bestimmten Situation zu den Jüngern sagt, es ist der Herr. Auf einmal
erkennt, dass der Herr in einer bestimmten Situation handelt. Das ist die eine Gefahr, dass wir überhaupt
nicht merken, dass Gott uns etwas sagen will. Die zweite Gefahr, von der im Hebräerbrief die Rede ist,
ist die, dass wir resignieren, dass wir mutlos werden, dass wir ermatten unter den Schwierigkeiten.
Wenn wir anders veranlagt sind, dann sind wir vielleicht durch solche Dinge in Gefahr, davon
niedergedrückt zu werden. Und da sehen wir hier, dass Habakuk, obwohl die Situation so war, dass
er das hätte denken können, doch daran festhält, an seinem Gott. Er begreift, dass Gott in Erziehung
mit seinem Volk handelt, aber er hält fest an diesem Gott. Sein Gott, mein Heiliger, wir werden
nicht sterben. Eine ganz persönliche Aussage. Immer wieder finden wir auch am Ende dieses Buches,
dass Habakuk sein persönliches Verhältnis zu Gott zum Ausdruck bringt. Mein Gott. Und das ist etwas,
das müssen wir auch lernen. Dass wir auch als junge Menschen lernen, ein persönliches Leben mit
unserem Herrn zu führen. Wir können sagen, das ist unser Gott und unser Herr, ist ja auch wahr,
der uns gemeinsam, kennen wir ihn als unseren Herrn, aber wir müssen das auch ganz persönlich
kennen. Wir müssen persönliche Erfahrungen mit unserem Herrn machen. Dass wir sagen können,
mein Gott, mein Herr, mit dem ich das und das erlebt habe. Paulus sagt das mal so schön zu
den Philipponen, mein Gott wird alle eure Bedürfnisse erfüllen in Christo Jesu. Das
hatte er so erfahren. So hatte er seinen Gott kennengelernt. Und da wusste er, mein Gott,
der wird das auch, weil er ja auch euer Gott ist, bei euch Philipponen auch machen. Und so hatte
auch Habakuk diesen Gott als seinen Gott kennengelernt. Er sagt, wir werden nicht sterben.
Aber die Frage bleibt. Er sagt, Gott, wie kannst du das denn ansehen? Da kommt der Zustand in deinem
Volke, der ist ja schlimm, aber jetzt kommt einer, der ist noch schlimmer. Der Kaldea, um das Volk
in Besitz zu nehmen. Und jetzt kommt ein solcher und überrennt das Land. Der Gesetzlose verschlingt
den, der gerechter ist als er. Kannst du das denn somit ansehen, dass die Situation eigentlich noch
schlimmer wird? Vielleicht ist das auch unsere Erfahrung, dass wir in einer bestimmten Situation
erkennen, dass der Herr eigentlich wegen unseres Versagens in seiner Erziehung mit uns redet und
dass wir die Erfahrung machen, ja, es wird eigentlich schlimmer statt besser. Wir hatten
zu ihm gerufen und jetzt wird die Situation noch schlimmer. Da kommt noch Gesetzlosigkeit hinzu und
alles mögliche. Der Feind ist da und wirkt und scheinbar greift Gott nicht ein. Aber auch auf
diese zweite Frage bekommt Habakuk eine Antwort. Die Antwort, die Habakuk allerdings jetzt bekommt,
die ist nicht so schnell zu haben wie die erste. Er bekommt nicht sofort eine Antwort auf diese
Frage. Er muss erst etwas tun. Davon lesen wir in Kapitel 2, dass Habakuk sagt, auf meine Warte
will ich treten und auf den Turm mich stellen und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden
wird und was ich erwidern soll auf meine Klage. Er will auf die Warte treten, auf den Turm,
um auszuschauen nach dieser Antwort Gottes, um zu warten. Da mögen wir denken, Habakuk jetzt,
das ist doch völlig passiv, was er jetzt macht. Jetzt stellt er sich da auf den Turm und wartet
einfach. Ist es denn nicht, dass er jetzt mal in dieser Situation was anders tun muss, als nur zu
warten? Aber der Prophet Jesaja sagt einmal, dass die Stärke des Volkes Gottes darin liegt, die
Stärke des Gläubigen im Stille sein und im Vertrauen auf Gott und auf sein Handeln zu warten.
So steigt er auf diese Warte, auf diesen Turm, um zu sehen, nicht was die Menschen machen,
nicht um zu sehen, was die Chaldea vorhaben und um sich aufgrund dessen, was er da sieht in dieser
Welt, in seiner Umgebung, ein Urteil zu bilden, sondern was will er denn sehen, was er mit mir
reden wird. Er will Gottes Antwort hören, er will die Gedanken Gottes verstehen. Und das ist eine
ganz wichtige Anweisung des Habakuk für uns, wenn wir in Schwierigkeiten und Nöten sind und eine
Antwort suchen, dass wir darauf uns ausrichten, sozusagen auf diese Warte zu treten, um die
Gedanken Gottes darüber zu verstehen, um zu sehen, was er, Gott, mit uns reden will. Seine Gedanken
zu verstehen. Dieser Mann, der zuerst einmal sozusagen auf dem Angesicht lag vor seinem Gott
und seine ganze Not ausgebreitet hat, der steht jetzt auf der Warte, um die Gedanken Gottes zu
verstehen. Gott möchte das, dass wir seine Gedanken verstehen. Im Psalm 32, da sagt der Psalmist,
spricht davon, dass Gott sagt, mit meinem Auge will ich dich leiten, mein Auge auf dich richtend
will ich dir raten. So möchte Gott uns die Seinen leiten, durch Einsicht in seine Gedanken. In diesem
Psalm spricht Gott davon, dass er auch anders kann. Er kann uns auch so leiten, wie das Maultier und
das Ross, nicht mit Zaum und Züge, durch die Umstände. Natürlich geht das, dass Gott das kann,
aber das ist nicht das, was er möchte. Dass Gott uns durch Umstände leiten muss, dass wir immer
erst alles durch Fehler und Übung und Tiefen lernen müssen. Nein, er möchte, dass wir lernen,
dass er uns leiten kann, indem wir Einsicht haben in seine Gedanken. Mit dem Auge zu leiten. Das
bedeutet, dass ich nahe bei dem Herrn bin, dass ich in Gemeinschaft mit ihm bin, sonst kann er mich
nicht durch leiten mit dem Auge. Um jemand mit dem Auge zu leiten, muss der Betreffende ganz nahe
bei mir sein. Wenn ich zu Hause Besuch habe und ich sehe vielleicht, dass bei einem meiner Gäste
das Glas leer ist, dann kann ich einer von meinen Töchtern mit den Augen einen Hinweis geben, sie
möchte da mal was nachfüllen. Wenn sie aber zwei Zimmer weiter ist, dann geht das nicht mehr mit
den Augen. Dann muss ich sie schon erstmal herbeirufen. Und so erfordert das Leiten mit den
Augen ganz einfach den Augenkontakt. Den brauchen wir mit dem Herrn, dass wir in seiner Nähe sind.
Dann verstehen wir seine Gedanken und dann kann er uns auch leiten, indem wir seine Gedanken
begreifen. Und so steht Habakuk hier auf dieser Warte, um zu warten, was er mit mir reden wird,
auf sein Wort zu hören. Und da sind wir wieder bei dem, was ich vorhin schon mal sagte. Das sind
so Augenblicke, die wir in unserem Leben brauchen. Dass wir sozusagen jeden Tag, um es ganz praktisch
zu sagen, für uns alleine mal auf die Warte gehen und zu hören oder zu sehen, was er mit uns reden
wird. Lesen wir so das Wort Gottes täglich, dass wir nicht nur sagen, ja ich muss jetzt noch einen
Abschnitt lesen, weil das gehört sich ja so, macht man als Christ. Also muss ich jetzt auch mal was
lesen. Oder bitten wir den Herrn, dass er durch das, was wir lesen, auch zu uns redet. Und dass wir
sagen, wir wollen mal hören, was der Herr zu uns reden wird. Dann werden wir in dem Verständnis
der Gedanken weiterkommen. Gott hat uns in seinem Wort einen Weg gezeigt, wie wir wachsen können in
der Erkenntnis seiner Gedanken. Und das ist, indem wir im Gehorsam das verwirklichen, was er uns zeigt.
Jesus sagt, wer mein, in Johannes 7, Vers 17, wer meinen Willen tun will, wer den Willen Gottes tun
will, der wird erkennen, ob meine Lehre aus Gott ist. Der Jesus hat nicht gesagt, wer erkannt hat,
dass meine Lehre aus Gott ist, der soll sie dann auch tun. Sondern wer die Bereitschaft hat zu
gehorchen, der wird auch erkennen, ob das aus Gott ist. Und das wird dann Schritt für Schritt so
weitergehen. Wenn wir, wenn der Herr uns etwas zeigt, wir tun es nicht, dann werden wir nicht
weiterkommen. Dann wird er uns nicht weitere Erkenntnis geben, die wir so auf Vorrat mit uns
herumschleppen. Sondern er knüpft immer die Zunahme an Erkenntnis an unseren siedlich-moralischen
Zustand, ob wir bereit sind, das auch zu tun. Ein Bruder in England hat mir mal erzählt,
als sie gerade verheiratet waren, saßen sie zusammen am Tisch. Er und seine Frau haben das Wort
Gottes gelesen und da stand etwas drin. Ich will jetzt nicht sagen, was das war, weil das unwichtig
ist. Es geht um den Grundsatz. Da lasen sie etwas und das hatten sie nicht getan in ihrem Leben als
Ehepaar. Und dann las er das und dann guckt er seine Frau an und sagte, was machen wir denn jetzt
mit dem Vers? Und da hat seine Frau gesagt, ja, wenn das da so steht, dann wollen wir das tun.
Und dann haben sie das so getan. Und es wundert mich nicht, dass ich diesen Bruder kennengelernt
habe als einen sehr, er war inzwischen sehr alt, als ich ihn kennengelernt habe, als einen geistlichen
Mann. Weil das so geht. Dass der Herr uns etwas zeigt und dann tun wir das. Und dann werden wir
weiterkommen. Und so sollten wir auf diese Warte treten und sagen, Herr, ich möchte jetzt wieder,
heute wieder etwas mitbekommen, etwas, wie du mit mir reden wirst. Und das sollten wir nicht
aufgeben. Das ist nicht immer so, diese Erfahrung. Ich habe es manchmal erlebt, dass mir junge Leute
gesagt haben, ja, im Moment habe ich so eine Phase da, ich lese natürlich, das muss man ja, aber ich
habe da nichts von im Augenblick. Das kommt vor. Aber ich sage dann immer, bleib trotzdem dabei,
hör bloß nicht auf. Es kommt, vielleicht musst du dann mal nicht gerade Ezekiel lesen oder was,
sondern fang mal wieder mit den Evangelien an, aber wenn wir aufhören zu lesen, dann kommen wir
auch nicht weiter. Es kann sein, dass wir mal Zeiten haben, wo wir das nicht erleben, dass der
Herr deutlich zu uns redet. Da können wir ihn aber auch darum bitten, dass wir doch, wenn wir jetzt
etwas lesen aus seinen Worten, dass wir wirklich seine Antwort haben. Was ich erwidern soll auf
meine Klage, sagt Habakuk. Er wollte selbst eine Antwort geben. Er sagt nicht, was Gott erwidern
wird. Was ich erwidern werde, soll auf meine Klage. Er wollte die Gedanken Gottes verstehen,
um sich dann gewissermaßen selbst eine Antwort geben zu können auf das, was in seinem Herzen
war über diese Not, die ihn jetzt beschäftigte. Und dann antwortet Gott ihm jetzt, als er dort
auf der Warte steht und sagt, schreibe das Gesicht auf und grabe es in Tafeln ein, damit man es
geläufig lesen könne. Er sagt zu ihm, Habakuk, was ich dir jetzt sage, ist ein Gesicht. Das heißt,
es ist ein prophetisches Wort, das sich auf die Zukunft bezieht. Die Antwort auf viele Fragen,
die wir haben, liegt in der Zukunft. Und er sagt ihm, ich werde dir jetzt ein Gesicht sagen. Ich
werde dir sagen, was geschehen wird. Du musst deinen Blick in die Zukunft richten. Da wirst
du die Antwort auf manche Fragen finden. Nicht unbedingt, wenn du dich in die Umstände vergräbst,
da wirst du vielleicht keine Antwort finden, sondern wenn du deinen Blick einfach weiter
richtest in die Zukunft, da werden sich manche Fragen dann beantworten, auch was diesen Kardäa
betrifft. Grabe diese Vision, dieses Gesicht in Tafeln, dass man es geläufig lesen könne. So
heißt das hier bei uns übersetzt. Man kann es auch etwas anders übersetzen, Buddha Kelly und
einige andere anderen Sprachen ist es auch anders übersetzt. Dann heißt es, damit derjenige,
der es liest, laufe. Die Bedeutung ist hier, dass er sagt, schreibe das auf und jeder,
der das liest, soll laufen, um diese Botschaft, dieses Gesicht weiter zu sagen. Das Wort Gottes,
um es ganz allgemein zu sagen, muss uns mobilisieren, zu laufen und das weiter zu
sagen. Wir lesen das Wort Gottes nicht einfach so und bleiben in unserem Sessel sitzen und haben
jetzt was gelesen, sondern es muss Auswirkungen in unserem Leben haben, dass wir laufen, dass wir
diese Botschaft, die Gott uns deutlich macht, weitergeben. Wenn Gott uns Gedanken, Verständnis
über sein Wort schenkt, natürlich tut er das in erster Linie für uns selbst, aber dann möchte
er auch, dass wir das, was er uns zeigt, was er uns deutlich gemacht hat, auch weitergeben. Zuerst
einmal natürlich in dem Bereich unserer eigenen Zuständigkeit in der Familie oder im Kreise der
Geschwister, mit denen wir zusammengestellt sind oder wenn es der Gedanke des Herrn ist,
auch darüber hinaus. Aber es soll so sein, dass wir, wenn wir dieses Wort lesen, verstehen, dazu
angespornt werden, zu laufen, um das Gesicht weiterzugeben. Er sagt ihm, dieses Gesicht geht
auf die bestimmte Zeit, es strebt nach dem Ende hin und lügt nicht. Wenn es verzieht, so harre sein,
denn kommen wird es, es wird nicht ausbleiben. Er hat ihm zuerst gesagt, das Erste, was du nötig
hast, wenn du dieses Wort hörst, ist zu laufen, diese Botschaft weiterzutragen. Das Zweite,
was er ihm jetzt sagt, ist, du hast noch etwas nötig und das ist aushangen. Dieses, was ich dir
jetzt sage, das strebt nach dem Ende hin. Das ist etwas, das am Ende kommt und wenn es verzieht,
dann harre dann. Es wird kommen, es wird nicht ausbleiben. Gott versichert ihm, das, was ich sage,
die Prophezeiungen meines Wortes, die werden eintreffen. Und da musst du darauf warten. Bleiben
wir erstmal bei diesem Gedanken, dass er sagt, auf dem Wege des Glaubens ist ausharren notwendig.
Im Hebräerbrief sagt Paulus, dass wir diesen Lauf, den vor uns liegenden Wettlauf mit ausharren
laufen sollen. Das Leben des Glaubens ist kein 100-Meter-Lauf, kein Sprint, wo man mal eben
losläuft und schon da ist, sondern es ist ein Marathonlauf. Braucht man ausharren für,
den vor uns liegenden Wettlauf zu laufen. Und Jakobus sagt in seinem Brief, dass ausharren
habe ein vollkommenes Werk. Das haben wir nötig, solange wir hier auf dieser Erde sind, immer wieder
neu, in den verschiedenen Umständen unseres Lebens, in denen wir sind, auszuharren. Das fällt uns von
Natur aus natürlich nicht so leicht, in unserer Zeit schon mal gar nicht, wo man alles möglich
schnell haben will, auszuharren, zu warten, habe ein vollkommenes Werk. Wir finden manche Beispiele
im Worte Gottes von Männern und Frauen, die ausgeharrt haben, bis ans Ende. Aber es gibt
auch Beispiele, wo diese Ermeinung des Jakobus nicht beherzigt wurde, dass ausharren habe ein
vollkommenes Werk, wo es eben nicht bis zum Ende war. Manch einer hat einen guten Anfang gemacht,
aber dann kamen Schwierigkeiten, dann kamen Probleme und dann hat er wieder aufgegeben.
Ob das die Galatter sind, ihr liefet gut, wer hat euch aufgehalten, ein Demas ging wieder zurück,
ein Markus ist wieder zurückgegangen. Manch einer hat dieses Ausharren bis zum Ende nicht
an den Tag gelegt. Ein Barnabas sagt den Gläubigen in Antiochien, die noch ganz am Anfang ihres
Lebens standen, da ermahnte er sie mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren,
auszuharren, dabei zu bleiben. Wir würden vielleicht denken, die waren auch gerade erst
so zum Glauben gekommen, warum muss er die denn gleich schon ermahnen? Weil er genau wusste,
für euch gibt es eine ganz wichtige Sache, da muss ich euch schon von Anfang an darauf
hinweisen. Auf dem Weg, den ihr jetzt angefangen habt, da habt ihr Ausharren nötig, da müsst ihr
dabei bleiben mit Herzensentschluss bis zum Ende. Es gibt einen Mann im Alten Testament,
ein eigentlich erschütterndes Beispiel dafür, wie jemand das Ausharren nicht bis zum Ende
durchgehalten hat. Ich denke an den Priester Abjadam, der kam zu David, als David der Flucht
war und dann sagt David zu ihm, bleibe bei mir, denn bei mir bist du wohlverwahrt, bleibe bei mir.
Harre aus. Ja, das hat Abjadam gemacht, ist mit David gegangen. Als David wie ein Rehbuhn über
die Berge gejagt wurde, auf der Flucht war, Abjadam ging mit ihm und dann kamen sie zurück,
dann wurde David König und Abjadam wurde Priester an seiner Seite und dann kam sein Sohn Absalom,
Davids Sohn meine ich. Absalom hat einen Aufstand gegen seinen eigenen Vater gemacht. David muss
noch einmal fliehen, Abjadam geht mit auf die Flucht. Noch ein zweites Mal gehen sie ins Exil,
noch ein zweites Mal ist er an der Seite Davids in all seiner Not. Kommen sie wieder zurück,
David wird wieder König, nimmt seinen Thron wieder ein, Abjadam ist Priester an seiner Seite. Aber
da hatte David noch einen Sohn, Adonija, der machte auch einen Aufstand gegen seinen Vater. Und dieses
Mal, als ich sage mal am Ende seines Lebens sozusagen, geht Abjadam mit Adonija, verlässt
David, dem er so viele Jahre in Treue gedient hatte, der zu ihm gesagt hat, bleibe bei mir,
bei mir bist du wohl verwahrt, dann verlässt er ihn. Das Ausharren war nicht bis zum Ende und das
haben wir nötig, dass dieses Ausharren bis zum Ende ist. So schön das ist, wenn wir am Anfang eine
gewisse Begeisterung für den Herrn Jesus haben, aber wenn das dann wieder alles verfliegt und das
war es dann. Nein, er möchte dieses Ausharren bei uns sehen, auf dem Weg in seiner Nachfolge.
Diese Stelle hier ist die zweite aus dem Propheten Habakuk, die im Neuen Testament zitiert wird. Die
erste habe ich eben nicht erwähnt, das ist in Kapitel 1, Vers 5. Seht unter den Nationen und
schauet und erstaunet, ich wirke ein Werk in euren Tagen, ihr würdet es nicht glauben, wenn es erzählt
würde. Diese Stelle wird in Apostelgeschichte 13, Vers 41 zitiert, wo das den, ja vielleicht lese ich
die Stelle Apostelgeschichte 13, da sagt, heißt es am Ende dieser Rede, Vers 40. Ach, gebt nun
acht, dass nicht das über euch komme, was in den Propheten gesagt ist, seht ihr Verächter und
verwundert euch und verschwindet, denn ich wirke ein Werk in euren Tagen, ein Werk, das ihr nicht
glauben werdet, wenn es euch jemand erzählt. Hier geht es um das Werk im Habakuk des Gerichtes,
durch den Kaldea, wo er gewissermaßen sagt, dieses ist ein Werk, das ihr nicht glauben werdet, ihr
solltet das nicht verachten. Und im Neuen Testament wird es angewandt auf dieses Angebot der Gnade,
dass im Evangelium zu den Menschen kam, dass er sagt, wenn ihr das verachtet, dieses Werk, das
wäre eine schlimme Sache, dann würde das auf euch zutreffen. Und hier diese Stelle im zweiten
Kapitel, die wird ebenfalls im Hebräerbrief zitiert, allerdings wie das häufig bei den Zitaten des
Alten Testamentes im Neuen ist, sind sie ja nie so wörtlich gleich, es gibt gewisse Änderungen und
die gibt es auch in dieser Stelle, da hier im Alten Testament heißt es, wenn es verzieht, so
Harre sein, denn kommen wird es, es wird nicht ausbleiben. Im Neuen Testament ist aus dem Es eine
Person geworden. Der Kommende wird kommen und nicht verziehen. Da steht auch nicht, dass er
verziehen wird, wie hier im Alten Testament. Der Kommende wird kommen und nicht verziehen. Das,
was im Alten Testament noch ganz allgemein ausgedrückt wird, es wird kommen, das ist im
Licht des Neuen Testamentes eine Person. Der Kommende, der Jesus, er wird kommen, er wird
nicht verziehen. Diese Antwort, die für Habakuk in der Zukunft liegt, das wissen wir aus dem Licht
des Neuen Testamentes, ist eine Person, die letztlich die Antwort auf alle Fragen, wird
ihre Lösung finden in der Person des Herrn Jesus, wenn er kommen wird. Und darauf warten wir, auf
sein Kommen, Harre sein. Darauf sollen wir warten, auf diesen Augenblick, wo er kommen wird. Auf ihn
zu warten. Sein Kommen wird alle Fragen beantworten, die wir haben und auf die wir hier vielleicht noch
keine Antwort bekommen haben. Und es ist eben wichtig, dass dieses Ausharren, das wir hier
vorgestellt bekommen, nicht etwas ist, was aus unserem natürlichen Charakter kommt, weil wir
vielleicht etwas so veranlagt sind, sondern was belebt und angespornt wird durch das Kommen des
Herrn, das in unserem Herzen eine Realität sein muss. Es geht nicht darum, dass wir die Tatsache
wissen, dass der Herr Jesus wiederkommt, ich denke, das wissen wir alle, und dass wir vielleicht auch
prophetisch das ganz genau auseinanderlegen können, wer, wann, warum kommt, sondern es geht darum,
dass das Kommen des Herrn für uns eine Realität ist, die unser Leben beeinflusst. Dann würde sie
jetzt schon manche Fragen beantworten, die wir haben. Manche Verhältnisse würden sich klären,
wenn wir mehr davon leben würden, dass der Herr Jesus, dass unser Herr bald wiederkommt. Und die
Zeit bis er kommt, wird von einem Grundsatz geprägt, der uns hier vorgestellt wird, wenn er sagt zu
Habakuk, der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben. Ein Satz, der eigentlich eine
neutestamentliche Wahrheit enthält, die schon im Alten Testament ausgedrückt wird, aber dieser
Vers allein wird schon dreimal im Neuen Testament zitiert, in dem der Habakuk hier gesagt wird,
dass der Gerechte durch seinen Glauben leben wird. Im Römerbrief zitiert Paulus diesen Vers,
wo der Schwerpunkt im Römerbrief sicher auf dem Gerechten liegt, der Gerechte wird aus Glauben
leben. Es geht im Römerbrief um die Gerechtigkeit Gottes und da wird gesagt, dass das der Gerechte
ist. Im Galaterbrief wird der Vers auch zitiert, der Gerechte wird aus Glauben leben, da ist der
Schwerpunkt mehr der Glaube, im Gegensatz zu den Werken, das war ja das Problem der Galater. Und
im Hebräerbrief, das ist am ehesten hier mit Habakuk in Übereinstimmung, da liegt die Betonung
auf Leben. Dass der Gläubige hier auf dieser Erde auf dem Prinzip, dem Grundsatz des Glaubens sein
Leben führt. Und Hebräer 11 macht dann ja, das steht am Ende von Hebräer 10 und Hebräer 11 zeigt
dann ja, dass die Alten, wie sie genannt werden, also die altesten männlichen Gläubigen, auch
schon nach diesem Grundsatz gelebt haben. Nach dem Grundsatz des Glaubens. Und das ist der Grundsatz,
nach dem zu allen Zeiten der Gläubige seinen Weg gegangen ist. Ein Leben des Glaubens, nicht des
Schauens. Wo die Antworten auf alle Fragen, die in dem Herrn liegen, im Glauben erfasst werden. Von
Abraham heißt es in Hebräer 11, dass er durch Glauben dem Worte Gottes gehorsam war und er zog
aus, ohne zu wissen, wohin er komme. Und das ist eigentlich eine Beschreibung dessen, was ein
Leben des Glaubens ist. Dass wir im Glauben mit dem Herrn gehen, ohne zu wissen, wohin wir kommen.
Damit meine ich nicht, dass wir natürlich wissen, wo unser Weg einmal enden wird, aber wenn wir den
Weg des Glaubens gehen, dann, wenn wir vielleicht wie Petrus alle Sicherheit hinter uns lassen und
den Schritt aus dem Boot tun, dann gehen wir einen Weg, wo wir nicht wissen, was uns da auf dem Weg
alles begegnen wird. Das wäre ja auch kein Glauben, nicht? Wenn wir so einen Weg gehen würden, das
wäre kein Weg des Glaubens. Dann gehen wir einfach, weil der Herr uns ruft und überlassen ihm das.
Etwas, was für den natürlichen Menschen völlig unbegreiflich ist. Als ich vor sechs Jahren meinem
Chef sagte, dass ich meine Arbeit aufgeben wollte, um für den Herrn tätig zu sein, da hat er zu mir
gesagt, jetzt sagen Sie mal, was haben Sie denn für Sicherheiten dann? Da kann ich Ihnen nicht sagen,
so Sicherheiten wie Sie die haben wollen, kann ich Ihnen nicht geben. Aber das ist auch eigentlich
nicht so entscheidend, sondern ich fühle, dass das der Ruf meines Herrn ist und jetzt muss ich
dann gehen. Wie das weitergeht, das kann ich meinem Herrn überlassen. Und das konnte er nicht verstehen.
Er war sehr höflich, deshalb hat er nicht gesagt, Sie spinnen, sonst würde er das wahrscheinlich
gedacht haben. Aber für den Unglauben ist das auch nicht zu begreifen, wie ein Weg des Glaubens ist.
Und wir werden alle immer wieder solch einen Schritt tun müssen, dass der Herr sagt, um dieses
Bild von Petrus zu nehmen, dass der Herr sagt, komm. Und da haben wir nichts anderes als dieses Wort.
Und dann gehen wir diesen Weg. Wir werden es dann nicht so machen wie Petrus und so nach rechts und
links gucken, sondern wenn wir dann wirklich auf den Herrn schauen. Der Fehler des Petrus war ja
nicht in mangelndem Gehorsam. Er war gegangen auf das Wort seines Herrn. Sein Fehler war die
mangelnde Abhängigkeit. Dass wir, nachdem wir einen Schritt des Glaubens tun, notwendig haben,
jeden weiteren Schritt in Abhängigkeit von dem Herrn zu gehen. Denn wir bekommen die Kraft für
einen solchen Weg, die kommen wir nicht im Voraus, sondern immer nur Schritt für Schritt. Immer wieder,
wenn man sich mit Gläubigen unterhält und man liest dann mal so Mitteilungen über Christenverfolgung,
dann hört man immer wieder, dass gesagt wird, ja, also wenn uns das mal begegnen würde, ich wüsste
gar nicht, ob wir da bestehen würden in solchen Umständen. Aber diese Frage ist völlig müßig.
Der Evangelist Moody wurde einmal gefragt, sagen Sie mal, Herr Moody, glauben Sie, dass Sie die
Kraft hätten, auf dem Scheiterhaufen für Christus zu sterben? Da sagt er, nein, das glaube ich nicht,
aber die brauche ich auch nicht. Ich brauche die Kraft, heute Abend in Chicago das Evangelium zu
verkünden und ich glaube, dass der Herr mir diese Kraft geben wird. Die andere Kraft, die bekommen
wir, wenn wir sie brauchen, nicht vorher. Und so gehen wir im Glauben Schritt für Schritt, indem wir
darauf vertrauen, dass der Herr uns dann, wenn wir es nötig haben, die Kraft geben wird, die wir
brauchen. Und so bekommt Habakuk jetzt die Antwort, dass dieser Chaldea den Gott zwar benutzt als eine
Zuchtrute für sein Volk, dass Gott aber dieses Volk auch strafen wird für ihre Gottlosigkeit, mit der
sie tätig geworden sind. Und es wird dann, wir haben das nicht gelesen, in Kapitel 2 dieses
Spottlied geben, dass die Völker die anderen Nationen singen werden, wo jede dieser Strophen
anfängt mit diesem Wehedem. Und dann kommt immer eine Begründung, denn, Vers 8. In Vers 9 heißt es
wieder Wehedem und in Vers 11, denn der Stein wird schreien. Und so geht das durch dieses ganze Lied
hindurch bis zur letzten Strophe. Da heißt es nicht mehr denn, sondern wir haben das ja in Vers 20
gelesen, da heißt es, aber Jehova ist in seinem heiligen Palast, schweige vor ihm ganze Erde. Ein
Gegensatz. Da mag es auf der Erde drunter und drüber gehen, aber, sagt der Glaube, Jehova ist in
seinem heiligen Palast. Wir haben einen ähnlichen Gedanken im Psalm 11, da heißt es auch im Psalm 11,
in Vers 3, wenn die Grundpfeiler umgerissen werden, was tut dann der Gerechte? Jehova ist in seinem
heiligen Palast. Jehova in den Himmel ist sein Thron. Wenn es so ist, und ich denke, wenn wir in
unserer Gesellschaft um uns herum schauen, dann sehen wir solche Situationen, wo nahezu alle
Grundpfeiler umgerissen werden, die einmal Gültigkeit hatten. Wenn das so ist, dass hier auf
dieser Erde alles zerbricht, wohin wendet sich der Gerechte? Jehova ist in seinem heiligen Palast.
Genau dasselbe, was auch Habakuk hier sagt. Da mag auf dieser Erde passieren, was will. Das kann
den Thron Gottes nicht erschüttern. Er ist in seinem heiligen Palast, schweige vor ihm ganze Erde.
Letztlich muss jeder Mensch vor diesem Gott in seinem heiligen Palast schweigen. Auch dieser
hochmütige Kaldea, der glaubte in eigener Kraft, er war nichts anderes als ein Werkzeug in der Hand
Gottes und er wird auch vor diesem Gott schweigen. Schweige vor ihm ganze Erde. Das, was der Gläubige
gewissermaßen in Ehrfurcht und Anbetung tun wird, das wird jeder Mensch einmal tun müssen. Schweigen
vor diesem Gott. Da wird keiner mehr reden. Mir sagte mal jemand von meinen Kollegen, wenn ich
einmal, ich brauche Gott nicht, ich brauche den Herrn Jesus nicht, wenn ich einmal vor Gott stehe,
dann will ich sagen, ich habe zu ihm gesagt, weißt du, du wirst da überhaupt nichts sagen,
wenn du da stehst. Da wird Gott reden und du wirst auf tausend nicht eine Antwort geben können. Wir
müssen uns nicht einbilden, dass wir Gott zur Rechenschaft ziehen können für irgendwas. Da
wird die ganze Erde schweigen. Vor Gott steht kein Mensch, kein Ungläubiger, um da irgendwas zu
reden und Vorwürfe zu erheben. Vor ihm wird die ganze Erde schweigen müssen. Und das führt Habakuk
dazu, abschließend noch einmal ein Gebet auszusprechen. Das Gebet des Propheten in Kapitel
3 nach Shigonoth, das heißt in bewegten Rhythmen. Er ist innerlich bewegt durch das, was Gott ihm
gezeigt hat, durch das, was er gehört hat. Und dann betet er zu ihm und sagt, Jehova, ich habe
deine Kunde vernommen, ich fürchte mich. Jehova, belebe dein Werk inmitten der Jahre, inmitten der
Jahre mache es kund. Im Zorn gedenke des Erbarmen. Ja, er betet zu Gott und sagt, belebe dein Werk.
Er sagt, Herr, es ist ja dein Werk, es ist nicht mein Werk. Es ist nicht das Werk des Habakuk oder
irgendeines Menschen. Es war das Werk Gottes, um das es ging. Und niemand anders konnte da noch
etwas beleben als nur Gott. Belebe dein Werk inmitten der Jahre. Wenn er zurückschaute, dann
sah er das große Werk Gottes, das Gott getan hatte in vergangenen Zeiten. Das wird er auch noch
weiter ausführen. Und wenn er in die Zukunft schaute, Gott hatte ihn in die Zukunft schauen lassen,
dann hat er gesehen, wie Gott auch am Ende wieder eingreifen würde. Aber inmitten der Jahre, da wo
er jetzt lebte, da war alles so schwach. Und dann bittet er Gott, belebe dein Werk inmitten der
Jahre. Lass doch noch ein bisschen Aufleben da sein, in all der Schwachheit und all dem Versagen
des Volkes Gottes. Das bringt ihm die Fragen, die er hatte, auf die er eine Antwort suchte. Sie führen
ihn letztlich dazu, Gott zu bitten, sein Werk zu beleben, doch noch ein Aufleben unter seinem Volke
zu schenken, im Zorngedenke des Erbarmens. Er sagt, wenn du in heiligem Zorn dich deinem Volk
zuwenden musst, wenn du auch züchtigen musst, so will er doch das Erbarmen Gottes anrufen. Und
dafür hatte er eine Zuversicht, dass er das tun durfte, weil Gott selbst sich nämlich so genannt
hat. In Jesaja 54, da heißt es, da sagt Gott in Jesaja 54, Vers 10, denn die Berge mögen weichen
und die Hügel wanken, aber meine Güte wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken,
spricht Jehova dein Erbarmer. Gott selbst bezeichnet sich in Bezug auf sein Volk als sein
Erbarmer. Und diesen Gott, der sich selbst so nennt, dein Erbarmer, den ruft er an und sagt,
wenn du denn so ein Gott bist, der der Erbarmer seines Volkes ist, dann will ich davon Gebrauch
machen, dieses Erbarmen anzurufen. Und Erbarmen oder Barmherzigkeit hat in der Bibel immer zu
tun mit dem Elend, dessen der Barmherzigkeit oder Erbarmen nötig hat. Er gibt es zu, er bekennt
gewissermaßen, wir sind in einem solchen Zustand der Schwachheit des Elends, dass wir eigentlich
nichts anderes als Erbarmen noch anrufen können. Keine Verdienste hatten sie, auf die sie pochen
konnten. Sie konnten nur noch das Erbarmen Gottes anrufen. Und dann beginnt er, Habakuk, in diesem
Gebet darüber in dichterischer Weise zu sprechen, was Gott getan hatte an seinem Volk, wie er es
aus Ägypten geführt hatte, durch die Wüste in das Land. Da lernen wir auch etwas von Habakuk.
Wir können so sehr von den Nöten erfüllt sein, die uns beschäftigen, von dem Zustand des Volkes
Gottes oder den Problemen in unserem persönlichen Leben, dass wir ganz vergessen, wofür wir Gott
danken können und sollen. Und dass es dann gut ist, wenn wir wie Habakuk einfach mal wieder anfangen,
vor dem Herrn auszusprechen, wofür wir ihm danken können. In all den Problemen und Nöten, die wir
auch vor ihm aussprechen dürfen, nicht zu vergessen, ihm auch zu danken. Wenn Paulus im Philippabrief
davon spricht, dass wir all unsere Anliegen vor Gott kund werden lassen dürfen, dann sagt er mit
Danksagung, dass wir das nicht vergessen, darüber nachzudenken. Das ist auch etwas, was letztlich
unsere Seele über die Umstände erheben wird, wenn wir uns an das erinnern, wofür wir Gott danken
können. Und ich denke, wenn wir da mal anfangen, da mal darüber bewusst nachzudenken, die Liste
wird immer länger werden. Da gibt es so vieles, für das wir danken können. Das ist es auch, was
ein Habakuk hier tut. Und dann kommt er am Ende zu einem Schluss. Da will ich noch kurz darauf
eingehen. Ab Vers 17. Dieser 17. Vers, der kann auch etwas anders übersetzt werden. Ich will ihn
jetzt einmal so lesen. Etwas andere Satzstellung. Wenn auch der Feigenbaum nicht blühen wird, wenn
auch kein Ertrag an den Reben sein wird, wenn auch die Frucht des Olivenbaumes trügt, wenn auch die
Treidefelder keine Speise tragen, wenn auch aus der Hürde das Kleinvieh verschwunden ist und wenn
auch kein Rind in den Ställen ist, ich aber, ich will in Jehova frohlocken, will jubeln in dem Gott
meines Heils. Er sagt, wenn es auch so ist, dass der Zustand so traurig ist, von Armut gekennzeichnet,
denn wenn in Israel kein Feigenbaum oder Olivenbaum mehr da war, das war ein Zeichen von Armut. Wenn
es auch so ist, ja dann will ich doch frohlocken, will jubeln in dem Gott meines Heils. Dann will
ich mir doch die Freude an diesem Gott nicht nehmen lassen. Er hatte sich ja gerade mit dem
beschäftigt, wofür er danken konnte und er will daran festhalten. Und dann spricht er davon, Jehova,
der Herr ist meine Kraft. Da sehen wir einen Zusammenhang, den Gott uns immer wieder in seinem
Wort zeigt, den Zusammenhang zwischen der Freude im Herrn und der Kraft. Und das ist die Reihenfolge,
die wir hier haben, ist die biblische. Auch Nehemia sagt das nicht. Die Freude am Herrn ist unsere
Stärke und nicht umgekehrt. Das heißt nicht, sie freuten sich, weil sie so stark waren, sondern sie
freuten sich, er frohlockt und daraus kommt er zu der Erkenntnis seiner Kraft. Das ist die Kraft
des Gläubigen, die Freude im Herrn sich nicht rauben zu lassen, trotz der Umstände, über die
sich hier ein Habakuk erhebt. Und dann auf den Höhen ein Herr schreitet, den Hindinnen gleich.
Und von dem Vorsänger ein Hinweis auf den Herrn Jesus sozusagen die Seiten seines Herzens zum
Klingen bringen lässt, um in einem Lobgesang auf ihn anzustimmen. Er sagt gewissermaßen hier am
Schluss zu seinem Gott, du bist mein Heil, auch wenn du züchtigen oder erziehen musst. Du bist
meine Kraft, auch wenn alles schwach ist. Und ich will auf den Höhen wandeln, selbst wenn alles
abwärts geht. Und das können wir von diesem Mann sicher lernen, dass wir alle unsere Fragen, die
wir haben, vor Gott aussprechen dürfen. Aber dass wir dann auch in dieser Gemeinschaft mit ihm dazu
kommen, einen Blick in die Zukunft zu tun, wo letztlich die Antworten zu finden sind und uns
auch schenken lassen in der Freude im Herrn, geistlicherweise uns über die Umstände zu erheben
und so den Weg zu gehen, um dann auch aus dieser Gemeinschaft mit ihm die Kraft für den Wandel zu
empfangen. Ein Knechtgottes steht vor seinem Herrn. Wir wollen dann morgen Abend, wenn er es uns noch
schenkt, uns mit dem Thema beschäftigen, ein Knechtgottes geht für seinen Herrn und wollen
dann den Propheten Haggai lesen. …
Transcription automatique:
…
Wir haben an diesen Abenden die Absicht, uns anhand von drei Beispielen damit zu beschäftigen,
was die sogenannten kleinen Propheten uns, den Gläubigen, heute noch zu sagen haben.
Wir haben am ersten Abend unter dem Thema, ein Knecht Gottes flieht vor seinem Herrn,
uns mit Jona beschäftigt und gestern Abend unter dem Thema, ein Knecht Gottes steht vor
seinem Herrn, uns mit dem Propheten Habakuk beschäftigt. Wir möchten heute Abend unter
dem Thema, ein Knecht Gottes geht für seinen Herrn, den Propheten Haggai lesen,
den drittletzten dieser kleinen Propheten.
Der Prophet Haggai, Kapitel 1, Abvers 1. Im zweiten Jahre des Königs Darius, im sechsten
Monat, am ersten Tage des Monats, geschah das Wort Jehovas durch den Propheten Haggai zu
Serubbabel, dem Sohne Shealtiez, dem Landpfleger von Juda, und zu Joshua, dem Sohne Jotzadax,
dem Hohen Priester also. So spricht Jehova der Herr Scharen und sagt, dieses Volk spricht,
die Zeit ist nicht gekommen, die Zeit, dass das Haus Jehovas gebaut werde. Und das Wort
Jehovas geschah durch den Propheten Haggai also. Ist es für euch selbst Zeit, in euren
getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus wüst liegt? Und nun, so spricht Jehova der
Herr Scharen, richtet euer Herz auf eure Wege. Ihr habt viel gesät und wenig eingebracht. Ihr
esset, aber nicht zur Sättigung. Ihr trinket, aber nicht zur Genüge. Ihr kleidet euch,
aber es wird keinem warm. Und der Lohnarbeiter erwirbt Lohn für einen durchlöcherten Beutel.
So spricht Jehova der Herr Scharen, richtet euer Herz auf eure Wege, steiget auf das Gebirge und
bringt Holz herbei und bauet das Haus. So werde ich Wohlgefallen daran haben und verherrlicht
werden, spricht Jehova. Ihr habt nach vielem ausgeschaut und siehe, es wurde wenig und
brachtet ihr es heim, so blies ich da rein. Weshalb das, spricht Jehova der Herr Scharen,
wegen meines Hauses, das wüst liegt, während ihr laufet, ein jeder für sein eigenes Haus.
Darum hat der Himmel den Tau über euch zurückgehalten und die Erde ihren Ertrag zurückgehalten. Und ich
habe eine Dürre gerufen über das Land und über die Berge und über das Korn und über den Most
und über das Öl und über das, was die Erdboden hervorbringt und über die Menschen und über das
Vieh und über alle Arbeiterhände. Und Serubbabel, der Sohn Schialtielz und Joshua, der Sohn Jozardax,
der hohe Priester und der ganze Überrest des Volkes hörten auf die Stimme Jehovas,
ihres Gottes und auf die Worte des Propheten Haggai, so wie Jehova ihr Gott ihn gesandt hatte
und das Volk fürchtete sich vor Jehova. Da sprach Haggai, der Bote Jehovas, Vermöge der Botschaft
Jehovas zu dem Volke und sagte, ich bin mit euch, spricht Jehova. Und Jehova erweckte den Geist
Serubbabels, des Sohnes Schialtielz, des Landpflegers von Judah und den Geist Josuas, des Sohnes
Jozardax, des hohen Priesters und den Geist des ganzen Überrestes des Volkes. Und sie kamen und
arbeiteten am Hause Jehovas, der Heerscharen ihres Gottes, am 24. Tage des sechsten Monats, im zweiten
Jahre des Königs Darius. Im siebenten Monat, am 21. des Monats, geschah das Wort Jehovas durch den
Propheten Haggai, also rede doch zu Serubbabel, dem Sohne Schialtielz, dem Landpfleger von Judah und
zu Joshua, dem Sohne Jozardax, dem hohen Priester und zu dem Überrest des Volkes. Und sprich, wer
ist unter euch übrig geblieben, der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie
ist es denn jetzt? Wie seht ihr es jetzt? Ist es nicht wie nichts in euren Augen? Und nun sei stark
Serubbabel, spricht Jehova und sei stark Joshua, Sohn Jozardax, du hoher Priester und seid stark
alles Volk des Landes, spricht Jehova und arbeitet. Denn ich bin mit euch, spricht Jehova, der
Herrscharen. Das Wort, welches ich mit euch eingegangen bin, als ihr aus Ägypten zoget und
mein Geist bestehen in eurer Mitte, fürchtet euch nicht. Denn so spricht Jehova, der Herrscharen,
noch einmal eine kleine Weile ist es, da werde ich den Himmel erschüttern und die Erde und das Meer
und das Trockene und ich werde alle Nationen erschüttern und das Ersehnte aller Nationen
wird kommen und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht Jehova, der Herrscharen.
Mein ist das Silber und mein das Gold, spricht Jehova, der Herrscharen. Die letzte Herrlichkeit
dieses Hauses wird größer sein als die erste, spricht Jehova, der Herrscharen. Und an diesem
Orte will ich Frieden geben, spricht Jehova, der Herrscharen. Am 24. des neunten Monats im zweiten
Jahre des Darius geschah das Wort Jehovas zu dem Propheten Haggai also. So spricht Jehova,
der Herrscharen. Frage doch die Priester über das Gesetz und sprich, siehe trägt jemand heiliges
Fleisch im Zipfel seines Kleides und er berührt mit seinem Zipfelbrot oder gekochtes oder Wein
oder Öl oder irgendeiner Speise, wird es heilig werden? Und die Priester antworteten und sprachen
nein. Und Haggai sprach, wenn ein wegen einer Leiche verunreinigter alles dieses anrührt,
wird es unrein werden? Und die Priester antworteten und sprachen, es wird unrein werden. Da antwortete
Haggai und sprach, also ist dieses Volk und also diese Nation vor mir, spricht Jehova,
und also ist alles Tun ihrer Hände und was sie da selbst darbringen, ist unrein. Und nun richtet
doch euer Herz auf die Zeit von diesem Tage an und aufwärts, ehe Stein auf Stein gelegt wurde
am Tempel Jehovas. Bevor dieses geschah, kam man zu einem Gabernhaufen von zwanzig Maß, so wurden
es zehn. Kam man zu der Kufe, um fünfzig Eimer zu schöpfen, so wurden es zwanzig. Ich schlug euch
mit Kornbrand und mit Vergilben und mit Hagel aller Arbeit eurer Hände und ihr kehrtet nicht
zu mir um, spricht Jehova. Richtet doch euer Herz auf die Zeit von diesem Tage an und aufwärts. Von
dem 24. Tage des neunten Monats an, von dem Tage an, da der Tempel Jehovas gegründet wurde,
richtet euer Herz darauf. Ist noch die Saat auf dem Speicher? Ja, sogar der Weinstock und der
Feigenbaum und der Granatbaum und der Olivenbaum haben nichts getragen. Von diesem Tage an will
ich segnen. Und das Wort Jehovas geschah zum zweiten Male zu Haggai am 24. des Monats. Also
rede zu Serub Babel, dem Landpfleger von Judah und sprich, ich werde den Himmel und die Erde
erschüttern und ich werde den Thron der Königreiche umstürzen und die Macht der Königreiche der
Nationen vernichten und ich werde die Streitwagen umstürzen und die darauf fahren und die Rosse und
ihre Reiter sollen hinfallen an jeder durch das Schwert des Anderen. An jenem Tage, spricht Jehova
der Herrscher, werde ich dich nehmen, Serub Babel, Sohn Shealtiel, meinen Knecht, spricht Jehova,
und werde dich wie einen Siegelring machen, denn ich habe dich erwähnt, spricht Jehova der Herrscher.
Soweit Gottes Wort.
Wir haben gesehen, dass diese sogenannten kleinen Propheten, Bücher des Alten Testamentes, mit denen
wir uns in der Regel nicht so häufig beschäftigen, dass sie doch, wenn wir uns mal die Mühe machen,
ein wenig da einzudringen, doch etwas, eine Botschaft, eine Nachricht enthalten für uns
heute. Am ersten Abend, als wir uns mit Jona beschäftigt haben, war das noch am augenfälligsten,
weil Jona doch einer der Propheten ist, aus dieser Reihe der kleinen Propheten, den eigentlich jeder
kennt. Aber wir haben auch gestern bei Habakuk gesehen, dass er uns manches zu sagen hat, darüber,
wie wir mit unseren Fragen vor unseren Gott treten können. Und wir werden auch heute anhand
dieses Propheten Haggai einiges entnehmen können, was uns für unsere Zeit etwas zu sagen hat. Wir
haben auch schon gesagt, dass jeder dieser drei Propheten, die wir betrachten möchten, etwas
Besonderes an sich hat in seiner Botschaft. Jona war ein Prophet, der eigentlich gar nichts prophezeit,
sondern der durch sein Leben zu uns redet. Seine Lebensgeschichte ist eigentlich seine Botschaft.
Auch bei Habakuk haben wir gesehen, dass er ein Prophet war, der nicht im Auftrag Gottes zu
irgendjemand geredet hat, sondern er lässt uns teilhaben an seinem Zwiegespräch mit Gott. Wie
er vor Gott steht und mit Gott über das Volk redet und über seine Fragen und Nöte, die er hat in
Bezug auf das Volk. Wenn wir jetzt Haggai betrachten, dann ist Haggai auch eine Besonderheit. Er ist
nämlich der einzige Prophet im Alten Testament meines Wissens, den Gott den Titel gibt in Kapitel
1, Vers 13, der Bote Jehova. Natürlich waren das die Propheten alle, aber Haggai ist der einzige,
der ausdrücklich dieses Zeugnis bekommt, dass er der Bote Jehovas war, der die Botschaft Jehovas
ausrichtete. Und damit kommen wir zu der Frage, die wir bisher noch nicht beantwortet haben,
weil sie noch nicht so in den beiden anderen Propheten im Vordergrund stand. Was ist überhaupt
ein Prophet? Wenn wir diese Frage einem Christen vorlegen würden, was ist ein Prophet? Dann würden
wahrscheinlich die meisten sagen, ja ein Prophet ist jemand, der zukünftige Dinge vorhersagt,
der etwas prophezeit. Ist ja auch nicht falsch, das haben sie mitunter auch getan, aber das trifft
nicht den Kern der Sache. Es gibt Propheten im Alten Testament, die haben überhaupt nichts
vorhergesagt, zukünftige Dinge. Auch Haggai weissacht zwar auch zukünftige Dinge, aber das
eigentliche, was er tut, ist etwas anders. Die eigentliche Aufgabe eines Propheten ist eine
andere. Ein englischer Ausleger hat einmal gesagt, ein Prophet ist nicht jemand in erster Linie,
der etwas vorhersagt, sondern jemand, der etwas hervorsagt. Und mit diesem Wortspiel meinte er,
das ist jemand, der aus der Gegenwart Gottes kommt und eine Botschaft Gottes an das Volk
richtet, die ihrem Zustand entspricht, in dem sie sich gerade befinden. Das ist übrigens auch
im Neuen Testament noch so. Wir finden im Neuen Testament auch von Propheten die Rede oder vom
Dienst der Weissagung dasselbe ist. Und dieser Dienst besteht auch nicht darin, zukünftige
Dinge vorherzusagen, sondern der Dienst der Weissagung in heutiger Zeit besteht darin,
dass ein Knecht Gottes aus der Gemeinschaft und der Gegenwart des Herrn kommend ein Wort empfängt,
was dem Zustand derer, an die er sich richtet, entspricht. Was gerade das Wort für sie ist. Mitunter
weiß er das selbst gar nicht, dass er jetzt das sagt, was die Hörer gerade brauchen. Und das ist
auch was Haggai tut. Er richtet eine Botschaft, einen Appell an dieses Volk, der in ihre gegenwärtige
Situation hineinspricht. Und wir müssen jetzt ein wenig diesen Propheten einordnen, um zu verstehen,
in welch einer Situation er denn nun redet. Gott hatte sein Volk Israel aus Ägypten befreit. Er
hatte sie durch die Wüste geführt und in das Land gebracht. Aber er hatte ihnen auch schon gesagt,
wenn ihr euch abwendet von mir, wenn ihr euch anderen Göttern zuwendet, dann werde ich euch
aus diesem Lande wieder vertreiben. Dann werdet ihr in die Gefangenschaft kommen. Und genau das
war geschehen. Sie waren in die Gefangenschaft geraten, wegen ihrer Untreue. Aber schon damals
hatte Gott durch den Propheten Jeremiah vorhersagen lassen, dass diese Gefangenschaft einmal ein Ende
haben würde. Und wir lesen zum Beispiel im Propheten Daniel in Kapitel 9, dass Daniel
dem Propheten Jeremiah gelesen hat und auf einmal erkennt, diese Zeit ist jetzt vorbei. Die Zeit der
Gefangenschaft geht dem Ende entgegen. Und dann lesen wir in dem historischen Buch Ezra, dass
Gott einen König Kores ersehen hatte als seinen Knecht, der dann diesem Volk erlaubt, jedem der
wollte aus diesem Volk, das in seiner Gefangenschaft war, zurückzugehen nach Jerusalem und dort zu
arbeiten an dem Hause Gottes. Und dann sehen wir, dass ein kleiner Überrest dieses Volkes zurückkehrt
nach Jerusalem und dass sie dort den Altar an seiner Stelle wieder aufbauen und dass sie dort
beginnen, das Haus Gottes wieder zu bauen. Und wenn wir jetzt einmal in das Buch Ezra hineinschauen,
dann sehen wir den weiteren Verlauf der Ereignisse in Ezra 4.
In Ezra 4 heißt es am Ende in Vers 23, hierauf, sobald die Abschrift des Briefes des Königs
Athazaster vor Rechum und Shemshahi, dem Schreiber und ihren Genossen, gelesen war,
gingen sie eilend nach Jerusalem zu den Juden und wehrten ihnen mit Gewalt und Macht. Damals hörte
die Arbeit am Hause Gottes in Jerusalem auf. Und sie unterblieb bis zum zweiten Jahre der
Regierung des Königs Darius von Persien. Und Haggai der Prophet und Zacharja der Sohn Idos,
die Propheten weissagten den Juden, die in Jerusalem waren. Wir sehen also, dass die Feinde
des Volkes Gottes, die zuerst versucht hatten mitzubauen am Hause Gottes und dann hatten ihnen
dieser Überrest gesagt, das ist nicht eure Aufgabe. Ihr seid nicht von diesem Volk. Ihr
könnt nicht mitbauen an dieser Arbeit. Und dann haben sie versucht diese Arbeit zum Erliegen zu
bringen. Sie sind zu dem König gegangen, haben ein Gesetz erwirkt, dass diese Arbeit aufhören
muss. So haben wir im Buch Ezra gelesen, dass ihnen gewährt wurde und dass die Arbeit am Hause
Gottes damals aufhörte. Und dass das die Zeit ist, in der dann Haggai wie auch Zacharja mit ihrem
Dienst beginnen. Wenn wir nur das Buch Ezra hätten, dann würden wir meinen, die Arbeit am Hause Gottes
habe aufgehört, weil es ein Verbot gab, weiter daran zu bauen und weil es ihnen, weil sie daran
gehindert wurden. Aber das war nur ein äußerer Grund, der nicht die eigentliche Ursache war.
Die eigentliche Ursache finden wir erst im Propheten Haggai mitgeteilt. Und da lernen wir
auch etwas wichtiges. Noch nie in der Geschichte des Volkes Gottes, in den Zeiten der Bibel, wie
auch in der Kirchengeschichte, war äußerer Widerstand der Grund dafür, dass das Werk Gottes
zum Erliegen gekommen ist. Im Gegenteil. Wir alle wissen, dass gerade in Ländern, wo dem Christentum
Widerstand und Verfolgung begegnet, das Werk eigentlich gewachsen ist. Noch nie ist es gelungen,
letztlich dieses Werk durch Widerstand zum Verlöschen zu bringen. Das haben sie zwar immer
versucht, auch der Kommunismus hat das versucht, das Christentum auszumerzen, sie sind aber
nirgendwo gelungen. Und so ist auch hier dieser äußere Widerstand nicht der Anlass für diese
Probleme, dass man aufhörte zu bauen. Später nämlich, als sie wieder anfangen zu bauen,
war das immer noch verboten. Erst im Nachhinein gab es dann, stellte sich heraus, dass ein neuer
König da war, der dieses Gesetz aufhob. Aber sie haben nicht darauf gewartet, dass dieses Gesetz
erlassen wurde. Es muss also einen anderen Grund dafür geben. Und den finden wir jetzt in diesem
Propheten mitgeteilt, der hier auftritt und der das Wort Jehovas redet. Und er sagt, so spricht
Jehova der Herrscherin und sagt, dieses Volk spricht, die Zeit ist nicht gekommen, die Zeit,
dass das Haus Jehovas gebaut werde. In Buche Esra hören wir den Feind reden, der sagt, ihr müsst
aufhören, ihr dürft nicht mehr weiter bauen. Hier im Propheten Haggai erfahren wir jetzt den Grund,
die Begründung des Volkes selbst. Oder man sollte vielleicht sagen, die Ausrede des Volkes,
warum sie nicht mehr gebaut haben. Sie haben gesagt, die Zeit ist nicht gekommen, die Zeit,
dass am Hause Jehovas gebaut wird. Das kann man jetzt nicht mehr machen. Es ist so schwierig
geworden, ist ja auch verboten und das geht jetzt nicht mehr, das muss jetzt liegen bleiben. Die
Zeiten haben sich geändert. Das war auch nicht der richtige Grund. Wir können auch in solche
Gedanken hineinkommen, dass wir sagen, ja das kann man heute nicht mehr so, das ist nicht mehr die
Zeit, um die Gedanken Gottes über sein Haus zu verwirklichen. Das war vielleicht früher mal
möglich, aber das hat sich geändert und das ist jetzt nicht mehr die Zeit. Wir haben heute
Nachmittag, soweit wir hier waren, gehört, dass der Apostel Paulus Timotheus sagt, predige das
Wort zu gelegener und ungelegener Zeit. Da ging es nicht darum zu untersuchen, ob das noch passend
war oder nicht. Die Wahrheit Gottes zu verkündigen und auch wenn es um die Wahrheit des Hauses Gottes
ging, da konnte man nicht sagen, ja das geht jetzt nicht mehr, das ist nicht mehr die Zeit. Zumal das
ja auch gar nicht aufrichtig war. Das war nämlich gar nicht der Grund. Das war sozusagen ihre eigene
Entschuldigung, mit der sie sich selbst beruhigt haben. Das kann man jetzt nicht mehr. Ist ja
verboten, ist so schwierig geworden. Mag sein. Ich denke, wenn wir so in unserer Zeit ein wenig
das eine oder andere mitbekommen, dann merken wir, dass die Luft auch für uns als Christen kälter
wird, auch in unserer Gesellschaft. Und es kann durchaus sein, dass mal Dinge verboten werden,
die wir als Christen tun müssen. Da können wir auch nicht sagen, ja das geht nicht mehr,
ist nicht mehr die Zeit jetzt, müssen wir uns ändern, müssen wir uns eben anpassen. Die Gedanken
Gottes bleiben die gleichen. Aber was war denn der eigentliche Grund? Ja, den lässt Gott ihnen ja
mitteilen. Das Wort Jehovas geschah durch den Propheten Nagai. Ist es für euch selbst Zeit,
in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus wüst liegt? Gott sagt gewissermaßen
zu dem Volk, überprüft einmal eure Prioritäten, wie das in eurem Leben aussieht. Wenn es um eure
eigenen Häuser geht, da ist euch keine Mühe, da scheut ihr keine Mühe, eure eigenen Häuser zu
bauen. Aber mein Haus liegt wüst. Das ist der eigentliche Grund, dass in eurem Herzen die
eigenen Interessen die Interessen Gottes beiseite geschoben haben. Und interessanterweise hat der
Feind überhaupt nicht versucht, das zu verhindern, dass sie ihre eigenen Häuser gebaut haben. Er
konnte so viel bauen, wie sie wollten. Wenn du ganz in deinen eigenen Interessen aufgehst,
dann wird der Feind dich in Ruhe lassen, weil er dann weiß, dass du dich für die Dinge des
Herrn sowieso nicht interessieren wirst. Und das ist ja das, was er will. Er hat erreicht,
dass das Haus Gottes wüst liegt und an jeder für seine eigenen Interessen tätig ist. Und das ist
auch ein Wort dieses Propheten, das sich an uns richtet. Und da wollen wir das Wort Gottes nicht
so leichtfertig beiseite schieben und sagen, naja, ich habe kein getäfeltes Haus, also bin ich nicht
gemeint damit. Nun, das kann was ganz anderes sein bei dir. Was in deinem Leben, dein ganzes Leben
erfüllt und den Herrn beiseite schiebt. Wir haben zu Beginn in einem Lied davon gesungen,
dass die Schätze und die Pracht und die Schönheit dieser Welt, dass uns das alles nicht ergötzen
kann. Ist das so? Mir sagte mal eine Schwester, sie könnte das Lied nicht singen, weil das stimmt
es nicht so bei ihr. Ich habe gesagt, ich singe das trotzdem. Wir singen die Lieder gar nicht
deswegen, weil wir der Meinung sind, dass wir das alles in Vollkommenheit erfüllen, was wir da
singen. Wir haben zu Beginn auch gebetet, dass das so bei uns sein möge. Und ich denke, so singen
wir ein solches Lied. Mit dem Gebet im Herzen, Herr möchte das bei mir so sein. Nicht, dass das
immer so ist. Aber das ist die Frage, die Haggai uns stellt. Ob die Dinge dieser Welt uns erfüllen,
unsere ganze Zeit und Energie aufbrauchen und das Haus Gottes bleibt wüst liegen,
da haben wir keine Zeit für. Das interessiert uns nicht. So war das bei diesem Volke. Ihre
eigenen Belange standen an erster Stelle, das Haus Gottes. Die Arbeit daran war zum Erliegen
gekommen. Und jetzt sagt der Prophet zu ihnen, richtet euer Herz auf eure Wege. Das wird uns
beim Lesen aufgefallen sein, das sagt er einige Male, der Prophet Haggai. Nicht immer ist die
Blickrichtung dieselbe. Wenn er jetzt zum ersten Mal sagt, in Vers 5, richtet euer Herz auf eure
Wege, dann meint er, schaut einmal zurück auf euren Weg bis hierher und überlegt einmal, was
hat euch das denn eingebracht? Eure ganze Mühe, die ihr aufgewandt habt für eure eigenen Belange.
Was ist denn dabei herausgekommen? Gott sagt, ihr habt viel gesät und wenig eingebracht. Große
Aktivität, aber wenig Erfolg. War nicht viel dabei herausgekommen. Sie hatten zwar viel gesät,
aber wenig eingebracht. Alle Mühe aufgewandt mit dem Ergebnis, dass nur wenig dabei herausgekommen
war. Ihr esset, aber nicht zur Sättigung. Wenn wir das jetzt einmal geistlich anwenden. Sie waren
nicht wirklich gesättigt worden. Sie hatten keine geistliche Nahrung zu sich genommen, weil sie mit
anderen Dingen mit sich selbst beschäftigt waren. Hatte ihnen auch das Wort Gottes nichts mehr zu
geben. Sie hatten zwar noch gegessen, aber nicht zur Sättigung. Wir mögen dann vielleicht noch
das Wort Gottes lesen, aber es dient nicht mehr zu unserer Speise, weil unsere ganzen Interessen mit
anderen Dingen beschäftigt sind. Da mögen wir zwar vielleicht äußerlich das alles noch so weiter
gehen, aber nicht zur Sättigung. Ihr trinket aber nicht zur Genüge. Es gibt keine Erfrischung mehr
auf diesem Glaubenswege. Es führt nicht mehr dazu, dass wir erquickt werden durch das Wasser des
Wortes Gottes. Ihr kleidet euch, aber es wird keinem warm. Auch die Zuneigungen erkalzen langsam.
Sowohl die Zuneigungen zu unserem Herrn an erster Stelle und damit fängt das alles an. Wenn du mal
auf Offenbarung 2 und 3 liest, die Sendschreiben in Offenbarung 2 und 3, die in dem schrecklichen
Zustand von Laodicea enden, den der Herr aus seinem Munde ausspannen wird. Wo hatte das denn alles
angefangen? Angefangen hatte das in Ephesus. Und da war ein guter Zustand, würde man sagen, in Ephesus.
War es ja auch, wenn man es mit anderen Orten vergleicht. Da waren Bemühungen, Arbeit, Hoffnung.
Die konnten Böse nicht ertragen. Eine ganze Menge hat der Herr in dieser Versammlung anzuerkennen.
Aber er sagt, ich habe wieder dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Die Zuneigungen zu
dem Herrn waren erkaltet. Die Zuneigungen gehörten nicht mehr einzig und allein dem Herrn. Und dann
konnte der Herr nicht zufrieden sein mit all dem anderen, was da noch zu finden war. Er wollte
nämlich, zuerst einmal will er unser Herz haben. Gib mir mein Sohn, meine Tochter, dein Herz. Das
ist das Erste. Alles andere an seinem Platz, gut und schön, aber was der Herr haben will, ist die
Zuneigung unserer Herzen. Und dass die erste Liebe nicht mehr da war, das war eine ganz wichtige
Sache. Eigentlich ist das auch nicht schwer zu verstehen. Stell dir einmal vor, als Bruder jetzt,
du bist verheiratet, dann kommt deine Frau und sagt zu dir, hör mal, das läuft jetzt alles so
weiter mit Essen und Kochen und Wäsche machen, die Wohnung ist immer in Ordnung, mache ich alles
weiter so, aber meine Zuneigung gehört dir nicht mehr. Wären wir damit zufrieden? Wohl kaum. Und
der Herr ist da auch nicht mehr zufrieden. Wenn wir sagen, das geht zwar alles weiter so in unserem
Glaubensleben, wir machen auch weiter noch, gehen wir noch zur Versammlung und lesen und so weiter,
aber unsere Zuneigung, die Zuneigung unserer Herzen ist schon woanders. Aber es wird auch
dazu führen, dass die Zuneigungen auch untereinander erkalzen. Das ist ja ganz logisch. Wenn ich nur
noch mit meinen eigenen Belangen erfüllt bin, werde ich auch egoistisch, dann ist nicht nur Gott
nicht mehr an erster Stelle, sondern dann sind auch meine Geschwister nicht mehr so wichtig für
mich, weil es mir ja um meine Belange geht, um meine Häuser und nicht um die anderer, dann wird
es auch so sein, dass er sagt, es wird keinem warm. Und der Lohnarbeiter, er wirbt Lohn für einen
durchlöcherten Beutel. Eine Arbeit, bei der für die Ewigkeit nichts bleiben wird. Ist ja leicht
zu verstehen, wenn ich eine Geldbörse habe, die ein Loch drinnen hat, da kann ich noch so viel
reinstecken, das fällt alles unten wieder raus und wenn ich es hinterher aufmache, ist nichts mehr drin.
Wenn wir da einmal vor dem Herrn stehen und haben nur für unsere eigenen Belange gearbeitet, dann
stehen wir mit leeren Händen da. Da bleibt nichts übrig, wo der Herr etwas von anerkennen kann.
Das ist das, was der Prophet Hagai Ihnen hier deutlich macht, dass die ganze Mühe, die Sie für
Ihre eigenen Dinge aufgewandt haben, letztlich nichts gebracht hat. Und dann sagt er noch einmal,
richtet euer Herz auf eure Wege, in Vers 7. Aber jetzt meint er nicht, dass sie zurückschauen
sollten, sondern jetzt sollen sie nach vorne schauen und einen Neuanfang machen. Er sagt,
richtet euer Herz auf eure Wege, steigt auf das Gebirge und bringt Holz herbei und baut das Haus.
Ja, da mussten sie schon aufs Gebirge steigen. Das Bauen am Hause Gottes, das konnte man nicht
vom Wohnzimmer aus machen, im Sessel. Sie mussten schon ein bisschen dafür tätig werden. Das war
mit Mühe verbunden. Sie mussten aufs Gebirge hinaufsteigen. Aber da waren sie doch auch
hingegangen, als sie für ihre eigenen Häuser das Holz geholt hatten. Da war ihnen das nicht
zu viel gewesen, die Mühe. Aber wenn es um das Haus Gottes ging, dann sagten sie vielleicht,
ach das ist immer so anstrengend. Und manchmal wundert man sich nicht, dass ein Gläubiger,
was der alles anstrengend findet, wenn es um die Dinge des Herrn geht und wenn es um die eigene
Belange geht, da ist einem keine Mühe zu schwer, um dies oder jenes Zeit und Energie und was weiß
ich was aufzuwenden. Aber wenn es dann um den Herrn geht, dann sagt man, ach das ist so anstrengend.
Aber er sagt, ihr steiget hinauf, arbeitet. Und dann gibt er ihnen zwei Motive, zwei Beweggründe,
die eigentlich für sie hätten ausreichen müssen. Er sagt nämlich, erstens, so werde ich Wohlgefallen
daran haben. Gott sagt zu ihnen, wenn ihr das tut, dann werde ich daran Wohlgefallen haben.
Als Gläubige, als Christen denken wir daran, denke ich, dass der Jesus, der Sohn Gottes hier
auf dieser Erde war, dass von ihm Gott sagen konnte, dieser ist mein geliebter Sohn, an dem
ich Wohlgefallen gefunden habe. Und der Jesus selbst sagt, weil ich alle Zeit das ihm Wohlgefällige
tue. Er hat ein Leben geführt, wo ständig das Wohlgefallen Gottes auf ihm ruhte. Und Gott sagt uns hier,
ich will euch zeigen, was ihr tun könnt, damit ich an euch Wohlgefallen finde. Dass ihr gewissermaßen
auch in den Fußstapfen eures Herrn wandelt, der stets mein Wohlgefallen hatte. Er sagt, wenn ihr an
meinem Hause baut, wenn ihr euch für meine Belange interessiert, dann wird es so sein, dann werde ich
daran Wohlgefallen haben. Und das zweite, was er sagt, ich werde verherrlicht werden. Er sagt auf
dieser Erde, wo der Mensch so viel getan hat und tut, um den Namen Gottes zu verunehren, will ich
euch die Gelegenheit geben, dass ihr mich verherrlichen könnt. Er möchte, dass wir die Seinen
ihn verherrlichen. Wenn du das Johannesevangelium liest, das ist das Evangelium, wo das Wort
Verherrlichen oder Herrlichkeit am meisten vorkommt. Wenn du die Stellen mal alle so liest,
dann wirst du feststellen, es geht entweder darum, dass der Vater den Sohn verherrlicht oder dass der
Sohn den Vater verherrlicht. Aber das letzte Mal, wo im Johannesevangelium das Wort Verherrlichen
vorkommt, da ist es ein Mensch, der Gott verherrlicht. Jener Jünger, Petrus, der so schmählich versagt
hatte, den der Herr wiederherstellt, da sagt er zu ihm, wenn er von seinem Tod spricht, dies aber
sagte er andeutend, mit welchem Tode er nicht sterben, sondern Gott verherrlichen sollte. Er
hatte seinen Herrn verunehrt durch das, was er getan hatte. Aber Gott sagt ihm, Petrus hat ja
gesagt, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. Ja, genau das wird Petrus tun,
aber nicht in eigener Kraft. Als er noch meinte, er könne das selbst, da muss er lernen, dass er es
nicht kann. Aber später wird er sowohl ins Gefängnis gehen, das lesen wir in der Apostelgeschichte, da
schläft er völlig ruhig und er wird auch, das hat der Herr ihm prophezeit, sein Leben lassen für den
Herrn. Und er drückt es so aus, der Herr, dass er dadurch Gott verherrlichen wird. Und hier sehen
wir, dass wir die Gelegenheit haben, wenn wir wirklich für den Herrn leben und seine Interessen
in unserem Herzen den ersten Platz einnehmen, dann wird er uns einen Weg führen, wo wir
ihn verherrlichen können. In den folgenden Versen erinnert Haggai dann noch einmal daran, wie er
gehandelt hatte. Vorher hatte er davon gesprochen, dass wenn sie was auch immer sie taten, es kam
nichts dabei raus. Aber jetzt sagt er ihnen, dass Gott selbst dabei seine Hand im Spiel hatte. Er
sagt zu ihnen, ihr habt nach vielem ausgeschaut, aber wenn ihr es dann gebracht habt, dann habe
ich da reingeblasen. Dann habe ich eine Dürre, eine Trockenheit gesandt über das Land, als ein
Gericht, damit ihr lernen solltet, wohin es führt, wenn ihr nur für euch selbst lebt. Der Himmel hat
den Tau zurückgehalten. Vielleicht mag es sein, dass wir solche Empfindungen auch haben, geistlicherweise,
dass der Tau zurückgehalten ist, dass eine Dürre vielleicht da ist. Dann sollen wir uns fragen, ob
das nicht auch absichtlich der Herr so macht, damit wir einmal zum Nachdenken kommen, was in
unserem Leben wirklich wichtig ist. Ob wir wirklich nach dem Herrn gefragt haben oder ob, weil wir so
sehr mit uns selbst beschäftigt waren, der Herr gewissermaßen den Segen zurückhalten musste,
damit wir lernen, dass ein solcher Weg letztlich nicht ein Weg ist, auf dem er uns segnen kann.
Aber dann zeigt uns der Geist Gottes in diesem Buch das wunderbare Resultat dieser ersten Botschaft
Hagais. Hagai hat insgesamt fünf Botschaften, die er ausrichtet in diesen zwei Kapiteln. Das war die
erste und dann heißt es in Vers 12. Und Zerubabel, der Sohn Schealtiels und Josua, der Sohn Jotzadax,
der Hohpriester und der ganze Überrest des Volkes hörte auf die Stimme Jehofas, Jesus Gottes.
Erstmal so weit. Da sehen wir zum einen eine schöne Sache, die sich durch das ganze Kapitel,
durch das ganze Buch hindurchzieht. Es heißt immer Zerubabel und Josua, die Führer des Volkes
und der ganze Überrest des Volkes. Wir sehen, dass hier eine völlige Einheit war zwischen den
Führern des Volkes, die in besonderer Verantwortung vor Gott standen und dem Volk. Sie handeln
gemeinsam. Es werden immer diese beiden Führer, der Landpfleger und der Hohpriester zuerst erwähnt,
aber es kommt immer der ganze Überrest hinterher. Sowohl in dem, was jetzt hier steht, als auch
später. Das heißt, dieses Wort hatte einen fruchtbaren Boden gefunden, sowohl bei denen,
die die Verantwortung trugen im Volke, als auch bei dem ganzen Überrest. Und das erste Resultat
der Botschaft Haggais war Gehorsam. Sie hörten auf die Stimme Jehofas, Jesus Gottes. Gott hatte
ein Wort, einen Appell an ihr Gewissen gerichtet und das Resultat war zuerst einmal Gehorsam. Und
das ist ein Weg, auf dem der Herr uns sechnen kann. Immer wieder, wenn wir sein Wort hören und in der
Weise darauf reagieren, dass wir uns seinem Worte unterstellen. Dass wir ihm Gehorsam das tun,
was Gott uns sagt. Er wird immer wieder versuchen, uns zu erreichen. Er wird immer wieder unser
Herz ansprechen wollen, unser Gewissen. Und es ist dann eben immer wichtig, wie wir darauf
reagieren. Wenn es so ist, wie bei diesem Volk, Gehorsam gegenüber den Worten Gottes,
dann kann er da nur seinen Segen zu schenken. Das werden wir nachher noch sehen. Noch etwas
Interessantes bemerken wir hier. Es heißt, dass sie hörten auf die Stimme Gottes und auf die
Worte des Propheten Haggai. Geredet hatte der Haggai. Aber sie hatten erkannt, das ist nicht
der Haggai, der da redet, sondern das ist die Stimme Gottes, die durch ihn redet. Sie hatten
zwar seine Worte vernommen und auf diese Worte gehört, aber sie wussten, das sind nicht die
Worte Haggais. Letztlich dahinter steht die Stimme ihres Gottes, der durch den Propheten
geredet hatte. Und so hörten sie auf die Stimme Gottes. Im Propheten Ezekiel, da finden wir eine
Beschreibung einer Szene, da war ein Volk, die hatten nur auf Ezekiel gehört. Die waren
gekommen, Gott sagt zu ihm, sie werden scharenweise kommen, sie werden zu deinen Füßen sitzen, sie
werden zuhören, sie werden sagen, welch wunderschöne Rede, aber sie werden nicht tun, was du sagst.
Sie hatten zwar dem Ezekiel zugehört, aber nicht bemerkt, dass Gott durch ihn sprach und dass sie
diesen Worten Gottes sich im Gehorsam beugen mussten. Sie hatten einfach nur eine schöne Rede
gehört, aber das hatte ihr Leben überhaupt nicht beeinflusst. Das ist eine Gefahr, wenn wir zwar
auch vielleicht scharenweise irgendwo hinfahren und am Ende sagen, das war ein schöner Vortrag,
aber der ändert gar nichts bei uns. Der bewirkt überhaupt nichts. Das Wort Gottes muss in unserem
Leben Folgen haben. Und das war hier bei diesem Überrest so. Sie hörten auf diese Stimme. Das
war das erste Resultat. Das zweite, was uns in diesem 12. Vers gesagt wird, war, und das Volk
fürchtete sich vor Jehova. Gottesfurcht war das zweite Resultat dieser Worte des Propheten. Zum
einen hatten sie erkannt, dass Gott an ihr Gewissen appelliert. Sie mussten sich diesem Wort unterwerfen,
aber es war auch Gottesfurcht in ihren Herzen. Sie hatten begriffen, dass Gott eingegriffen hatte,
dass Gott gehandelt hatte, dass er diese Ernte zum Beispiel verhindert hatte, dass das Regierungswege
Gottes waren und dass sie jetzt in Gottesfurcht vor ihm standen. Wenn das der Fall ist, wenn unser
Leben von Gottesfurcht geprägt ist, dann werden wir wissen, wie wir uns zu verhalten haben. Dann
wird uns diese Gesinnung eine Antwort geben auf so viele Fragen. Vielleicht ist es der Mangel an
Gottesfurcht bei mir und dir, dass wir so manchen Fragen gar keine Antwort finden. Es gibt einen
interessanten Vers im Neuen Testament, der bezieht sich im konkreten Zusammenhang auf Schwestern,
aber es ist natürlich ein allgemeiner Grundsatz. Da geht es um die Schwestern und um ihr äußeres
Erscheinungsbild. Da steht in Klammern ein Satz, wo Petrus sagt, wie es sich für Frauen geziemt,
die sich zur Gottesfurcht bekennen. Wir haben immer so große Probleme darüber zu debattieren
und zu entscheiden, was sich denn nun geziemt und was nicht. Der eine sagt, ja ich finde das
ungeziemt, der andere sagt, ich finde das trotzdem geziement, aber wenn Gottesfurcht,
wahre Gottesfurcht unser Leben bestimmt, dann wissen wir das, ohne dass wir dafür irgendwelche
Vorschriften benötigen, sondern die Gottesfurcht wird uns in vielen Fragen, nicht nur jetzt in
diesem konkreten Beispiel, wird uns in vielen Fragen eine Antwort geben, ohne dass ich dafür
eine Vorschrift brauche. Und dieses Volk, Gehorsam und Gottesfurcht waren die Resultate der Botschaft
an sie. Und es ist interessant, als Gott das sieht, diese Reaktion, schickt er sofort den
Propheten Haggai mit der zweiten Botschaft. Die kommt sofort hinterher in Vers 13. Da sprach Haggai
der Bote Jehovas, der Vermöge der Botschaft Jehovas zu dem Volke und sagte, ich bin mit euch
sprechend, Jehova. Eine Botschaft der Ermunterung, die besteht nur aus einem Satz. Gott sieht Gehorsam
und Gottesfurcht das Bemühen auf Gott zu hören und sofort gibt er die Ermunterung und sagt, wenn
ihr das macht, wenn ihr auf mein Wort hören wollt, wenn ihr in wahrer Gottesfurcht euren Weg neu
beginnen wollt, einen Neuanfang macht, dann bin ich mit euch. Dann versichere ich euch, auf so
einem Wege bin ich mit euch. Bisher hatte er ihnen gewissermaßen entgegenarbeiten müssen, um sie zur
Einkehr zu bringen. Aber wenn wir dann bereit sind, uns Gott und seinem Worte zu unterwerfen, dann sagt
Gott, dann bin ich mit euch. Auf solch einem Wege werdet ihr meine Hilfe erfahren können. Dann heißt
es in Vers 14, und Jehova erweckte den Geist Zerubabels Josuas des ganzen Überrestes und sie
arbeiteten am Hause Jehovas des Herrscharen ihres Gottes. Gott erweckte den Geist dieser Männer. Es
ist in der Christenheit immer wieder bis in unsere Tage eine Frage gewesen, was ist Erweckung, wie
passiert sowas? Hier gibt uns Gott eine Antwort darauf, wie Erweckung geschieht. Erweckung ist
immer die Folge einer Rückkehr zu dem Worte Gottes. Wenn sie im Gehorsam und Gottesfurcht wieder zum
Wort Gottes zurückkehren, dann und erst dann erweckt Gott den Geist dieser Männer und schenkt
ein Neubeginn. Da fangen sie wieder an zu arbeiten. Es wird uns genau mitgeteilt, wann das war. Das
waren genau 23 Tage, nachdem diese Botschaft ihr Ohr erreicht hatte. Gott hatte relativ schnell
in ihren Herzen wirken können. Manchmal wird er bei uns wahrscheinlich länger brauchen als 23 Tage,
bis wir das, was er uns sagen will, einsehen. Aber es war eine Haltung, in der Gott eine
Erweckung schenken konnte unter diesem Volke, die jetzt wieder anfangen zu bauen. Wie gesagt,
es war damals noch nicht offiziell wieder erlaubt. Im Buche Ezra lesen wir, als sie wieder anfangen
zu bauen, dass die Feinde nochmal versuchen, daran zu erinnern, dass das ja eigentlich nicht
erlaubt war. Aber da war inzwischen ein anderer König und er hat dieses Dekret aufgehoben. Aber
da haben sie sich nicht mit beschäftigt, was da in der Politik passierte. Das haben sie Gott
überlassen. Sie haben einfach im Gehorsam gegenüber den Worten Gottes angefangen, das zu tun, was Gott
ihnen sagte. Und dann schickt Gott den Propheten Haggai noch einmal zu ihnen mit einer weiteren
Botschaft in Kapitel 2. In diesem Kapitel richtet der Prophet die Augen des Überrestes in die
Vergangenheit, in die Gegenwart und in die Zukunft. Zuerst sagt er, wer ist unter euch übrig geblieben,
der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat. Wie seht ihr es jetzt, ist es nicht
wie nichts in euren Augen. Er richtet den Blick zurück und sagt, denkt einmal an die frühere
Herrlichkeit dieses Hauses. Damit meint er den Salomonischen Tempel. Es ist übrigens interessant,
dass Gott in diesem ganzen Kapitel nur von einem Haus redet. Obwohl das ja ganz verschiedene war.
Wenn er von der früheren Herrlichkeit spricht, dann meint er den Salomonischen Tempel. Jetzt
war es der Tempel, den sie, der Überrest baute. Und wenn er später in diesem Kapitel von der
letzten Herrlichkeit dieses Hauses spricht, dann ist das der Tempel im tausendjährigen Reich. Es
sind also drei ganz verschiedene Häuser und doch in den Augen Gottes gibt es nur ein Haus. Wie
immer das auch in den verschiedenen Zeiten aussah. Und das Haus Gottes auch im Neuen Testament ist
ein Haus, wie es auch aussehen mag in den verschiedenen Zeiten. Es ist das Haus Gottes,
gibt es nicht mehrere von. Und er sagt jetzt, wenn ihr da zurückschaut und seht diese frühere
Herrlichkeit, da gab es noch von den Alten welche. Wenn wir das im Buch Ezra lesen, dann sehen wir,
dass da die Alten, die das noch kannten, diesen ersten Tempel, die weinten und die Jungen, die
den gar nicht mehr kannten, die freuten sich, weil als der neue Tempel gebaut wurde. Sicher
hat beides an seinem Platz eine Berechtigung. Aber hier will der Geist Gottes zuerst einmal
den Blick nach hinten richten und möchte dem Überrest und möchte uns ein Bewusstsein von
unserer eigenen Schwachheit geben. Es wäre nicht möglich, eine Erweckung wirklich zu erzeugen,
wenn wir noch meinten, wir wären so ganz gewaltige Helden, die große Taten vollbringen. Wir müssen
uns sehr wohl bewusst sein, wie schwach das alles ist. Das darf nicht der einzige Blickwinkel sein,
das werden wir noch sehen, aber das ist auch ein notwendiger Blickwinkel. Er sagt, schaut mal
zurück, die Herrlichkeit jenes Hauses. Vergleicht das mal mit dem, was ihr jetzt seht, ist es nicht
wie nichts in euren Augen, wenn wir das jetzt auf uns anwenden. Wenn wir zurückschauen auf die
letzte Herrlichkeit jenes Hauses, die frühere Herrlichkeit jenes Hauses, das heißt, wenn wir
an die Zeit denken, Apostelgeschichte 2, wo die Versammlung entstanden ist aus den Händen Gottes,
wo alles in ein Herz und eine Seele war, in Kraft und Frische, dann müssen wir natürlich sagen,
wie ist das alles schwach, wenn wir das damit vergleichen. Wir brauchen auch nicht ganz so
weit zurückzugehen, selbst wenn wir zurückgehen einige Jahrzehnte, Jahrhunderte, dann werden wir
feststellen, da hat der Herr in Kraft gewirkt und wenn wir das mit heute vergleichen, dann ist das
alles schwach. Und es ist gut, wenn wir uns dieser Schwachheit auch bewusst sind. Das möchte der Herr,
dass wir nicht in unnüchterner Weise uns einer Kraft rühmen, die wir nicht haben. Das wird er Ihnen
gleich auch noch deutlich machen. Aber er möchte es nicht dabei stehen lassen. Er sagt nicht,
nachdem er Ihnen das gesagt hat, die frühere Herrlichkeit, das war so gewaltig, damit verglichen
ist das doch alles schwach. Aber dann sagt er nicht, dann können das gleich sein lassen, sondern
er sagt dann, und nun seid stark, und Joshua, der Überreste, seid stark. Er will jetzt Ihnen
deutlich machen, was Ihre Hilfsquellen sind in der Gegenwart. Die Hilfsquellen, die Sie jetzt haben,
obwohl die äußere Herrlichkeit nicht mehr sichtbar war, blieben die Hilfsquellen doch dieselben. Drei
Hilfsquellen nennt er ihn. Das erste, ich bin mit euch, sagt er hier nochmal. Die erste Hilfsquelle
ist seine persönliche Gegenwart in der Mitte seines Volkes. Oder wenn wir es auf uns anwenden,
die Zusicherung des Herrn auch heute noch da zu sein, in der Mitte derer, die sich versammeln zu
seinem Namen hin, und wenn es nur zwei oder drei sind. Ich habe schon manchmal gedacht, was mögen
die ersten Christen gedacht haben, wenn die diesen Vers gelesen haben, von zwei oder drei. Die waren
zu 2000 und 3000 und noch mehr zusammen, aber der Herr sah schon, dass das auch mal anders sein würde.
Und er sagt, und wenn es nur zwei oder drei sind, so bleibt Ihnen die Gegenwart des Herrn genauso
verheißen wie den Tausenden am Anfang. In dieser Hinsicht hatten die auch nicht mehr. Sie hatten
die Gegenwart des Herrn, die hat er auch heute noch. Er sagt, das ist die eine Hilfsquelle,
die ihr habt, die Verheißung meiner Gegenwart, wenn ihr euch so zu meinem Namen hin versammelt.
Das zweite, was er ihnen sagt, ist, das Wort, welches ich mit euch eingegangen bin, als ihr aus
Ägypten zogt, besteht in eurer Mitte. Und das dritte, mein Geist, besteht in eurer Mitte. Sie
hatten also einmal die Gegenwart des Herrn, sie hatten zweitens sein unveränderliches Wort, das
blieb, und sie hatten auch seinen Geist in ihrer Mitte. Und das ist heute noch genauso. Wie gesagt,
wir haben diese Verheißung des Herrn, wir haben sein Wort noch heute in Händen, welches dasselbe
ist wie am Anfang. Und die Verheißungen und Anweisungen seines Wortes, da können wir uns
auch heute noch drauf stützen, genauso wie am Anfang. Und sein Geist ist noch da, um in der
Mitte der Seinen zu wirken. Wenn wir ihm Raum geben, wenn wir ihn nicht daran hindern, dann
wird der Geist auch heute noch wirken können, in unserer Mitte. Natürlich heißt das nicht, dass
Gott und sein Geist unbedingt in derselben Weise wirkt, wie am Anfang. Das macht er diesem Überrest
nämlich auch deutlich. Er sagt, das Wort, welches ich mit euch eingegangen bin, als ihr aus Ägypten
zoget, als sie aus Ägypten zogen. Was hat Gott denn da gemacht? Da hat er den Pharao durch Plagen
gestraft. Da hat er denen das rote Meer geteilt. Da sind sie ausgezogen. Durch große Wunde hat er
sie begleitet. Der Überrest hat davon nichts erlebt. Da passierten keine Wunder. Da ließ Gott
einen Menschen ihn erlauben, dass sie dahin zogen. Dann sind sie dahin gezogen, haben gebaut. Das
geschah nicht mehr mit denselben Zeichen und Machtwirkungen Gottes, aber es war trotzdem
dasselbe Wort, das sie hatten. Es war derselbe Herr. Und das ist in der Christenheit genauso.
In der Anfangszeit der Christenheit hat Gott in einer Weise gewirkt. Am Anfang durch Zeichen und
Wunder und Sprachenreden und andere Dinge, die für die Anfangszeit gedacht waren, die es heute
nicht mehr gibt. Aber deswegen ist das trotzdem dasselbe Wort und derselbe Herr und derselbe
Geist. Er wirkt in Übereinstimmung mit den Regierungswegen Gottes, wirkt er anders,
aber es bleibt derselbe, an dem wir festhalten dürfen. Und das soll dieses Volk auch lernen,
dass sie diese Hilfsmittel noch haben. Und dann richtet er ihre Blicke auch noch in die Zukunft
und sagt, es wird eine Zeit kommen, da wird das Ersehnte aller Nationen kommen. Was ist das denn?
Das Ersehnte aller Nationen. Bruder Kelly sagt, eigentlich ist das Ersehnte aller Nationen
niemand anders als der Jesus. Obwohl natürlich subjektiv betrachtet die Nationen den Herrn nicht
erwarten. Aber was ersehnen sie denn alle? Frieden auf dieser Erde, Gerechtigkeit und das wird alles
erst kommen, wenn der Jesus kommt. Er wird das bringen. Letztlich ersehnen sie ihn, selbst wenn
sie das gar nicht wissen. Er wird das bringen, worauf die Nationen, die Völker letztlich warten.
Er wird kommen, das Ersehnte. Schon bei Habakuk haben wir das gestern gesehen, dass der Prophet
auch davon spricht, der kommen wird. Und dann sagt er die letzte Herrlichkeit, dieses Hauses wird
größer sein als die erste. Dann sagt er diesem Volk, es wird noch einmal ein Haus geben, da wo
er selbst einziehen wird, der Herr Jesus. Und diese Herrlichkeit, die wird alle Herrlichkeit
überstrahlen, die jemals einer der Tempel gehabt hat, auch den Tempel Salomon. Und wenn wir es
anwenden auf die Versammlung, die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als
die erste. So herrlich das war am Tage der Pfingsten, wie die Versammlung entstanden ist.
Es wird ein Augenblick kommen, wo der Herr Jesus diese Versammlung, seine Braut, wo er sie
entrücken wird. Wo er sie, wie das im Epheserbrief heißt, sich selbst verherrlicht darstellen wird,
die nicht Flecken oder Runzeln oder etwas dergleichen haben wird. Sie wird vollkommen vor
ihm sein. Dann wird er diese Versammlung in aller Ewigkeit als einen besonderen Platz an seinem
Herzen haben. Wenn du mal die Geschichte Gottes mit dieser Erde betrachtest, dann siehst du,
am Anfang der Menschheitsgeschichte gab es auf dieser Erde nur Menschen. Die Menschen begannen
sich zu mehren, heißt es. Erst nach der Sintflut ist die Rede von Nationen, von verschiedenen
Völkern, die sich ausbreiteten über die Erde. Und dann hat Gott aus diesen Nationen ein Volk
auserwählt, sein irdisches Volk Israel, sich zum Eigentumsvolk. Und im Neuen Testament spricht
Gott dann davon, dass er aus allen Völkern sich ein Volk, sein himmlisches Volk, die Versammlung
erwerben wird. Und wenn du jetzt noch mal in die Zukunft schaust, dann wird es am Ende einen neuen
Himmel und eine neue Erde geben. Auf dem neuen Himmel, auf der neuen Erde gibt es wieder nur
Menschen. Da gibt es kein Volk Israel mehr, da gibt es auch keine Deutschen und Schweizer und
sonst was mehr. Nur noch Menschen. Aber es gibt immer noch die Hütte Gottes bei den Menschen.
Das ist die Versammlung. Sie werden in aller Ewigkeit einen besonderen Platz in den Ratschlüssen
Gottes haben. Israel hat einen Platz in den Ratschlüssen Gottes mit dieser Erde. Und das
endet auch dann, wenn diese erste Schöpfung zu Ende sein wird. Aber in Bezug auf die Versammlung,
deren Ursprung vor Grundlegung der Welt liegt, sie werden in aller Ewigkeit einen besonderen Platz
haben, vermittels derer der Herr, die auf der neuen Erde sein wird. So dass wir wirklich sagen
können, die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste. Das Ende der Wege
des Herrn mit der Versammlung wird nur Herrlichkeit sein. Dann hat Haggai noch zwei weitere Botschaften
zu übermitteln. Die vierte Botschaft ab Vers 10 besteht darin, dass Haggai sagt, sie sollten die
Priester fragen, die Einsicht hatten in die Gedanken Gottes, wie das denn wäre, wenn jemand
heiliges Fleisch nimmt und damit etwas anderes berührt, ob das dann auch heilig würde. Und die
Priester sagen, nein, natürlich nicht. Ja und wie war das, wenn das umgekehrt war? Wenn er etwas mit
sich trug, zum Beispiel wegen einer Leiche verunreinigte und er würde das andere anrühren,
würde das denn dann unrein werden? Und die Priester sagen, ja, das wird unrein werden. Gott will ihnen
hier zeigen einen Grundsatz, den wir im Gorte Gottes immer wieder finden, dass das Gute, die
Gedanken Gottes nicht durch Verbindung andere auch rein machen, dass aber das Böse, das Unreine sehr
wohl verunreinigt durch Verbindung. Ein Grundsatz, den wir immer wieder finden und den er diesem
Volke vorstellt. Und sagt, so war das auch bei euch. So wart ihr in meinen Augen verunreinigt
durch all eure Wege und Verbindungen, die ihr gegangen wart. Und deswegen konnte ich euch, bevor
ihr nicht umgekehrt war, auch nicht sechnen, weil ihr verunreinigt wart. Aber sagt er dann wieder
noch einmal, richtet doch euer Herz auf die Zeit von diesem Tage an und aufwärts. Er will gewissermaßen
ihnen deutlich machen, es gibt einen Neuanfang von diesem Tage an aufwärts und am Ende des Abschnitts
sagt er, Vers 19, von diesem Tage an will ich segnen. Wenn wir wirklich zu ihm umkehren und
einen Neuanfang in unseren Herzen machen wollen, dann sagt Gott, dann richtet euer Herz von diesem
Tage an und aufwärts. Dann will ich segnen. Ich habe zwar vorher meinen Segen zurückhalten müssen,
weil ihr in Verbindungen wart, weil ihr in einem Zustand wart, da konnte ich euch nicht segnen.
Aber jetzt, wo Gehorsam und Gottesfurcht sie wieder zu Gott zurückgeführt hatten, wo er sie
erwecken konnte, da sagt er so, jetzt will ich euch wieder segnen. Von diesem Tage an will ich segnen.
Und dann hat Haggai zum Schluss noch eine persönliche Botschaft, die richtet sich an
Serubbabel, den Landpfleger von Juda, wo er davon spricht, dass er Gott die Nationen und die Könige
beseitigen wird, umstürzen wird und dass er dann Serubbabel nehmen wird, den Sohn Schialtiel zu
meinem Knecht, wie einen Siegelring. Was diese Aussage nun für Serubbabel persönlich bedeutet
haben mag, weiß ich nicht, das sagt uns Gottes Wort auch nicht, aber ich bin überzeugt, dass wir
in Serubbabel hier in diesem letzten Abschnitt auch ein Bild des Herrn Jesus sehen. Der Siegelring,
mit dem Serubbabel hier verglichen wird. Der Siegelring war etwas, das Könige und Herrscher
benutzten, um sozusagen ihr Siegel zu setzen, unter ihre Pläne und Dokumente. Und wir lesen
in Bezug auf den Herrn Jesus einen Vers in 2. Korinther 1, der uns diesen Gedanken auch deutlich
macht. 2. Korinther 1, Vers 20. Denn so viele der Verheißungen Gottes sind, in ihm ist das Ja,
darum auch durch ihn das Amen, Gott zur Herrlichkeit durch uns. Alle Verheißungen und
Pläne und Ratschlüsse Gottes finden in dem Herrn Jesus ihre Erfüllung. Er ist das Ja und das Amen
des Siegel sozusagen unter alle Pläne Gottes, die durch ihn ihre Erfüllung finden werden. Was immer
der Mensch auch, was seine Verantwortung betrifft, wie er auch versagt haben mag, Gott wird seine
Pläne, seine Ratschlüsse durch und ausführen in dem Herrn Jesus. Und so wird auch der Herr mit
seinem Volk, mit der Versammlung, trotz unseres Versagens, er wird damit zum Ziel kommen. Er
wird sie einmal bei sich in der Herrlichkeit haben. Dann wird all das ein Ende haben, was
uns jetzt noch an Schwachheit umgibt. Und dann wird, wie wir das in einem Lied singen, auch sein
göttlich liebend Herz gestillt sein, wenn er das, wofür er am Kreuz gelitten hat, wenn er sie bei
sich haben wird, wenn er auch die Ratschlüsse Gottes mit der Versammlung zum Ziel geführt hat.
Wir aber wollen von Haggai lernen, dass wir wieder mehr uns fragen, wo unsere Prioritäten
liegen, ob wir für uns leben oder für den Herrn. Und dass er uns daran erinnert, wenn ihr wirklich
wieder mal neu euch beleben lasst und wieder anfangt für mich zu leben, dann werde ich daran
wohlgefallen haben und dadurch verherrlicht werden. …